Hermannstädter Zeitung, 2004 (37. évfolyam, 1859-1909. szám)

2004-06-25 / 1883. szám

Wie Sie Ihre Haut beim Sonnenanbeten schonen können (Seite 6) Hermannstädter Die HZ im interne«: Zeitung www.hermannstaedCer.ro Nr. 1883 / 37. Jahrgang 25. Juni 2004 8 Seiten, Preis 6.000 Lei Deutsches Wochenblatt Erscheint jeden Freitag in Sibiu/Hermannstadt, Rumänien Das Kronenfest wurde am Sonntag in Kerz/Cârţa ge­feiert. Kerz ist eine der wenigen siebenbürgischen Ge­meinden, in denen diese traditionell letzte Brauchtums­veranstaltung vor den sommerlichen Feldarbeiten nach der Wende und der mit ihr verbundenen Massenaus­wanderung der sächsischen Bevölkerung noch stattfin­det. - Unser Bild: Der Aufmarsch der Dorfjugend mit der aus Laub und Blumen geflochtenen Krone. Ein Traum nicht nur in Hellblau Deutsch-Weißkirch setzt auf sanften Dorftourismus und warme Wollsocken Zufällig verirrt sich kaum jemand in das in ei­nem Seitental etwa 14 Kilometer neben Reps lie­gende Dorf, dessen imposante Kirchenburg zum UNESCO-Welterbe gehört. Prinz Charles war schon hier, wie die Fotos im Hof der Wehr­kirche beweisen. Der von ihm patronierte Mihai Eminescu Trust finanzierte die Rekonstruktion der Fassaden von 32 Häusern im Dorf, unterhält mehrere antik möblierte Gästehäuser und enga­giert sich für die Wiederherstellung eines mit­telalterlichen Dorfbildes, das selbst in Rumä­nien selten geworden ist. Denn die Deutsch-Weißkir­­cher, darunter einige sächsische Familien und Familien aus Deutschland, hat die häufig jen­seits ästhetischer Grundsätze liegende Modernisierungssucht nicht erfaßt. Sei es aus Geld­mangel oder aus ganz bewußt getroffener Entscheidung, „das Gewachsene zu bewahren", was die wiedergewählte Ge-meinderätin Karoline Fer­­nolend immer wieder betont. Warum hier so viele Gemäuer in hellem Blau dem wolkenver­hangenen Junitag trotzen? Die meisten Bauernhäuser in Deutsch-Weißkirch sollen einst diese vermutlich aus Pflanzen gewonnene Farbe getragen ha­ben. Karoline Fernolend ver­waltet im Ort 44 Gästebetten bei zwölf Familien, und eines da­von belegt seit Mitte Juni eine ruhesuchende englische Schrift­stellerin. Durch das malerische Deutsch-Weißkirch führen nur unasphaltierte Straßen. Vor je­dem Haus spendet ein Birn­baum Schatten, vor kurzem wurden die Lücken neu be­pflanzt. Weder Satelliten­­(Fortsetzung auf Seite 3) Kammermusikkonzert Heltau/Mediasch. - Ein Kammermusikkon­zert findet heute, Freitag, 18 Uhr im Kultursalon von Heltau statt. Iulian Rusu, Ciprian Dancu (beide Klarinette) und Diana Dogaru (Klavier) führen Werke von Bernhard Crusell (Duett für Klarinette Nr. 3), Felix Mendelssohn-Bartholdy (Konzert für zwei Klarinetten und Klavier Nr. 1 und 2) und Johannes Brahms (Ungarische Tänze für zwei Klarinetten und Klavier Nr. 1, 6 und 5) auf. Das gleiche Konzert wird Samstag, 18 Uhr im Schullerhaus in Mediasch wiederholt. Es ist das letzte Konzert aus der Reihe „Echos" vor der Sommerpause. Buchpräsentation Hermannstadt. - Das Buch „Rumäniendeut­sche Kinder- und Jugendliteratur 1944-1989. Eine Bibliographie", herausgegeben von Annemarie Weber, Petra Josting und Norbert Hopster, wird am Montag, dem 28. Juni, 18 Uhr von der Haupt­autorin, der ehemaligen HZ-Redakteurin Anne­marie Weber, im großen Lesesaal der ASTRA-Bi­­bliothek vorgestellt. Anschließend wird das an der Universität Bielefeld entstandene Werk als Schenkung der Donauschwäbischen Kulturstif­tung des Landes Baden-Württemberg an die Ver­treter der ASTRA-Bibliothek und der deutschen Bibliothek der Lucian-Blaga-Universität über­reicht. Die mündigen Wähler PSD nach Kommunalwahlen schwer angeschlagen Es sollte ein Spaziergang werden für die regierenden Sozialde­mokraten, ein Erdbeben ist daraus geworden. Obwohl in den letzten vier Jahren nach dem Sieg für Ion Iliescu und die PSD bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen 2000 das bürgerli­che Lager bis auf die Nationalliberalen zerbröselt und weder von der traditionsreichen christdemokratischen Bauernpartei PNŢCD noch der Demokratischen Konvention CD etwas übriggeblieben ist, und obwohl reihenweise Bürgermeister anderer Parteien zur PSD übergewechselt und Inhaber öffentlicher Posten und Post­chen aus Gründen der Opportunität der Regierungspartei beige­treten sind, um von der parteiischen Verteilung öffentlicher Mit­tel nicht ausgeschlossen zu werden, hat das Wahlvolk den Regie­renden bei den Kommunalwahlen eine gewaltige Abfuhr erteilt. Die Opposition war in den letzten Jahren meist kaum wahrnehmbar. Es herrschte der Eindruck, die Sozialdemokra­ten hätten das Land wie einen Feudalbesitz unter sich aufge­teilt. Die Opposition bestand scheinbar einzig aus dem um­triebigen Bukarester Oberbür­germeister Traian Bäsescu und dem Satireblatt Academia Caţa­­vencu. Nim gehört die Demo­kratische Partei (PD), an deren Spitze sich Bäsescu nach dem chronisch erfolglosen Ex- Außenminister Petre Roman durchsetzen konnte, selbst zum sozialdemokratischen Lager. Die politische Rechte ist durch Comeliu Vadim Tudor von der Groß-Rumänien-Partei (PRM) dauerhaft diskreditiert. Die ein­zige wirkliche bürgerliche Op­positionspartei war die PNL mit dem stets etwas blassen und eher uncharismatischen Technokraten Theodor Stolojan an der Spitze. Doch die PSD hat die Rech­nung ohne den Wirt gemacht, und der Wirt ist und bleibt in ei­ner Demokratie das Wahlvolk, nicht die Parteistrategen. Und das hatte die zahlreichen PSD­­Wendehälse auf lokaler Ebene ebenso satt wie jene oft unbe­schreibliche Arroganz und Sie­gessicherheit, in der sich die PSD-Politiker sonnten. Die jungdynamischen Aufsteiger, jene zwielichtigen Gestalten im (Fortsetzung auf Seite 2) Erfolg für das Forum DFDR stellt landesweit neun Bürgermeister Bei den Stichwahlen am Sonntag waren alle vier im Rennen gebliebenen Bürgermeisterkandidaten des Demokratischen Fo­rums der Deutschen in Rumänien erfolgreich. In Mediasch er­hielt Daniel Thellmann 75,62 Prozent der Stimmen, in Heltau Jo­hann Krech 63 Prozent, in Kaplau/Cäpleni (Kreis Sathmar) siegte Stefan Lang und in Wolfsberg/Gărâna (Kreis Caraş-Severin) wur­de Karl Rank Bürgermeister. Im ersten Wahlgang hatten sich fünf DFDR-Bürgermeister­­kandidaten durchgesetzt: Die meisten Stimmen - 88,7 Prozent - erhielt Klaus Johannis in Her­mannstadt. Weitere vier Bürger­meister stellte das DFDR im Kreis Sathmar: Gabor Fezer (Tl­­ream), Mihály Löchli (Ciu­­meşti), Maria Nagy (Petreşti) und Mihai Heinrich (Foieni). Drei Forumsmitglieder kan­didierten für andere Parteien (Fortsetzung auf Seite 3) Drei deutsche Bürgermeister im Kreis Hermannstadt: Klaus Johannis (Hermannstadt), Daniel Thellmann (Mediasch) und Johann Krech (Heltau).

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