Hermannstädter Zeitung, 2010 (43. évfolyam, 2164-2213. szám)

2010-06-11 / 2186. szám

„Das Leben ist eine tödliche Krankheit“ (Seite 5) Hermannstädter Nr. 2186 / 43. Jahrgang __________x_________________________ 11. Juni 2010 8 Seiten, Preis 1 Leu llJir sind immer für Sie Zeitung S + Fax 0269-21.34.22,21.27.75 E-Mail hz@logon.ro Online www.hermannstaedter.ro da. Schreiben Sie uns oder rufen Sie an! 550164 Sibiu, Str. Tipografilor 12 Deutsches Wochenblatt Erscheint jeden Freitag in Sibiu/Hermannstadt, Rumänien Alles ist (un)möglich Die Bemühungen um Spar­maßnahmen in Rumänien treiben regelrechte Blüten. „Wófiir brau­chen wir eine TVR-Lokalredakti­­on in Hunedoara"? fragte eine Politikerin, als sie auf einer Be­darfsliste „TVHD“ erblickte. Sie meinte, das bedeutet „Fernseh­sender Hunedoara" dabei stand „HD" für High Definition (zu Deutsch: hohe Auflösung). Eine Ministerin hielt auch gestern die Schlagzeilen der rumänischen Presse mit ihrem Vorschlag, man sollte Bukarest zu einem Donau­hafen machen. Hatte sie vielleicht vergessen, dass dies einer der größenwahnsinnigen Pläne Ceausescus gewesen ist, der einen Schiffskanal Bukarest-Donau- Schwarzes Meer bauen wollte? Oder wurde sie von dem Doku­streifen inspiriert, der das Leben des Diktators nachzeichnet? Wenn ich bloß daran denke, mit wie vielen Todesopfern die Arbei­ten an dem inzwischen auf gelas­senen Bukarest-Donau-Kanal und an dem Donau-Schwarz­meer-Kanal verbunden waren, wird es mir übel. Und Ihnen? Und noch etwas: Wie passen Sparmaßnahmen mit diesen größenwahnsinnigen Ideen zu­sammen ? Aber es mag ja wieder das dahinter stecken, wie bei so vielen haaresträubenden Aussa­gen unserer Politiker: Die Ab­sicht, von den eigentlichen Pro­blemen abzulenken. Die eigentlichen Probleme sind aber schier .unlösbar. Deshalb hat der Premierminister die Vertrau­ensfrage im Parlament gestellt. Die Regierung wird voraussicht­lich die geplanten Kürzungen an staatlichen Gehältern und Renten durchziehen, weil der angekün­digte Misstrauensantrag der Op­position nicht durchkommen wird. Im Land wird zwar weiter protestiert, aber die Streiks wur­den schon abgeblasen, „weil uns ja sowieso niemand Aufmerksam­keit schenkt“, wie das ein Ge­werkschaftsführer enttäuscht for­mulierte... Beatrice UNGAR Vertrauensfrage vs. Misstrauensantrag Bukarest. - Premierminister Emil Boc stellte am Montag im Parlament die Vertrauensfrage zu den zwei Spargesetzen, die Lohn- und Renten- sowie Son­derrentenkürzungen vorsieht. Vertreter der Gewerkschaften empfingen Boc mit Buhrufen und Spruchbändern gegen ihn und gegen Präsident Traian Bäsescu, doch ließ sich dieser nicht beirren, und erklärte, dass dies die einzige Methode sei, um Rumänien aus der schwer­sten Rezension in den letzten 50 Jahren zu retten. Des Weiteren lehnte er den Vorschlag der Nationalliberalen ab, die Mehrwertsteuer und die einheitliche Einkommenssteuer zu erhöhen. Die Sozialdemokraten und Konservativen legten am glei­chen Tag einen Misstrauensan­trag vor, darüber soll am Diens­tag abgestimmt werden. Um die Regierung zu stürzen, sind 236 Stimmen nötig. (RS) „Tavi Bucur" heißt das staatliche Kinderheim Nr. 4 in Heltau seit letzten Freitag. Mehr dazu auf Seite 4. Unser Bild: Bei der Enthüllung der Na­menstafel dabei waren (v. I. n. r.) Bürgermeister Johann Krech, Vorstand Walter Taubeneder und Geschäftsführer Bernhard Pappenberger vom Kreis­verband Passau des Deutschen Roten Kreuzes, die Witwe Johanna Bucur und Laura Välsan von der Sozialdirektion des Kreises. Foto: Fred NUSS Die letzte Show des Theaterfestivals boten die Spanier von „Carros de Foc" mit ihrem Straßenspektakel „Pi­­ratas“ (Die Piraten), dietmit einem überdimensionalen Skelett, an dessen weit ausgebreiteten Armen die Künst­ler baumelten. Lesen Sie unseren Schlussbericht zum Festival auf Seite 5. Foto: Sebastian MARCOVICI „Verteidigung" der Minderheiten Eine Delegation des „Europäischen Sanct Georgs-Ordens" besuchte Hermannstadt Der Großmeister des „Europäischen Sanct Georgs-Ordens" Karl von Habsburg-Lothringen besuchte mit einer Ordens-Delegation Hermannstadt. Anlässlich des Besuches fand am Mittwoch ein Empfang im Spiegelsaal des Forums statt. Der Kanzler des Ordens, Baron Dr. Norbert van Handel, eröffne­­te den Abend mit einer kurzen Beschreibung des Ordens, und der Ziele, u. a., Filialen des Or­dens im ehemaligen Ostblock zu eröffnen. Der Schutz der Werte der Minderheite Aeien ebenfalls für den Orden wichtig. Der Bürgermeister von Her­mannstadt Klaus Johannis hieß die Gäste aus Rumänien und Österreich willkommen und er­klärte, dass Hermannstadt und Rumänien im Bereich des Min­derheitenschutzes ein Beispiel seien. Die rumänische Staatspoli­tik sei hervorgehoben, da es nicht überall üblich ist, Minder­heiten zu beachten oder gar posi­tiv zu diskriminieren. Im Anschluss sprach Großmei­ster Karl von Habsburg-Lothrin­gen, der zum letzten Mal vor zehn Jahren in Hermannstadt war. Die Fortschritte seien ge­waltig, erklärte er, außerdem sollte die Toleranz in Hermann­stadt im Bereich der Sprachen und der Religionen für ganz Eu­ropa beispielhaft sein. Des Weiteren erklärte der Großmeister, dass der Schritt von den einstigen Rittern mit Rü­stung, Pferd und Schwert gar nicht so groß sei zu den héutigen Ordensrittern: Heutzutage ver­teidigen die Ordensmitglieder die Wertvorstellung lediglich mit dem geistigen Schwert. Diese verteidigen die Toleranz und den Respekt für die eigene und für fremde Kulturen. Im Anschluss erklärte Karl von Habsburg-Lo­thringen, er hoffe, dass aus die­ser kleinen Initiative über die Zeit eine größere Aktion wird „und auch hier etwas für die kul­turelle Verteidigung getan wird". Ruxandra STĂNESCU Karl von Habsburg-Lothringen (Mitte) im Gespräch mit Klaus Johannis und Hans Klein. Foto: Sebastian MARCOVICI Der Film zum Buch „Rote Handschuhe" Hermannstadt. - Die zweite Schlattner-Verfil­­mung von Radu Gabrea, „Mănuşile roşii" (nach dem gleichnamigen Roman von Eginald Schlattner) hatte beim Internationalen Film­festival TIFF in Klausenburg Weltpremiere. Morgen, den 12. Juni, 16 Uhr, wird der Film im Teutschhaus in Her­mannstadt im Beisein des Romanautors und des Re­gisseuren gezeigt. Die anschließende Diskussion moderiert Mariana Con­­stantinescu. Um 22 Uhr wird der Film auf dem Klei­nen Ring gezeigt. (BU)

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