Kalender des Siebenbürgisch-Deutschen Tageblattes, 1932

­ anGeleite An diesen Weihnachten zum ersten Male tritt das»Siebenbürgisch-Deutsche Tageblatt«s an den Gabentisch seiner Leser heran und legt einen Kalender für das kommende Jahr darauf Ein Weihnachtsgeschenk für unsere Leser und« Freunde, für unsere Bezieher in Stadt und Land, in der Heimat und im Aug­­land, soll dieser Kalender sein. Er sol­lte mit seinem Nachschlagsteil und mit seinen Beiträgen durch das kommende Jahr begleiten und ihnen ein Zeichen freundschaftlicher Verbundenheit zwischen unserm Blatte und seiner­ Leser­­gemeinde sein. Braucht eine Zeitung solche Verbundenheit, muß ihr daran Liegen, daß eine innere Freundschaft zwischen dem Blatte und seiner Leserschaft bestehe? Man könnte doch meinen, daß eine Zettung unbefümmert um die Stimmungen in ihrem Leserkreise ihre Wege geht, besonders dann, wenn sie Anlaß hat sich unerseßbar zu fühlen und von seinem andern Blatte in ihrem Mange und in ihrer Verbreitung bedroht zu sein. Und doch legt gerade unser Blatt den größten Wert darauf, in innerer Verbundenheit mit feinem Leserkreise zu stehen und Beziehungen überzeugter Freundschaft mit ihm zu pflegen. Denn das „Sieben­­bürgisch-Deutsche Tageblatt“ sieht ich in den Dienst einer Aufgabe gestellt, die über den engeren Zweck hinausgeht, als Zeitung dem Publikum zu gefallen, von ihm gelesen und getauft zu werden. Wir seden uns in den Dienst der dop­­pelten Aufgabe gestellt, auf der einen Seite Mittler zwischen unserer Volks­­politik und dem sächsisch-deutschen Heerbanne in Stadt und Land zu sein, auf der anderen Seite Kinder einer völfischen und politischen Anschauungswelt, von der wir wünschen, daß sie zur Geltung gelange in der Politik unseres Wolfes. Diese Politik umfaßt für die Gemeinschaft unseres Wolfes ein weites und vielgestaltiges Gebiet. Es ist durch die Art unserer Siedelungen und durch unsere Geschichte bedingt, daß jedes unserer Gemeinwesen sein eigenes Gepräge aufweist, sein eigenes Schieftal zu durchleben und durchzufämpfen hat. Ganz anders sind die Verhältnisse in einer Stadt oder einem Dorf, wo das Sachsen­­tum in der Mehrheit ist, als in einer Minderheitsgemeinde. Anders lebt der Bauer im Weinland, wie der­ Burzenländer oder der Bauer des Haferlandes und des Nösnergaues, mit anderen Wirtschaftsverhältnissen, mit anderen Fat­­a Vég Ken 1*

Next