Karpathen-Post, 1908 (Jahrgang 29, nr. 1-53)

1908-01-02 / nr. 1

Ex E | © RE Br FE er Re =; ; * . - - mx Grund eingehenden Studiums und durch seine persönlichen Irrungen gründlich vertraut ist und alle ihre Phasen­­ aufmerksam verfolgt, führt die gegenwärtige starke Aus­­wanderung als die beste Widerlegung der Theorie an, daß die Dampfschifffahrtsgesellschaften für die starke Einwanderung verantwortlich seien, und fügt hinzu : Staaten „Die gegenwärtige Auswanderung aus den Vereinigten demonstrirt die Thatsache, daß die Einwanderung sich selbst regulirt. Wenn die Zeiten gut sind und Arbeiter verlangt werden, kommt der Heimathsmüde in unser Land und wenn man hier seinen Gebrauch für seine Arbeit hat und die Zeiten schlechter werden, dann kehrt er in sein H­eimath zurück. Und dies ist nur natürlich, denn bei der Kriegung einer Unmenge von Fabriken, bei der Einstellung von Eisenbahn-Bauten und all der Industrien, die davon in Mitleidenschaft gezogen werden, kommen viele der Vor­­theile, die der Einwanderer hatte, in Wegfall.“ * Ganz unmotivirt ist die Auffassung, der man vielfach in der Presse begegnet, daß die Aunwanderer größtentheils mittellose Leute seien, die, durch ihre Entlassung brotlos ge­­worden, aus Noth in ihre Heimath zurückehrten ; bei der weit überwiegenden Mehrzahl ist gerade das Gegentheil der Fall. Freilich gibt es eine ganze Anzahl Leute, denen es bei der strengen Handhabung der amerikanischen Ein­­wanderungsbestimmungen überhaupt nicht gelungen ist, Ein­gang in die Vereinigten Staaten zu finden, die vielmehr bei ihrer Landung auf der Auswandererstation Ellis Island von den Einwanderungsbehörden zurückgeschickt sind. Die Zahl dieser Leute macht aber einen­­ verschwindenden Bruch­­theil der Rückwanderung aus. Mittellosigkeit, ägyptische Augenkrankheit (Trachoma), körperliche Gebrechen 2c. sind die wichtigsten Momente, wegen derer den damit Behafteten der Eintritt in die neue Welt versagt wird. Daß solche Leute, oft jeglicher Mittel entblößt, nach einer vergeblichen „Neise über den Ozean wieder zurückkehren müssen, ist eine bekannte Thatsache, die allen nur mit wenig Geld ausge­­rüsteten Auswanderungslustigen zur Warnung dienen sollte.­­63 ist möglich, daß von solchen Einzelfällen auf die finanzielle Lage des Gros der Zurückkehrenden geschlossen wird. Das aber trifft, wie gesagt, keineswegs zu. In amerikanischen Blättern werden ungeheure Summen genannt, die von dort beschäftigten ausländischen Arbeitern jährlich verdient und nach Hause gesandt werden. Wir sehen hier von der Wieder­­gabe bestimmter Ziffern ab, da sie nur auf Schägungen be­ruhen und die Zuverlässigkeit solcher Schägungen nicht ohne weiteres zu beurtheilen ist. Das aber steht fest, daß es sich um viele Millionen handelt, die den Ausländern in den Vereinigten Staaten als Lohn für fleißige Arbeit zufallen. Was weiter die Zahl der Radwanderer, die in den lezten Monaten aus den Vereinigten Staaten in ihre Hei­­math zurückgekehrt sind, anbetrifft, so sind in der Presse vielfach durchaus unzutreffende Angaben darüber verbreitet. ‚Eine in diesen Tagen durch die Blätter gegangene New- Yorker Korrespondenz wollte wissen, daß in den lesten drei Monaten nicht weniger als 750.000 Ausländer Amerika verlassen haben, um von amerikanischen Häfen aus nach Europa zurückzukehren. Auf New-York sollten allein 500.000 entfallen. Diese Ziffern geben ein absolut unrichtiges Bild. Nach der amtlichen amerikanischen Statistik hat die Zahl der Radwanderer (Zwischende>spassagiere) vom 1. Januar bis zum 5. Dezember v. 3. 483.442 betragen, bis zum November waren 363.778 im vorigen Jahre zurückgekehrt, 7. so daß im November v. 3. rund 120.000 Personen New­ York verlassen haben. Die Statistik vom 10. Oktober v. I. gibt 313.705 Rackwanderer an, die vom 5. September 258.268, woraus hervorgeht, daß im September etwa 55.000, im Oktober 50.000 Personen zurückgewandert sind. Im ganzen ergibt sich also für die lesten drei Monate (Anfang Sept­tember bis Anfang Dezember) eine Radwandererziffer von 225.000. Im Jahre 1906 betrug die Zahl der Radwanderer­­ zum 5. September 198.297, d. i. etwa 60.000 weniger 18 im gleichen Zeitraum des Jahres 1907; bis zum 5. De­­zember 1906 stieg die Gesammtziffer auf 135.706, d. i 197.736 weniger als in 1907. garnd In landwirthschaftlichen und industriellen Kreisen Un­­besteht nun angesichts der großen Zahl der Rüc­­wanderer vielfach die Annahme, daß den Heimkehrenden gute Arbeitsgelegenheit willkommen sei, wie dies auch die behördlichen Maßnahmen betreffs Unterbringung der Rüc­­wanderer beweisen. ES ist bereits wiederholt darauf hinge­­wiesen, daß diese Rücwanderer erfahrungsmäßig so schnell wie möglich nur auf dem kürzesten Wege in ihre Heimath zurückzufehren wünschen, um sich hier, wo sie mit aus­­reichenden Geldmitteln eintreffen, zunächst von der Arbeit gründlich auszuruhen, und sich dann entweder seßhaft zu machen oder, sobald die Konjunktur jenseits des Ozeans sich günstig gestaltet, wieder nach den Vereinigten Staaten zu­­­rükzukehren. I<on Uebrigeng hat in den lezten Wochen die Rü>wanderung wesentlich abgenommen, woraus sich ergibt, daß es einem großen Theil der Rü>wanderer in der Hauptsache auf darum zu thun war, möglichst zum Weihnachtsfest daheim zu sein. Reuigkeitsboke. Vakante Stelle. Bei der königlichen Freistadt Kesmark ist in Folge Enthebung die Stelle eines Verzeh­­rungssteuer-Manipulanten vakant geworden und wurde zur Besezung derselben der Konkurs ausgeschrieben. Gesuche auf die mit 1600 KR, festem Gehalt und einer 10 perzentigen Remuneration der die 28.000 K. übersteigenden Einnahmen dotirten Stelle sind bis 14. Januar 1. 3., Mittags 12 Uhr beim Kosmärker Bürgermeisteramte einzureichen (Siehe amt­­liches Inserat.) Die Wahl der gewerbebehördlichen Delegirten für die Stadt Kö&­märk und den Kösmärker Stuhlbezirk wird Freitag den 10. Januar vorgenommen werden. Abstimmen kann man mit dem durc die erstinstanz­­liche Gewerbebehörde verausgabten Namensverzeichnissen. Die Stimmzettel sind am obbenannten Tage zwischen 9 --12 Uhr Vormittags und von 2--4 Uhr Nachmittags abzugeben. Akesmärki kath­­olvasökör karácsonyi műkedvelői előadása. Fenséges eszmék és gon­­dolatok keretében van megyelenitve ama gyezelem, melyet a gyermek fézus az emberi nem üdvének ellen­­sége fölött aratott Erdőssi „A gyermek diadala­ czimü szinmüvében. Az egységes drámai cselekmény, mely mű minden mozzanatában megnyilatkozik, különbözteti e meg­e darabot az eddigi karácsonyi szinművektől, melyek nem egyebek, mint jelentéktelen emberek életéből vett apró történetek mozaikszerű egymáshoz való állitása. 5 talán épen ez az oka, hogy a szórakozáshoz szokott közönségünk nem fenséges gondolatokat, megragadó érzelmeket, hanem inkább nevettető helyzeteket várt­ e darabtól s igy e tekintetben kellemesen csalódott. Az előadók ügyessége különben nagyban hozzä­­járult, hogy az alkalomszerű érzelmek a szerző intentióinak — megfelelően tág kaput találjanak az emberek szivében. Hrdina Alfonz magas szinvonalu játékával szemeink elé varázsolta azt a kimondhatatlan gyűlöletet, melyet Lucifer, a boldogtalanság minden boldogság ellen táplál. Sztrivinezky Sadok atyja, sze­­mélyében fesztelen megjelenésével kifogástalanul ala­­kitotta a Megváltó eljövetelébe vetett reményét s meggyözödeshez való tántorithatatlan hűségét. Rámesz- e dorfer (Herödes) szerepében erősen kisugárzott koronáját s uralmát megtartani óhajtó féltékenység, mely e ezél elérése érdekében minden eszközzel szövetkezni kész. Hejk (>imeon) sikerült alakítása is nagy reményekre jogosítanak s nem csekély drámai erőt árulnak el, úgy szintén Jáross fellépése is. Megkapó ügyeséggel alakitotta a három király Ileródes álmát, valamint a csattanós befejezést, mely élőképben mutatta be az égiek és földieg hódolatát a kis Jézus jászolánál, meg­­jelenitvén ott az akkori társadalom hármas kasztját s hirdetvén a Messiás győzelmét a sátán hármas hatalma felett, mindegyik azon hatalom felett, mellyel a sátán rendszerint megszokta öl környékezni. Hogy a szinmü sikerült előadása Czizmadia János úr rendezői talen­­tumának az eredménye, hosszasabban fejtegetni fölös­­leges. A régebbi és jelen babérok a szavaknál sokkal élénkeben beszélnek. k. Subvention Der Kesmärker kommunalen Klein­­kinderbewahranstalt wurde von Unterrichtsministerium für 1908 als Erhaltungsbeitrag 150 K. bewilligt. Verlobung. Herr Iosef Alexander, Direktor der Gußwerker Dampfsäge, verlobte sih mit Fräulein Irene Heumann in Kesmärk, Im Kesmärker Freien Lyzeum hielt Sonntag den 29. Dezember der evangelische Pfarrer Herr Friedrich Dianiska eine Vorlesung über „Das Leben Jesu“. In Reihe von vielen Lichtbildern führte er uns das Leben, Leiden und Sterben des Welterlösers vor Augen. Der Bors­trag fand bei dem andächtig zuhörenden zahlreichen Publi­­kum sehr beifällige Aufnahme. — Der am 26. v. M. den zweiten Weihnachtsfeiertag stattgefundene Vortrag, welchen Bürgerschulprofessor Herr Ludwig Kolumban hielt, behandelte eine der traurigsten, jedoch ruhmvollsten Epoche Ungarns. Es ist dies die Zeit der Türkenherrschaft, der Kämpfe um Ver­­fassungs- und Glaubensfreiheit. Diese Kämpfe, welche fast Jahrhunderte dauerten, waren es, in welchen die für die un­­garische Freiheit und den Glauben unter Führung der sie­benbürgischen Fürsten Kämpfenden den Namen Kuruczen ere­hielten. Vorlesender behandelte eingehend die Kämpfe, deren größter und bedeutungsvollster Theil unter Regierung Leo­­pold I. und Josef I. ausgefochten wurde. Die Kämpfe Niko­­laus Zrinyi's, der Vasvarer Friede, die Wesgelenyi’sche Ver­­schwörung, die Vertreibung der Türken aus dem Lande, der Pozsonyer Reichstag, das Auftreten und der Kampf Franz Rákóczy II. waren die bedeutenderen Ereignisse dieses Zeit­­abschnittes. Der Vortrag war von 104 Lichtbildern illustrirt und fand, wie schon erwähnt, eine sehr freundliche Aufnahme. Der Ball, welchen der Verein junger Kaufleute und Gewerbetreibender am 11. b. im Hotel Ko8mark arran­­girt, verspricht vorzüglich zu gelingen. Das Arrangirungs­­komite ist rührig an der Arbeit und trägt besonders für die würdige Dekoration des Saales Sorge. Die Ein­­sérti­gés zu dieser Unterhaltung werden dieser Tage vers­endet. Der Feuerwehrball der Kesmärker städtischen Feuerwehr wird am 1. Februar 1908 im Hotel Kesmärk stattfinden. Das Arrangirungskomite hat mit den Vorar­­beiten bereits begonnen. Betrauung. Der Unterrichtsminister hat den Beszterczebányaer Studiendirektor Emil Jurkovich mit In­­spizirung im Jahre 1908 der im Beszterczebányaer Stu­­dienbezirke gelegenen evangelischen konfessionellen Mittel­­schulen betraut. Ein wüthender Hund griff am 2. d. in Kesmark mehrere Leute an und wurde derselbe erst am Nachmittage, obwohl die Polizei von seinem Treiben schon früher in Kenntniß gelegt wurde, vom Kanalaufseher Brosz in der Nähe des Lyzeums getödtet. Verlobt hat sich der Dlubióer Stadthauptmann Johann Gergelyi mit Fräulein Irene Schönwiesner, der Tochter des Szepesszombater Stadtrichters Arpad Schön­­wiesner. Die Bialka-Brücke ist nun nag mehr als zweijähriger Arbeit fertiggestellt und dem Verkehre übergeben worden. Hoffentlich wird dieselbe auch zur Belebung des Verkehres zwischen Ungarn und Galizien beitragen. Vereinsjubiläum. Die Poprader Filiale des Landes­-Rothen-Kreuzvereines begeht am 25. Januar die 25-jährige Jahreswende ihres Bestehens. Aus diesem An­­lasse findet eine Festversammlung und eine Unterhaltung statt.­­ Jagdgrack. Herr Ludwig Gally (Poprád) hat am 29. Dezember ein Wildschwein im Gewichte von 120 Kilos­gramm zur Strecke gebracht. Bäderfrequenz (Wintersaison.) Die Kurliste Nr. 1 von Tátrafüred verzeichnet vom 15.--23. Dezember 34 Parteien mit 69 Personen. — Die Kurliste Nr. 1 von Tatralomnicz verzeichnet vom 12.—24. Dezember 28 Par­­teien mit 42 Personen, die Kurliste Nr. 2 vom 24.--25. Dezember 47 Parteien mit 89 Personen. Ernennung. Se. Majestät hat den Löcs­eer Real­­reguldirektor Bela Walther zum Studiendirektor des Nagy- Szebener Bezirkes ernannt. Wahl. Die Iglöer evangelische Kirchengemeinde hat den oe Kaplan Michael Becher zum Hilfsseelsorger gewählt. Verlobt hat sich der Bahnbeamte Herr Rudolf Szukally in Rutika mit Fräulein Elisabeth Szu­kay Die Gehaltergänzung der Lehrer­ in Iglo. Dem neuen Schulgesetz gemäß wird solchen konfessionellen Ge­­meinden, welche den gesetzlich festgestellten Minimalgehalt ihres Lehrers aus eigenem die den älteren Lehrern nicht zu ergänzen imstande sind, oder gebührende Ergänzung ihrer Quin­­quentialzulage nicht aus eigenen Mitteln ausfolgen können, zur Bestreitung dieser Mehrausgaben eine Staatshilfe ge­­währt. Es gibt aber noch viele Schulerhalter (Gemeinden), welche diesbezüglich noch nichts gethen, obwohl sie von der geistl. Oberbehörde aufgefordert wurden, zur Einreichung der Staatshilfe je eher Schritte zu thun. Diese sollen nun auf­­merksam gemacht werden, daß sie die zur Ergänzung des Gehaltes und der Duinquennien nöthige Staatshilfe vom 1. Juli 1907 an gerechnet nur in dem Falle erhalten, wenn das diesbezügliche Gesuch bis 31. Mai 1908 meritorisch er­­ledigt wurde. Auf darnach einlaufende Gesuche wird die Staatshilfe höchstens vom 1. Januar 1908 an angewiesen. Bei Lungenleiden sollte in allen Fällen unverzüglich SCOTT’s Emulsion genommen werden. „SCOTT’s­ bringt dem gesammten Organismus neue Gesundheit und Lebenskraft, SCOTT i­m zuverlässig­­sten Mittel allen Lungenleiden vorzubeugen. Ihre so hohe Heil- und Nährkraft beruht darauf, dass zu ihrer Herstellung nur die allerfeinsten, reinsten und wirksamsten Ma­­terialien, die der Markt bietet, verwendet werden, und darauf, dass dieselben durch das eigensrtige unübertreffliche SCOTT’sche Herstellungsverfahren nicht nur schmack­­haft, sondern auch durchaus leicht verdaulich gemacht sind. Echt nur mit dieser Marke— dem Fischer — R­a­ab garantie Preis der Originalflasche 2 K. 50 H, men In allen Apotheken käuflich. x Oder : 99 wünsch? Dir ein Fräulein wohlgestalt, Das Dir im Herzen wohlgefallt, Die Dich lieb hat vor anderen Knaben, Die sollst Du zum neuen Jahre haben. Sehr oft werden auch recht beherzigenswerthe Lehren in diese Neujahrswünsche verflochten ; da heißt es a. B.: Willst Du Dein Hand nach Ehren reden, So behüt’ Dich Gott vor Rintfelieden. Und zahle gern und borg nicht viel Und hüt' Dich auch vor Würfelspiel. Den Frauen wird gerathen , Und auf der Gassen nicht umguden, Daß man Euer nicht werde sch mußen (durch üble Nachrede) ! Seid arbeitsam daheim im Haus Und Seid seh­t nicht viel zum Fenster aus! ernstlich mit dem Hausgefind. Da aber eine gute Lehre nicht immer eine gute Statt findet, so sieht sig der Gratulant zu folgender Mahnung veranlaßt : So magst Du wohl ein Tor sein. Recht derb wird ein Trunkenbold abgefertigt, den, wie dem Bescheidgebenden dünkt, wieder einmal „das Reben­­bänglein gebissen“ hat: Ja, sollt’ es Dein Weib von Dir wissen, Daß Du Dein Geld versoffen hätt'st, Sie lehrt Dich, daß Du's nimmer thät'st. Bärtlich klingt dagegen die Antwort, „Fräulein* ihren Geliebten bittet, Doch zu gehen: Geh' jezt Dein Straß, eh' mag Dich kennt, Ein Blechlein ist bald angeschlagen, Da man lang Zeit hat an zu tragen. Darum weich ab, das ist mein Roth (Rath), Und b'hnt Dich Gott vor Noth. Vielfach wurde in diesen Neujahrswünschen auch allerlei Vorkommnissen gedacht, durch welche im Laufe des Jahres die Spottlust des Volkes herausgefordert worden war. Dies­­ausgeprägt satyrischen Verse reden freilich eine so unge­­schminkte Sprache, daß sich ihre Wiedergabe aus Schiklich­­keitsgründen verbietet. Daß aber neben Sprüchen der aus­züglichsten Art sich auch solche von großer Zartheit finden, ist bereits erwähnt worden; es seien zum Schlusse nur noch die legten Zeilen eines Klopfans angeführt, die in der Form der Priamel einen So wünsch echt volksthümlichen Ton anschlagen : ich Dichüso lang gesund, Bis daß Bis daß ein Lins' wiegt hundert Pfund, ein Mühlstein in Lüften fleucht, Und Und ein Floh ein Fuder Weines reucht, bis ein Krebs Baumwolle spinnt, Und man mit Schnee ein Feuer anzündt. Hiermit ein gut's selig's neues Jahr ! Und fahr’ hin! Daß dich Gott bewahr! In späteren Zeiten wurde freilich das Anklopfen und das Aussagen dieser Sprüche von der Obrigkeit verboten, da die Sitte immer mehr angartete und diese zu großem Aergerniß Anlaß gaben. Ganz verschwunden ist sie aber troßdem nicht; noch heute zum Beispiel nehmen in einzelnen Theilen Badens die ärmeren Kinder vor Morgengrauen von Haus zu Haus, Schlagen an die Thüren und singen: Mer wünschen i­e glücselis neu? Jor, gesunne Leib, langs Lewe unff de liewe Friede". Dafür erhalten sie ein eigens für diesen Zwei gebackenes Brotlaibchen. Oe. W Und zieht auf Tugend Eure Kind! So Du das aufnimmst für ein Lehr, So ist Deiner Weisheit desto mehr. Nimmst Du es aber in übel ein, in der ein +

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