Kassa-Eperjesi Értesitő, Juli-Dezember 1858 (Jahrgang 20, nr. 51-100)

1858-07-03 / nr. 51

Dan Murkoju, gefällte Todesurtheil durc Hinrichtung mit dem Strange in Vollzug geseßt. * * Bei Gelegenheit der Volkszählung in Siebenbürgen berichtet man aus der Ortschaft Angyalos von einer Frau, die sechs Paar Kinder hat, mit denen sie secsmal entbunden war, je Zwillinge gebärend. * * Baron Simon Sina hat auf seiner Gödöller Herrschaft und mit Zuziehung des englischen Denologen Sellers eine Cognac - Fabrik errichtet, welche unlängst in Betrieb gesezt worden ist. Dem Vernehmen nach sind bei der ersten, sec­hstägigen Abdämpfung aus 169 Eimern ordi­­nären Weines 16 1/2 Eimer ausgezeichneter Cognac gewonnen worden. * * Zur Organisirung der städtischen Musikkapelle in Hermann­­stadt ist soeben der Konkurs mit dem Termin bis zum 1. September d. J. ausgeschrieben. Die Musikkapelle ist berufen, ein tüchtiges und vollständiges Orchester zu bilden, welches zur öffentlichen Aufführung von MusikstüFen, namentlich Kirchen-, Fest­­, Trauer­ und dem öffentlichen Vergnügen gewidmeten Musikvorstellungen, die Bestimmung hat, und es hat diese Kapelle zu bestehen aus einem Kapellmeister , dessen Stellver­­treter, 14 besoldeten Orchestermitgliedern und 14 unbesoldeten Gehilfen, welche von den Orchestermitgliedern heranzubilden sind. Die für diese Stellen systemisirten Bezüge bestehen außer den Verdiensten für entgelt­­liche Leistungen bei Bestellungen der Musik im Theater , im städtischen Redoutensaal, auf Privatbällen u. s. w. aus den Besoldungen, aus der städtischen Allodialkasse zu beziehen sind welche für den Kapell­­fl. , für den Stellvertreter des Kapellmeisters in 14 Orchestermitglieder in je jährlich 200 fl. CM. +8 In Nagybánya werden bereits seit 20 Jahren fortwährend sogenannte Dilletanten- Borstelungen zu wohlthätigen Zwecken gegeben. Als nun kürzlich zu diesem Behufe neue Dekorationen angeschafft wurd­­en, bekamen die benachbarten Felss = Bängaer ebenfalls Lust, in die Privatdienste Thalias zu treten, kauften die veräußerten alten Deko­­rationen an und­ werden nun den Mitbürgern dramatische Genüsse, von demselben Caliber bieten. So Endlich hat Madame Fortuna, schreibt die Arav der Ztg., auch Arad sich zugewendet, indem der Haupttreffer der letzten Ziehung des Fürst Esterhazy'schen Lotterie-Ansehens mit 40.000 fl. CM. von einer Gesellschaft hiesiger Bürger gewonnen wurde. Es ist dies, soviel wir wissen , der erste Fall, daß ein so bedeutender Gewinn auf unsere Stadt fiel. *E Aus Czaslau berichtet man den „Pr. Nov.“ einen Fall von Bigamie. Vor einigen Wochen heirathete daselbst ein Kellner, Namens Mathias H., und jetzt stellt sich heraus, daß dersebe bereits früher eine Ehe eingegangen und sein erstes Weib noch am Leben ist. Er wurde verhaftet und dem Gerichte übergeben. *6 Wozu es ein französischer Politiker sehr bringen kann, lehrt folgende Visiten - und Geschäftskarte des früheren Montagnart Miot, der nach Lambessa transportirt, der neuerdings dahin begnadigt wurde, daß er in Algier leben darf: Miot, früher Apotheker, gewesener General­­rath der Nievre, gewesener Volksvertreter, gewesener Trans­portirter ves Dezember 1851, Photograph, Beystraße Nr. 1. meister in jährlich 400 jährlich 300 fl. und für die­­ , als : Angekommene Fremde. Schifbecks Gasthof. HH, Jos. Novy, Hofrichter v. Szepsi, Sam, Melzer, waldbürg. Cassaverwalter von Iglo. — Karl Kal­­niczky, Advokat von Ujhely, Lederers Gasthof. HH. Joseph Tarnocy, Müllermeister von Gibard. — Adolf Dup, Grundbesitzer von Zemplin. =­ Jakob Lanczy, Grundbesizer von Felsö-Lany. — Wilhelm Pollatsek, Kaufmann von Galpets. — S. Eisenkraut, Bauunternehmer von Tokay. == Sigmund Balogh, Grundbesizer von Zsujta. Kassai pincz­ár vált. Junius 30. — Kaschauer Marktpreise 30. Juni in WW. s 1. oszt. || 2. oszt. < . « 1. oszt. || 2. oszt. A tárgyak gayezetes 1. Klasse 5 Klasse A tárgyak nev Greis, 1. Klasse] 2. Klasse Namen der Gegenstände. 1 tr IR Ir. Namen der Gegenstände. fr.] fr. NAT tr. 1 zsemlye , Mund-Semmel 32/3 Loth =| 10/4|-|­­ew a Auszt. mér. , österr. Metzen 9130 8115 Zsemlyekenyér, Semmelbrot 46/g Loth ; -| 1141—]j— | Linsen ? itsz. 1 Halbe ; k i -| 9 |--1 7 Közöns. zsemlye , ordinäre Semmel 42/5 Loth <P EWE I = Paszuly ( a Auszt. mör., österr. Metzen 8130 84 1 7 abajdocz kenyer, gemischtes Brot 4 d. 1— ] — Bohnen ? itsz. 1 Halbe E­M --4­8 |--| 71% — rozs kenyer, Kornbrot . 4 --| 61/3 |--|-­­Szilva | a Auszt. mér. , österr. Metzen 18|-­­||13|30 — marhahus, N Rindfleisch Juni --|21 iE - Zwetschken p itsz. 1 Halbe . . | ? --|156 |[--|13 — borjuhus, Kalbfleisch - |221/9­--|-­­Örlött daränak | a Auszt. mér., österr. Metzen 18130 |114|-­­— bárányhus, Schöpsenfleisch —|— == Graupen u­sz. 1 Halbe 5 ; --|18 ||[--|12 =­­gerteshus, Schweinfleisch . --|30 |1=-127 Sewer 3 a Auszt. mér. , österr. Metzen TMluenn [oma] ee — szalonna, Spek . « T 1|-­­|--150 Heiden ?u­sz. 1 Halbe . . . [A |--1- — Patent gyertya, Patent-Kerzen 1]-­­||-|­­Sine 4 a Ausztriai merö 8 1130 — öntött gyertya, gezogene Kerzen --155. 7 ||| Erdäpfel österr. Metzen . 5 4 5 Áá szál bagázs ; — szappan, Seife . ö --|45 |-|-­­a Ausztria merö buza österreichischer Metzen Weizen . 9145 9 — 1 tojás, Ei . 8 ? i sz 2 i-|­­— käötgzeres jö n > Halbírudt . $j— [/—]— 1 itsze mák, 1 Halbe Mohn . Ä -|30 1|1--|-­­- — rozs fS. „ Roggen 7115 6145 1 itsze vaj, 1 Halbe Butter . § ; ű E s a 1,18 1112 — — árpa w „. ... Gerste 6,30 5145 1 itsze sertés zsir, 1 Halbe Schweinefett . 3 2 11 6 j-1- -­­zab „ 2“ == Hiefed 4|45 4130 Liszt f a Auszt. mér. , öjterr, Metzen 121— j'10/-­­— dkasa * w­­' “Ofxst 161— 115180 Mebl I itsze tetézve, 1 Halbe ő --| 813 |--| 7 — kukurieza + „ FKukuruz 81 — 7]45 Borsó | a Auszt. mér. , österr. Metzen . 10/30 || 8145 Erbsen) itsz., 1 Halbe | Frei 9 (--| 749 Kassa város fanacsa alla!l. DurH den Kaschaner Magiftrat. ; Ranow stete den Ring, ohne etwas zu erwidern, zu sich und reichte dem Förster ein Goldstür. „I< will es!" sagte er bestimmt, als er dessen erstaunte und miß­­billigende Miene sah. Da gab dem­ Krüger die funkelnde Münze dem Mädchen, das in seiner Verwirrung kaum einen Dank stammeln konnte. Piltz half dem jungen Herrn aufsteigen , setzte sic vorn zu dem Knechte und der Wagen fuhr ab. „Gott sei Dant!" sagte der Alte. Er belehrte noch in aller Eile das Mädchen über den Werth des erhaltenen Geschenkes, riet­ ihr, es sorglich aufzuheben, und machte sich dann auf den­ Weg nach Wetterode. Die Brieftasche , welche Piltz ge­­funden, und auch den sonderbaren Zettel, den der Förster jezt nicht mehr für nöthig gehalten abzugeben, siete er zu sich ; er konnte vielleicht dem jungen Herrn unangenehme Dinge ersparen. Das vernähte Blatt, das er unterwegs mit seinem Messer auf­­trennte, gab ihm keinen Aufschluß, französisch verstand der ehrliche För­­ster so wenig wie sein Pilz. Nur die Ueberschrift , man­cher R. war ihm deutlich und fegte ihn in Verwunderung. Wie konnte sich der Mensch so etwas unterstehen ? Erwartungsvoll zog er jegt die Brieftasche hervor und wollte sie eben öffnen, als er sie angesprochen hörte und aufblickend in geringer Entfernung einen Mann stehen sah. „„Grlauben Sie ! Das Portefeuille gehört mir! Haben Sie es ge­funden ?'' „„Ihnen 2“ rief der Förster: „Wir klig< Ihnen ?“' Eine wilde Freude ließ ihn zaudern, gleich Hand an den Fremden zu legen. Ent­­rinnen konnte er ihm ja nicht mehr. „34 will Ihnen mein Anrecht beweisen. In der ersten Tasche finden Sie einen militärischen Entlassungsschein vom zweiten Regiment der Fremdenlegion in Algier :" „„A<b,­von so weit her haben Sie sich bemüht ?“" fragte der För­­ster. Und auf welchen Namen lautet der Entlassungssc­hein :" „Werner,“ antwortete der Fremde. Der Name schien auf den Förster Eindrug zu machen. Er starrte den Mann mit großen Augen an. „„Wahrhaftig !“ schrie er.“ ,,D nun alle Complimente bei Seite ! I< habe mit Ihnen nichts weiter zu reden, für den Streich in meinem Hause, für Ihren Messerstich wird das Ge­­richt mit Ihnen sprechen. Sie folgen mir jezt in Gutem nagy T Betterobe, der Herr Graf wird dann über sie bestimmen.“ , Der Herr Graf wissen schon Alles, versetze Werner mit Hohn. „Ich erfreue mich des besonderen Wohlwollens Seiner Excellenz. Daß ich ein gutes Recht habe, den jungen Ranow zu sprechen, beweist Ihnen schon, daß ig mich nicht von einer Bauernbirne abfertigen ließ , was Sie von einem Messerstich reden verstehe ich nicht, Sie sind aber von jeher ein grober Patron gewesen, Herr Krüger, ich habe mit Ihnen nichts weiter zu schaffen. Mich meiner Freiheit zu berauben, haben Sie kein Recht, Sie sind weder Gensd­ arm, noch Polizeidiener , und gegen Ge­­walt werde ich mich besser vorsehen, als bei dem heima­ischen Ueberfall Ihres Burschen, dem das nicht so hingehen wird. Geben Sie mir meine Brieftasche und gehen Sie Ihrer Wege !" Dem Förster trat ein furstbarer Ernst in das harte, wetterbraune Gesicht. Er nahm das­­ Gewehr von der Schulter und sagte: „„Sie kennen mag. Vorwärts, Marsch !'' „Haha !“' lachte Werner grimmig. „Sie kennen mich nicht! Ihnen bin ich immer noch der Hasenfuß, der glatte, geschniegelte Werner, wer mit Federhut und Couteau auf dem Wagentritt der gnävigen Frau stolzirte — dem konnten Sie so etwas bieten, weil er keine Cou­­rage hatte ; seitdem aber bin ich Soldat in einem Kriege gewesen, wo die feigste Canaille Courage kriegen muß, wenn sie die ersten sechs Mo­­nate überstanden hat. Also nehmen Sie das Gewehr fort, es hilft Ihnen nichts, auch wenn Sie mich anschießen. Geben Sie mir die Brieftasche, ich habe Eile =“­ und wollen Sie wissen wohin ? Nach Wien, guter Herr Krüger, Frau Ranow hat mich dorthin berufen." (Fortsezung folgt,)

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