Kassa-Eperjesi Értesitő, 1860 (Jahrgang 22, nr. 1-101)

1860-05-05 / nr. 35

flüssig „und in feinen Handschuh passend, freiwillig abnehmen ließ. Dasselbe „Mädchen“ befigt „auch an den Füßen, zwölf Zehen, welche sie aber vollzählig zu behalten wünscht. kt * Flüchtige Kassiere. Der gewesene Kassier und der Liqui­­dations-Kanzlist der k. k. Provinzial-Finanzkasse in Treviso sind, nach Veruntreuung einer Summe im Betrage von mehr als 11.000 f., flüchtig geworden. * F* Die Nachrichten aus den steierischen Eisenwerks-Distrikten lauten sehr traurig. So werden auf der Gewerkschaft Prevali in Kärnthen am 30. April wieder 260 Bergknappen und 320 Hütten­­arbeiter entlassen, und am 15. Mai steht dort abermals eine Abdan­­kung von 120 Eisenarbeitern, also im Ganzen von 700 Köpfen bevor. Aehnliche Arbeitseinstellungen sind für die nächste Zukunft auf meh­­reren andern Eisenwerken zu besorgen.­­ Plauder-Stübchen. (Fortsetung von Nr. 34.) 1.8 *F/Um jedoch Hettners Buche gerecht zu werden, gedenken wir zuvor seiner Schilderung der Literatur Frankreichs unter Ludwig XIV. Wir rechnen diese Partie zu den besten im Buche. Die Literatur unter Ludwig XIV. ist am klarsten ein Spiegel der Größe und Schwäche seines Zeitalters und seiner Regierung. Am bedeutsamsten ausge­­bildet ist die Tragik dieser Literatur, welche die Welt im Hofzirkel abfaßte , und vom Volke nichts wußte, nichts ahnte. Hierin liegt weit mehr die Schwäche der französischen classischen Tragödie , was Lessing als Mißverständniß der Aristotelischen Gesetze der drei Ein­­heiten läßerlich machte und als widersinnig verspottete , war mehr eine pedantische Uebertreibung dieser non immer giftigen Gesetze, denen gegenüber selbst Shakespeares dramatische Architektur nicht Stich hält Es sind besonders abstracte Kathederprofessoren, welche jedes Antasten Shakespeares da, wo er nicht Muster ist, verpönen, während Goethe und Sciller bei der hereinbießenden Verwilderung des mißverstandenen Shakespearefultus Corneide und Racine , nicht eben als Muster , aber wohl „als Führer zum Bessern empfahlen, theilweise überfekten und in Einzelheiten sogar nachahmten. (Hier geräth der Verfasser in einen Widerspruch mit seinen eigenen An­­schauungen, wonach in Shakespeare ein für alle Mal das Drama gegipfelt, die Gesetze des Dramatischen ihren Abschluß in ihm ge­­funden haben.) Corneille ist der Zeit und Bedeutung war der Erste in der französischen Tragik. Er hat vom Theil an der Zeit Richelieus, wo starke aristokratische Leidenschaften und Charaktere auf den Schau­­pla traten. Seine Männer haben so Ritterlichkeit, Muth zu ent­­schlossener That; selbst seine Frauen sind so gluthvoll und racheath­­mend , daß man sie liebenswürdige Furien genannt hat. Immer sind seine Figuren , selbst wenn sie von Stolz aufgebläht sind, mit ihren Leidenschaften in große Weltverhältnisse verflocten, sie haben die Willenskraft, welche den Heros, die Aufopferungslust , welche den tragischen Helden macht, selbst wenn, wie Schiller sagt, „des fal­­schen Anstands prunkende Gebeide“ das rein Menschliche nicht auf­­kommen läßt , die Höhe ohne Tiefe , die Pracht ohne Wärme bleibt. Racine ist weicher, aber nict wärmer und wahrer. Der Staat ist der König , der Hofkreis die Welt! An diesem Lebensgeset des Königsthum unter Louis XIV. zehrte und verdorrte dies Königthum des alten Frankreichs wie seine Tragödie. Selbst Moliere , die komische Kehrseite jener Tragik, leidet an troenen Begriffsabstractionen , an verstandesmäßiger Allgemeinheit, so daß auch seinen Stü>en der vollblütige Saft des Volkslebens abgeht. Seine ausgelassenen Possen sind weit ursprünglicher und leben­­diger , als seine berühmten in ihren Wirkungen zur Zeit so unüber­­windlichen satirischen Komödien. Lessing tadelte in der Dramaturgie, wie an Plautus , so an Moliere, daß er statt der concreten Gestalt eines Geizhalses nur eine grillenhafte und niedrige Schilderung der Leidenschaft des Geizes gegeben , und dies trifft selbst den Tartüffe ; die Geschichte dieses Stüces ist fast wichtiger und bedeutsamer als in künstlerischer und ästhetischer Hinsicht das Stüm selbst. Die Komödie dient mehr nur als die Tragödie den Bedürfnissen des Augenblics. (Eingesandt.) Liebes Kundschaftsblatt ! Du gestattest uns wohl die kurze Frage, wie lange dieses literarische Gespeinst, ge­­nannt „Plauderstübchen“, noch seinen Spud in Deinen Spalten trei­­ben wird ? Mehrere Deiner Leser. | Kassai piacz­är auszt. b.=penzben Majus 2. — Raschauer Marktpreise 2. Mai in ő. IB. 4 || 1. oszt. || 2. oszt. 2 1. oszt. || 2. oszt. I A tárgyak JACGEE jr felafel. Klasse A tárgyak Move zee; 1. Klasse|[2. Klasse Namen der Gegenstände. Namen der Gegenstände. TAT fg te. Il] tr. [ ESTE 1 zsemlye, Mund-Semmel 5 fotb -- 10a -=­­Lencse f a Auszt. mér. , öfterr. Metzen 3160 3130 Zsemlyekenyér, Semmelbrot 8 Loth -| 11/21—][— Linsen ) itsz. 1 Halbe N . ; -=-| 6 |-|.5 Közöns. zsemlye , ordinäre Semmel 9 £otb - pa -|­­RE a Auszt. mér., österr. Metzen 3 2 3 ad 1 7 abajdocz kenyer, gemüdteg Brot --| 5Y41--|-­­Bohnen [itsz. 1 Halbe 3 . B - - aj - REET NE He ő ; § -| 4 H 1—1— § Szilva a Auszt. mér. , öfierr. Metzen 6140 | 6120 — marhahus, Nindfleisch 1. Mai . -|16 |--|-­­| Zwetschken Y u­sz. 1 Salbe . ? « t -|10 |--| 8 — borjuhus, Kalbfleisch 5 fő --|16 |--|15 | Örlöttdarának ( a Auszt. mér., österr. Metze 7120 4] — — bárányhus, Schöpsenfleisch -|- 4—1— | Graupen 48251 HalbE ne . + )4 szere --|10 |--| 6 — serteshus, Schweinfleisch . -|18 11--|16 Tatärka | a Auszt. mer., österr. Metzen 3 ve --|­­— szalonna, Spek . ; « A --|36 ||--|-­­Heiden utsz. 1 Haibe 1 2 , d . |= --|­­— Patent gyertya, patentferzen 1 Juni - 4 -|­­GSREIBE 7 n iE merö . . N tv­­­alga I<N64 — öntött gyertya, gegossene Kerzen --|40 |-=-|-­­äpfel österr. Metzen . 4 a : j sb BEND p A Seife 5 54 JI 4 1 ; —]32 [—]|— ea Rae ume Ő -| 1/|--|­­— — kétszeres 4 „ Halbsrucht . 2180 |-|- 1 itcze mák, 1 Halbe Mohn . N --|16 1j-j­­- rozs És a Roggen 1190 1180 Litcze vaj, 1 Halbe Butter . 3 5 -i50 1-=-|48 - ärpa N „ Gerste 1,35 1130 1 itcze sertés zsir, 1 Halbe Schweinefett — |36 §1—I— - zab I. 7 Hafer 4 mi 90 Liszt | a Auszt. mér. , österr. Metzen 5160 |; 3160 — — kása Ö „1 Hirse 3|60 | 3|40 Mehl ? itsze tetézve, 1 Halbe S § 4 R 13 58 — — kukoricza Z 2 Ruükuruz 1190 1,80 Borsó | a Auszt. mér. , österr. Metzen . 0 6 Tobsen] itsz., 1 Halbe . 2 Z| 7 |--| 5 | Kassa város tanácsa altal. Dur den Kaschauer Magiftrat. | ' ' Amtliche Anzeigen. e 3. 3438. 304(1)6 Die hiesigen Inwohner wer­­den hiemit aufmerksam gemacht, daß im Monate Mai l. 5. die 3. Rate der laufenden Steuerschul­­digkeit einzuzahlen sei, diejeni­­gen aber, welche mit den ersteren Räten b­eständig sind, werden zur Einzahlung derselben und der 3-ten Rate im Laufe dieses Monats strenge aufgefordert. "Magistrat. zu Kaschau am. 1. Mai. 1860. Ad Nr. 628.­­ Kundmachung. „Das zur k. k. Montan-Aerarial-Herrsc­haft Aranyidka gehörige Einkehrwirthehaus, in der 269(4)3­­ Montan-Kolonie Reka nächst Aranyidka, wird Bewerber um diese Stellen, haben sich mit­­ am 31. Mai 1860 in den Vormittagsstun­­­­der an einer Volksscullehrer­-Bildungsanstalt den im Wirthehausgebäude auf drei eventuell sechs vom 1. November 1860 nacheinander folgende Jahre im öffentlichen Versteigerungs­­wege mit Vorbehalt der höheren Ratifikation verpachtet. Jeder Mitbieter hat an Reitgeld per Be­­ginn der Lizitation 400 fl. baar zu erlegen und rechtskräftig die Befähigung zur Kautionslei­­stung von 700 fl. nachzuweisen. =­ Nähere Pachtbedingnisse können in der Kanzlei der k. k. Berg-, Forst- und Güter-Direktion in Schmöll­­nig und der k.k. Werkverwaltung in Aranyidka in den gewöhnlichen Amtsstunden eingesehen werden. Schmöllniz am 14. März 1860. Ad Nr. 3809. 178(2)3 Concurs-Ausschreibung. An der im Monate Oktober l. I. in Mun­­kacs zu eröffnenden ist. Hauptschule sind zwei Knabenlehrerstellen mit dem Jahres­gehalte von 500 und 400 fl. öst. W., dann die Stelle einer Mädcenlehrerin­ mit dem Bezuge jährlichen 300 fl. öst. W. zu begeben, abgelegten Präparandenprüfung und ihrer da­­bei erlangten Befähigung für den Hauptschul- Lehrerdienst, dann mit der vollständigen Kennt­­niß der deutscen und ungarischen Sprache , so­wie über ihr Alter und Religion , tadelloses moralisches und politisches Verhalten auszuz­weisen. Sie haben ferners ihre etwaigen son­­stigen Sprachkenntnisse, besonders das Hebräi­­schen wie auch allenfällige Kenntnisse der Mu=­fis und von Realien nachzuweisen. Kompetenzen, welche für den Religionsunter­­richt befähiget sind und Bewerberin die aus den weiblichen Industrialien die Prüfung be­­standen haben, werden besonders berücksichtiget werden. Die Gesuche sind an das 1.-kath. Bezirks- Dekanat resp. Schulen-Inspektorat zu Mun­­kacs (Beregh-Ugocsaer Komitats) längstens­­bis Ende Mai l. I. und zwar von Bewerbern, welche ss schon an öffentlichen Lehranstalten befinden, durch ihre vorgesebten Schul-Inspek­tor­ate einzusenden. 7 Von der k. k. Statthalterei-Abtheilung: Kaschau am 13. März 1860. . 1

Next