Kassa-Eperjesi Értesitő, 1861 (Jahrgang 23, nr. 1-101)
1861-09-11 / nr. 72
- Megyelenik minden SZERDÁN és SLOMBATON, 70 , vidékre bérmentes Évnegyedi mellett 1 háromszor előfizetés : Kassára nézve hasábos beiktatási dij 6 kr. ausztr. kr. szállítás ft. 25 kr. 0. é. Egy sorért KASCHAUCOUR, penzben. 13] 270 EPERIESER FTSBLATT. Erscheint jeden Mittwoch und Samstag Pränumeration viertel jährig für Kaschau 70 kr mit freier Postversendung 1 fl. 25 fr. ÖW. Inserationsgebühr für eine amal gespaltene Petitzeile 6 kr. ÖW. Mittwoch den II. September 1861. XXIII. Jahrgang. KASSA -EPERJESI ERTESITO. Allerlei aus der Heimat. * * Pest, 5. September. Der Magistrat der Stadt Pest beschloß, eine Retition an Se. Majestät um Wiedereinsezung des Repräsentantenkörpers zu richten, da ohne demselben die Administration ins Stocken gerathen würde. EP. Napló vernimmt, daß gegen den Antragsteller des Protestes der Pester Komitatskommission gegen die Auflösung des Landtages und gegen diejenigen, welche den Antrag unterstüßten, eine Untersuchung eingeleitet werden wird. + „* Die gestrige Nummer des "P. Napló" wurde von der Polizei konfiszirt, aber auf Befehl Sr. Exzellenz des Statthalteres=Vizepräsidenten Ladislaus v. Károlyi im Laufe des Tages wieder freigegeben. 7" Einem Buchbindermeister in Ofen wird Exekutionsmannschaft ins Haus gelegt. Er geht zur Steuerkommission und trägt vor, daß er gerade bei dieser Kommission seit zwei Jahren seine Nennung für Buchbinderarbeit nicht gezahlt erhielt ; sobald er sein Geld habe, wolle er die Steuer zahlen. Die Rechnung ist auch nicht getilgt. *.„“ Telegramme aus Temesvár vom 5. d. M. melden, daß gestern in Lugos eine rumänische Bewegung begonnen habe. Die Leute steten rumänische Kokarden auf. Weitere Details fehlen. EX“ Die Raaber Dampfmühle hat das bisher unter dem Namen "Kaisermehl" verfaufte Mahlprodukt in den Namen "Königsmehl" aus purem Patriotismus umgetauft. * * In Baja hatte am 26. v. M. Nachts zwischen dem Civil und den Finanzwächtern ein Zusammenstoß stattgefunden, bei welcem Einer von den sieben bewaffneten Finanzwächtern, einem gewissen Doftig, gewesenen Honvedhauptmann, den Arm am Gelenke weghieb, gt" Aus Erlau wird dem „P. N.“ geschrieben , daß der Kommandant des dort einquartierten Militärs die Mörser der Stadt zur Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät ausgeliehen, später aber nicht zurücgeschi>t habe. Der Magistrat wollte die Böller bei der Stefanofeier bewüßen, und lies sie daher vom Kommandanten zuzübitten , erhielt aber die Antwort, die Böller seien noch nicht gereinigt und man wolle sie nur im gereinigten Zustande zurücgeben. Auf diese Art hätten die beim Stefansfest üblichen Böllerschüsse unterbleiben müssen, wenn der Magistrat zwei Tage früher, als er dem Wunsch des Militärkommandanten nachkam, nicht zwei Böller zurückbehalten und später nicht noch drei Stücke von Privaten geliehen bekommen hätte. * t Aus Ipolyság, 1. September, schreibt man dem „P. N.": Gestern wurde Anton Detyfó, Geschworner des Honter Komitats, von einer großen Menschenmenge in Szalfa zu Grabe geleitet. Ein unglücklicher Zufall wollte es, daß der 27 Jahre alte hoffnungsvolle junge Mann von der Hand seines Busenfreundes , des Stuhlrichters S. B., fallen sollte; das schon so oft dagewesene unvorsichtige Spielen mit einem geladenen Gewehre war die Ursache dieses Unglücs. Ein schöner Zug religiöser Toleranz darf hier nicht unerwähnt bleiben. Da das unglücliche Opfer der protestantischen Kirche angehörte, ein proestantischer Pfarrer aber nicht in der Nähe war, so fungirte der katholische Pfarrer des Ortes bei der Leichenfeier mit der größten Bereitwilligkeit. Den strengen Regeln des Konkordats zu Trotz läuteten nicht nur die Großen , sondern der Verblichene wurde sogar auf dem römisch-katholischen Friedhofe bes graben. Iit Verbindung der Theißbahn mit der galizischen Bahn. Die „Presse“ schreibt : In Tarnow (Galizien) befindet sich , wie uns berichtet wird , seit längerer Zeit eine Ober-Ingenieur-Abtheilung der Theißeisenbahn- Gesellchaft zur Vornahme der Trackungsarbeiten und Verfassung eines Projektes der Verbindung von Kaschau mit Tarnow, respektive einer Verbindungsbahn der Theißbahn mit der galizzischen Karls-Ludwigsbahn. Das ins Detail ausgearbeitete Elaborat ist schon soweit gediehen, daß wir hierüber einige Andeutungen geben können. Ungarischerseits wurden zwei Linien alternativ projektirt, und zwar die eine durch das Saroser Gebiet, eine Meile vor Kaschau bei Buzafalva an die fertige Bahn anschließend , über Eperies , Zeben 2c. in das Popradthal ; — die zweite führt unmittelbar von Kaschau im Hernadthal durch das Zipser Gebiet über Krompach ebenfalls ins Poprad- Der Emissär. (Fortsetung.) Der junge Mann ließ endlich ihre Hand los, trat zu dem Mapgoral und half ihm eins der Thiere ausspannen, mit welchem er sich beritten machte, dann kehrte er wieder an ihre Seite zurück, und während Don Christobal mit dem Kutscher in eine gelehrte Unterhaltung über Maulthierzu<t verfiel und Paquita einige Kunststücke der Coquetterie an dem Moto versuchte , vertieften sie sie in eins jener köstlichen naiven und schwärmerischen Gespräche, die sie nicht beschreiben lassen und nur von Verliebten geführt und verstanden werden können. Auf jedem Schritte umlauerte den Flüchtling die Gefahr . Überall konnte sie ihn treffen, und es gehörte ein fühner Muth, 46 Scarfsinn und große Vorsicht zur Ausführung seines Planes. Wohin aber war dies Alles jetzt entschwunden ? Es lag begraben in den Augen Eleonorens, und kein Gedanke an das eigene Loos, no< an das Schicsal der ihm anvertrauten Botschaft störte ihm die Musik der Stimme, welche von den Lippen der Tochter Don Christobals tönte. Die Stunden schwanden wie Minuten, und weder die brennende Sonne, no< der holprigte Weg wegen die Beiden aus ihrer gegenseitigen Bezauberung. Troß der schlechten Straßen fährt man in Spanien rasch. Die Thiere gehen fast immer im Trott, oder werden durch die Bemühe des Mozo oder Fuhrmannsburschen darin erhalten. Dieser ist im Trabe zungenschnalzend und rufend ganze Streben neben innen her, wirft sie mit kleinen Steinen und schlägt sie, wenn es nicht anders gehen will, mit einem Sto>e. Besonders bemüht er sich um die Capitana oder das vorderste Maulthier, mit dem er sich stets unterhält, und an das er die größten Schmeichelnamen oder auch Scimpfreden, je nach dem, verschwendet. Der Moto des Kutschers, welcher die Fortschaffung Don Christobals übernommen hatte, war einer der feintsten und behendesten — Dani den schelmischen Augen Paquita's — und die Reisenden flogen daher ohne Aufenthalt über Berg und Thal, über Bäche und Felder, an Felswänden und Abgründen vorüber, bis Alfaro jenseit des Ebro, wo das erste Nachtlager gehalten werden sollte. Obwohl man früh am Morgen von Pampeluna aufgebro<en war, hatte sich doch bereits die Nacht eingestellt, als man vor Alfazro eintraf. Dort mußte der junge Mann von der übrigen Gesellschaft sich trennen. Diese setzte ihre Reise auf der gewöhnlichen Straße über Medina Celi fort, während er zu seiner größeren Sicherheit einen kürzeren Weg durchh das Gebirge verfolgen wollte. Auf einem Hügel vor der Stadt, welchh der Flüchtling nicht betreten konnte, weil eine starke französische Besatzung darin lag, nahm man Abschied. Paquita sah, oder glaubte zu sehn, daß in der Dunkelheit die Köpfe Eleonorens und des Fremden sich zusammenneigten, und als endlich der Wagen sich wieder in Bewegung geseßt hatte, bemerkte sie, bis der Weg sich wandte, hinter ihnen den unbeweglichen Schatten des Reiters, der schwarz gegen den Horizont abstach. Sie wollte ihre Herrin darauf aufmerksam machen, aber diese gab keine Antwort und 409 den Mantel so ho< heraus, daß er ihr Gesicht ganz verhüllte. Wir verlassen sie einstweilen, um dem fühnen Parteigänger zu folgen. Auf einsamen Bergpfaden, an den Ufern kleiner Flüsse und Bäche entlang ziehend, erreichte er nach zwei Tagen Almazan. In jenem romantischen Lande , welches er durcheilte , stehen Räuber und Feuilleton.