Kassa-Eperjesi Értesitő, 1861 (Jahrgang 23, nr. 1-101)

1861-09-21 / nr. 75

Welt-Panorama, 7­8 Ein Polenfest. Wie alljährlich wurde au­ch heuer am 12. d. M. in dem Kirchlein am Kahlenberge nächst Wien ein Hochamt zur Er­­innerung an den Tag, an welchem­ der Polen­­könig Sobieski mit seinen Neiters<aaren vom Kahlenberge herabzog um Wien von den Turz­­en zu befreien, abgehalten. Dabei hatten sich diesmal die polnischen Reichsräthe und­ viele in Wien weilende Polen mit ihren und Töchtern versammelt. Diese­ waren sämmt­­lich in tiefster Trauer gekleidet, als Hals­­schmuck trugen sie das schwarze Polenkreuz. Die Messe celebrirte ein polnischer Priester. Nach dem Gottesdienste war ein Festdiner bei Sacher. Nach dem Diner kehrte die Gesell­­schaft wieder auf den Kahlenberg zurüc, wo Abends großer Festball stattfand. Die unge­­zwungendste Hetterfest beherrschte dieses Fest. Es Baron Kemeny ist, wie der Wie­­ner Korrespondent des „Sürgeny“ schreibt, von Baden nagy Wien zurüfehrend, im Hotel „zum römischen Kaiser“ abgestiegen. Als er ins Gasthaus trat, meldete ihm der Wirth, er habe ihm dieselbe Wohnung herrichten lassen, welche Baron Vay bewohnt habe. „Ein gutes Zeichen !“ erwiederte hierauf Baron Kemeny „Sie haben mir dieselbe Wohnung herrichten lassen, von welcher Baron Bay — nach Hause gegangen ist “ “ Eine Spezial - Korrespondenz des „Moniteur“ hat berechnet, es koste im Augen­­blice die Vereinigten Staaten der Krieg 25 Millionen Franks täglic. Ein Freiwilliger kostet fünfmal mehr als ein Soldat der regu­­lären Armee. Man ist der übereinstimmenden Ansicht, daß jeder Mann, der gegenwärtig un­ Hú­ie 2­45:4 %­ter den Fahnen steht, die Vereinigten Staaten 200 Pf. St. , beiläufig 4800 Franks jährlich kostet. 1t Ein preußischer Landwehrmann als Kunstkritiker. Als sich kürzlich einige preußi­­sche Landwehrmänner einige Stunden lang in Leipzig aufhielten, besuchten sie auch die Gemäl­­degalerie im neuerbauten Museum auf dem Au­­gustusplaße. Während der langsamen Win­­dung durch die Säle blieben sie falls durch plötzlich vor Heine's allbekannten Bilde „Verbrecher in der Kirche" stehen, ein Kunstwerk, das Bielen jeden­ eing­ gelungene große Lithographie Landwehrmannes die Worte : „Das ist falsch, das Bild hat einen Fehler !“ Zwei Professoren der Universität und ein Maler, welche sich in der Nähe befinden, lächeln ob dieses Ausspru­­ches und ersuchen den Tadler, ihnen den Fehler zu nennen. Ohne Zögern wies er im Bilde auf die zwei an der Thür stehenden Schildwa­­den und sagte : „Ein Wachtposten im Zucht­­hause hat sein­ Gewehr zu jeder Stunde gelaz­den, und da darf er nicht, wie dieser hier seinen Arm auf die Mündung des Gewehres stemmen, das, weiß jeder Rekrut." "Die gelehrten" Man­­­­nicht unbekannt ,­ein dürfte. Durch der Anschauung ertönen Munde eines nicht gerade auf einmal die Stille aus dem pfiffig aussehenden wer mußten dem ehrlichen Musketenträger voll­­kommen Ret geben, der­ einen Fehler an ei­­nem berühmten­­ Gemälde entdecte , das vor ihm Tausende angeschaut. (Eingesandt).­ Die Aufnahme der Zöglinge in die isr. Wolfssäule beginnt mit dem 2.­d..M. im Scullokale , täglich von 10-12 Uhr Morgens. Für tüchtige Lehr­­kräfte soll bestens gesorgt sein, und dies Insti­­tut dürfte sich seiner großen­ Theilnahme erfreuen. Frauen | | MENETREND, 1861-ik év Mártius 25-töl kezdve, érvényes az 1861-ik évi nyári havakra. III. Kassa és Nagyváradról, Pest és Bécs felé : A közállomásokróli indulás ideje, a minden pályaudvaron kifüggesztett részletes menetrendben van kimutatva reichte ihm Tabak und Papier. Nachdem der junge Mann aus diesen beiden nothwendigen Erfordernissen sich gleichfalls eine Cigarre zusam­­mengedreht und sie an der Gil­s in Brand gestellt hatte, kroch der Andalusier durch das Loch, welches er gebrochen, zu ihm hinein. Eine Weile rauchten sie schweigend fort, dann flüsterte der Maulthiertreiber ihm in's Ohr: „Nun, wie lange denkt ihr hier zu bleiben ?" Diese Worte flößten dem Flüchtling plößlich eine so lebhafte Hoffnung auf Befreiung ein, daß er vor Bewegung nicht antworten konnte. „Wenn ich nur ein Messer hätte," fuhr Gil unbefangen fort, „so wollte ich die bretterne Dedke des Schuppens in einigen Stunden durchschneiden.“ Der Emissär griff wie ein Blitz in seine Tasche und holte ein Messer hervor. Als er es vom Mault­iertreiber reichte, fragte dieser leise : „Könnt Ihr mich tragen ?" „Ja!“ sagte der Andere. Gil stieg auf seine Sculter und begann die lange und ent­­feplige mühevolle Arbeit, eines der Bretter, welche den Schuppen beten, zu durchschneiden. Als vier Stunden später der Strahl der über dem Guadara­­magebirge aufgehenden Sonne die Nacht in die tiefsten Felsenspalten zurückrieb, die Nebel von den Bergspißen zog und die grünen Thä­­ler und Abhänge der wilden Einsamkeit beleuchtete, traf er in einem Bergkessel die Gestalten zweier Männer in zerrissenen und unordent­­lichen Kleidern, die eben in einem kleinen, von der Natur gebildeten Steinbe>en , welches einige Wassertropfen enthielt, ihre blutenden Hände wuschen.­­ Es waren Gil und der Emissär. „Ja, ja," sagte jener zu diesem, welcher bei aller Standhaftig­­keit body einige Zeichen des Schmerzes von fi gab, „spie Steine und starfe Dornen thun nicht so sanft, wie weiche Damenhände und seidene Kleider. Doch habt nur Geduld, das heilt bald wieder, und dafür sind wir nun auch frei!" Das fühle erfrischende Wasser hatte den Schmerz sehr ver­­mindert. Der junge Mann stimmte daher in den heitern Ton seines Gefährten ein, indem er antwortete : „Das sind wir, Dank Deiner List und Kraft!" Io hätte Dir nicht zugetraut, daß Du mit dergleichen Dingen so gut Bescheid wüßtest."­­­­ „Bescheid ! womit weiß Gil aus Sevilla nicht Bescheid ?" ver­­sezte der Maulthiertreiber, in die gutmüthige Prahlerei verfallend, welche seinen Landsleuten eigenthümlic­h , daher auch weniger unan­­genehm ist. „Doch , ehrlich gestanden ,­" fuhr er fort, der Zufall hat das Beste dabei gethan. Denn wenn der Schuppen nicht an der Fels­­wand lehnte, oder wenn der Posten uns bemerkte, so half alle An­­strengung nichts." „Ein wahres Wunder , daß wir so durch das Dach auf dem Dache bis zur Bergwand gekommen sind, ohne die Aufmerksamkeit der Schildwache zu erregen," sagte der Emissär: „Die Franzosen sind dumme Tölpel und können sich in keiner Beziehung mit einem Spanier messen," meinte Gil mit triumpfiren­­dem Lachen; „den unter ihnen will ich sehen, der unserm Wege folgte ! San Francisko! an dem naten Felsen umherzuklimmen, wo wir keinen Halt hatten als Grasbüschel , trockene Wurzeln oder höchstens eine handbreite Steinplatte == das ist keine Kleinigkeit!" „Du hast Recht, Gil! es war sc­hauerli< , und ich sehe uns nor zwischen Himmel und Erde hängen. Laß uns Gott für den ewährten Schuß danken. ME­ET | | | Eortsezung folgt.) BE |

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