Kassa-Eperjesi Értesitő, 1864 (Jahrgang 26, nr. 1-102)

1864-05-04 / nr. 34

F Vom „schleswig-holsteinischen Schauplaße. 4 “ Fridericia, 29. April. Kriegs- Nachmittags 1% Uhr. Die Dänen haben Fridericia unter Zurüclassung vieler Geschüße eiligst­eg ÖS; IE VE Def­eri RE. April 6 Uhr Abends. Die Dä­­nen haben 197 Geschüße und außerdem zahlreiches Kriegs­­material zurüc gelassen, welches den die Festung Reserenz R­WH­­ 1008 Truppen in die Hände fiel. Die bűz­sche Besaßung soll nach Aussage der Einwohner nach Fünen überschifft worden sein, im Begriffe , die Festung zu beseßen. und Stadtpost. = (Hinrichtung). Anton K....++-++, Mi­­litärurlauber aus Hamor nächst Diosgyör gebürtig, 27 Jahre alt, welcher wegen dreifachen Mordes, verübt an zwei Mädchen, und einem Knaben in Diosgyör am 13. März, d. I. , als desselben geständig, vom hiesigen k.k. m Militärgerichte zum Tode durch den Strang und Aus­­stossung aus der k. k. Armee verurtheilt wurde, ist Mon­­tag den 2.­b. M. hingerichtet worden. ="(Spenden für die Nothleidenden). Die Direktion der hiesigen Kunstmühle hat der hierortigen Si­­emen einhundert Gulden zur Verthei­­lung an die Nothleidenden im Abaujer Komitat übergeben. = Giehmarkt). Seit längerer Zeit wurde diese Woche endlich Viehmarkt abgehalten. Wie wir erfahren, soll der Zutrieb ein ziemlich bedeutender gewesen sein. — (Erhöhung des Rindfleischpreises). Seit 1. d. M. kostet das Pfund Rindfleisc; in Kaschau 18 fl. ( Vergiftung mittelst Reibhölz­en). Vorgestern hat sich hier eine Frauensperson mittelst Phos­­phor von vier Pädchen Reibhölzchen vergiftet. Wie man hört, soll Liebesgram die Ursache des Selbstmordes ge­­wesen sein.­­ — (Der gegenwärtig­ im Zuge begrif­­fene Jahrmarkt) und die gleichzeitig stattfindenden Wallfahrten haben seit einigen Tagen eine ungeheure Leb­­haftigkeit in den Gassen unserer Stadt zur Folge gehabt. Man mußte sich manchesmal förmlich durc das Men­­schengewähr durc drängen , um vorwärts zu kommen. — (Gegerbte Rattenfelle). Nachdem sich in­ unserer Stadt seit der Kanalisirung die Ratten in enormer Weise vermehren , soll jemand den löblichen Entschluß gefaßt haben, auf die Ratten Jagd zu machen, und denselben das Fell abzuziehen, um daraus Leder für Handschuhe zu gerben. In andern größeren Städten wird dieses Gewerbe schon lange betrieben.­­ Bei dem am 1. Mai abgehaltenen Scheibenschießien­ hat das 1. Beste, bestehend aus einer 13. Dukaten schweren Goldmünze, und einem hüb­­schen Tabakbehälter , Herr Mathias S­ilber auf einen Nagel­, das 2. Beste, bestehend aus einem eleganten Reh­­kopf­ und 5 Stüb Dukaten , ebenderselbe auf einen Fün­­ferscuß, das­ 3. Beste, ein Fangmesser und eine Silber­­münze aus­­ dem vorigen Jahrhundert Herr Jos. Angyal gen. , das 4.­­und 6. Beste Herr Leop. Schalfház, das 5. Beste Herr Florian Fading, und das 7. Beste Herr Anton Novelly auf, je einen Fünferschuß gewonnen. Die drer ersten werthvollen Reste wurden von einem Ehren- Mitgliede des hiesigen Schützenvereins gespendet. — (Berichtigung). Das hiesige Theater wurde, wie­ wir bereits berichteten , nicht von Herren Szabo ok Philippovich, sondern blos Herrn Szabo auf drei Jahre überlassen. aZ Sceidegruß. " Wenn die holde Frühlingsrose Scheidet aus dem Blumentresse, Steh'n die andern still und traurig, Und nur Zephyr säuselt leise : * „Liebes Kind, du warst mir theurer, Als die Tulpen und die Nelken ; Deiner werd' ich­ tod gedenken, Wenn die lezten Blumen welken." ak ha * Eine holde Frühlingsrose In 'dem Haine meiner Lieder BIß du, — leis' und sanft umfächelt Von der Töne zart Gefieder. Sceiden kannst'du nicht von hinnen, = Ewig duften hier die Nelken ;; Mein Gesang wird dir fortklingen, , Selbst wenn j­ene einst verwelken. 2. Briefe aus dem Publikum, Ein Wort zu Gunsten der Dahingeschiedenen. Täglic sieht man ganze Scharen Drauerfinder, welche — dur< Pietät geleitet — hinauf wandern­ nach vom Kalvarien- und Rosalienberge zu den Gräbern, um von dahingeschiedenen­ Eltern, Kindern, Geschwistern und Freunden Beweise des Leides zu spenden, und für den herben Verlust Trost zu suchen in der Konservirung und Ausstattung der Ruhestätten ihrer Lieben. — So­matische Thräne im Auge und tiefe Besorgniß im Herzen -- tönt auf allen Lippen der Wunsch ; AP, wenn nur nicht wie­­ver frevelhafter Muthwille zerstörte das Werk der Liebe und der somerzligen Erinnerung! Doch, so lange nicht irgend Vorkehrungen getroffen werden zur Hintanhaltung dieses Unfuges, erfahren die Gräber — wie alljährlic — wieder dasselbe Schicsal der Beschädigung. Wei< einen Eindruck bietet solle Ausfigt für ein fühlendes vom Dop­­pelscmerze des betrauerten Verlustes und des verabscheu­­ungswürdigen Frevels ergriffenes Herz! — Und doch ist dem so­ fast unglaublich und body von Jedermann tiefempfundene Wahrheit, denn es ist nur zu wohl be­­­kannt, daß nicht selten schon nach einigen Tagen das Grab beraubt ist des von Liebe und Verehrung darge­­brachten Schmudes. — Ueberhaupt greift diese Rücksichts­­losigkeit schon so sehr um sich, daß man im verflossenen Jahre sogar weidende Kühe zwischen den Gräbern des Rosalienberges sehen konnte. Kein Mensch kann von dem im Interesse seiner Häuslichkeit nothwendig auch ander­­wärts beschäftigten Todtengräber den stetigen Aufenthalt auf dem Friedhofe verlangen. * Neuestes aus der Heimat i­ ­st erfreulich, den Aufsc­hwung zu beobach­­ten, welchen der edle Sport in Ungarn nimmt. Nun hat sie aug in Oberungarn unter dem Titel : „Oberungari­­scher Jagdverein" eine Gesellschaft von Gentlemen gebil­­det, welche bis Ende in der Jagdsaison (­ vom halben Oktober Komitat) zusammenkommen in Nagy-Mihály (Zempliner werden, um den Hirsch und Hasen zu heßen und die Pausen zwischen der Heßjagd mit dem in jener Gegend so ergiebigen Schießsport aus­­zufüllen. Au; Heßen mit Greyhounrs sollen an freien Tagen stattfinden. An­ der Seite des neuen Vereines steht der Graf Sztáray, Besitzer von Nagy-Mihály. Das Jagdterrain ist ein ausgedehntes , da auch die an Nagy- Mihály grenzenden Besizungen zumeist Mitgliedern des neuen Jagd-Klubs gehören. Vorläufig wurde bestimmt, dreimal in der Woche zu jagen. Es sind zwei Meuten angeschafft worden, eine Hasen- und eine Fuchsmeute ,­­beide vorher im Besitze S. D. des Fürsten Rohan. An Beiträgen leistet jedes Mitglied : Beim Eintritte zur An­­schaffung der Meute und des Fundus instructus 50 fl., wann alljährlich zur Bestreitung der Negie 60 fl. Bis. febt sind vem Vereine 23 Mitglieder der Gegend beige­­­­treten. Im Gasthofe zu Nagy-Mihály sind bequeme, aber­­ einfache Anstalten getroffen, um der Unterkunft von Her­­ren, Dienern und Pferden in der Jagdzeit vorzusorgen. Ueber den Jag­ddreß ist nog nichts entschieden. In der nächsten Komite-Sitzung wird bestimmt werden, ob der­­selbe englisch oder ungarisch zu sein hat. X.“ Ueber den Verkauf der Sina'schen Herrschaft Gödöllő geht dem "P. Ul." nun von verläßlicher Seite ein direkter Bericht zu. Derselbe bestätigt die Thatsache des Verkaufes, berichtigt jedoc die von dem „Geschäfts­­berichte" gebrachte Mittheilung dahin, daß die Herrschaft nicht in den Besit einer englischen Gesellschaft überge­­gangen, sondern von der belgischen Bodenfrevitgesellschaft angetauft worden ist. “ * Ueber das Citzer Jodwasser hielt „Herr Dr. Hasenfeld jun. in der „Societe d'hydrologie médicale de Paris“ einen Vortrag, der in den Jahrbüchern aufgenom­men wurde und als Abdrug „Eaux Minérales de la Hon­­grie et en particulier Eau Minerale Jodée de Csiz“ er­­schienen ist.­­ * * Der in Debreczin während des Georgi-Marktes abgehaltene Bazar für die Nothleidenden hat ein Erträg­­niß von 2000 fl. geliefert. * * Die Ziehung der zum Besten des Thurmbau­­fondes der evangelischen­ Gemeinde­ A. KR. in­­ Miskölcz veranstalteten Lotterie soll der "M. Sajts" zufolge, nicht am 1. Mai, sondern erst später stattgefunden haben, wes­­halb der Verkauf der Lose mit dem genannten Tage noch nicht einzustellen ist. Es laufen übrigens nor immer Gewinnstgegenstände ein, und unser seit Jahren in Lon­­don ansäßiger Landsmann Meier hat zu dem oben er­­wähnten Zwe 100 fl. eingesendet. * 6 Weber ein neues Bravourstür des Grafen Sándor berichtet „Sport“. Graf Sándor fuhr Dienstag von 19. April vom Schlosse Bajna über Gran nach Gran-Näna =- Entfernung/5 deutsce Meilen, die ersten 2 Meilen, sehr gebirgig, der Weg stark ausgefahren — mit 4 Pferden eigener Zucht in dem Zeitraum von 1 Stunde und 34 Minuten ,somit die deutsche Meile in 18 Minuten 12 Sekunden, 5 deutsche Meilen betragen 2 3/2 engl. Meilen und 72 Wiener Klafter, also wurde 1 englische Meile in 3 Minuten 52 Sekunden zurüsge­­legt. Bei der großen Distanz ist die beschriebene Leistung eine ganz außerordentliche , und. Graf Sándor, der seit längerer­­ Zeit von dem Boden des Sport, auf dem er vormals Fabelhaftes geleistet, ganz verscwunden schien, hat hiermit an seine berühmten Ritt- und Fahr-Groß­­thaten , die einst im Volksmunde waren , wie die Große­­thaten der populärsten Helden, würdig wieder angeknüpft. Der Postzug , mit welcem Graf Sándor gefahren ist, besteht aus 4, beiläufig 152 Faust großen, "schönen, Roth­­sc­himmeln ; es sind kräftige, ebenmäßig und elegant ges­chaute Pferde von regelmäßigem leichten Gang, strammen Sehnen und schön entwickelten Gelenken. Die Leistung, an und für sich ungewöhnlich, gewinnt, eben dadurch, daß sie mit selbstgezüchteten „ Pferden“ ausgeführt ist, ein er­­höhtes Interesse ; sie zeigt, was für vorzügliches Pferde­­material in unseren „Gestüten anzutreffen ist.­­ “ . In Arad wurde die Witwe Esther Weißmandl, welche gerade an ihrem 107. Geburtstag verschieden ist, zu­­ Grabe getragen. Dieselbe entstammt einer portugiesisch­­israelitischen Familie in der Moldau und­ wurde in dem not­­findlichen­­ Alter von 12 Jahren in Konstantinopel verheiratet; von dort zog­ sie mit ihrem Gatten nac Bel­­grad, von wo sie im Jahre 4789 mit einem Geleitsbriefe des Feldmarschalls Laudon versehen. nach Arad­ übersie­­delte. Die Verstorbene hatte, sich stets einer festen Ge­­sundheit zu erfreuen, und bis noch vor ganz kurzer Zeit durc einen kleinen Handel mit Kurz- und Geschmeide­­waaren sich ernährt; sie ging aufrecht, las­ ohne Brille und ließ es sich nicht nehmen, selbs­ häusliche Arbeiten zu verrichten. Bemerkenswerth ist nur, daß die Verstor­­bene im Alter von dreizehn Jahren zum ersten Male und­ im vollendeten einund­sechzigsten Lebensjahre zum let­­ten Male geboren hat. Im Ganzen hatte sie dreizehn Kinder geboren. * (Es November — ) Welt:Panorama«. * Mehrere Agramer Kapitalisten­ , beabsichtigen eine kroatische Kreditanstalt zu gründen, und sollen die Statuten dem Vernehmen nach bereits ausgearbeitet sein, "It Europa's Fürsten und ihre Religion. Es wird unsere geehrten Leser gewiß interessiren, zu erfahren, wel­­chen Glaubensbekenntnissen die Fürsten Europa­s, angehe­ P FPLVILLELON. Ein Roman in Kaschau. Von Carl Sauer. (Fortsetzung.) „Und ihr Entschluß muß fest sein, weil Sie bereits zur That gegriffen haben. Möchten Sie dort glülich werden! Wir dachten, daß Sie es hier würden.“ Auch Sie erhob sich ohne eine Antwort zu erwar­­ten und lud den Doktor ein ihr zu folgen. Maria und Versingen waren bei Leonore nicht an­­wesend. Kraft verweilte daher nicht lang, sondern trat bald den GERE he új­ermals waren acht Tage vergangen, ohne da Kraft in Kovacsfalva gewesen Wäre. Da kam i­n verlegener Miene zu ihm und überbrachte ihm , eine in aller Förmlichkeit ausgestellte Einladung von der Familie Viraghy zu einer am 1. August stattfindenden Soiree. Das war eine Art eingeladen zu werden, die ihnen beiden noc nicht zu Theil geworden war. Bisher wurde ihnen , wie G­liedern der Familie, blos bekannt gegeben, daß man heut oder m­orgen dies oder jenes vorhabe. Nagy, welcher sich diese sonderbare Einladung nicht erklären konnte, befragte den Ueberbringer derselben, was in Kovacsfalva vor sei, und erfuhr, daß des Fräuleins wegen ein Augenblik daran , daß keinen es das Verlobungsfest Marfa's mit­­ dem Vikomte sein müsse, und da er sich dem Doktor mittheilte, pflichtete ihm dieser Anfänglich wollte Nagy gar nicht nach Kovacsfalyva, als ihm aber Kraft aufmerksam machte , daß das Fräu­­lein dadurch gefranst würde, und sie zu einer so unedeln Maßregel weder Grund no< Berechtigung hätten, schloß­en.­­Nachmittag fuhren Kraft, seine Mut­­ter und Nagy in Klein parade nach Kovacsfalva. Nagy war Kraft's Mutter ging ihm mit der Doktor die Baroufit in glänzender Garderobe in ihrem Zimmer allein. Sie war heute in bester Laune, reichte die Hand, sie sehl, einen Abtrünnigen sie konnte nicht weiter sprechen, denn es öffnete sich die Thüre zu dem Sallazimmer Maria's und Frau v. Viraghy ebenfalls im größten Staat, trat ein. Auch bald“, willkomm­en , herzlic willkommen mein lieber Freund. Vor allem aber, wie steht es mit Ihrer Gesund­­heit? — Hoffentlich besser !" „Etwas besser meine Gnädlige." „Es wird schon ganz­ gut werden, und zwar recht sie noc immer seine Hand haltend. „Da heut' Schwester Marta ein wichtiges­ Fest feiert" fiel Leonore sc­halkhaft ein, „so müssen sie Doktor wieder dachte Kraft und ihm storte der Athem. Leonore bemerkte der Hand und den Worten: „treten mir­ zu Maria ein, Sie, werden seh'n, wie heute ist, öffnete sie die Thür und In Maria's Zimmer tretend sprach sie dich ist da, um den den, weißen Anzug, HB Und Auch vermochte wieder war waren, als glühte ihr Körper : 4 in einem glän­­der Myrthenkranz zu fehlen schien, um als Brautanzug gelten zu können. Sie war wieder, mit dem Vikomte allein, und saß neben ihm am Sofa, sie beim Anblic Kraft, so verlegen geworden, daß geröthet in der größten Fieberhiße, sie im ersten Augenblic kein Wort here vorzubringen.. Der Bikomte, lächelte bissig, indem hob mit "o " Stimme Kraft an: „ich sehe Ihnen Weine 0 "darzubringen." eine. MUD st I und wieder zu sehen, er Am seit Fest gefeiert werden soll. 1. August 14 Tagen zu Versingen. sagte lächelnd, Doktor freundli< sste zuvor. Sie drückte ihm die Hand und sprach zwarm einen nicht zuerst Anspruch von Glücseligkeit, dort bei Apafy gewesen, ein, es freue wo Maria die Hand, bet. Er zweifelte sich der Einladung Folge zu leisten. Bei seinem sah und und Eintreten trat traf ein Doppelfest feiert, und er er sie reichte dem in ihrem Ge­­wie noch nie . “Sind Aber Sie mir recht sagte lustig „Maria E8 Er sein, und sogar wieder Rerse­ machen." feiert mit heut" das wichtigste Fest ihres Le­­feiert ihre Verlobung, ist das ? Kran es bens" spraM mit NachdruF die Mutter, ist kein Zweifel, Maria zu dieser zu begrü>wünschen.­" =­­trat den „Rein 'ein “und­ sah das Fräulein gnädiges ihre Wangen­­ so RU als " seine Aufregung ,. faßte ihn 9008 SU 7 „Gnädiges Sie schön sehr „Maria, Doktor Kraft dem nur Fräulein", es Fräulein !" wiederholte men zuFende Maria, — „Was leise b nur, sie bei mit er die A

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