Kassa-Eperjesi Értesitő, 1866 (Jahrgang 28, nr. 1-101)

1866-09-15 / nr. 72

11" Előfizetési felhiväs. A Kassa-Eperjesi Értesitő"-nek évnegyedi előfizetési ideje folyó hó végével lejárván, alólirt szerkesztőség a t. c. előfizetőket előfi­­zetésök megújítására azon hozzáadással bátorko miszerint a dijakat, mik helyben. 1 o. &. frtot., és pos 30 krt. tesznek egy évnegyedre, mentül elébb. nehogy a lap szétküldetése hátrálást szenvedjen. elfogadtatnak Eperjesen: Floegel A., Iglón: Andreszky 4. és Rozsnyón : Hirsch J. N. uraknál. Kassán septemberhóban 1 866. úgy 7 A sKassa-Eperjesi Értesítő. szerkesztősége. EN dik tisztelettel felhivni, beküldeni sziveskedjenek, — Előfizetések továbbá 1 fl. Die Pränumerations- Einladung. vierteljährige Pränumeration des „Kaschau-Eperieser Kund­­schaftsblattes“ endet mit Ende dieses Monats. Die gefertigte Redaktion erlaubt! . l­. 1. sich Deshalb die p..t. Abonnenten zur gefälligen Erneuerung der Pränumeration mit östáátküldetessel 1 frz. | dem Benterfen höflichst einzuladen, daß der Pränumerationsbetrag, welcher für Kaschau fl. 30 kr. für ein Vierteljahr beträgt, gefälligst bald entrichtet werden möge, um keine Verzögerung in der Zusendung des Blattes zu erfahren. — Ferner übernehmen Pränumerationen für Eperies : Hr. A. für Iglo: Hr.­­J. Andresky, für Rosenau, 3. M­. Hirsch. Kasc­hau, im September 1866. Die Redaktion des „Kaschau-Eperieser Kundschaftsblattes.“ e. W. und mit Postversendung 1 Floegel, 2 in Stadtpost.­ ­­ (Die Pfandleih-Anstalt), welche, wie wir gemeldet, hohen Orts die Konzession erhalten , hat bereits von den auszugebenden 2000 Stü>F Prioritäts- Aktien 1000 Aktien unter den Unternehmern und 500 Stü> an auswärtige Poster und­ Wiener Zeichner abge­­geben. Es verbleiben nur noch 500 Stü für hiesige un­ternehmungslustige Zeichner. Wir erwähnen dies darum, weil später, wenn, wie voraussichtlich , auch diese 500 Aktien bald vergeben sein werden. Mehrere dann miß­­muthig sich äußern könnten , daß ein hiesiges Unterneh­­men an Fremde unter der Hand­ abgegeben worden sei. No.H ist Zeit und, wer da sich betheiligen will, wende sie, wie die heutige Anonce besagt, an unseren verdienst­­vollen und würdigen Mitbürger , Hrn. W. v. Maleter,­­ (Die k. k. Haupt-Monturs-Kommis­­sion) wird, wie wir aus sicherer Quelle vernehmen, morgen Sonntag mit einem Theile und Dienstag gänzlich nach Stoderau übersiedeln. — (Neue Zeitschrift.) In der C. Werfer'­­sen Buchdrucerei verantwortlichen Redaktion Programm, des" unter der opferwilligen und talen­­tirten Herrn C. Werfer eine ungarische Wochenschrift un­­ter dem Titel : , Felsömagyarországi Közlöny". Das in welchem wir Einsicht zu nehmen Gelegen­­und national-ökonomischem Gebiete das Neueste konoiser und klarer Form bringen , sondern überhaupt auf den Handel und Wandel, auf Ader und Bergbau, auf Industrie und das Gewerbe Oberungarns anregend wirken. Ein solches Blatt ist ein schon längst geführtes Bedürfnis für Oberungarn und es erheischt allerdings große Opfer, um ein derartiges Blatt auf dem Niveau der Kultur und des Fortschrittes zu erhalten. Der Herausgeber, der Land und Leute und deren Bedürf­­nisse genau fennt, ist vollkommen geeignet dazu, um mit seinen gediegenen Mitarbeitern die geehrten Leser­ auf's Angenehmste zu fesseln. Wir wünschen diesem patrioti­­schen Unternehmen viel GlüF und zahlreiche Abon­­nenten, — (Finn. Louise Nagy), der langbekannte Liebling unseres Theaterpublikums, welche auch unter an­­erkennenswerther Würdigung am Nationaltheater zu Pest längere Zeit gastirte, wurde wieder für die bevorstehende Saison für's hiesige Theater gewonnen. Finn. Nagy ist eine gediegene Kraft und besißt eine tüchtige dramatische Durchbildung. Wir können so nar re<t angenehmen Theaterabenden entgegensehen. Ad vocem Theater : er­­lauben wir uns das p. t. Theaterkomitee aufmerksam zu machen, daß in diesem Jahre die Posse und der Scha­­bernaf, überhaupt das sinnlose Komödiensp­iel in den Hin­­tergrund trete. Soll ein Theater nicht nur eine Unter­­haltung,- sondern auf eine Bildungsstätte sein , dann dürfen Hanswurstiaden nicht zumeist das Reper­­toir füllen.­­=­="(Zettlos.) Der Streit, ob Kaschau , die seönste Stadt Oberungarns, in fort- oder rüFsc­hreitendem Zeitgeiste sich befindet, wurde durc den Stadtuhrmacher dadurch beantwortet, daß er die Stadtuhr durch mehrere Stunden stehen ließ. Für Manche, die bereits über die Maßen dem Weine zugesagt haben, war die beste Ent­­schuldigung , daß, obwohl zeitlich früh die Zeiger auf 1/2- 12 gewiesen haben. — (Choleramittel.) Quac­alber gibts über­­all und natürlich auch hier in Kasc­hau. Aber bis zur Stunde hat keines der­ angepriesenen Mittel gegen die Cholera sie bewährt. Aber Mittel für die Cholera und zwar­ leider sehr erfolgreiche haben wir mehrere zu ver­­zeichnen. Diesmal wollen wir auf diesem mehrere 100 Klafter langen unbedeuten Rennsaal längs der Moldauer Straße bis zur unteren Mühle aufmerksam machen , der in seinem Schooße viele hingewordene Hunde, Kapen 26, birgt und etliche mephítische Ausdünstungen verbreitet. — (Schabdenfeuer.) In dem Dorfe Felsö- Hutka , 1*/% Stunde von hier entfernt bra< am 12. d. Nachmittags Feuer aus, welches mehrere gefüllte Scheu­­ern nebst Wohngebäuden in Asche legte. Auch ein Mann, welcher seine Habseligkeiten aus einem brennenden­ Hause retten wollte, soll in den Flammen umgekommen sein. — (Rinderpest.)) Im Orte Reste nächst Szepsi istz am 12. b. die Rinderpest ausgebro<en. Von, Seite der Behörde sind allsogleich die nöthigen Berfehrungen getroffen; und .. der. Ort. abgesperrt worden, damit die Seuche nicht in andere Orte verschleppt wird. erscheint von heit hatten, verspricht, waß dieses Blatt ein morgen santes und den nationalen Interessen sprechend sein wird. Es soll an recht interes­­Oberungarns ent­­nicht nur auf literarischem Vortrefflichste und­­ Neuestes aus der Heimat. Ih Se. k. k. Apostolische „Majestät haben mit­­telst­­ Allerhöchster Entschließung den gewesenen Honved- Oberstlieutenant „Ludwig Csermelyi, der zum Mitgliede des Organisirungs-Comites für das ungarische Kavallerie- Freikorps „bestimmt gewesen , zum k. k. Rittmeister in der Armee ernannt. j EE Se. k.k. apostolisce: Majestät bleiben der durch die Feuer verunglückten Gemeinde Stratow im Trentschiner Komitate aus allerhöchster Gnade eine Unterstüßung von 800 fl. zu spenden geruht. %*s* Pest. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß Einberufung des ungarischen Landtages nicht vor Novem­­ber stattfinden werde. Pe In Komorn wurden dieser Tage, wie „Hon“ meldet, cirka 17 Individuen, welche wegen Verdachtes politiscer Vergehen verhaftet waren, im Sinne des X. Esz des Prager Friedensschlusses auf freien Fuß gestölt. " Wie die „Pester Korr." mittheilt, ist es dem hier angelangten Präsidenten des Verwaltungsrathes, Grafen Anton Forgan , gelungen, im Gesammtmini­­sterium kurz vor der Abreise Sr. Majestät nach Isch 1 (am 7. d.), auf übereinstimmenden Antrag des h. Finanz­­ministeriums und der kön. ung. Hofkanzlei eine Bera­­thung über die Losoncezer Bahnfrage herbeizuführen, und diese ver Erledigung zuzuführen. — Der Konkursauf­­hebung steht nunmehr sein Hinderni­ß entgegen, und die Regierung bewilligte in Summe 3 Millionen Sulden, wovon 2 Millionen in Barem und eine Million in Schienen geliefert werden. Der Verwaltungsrath hielt vorgestern den 11. b. unter dem Präsidium des Grafen Forgac­h mehrere Sitzungen, und genauern Erhebungen zufolge dürfte die Straße Pest-Tarjan schon mit Ende Dezember [. I. eröffnet werden. * * Aus Holdmerö-Väsärhely wird bezüglich der Unsicherheit der Straßen in dortiger Gegend Nachstehen­­des geschrieben : Den 6. d. wurde auf der Fahrstraße von hier nach Szegedin ein ermordetes Weib gefunden, dieselbe soll aus Szegedin sein, und wegen auf dem riesigen Wochenmarkte für Germ gemachte Lösung die nur unbedeutend gewesen ist, ermordet worden sein, trau­­rig genug, daß bei einer so starken Passage, wie selbe­r auf dieser Straße herrscht, solle Gewaltthaten vorkommen­­ können. *„* Was strenge Orthodoxie Alles vermag, davon gibt folgender Vorfall lebhaftes Zeugniß. Ein junger Mediziner (Israelit), welcher seine Studien heuer been­­dete, freite um die Tochter eines zu Pest ansäßigen, streng orthodoxen Israeliten. Die Mutter des Mädchens protegirte den Bräutigam in spe, während der Vater mit voller Energie und Machtvollkommenheit gegen die Heirath kämpfte und vorgab, er könne seine Tochter keinem Atheisten geben, der die Sabbathgesete viel beobachte und selbst am heiligen Tage­­ Rezepte schreibe. Um­­sonst protestirte die Mutter gegen die Ansichten ihres Mannes und meinte in ihrer Einfalt, der Doktor könne ja die Rezepte am Freitag „vorräthig schreiben“; der Rater blieb unerbittlich und verweigerte entschieden die Verbindung. Die Folge davon war, daß das liebende Pärchen das „Weite“ suchte : bis heute hat es nichts weiter von sich hören lassen. tr In Torda­in (Siebenbürgen ) wurde am 4. b. M. Nachts die Franziskanerkirche ausgeraubt. Die Frevler hatten die Eisengitter eines Fensters herausge­­stemmt und gelangten so in das Innere. Der Schaden ist groß, denn alle vorgefundenen goldenen und silbernen Gefäße , Meßanzüge 2c. sind geraubt. Es hat den An­­schein, daß in Siebenbürgen eine förmliche Bande be­­steht, die sich den Kirchenraub zur Aufgabe gemacht hat, und die Kirchen nach der Reihe nimmt. Erst unlängst waren fünf derartige Fälle in den siebenbürgischen Blät­­tern gebracht worden.­­ SIE ZI PEVILLETON. Die Banknoten sind falsch. „O. (Fortsetzung.) Die beiden Männer sprangen von ihren Sitten und fragten verwundert : „Wir wissen 2?“ „Wer kann es denn sein," fuhr treffelíd fort. „Die beiden Herren hier sind es nicht. Ihr freies Wesen, ihr Benehmen ohne Berlegenheit und Zwang und vollend­s ihr Humor zeugen deutlich für ihre Unschuld. Wenn man dasselbe auch nicht vom Sohne des Hauses sagen kann. —" Igg bin sehr heiter, :­­ sehr lustig ," sprang dieser ins Wort, und bemühte sie zu lac­hen. Ohne­­ darauf Rücsicht zu nehmen , fuhr Treff sich fort: „Es wird do< Niemand einen Mann im Verdacht haben, der, wenn er wirklich so viel Geld gebraucht hätte , durch ein reumüthiges Bekenntniß an den besten Vater au< ohne ein Verbrechen Verzeihung und Geld erhalten hätte. Wer kann es also sein, als Julius Arnau.“ „Arnau !“ riefen Alle. „Ihn trifft der­ ganze Verdacht ,­ sprach Trefflich weiter, „und die “Menge der Beweise gegen ihn ist so groß, daß er gewiß verurtheilt und mit jahrlanger Kef­­ferstrafe seinen Fehler büßen wird.“ „Armer Arnaud“ murmelte Eduard. „Er hat seine Strafe fort, ihm wird nur sein Recht. Aber das Los seiner Angehörigen geht mir nahe. Seine Mutter, seine unver­­sorgten Geschwister, deren einzige Stüße er war, werden betteln geben müssen, wollen sie nicht Hungers sterben. Seine­­ Braut, ein armes, braves Mädchen, wird mit ge­­verdient,“, fuhr Trefflich | | broßenem Herzen ihres Lieblings gedenken, der im Kriminale sitt, und wenn er naß Jahren freigelassen wird , sie aufsucht und ihn die zersc­hmetterte Seele des Wesens, das ihm Alles geopfert, aus ihrem hohlen Auge anstarrt, dann mag er aug­ no< des Himmels Strafe in seiner Brust fühlen." „Wer er unschuldig wäre,“ rief von der Schilde­­rung ergriffen und sich selbst vergessend der junge Mann. „Das wäre entseglich !" entgegnete Trefflich. „Würde er unschuldig die so machvolle Strafe dulden, seine Ver­­zweifung müßte Des Himmels Rache über den herab­­beschwören, durch dessen Schuld er dem Sci­ale ver­­fiel." au­f Das, kann, das darf nicht­ sein ,­“ rief Eduard fast außer sien und stürzte in seines Vaters Zimmer. „Was ist das ?" fragte, erstaunt die Beiden. „Das erwachte­ Gewissen,“ entgegnete Trefflich. „Nun , meine Herren, halten Sie mich nur für gar so wenig scharfsinnig ?" Trefflich wurde zu dem Banquier gerufen. Er fand dort Julius und den jungen Reich, welcher den Vater gestanden hatte, daß er, um eine Spielsculd zu­ tilgen, Hand an die Kassa gelegt hatte. Der unglücliche Vater forderte von Julius Erklärung über die seiner Mutter übersendeten 2000 Gulden und erfuhr , daß er sie von dem Buchhalter Schwarz, der ebenfalls bei Herrn Reich bedienstet war, ausgeliehen hatte. Schwarz hatte, so wußte Reich genau, kein Vermögen und es mußte demnach be­­fremden, woher er eine so große Summe habe. Julius erklärte, Schwarz hätte, als er nac dem Verluste der 16.000 Gulden in­s Geschäft gekommen war, sic. theil­­­­nehmend na< der Ursache seiner Zerstörung erkundigt­­ und sich selbst angeboten, ihm 2000 Gulden zu leihen, welce Summe er entbehren könne, da ihm eine nicht unbedeutende Erbschaft zugefallen wäre. „Wie schaut denn dieser Herr Schwarz aus?“ fragte Trefflich. Er wurde ihm beschrieben und der Alte bat seine Vertrautenrolle nor weiter fortspielen zu dürfen, da er einer wichtigen Sache auf der Spur sei. Reich willigte ein und Trefflich kehrte in's Comptoir zurü. Inzwischen war der Herr Buchhalter von der Post in's Geschäft zurücgekommen und hatte die EntdeFung des Diebes und die Anwesenheit eines Polizeitagenten erfahren. Als Trefflich eintrat, flüsterte der Schreiber : „Das ist der Vertraute.“ Dieser ging auf Schwarz. zu und­ fragte barsch : „Sind Sie Herr Schwarz “, „Der bin­­g." Was wünschen Sie ? „Haben Sie Herrn Arnau 2000 Gulden geliehen?" fragte er weiter. „IP ?“ stotterte Schwarz. =­„Allerdings — ich ß — habe es gethan.“ „Woher haben Sie das Geld?“ „Muß ich darauf antworten ?" „Sie müssen nicht, aber ich bitte Sie darum, und wenn Sie mich kennen, werden Sie es thun.“ „IP habe eine Erbschaft gemacht ,­­­ sprach nach einer Pause Schwarz und schien sich gar nicht wohl zu befinden. „Das machen Sie einem Andern weiß, mein fibher Herr­­“ sprac Trefflich lächelnd und musterte der Verlogenen höhnisch 3; „die Verlassenschaftsbehörden pflegen seine falschen Banknoten auszufolgen."“ „Falsche Banknoten !" rief Schwarz und­ wurde bleich. „Wie käme ich dazu ?“ (Schuß folgt.) | |

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