Kaschauer Zeitung, Januar-März 1876 (Jahrgang 38, nr. 1-38)

1876-01-01 / nr. 1

.. 3... e RE . Erscheint jeden Dienpag, ru und Megjelen minden kedden, osötörtökön és szom­­baton. Unfrankirte Briefe­­ an die Redaktion werden nicht angenommen. Annonyme Briefe werden nicht berücksichtigt. (KASSA-EPERJESI KRTESITÖ). Kaschauer Zeitung, Kundschaftsblatt für Kaschau und Eperies, Lokalblatt für Volks-, Haus- u. Landwirthschaft, Industrie u. geselliges Leben.­­ Inferafen-Annahme in den Annoncen-Expeditionen von Haasenstein & Vogler in West und Wien; ferner bei A. Oppelik, Rudolf Mosse und Gebr. Korabek in Wien, sowie bei d. £. Dauße & Comp. in Frankfurt a. M. und deren General-Agenturen. n Bräm­merations-Bedingnisse auf die ‚„Kaschauer Zeitung‘ allein (ohne Wochen:Beilage) : Ganzjährig für Kaschau: 5 fl. — kr. alle fa ea 98 ie . ja 2 N. 50 kr. py mit Postversendung Pp 7 3 nat, 1 ff. 25 kr.­ 7 it 6 fl. — kr. ö. W. W Redactions- und Expeditions-Bureau Kaschau,­ Hauptgasse Nr. 60. 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Auch wir wollen dies so halten, indem wir einen Blic auf die hinter uns liegenden Tage werfen, um daraus eine Lehre für die Zukunft zu schöpfen. Die nächste Vergangenheit war keine glückliche. Mehrere auf­einander folgende sterile Jahre, denen sich schließlich die in ihren lähmenden Folgen no< jet wahrnehmbare, beispiellos umfangreiche europäische Börsenkrisis zugesellte, erschöpften die finanziellen Kräfte unseres Vaterlandes in dem Maße, daß dasselbe nur mit größter Vorsicht und Sparsamkeit, mit einer bis an die äußerste Grenze gehenden Opferwilligkeit seiner Bürger vor gänzlichem Ruin gerettet werden kann. Und an dieser äußersten Grenze sind wir bereits angelangt. Niemand wird mehr weitere Opfer bringen können. Als in den ersten Mona­­ten des vergangenen Jahres die Fusion der zwei großen Reichstagsparteien, der Denkpartei und der Partei des linken Centrums, stattfand, wurde diese Thatsache von der immensen Majorität des Landes mit wahrem Jubel aufgenommen; das jetzige Mini­sterium, und die enorme liberale Partei auf dem jenigen Reic­hstage, die kaum ihres Gleichen in den parlamentarischen Annalen anderer Länder hat, ist die Frucht dieses Enthusiasmus. Allein wir fürchten sehr, daß die Regierung nicht die richtigen Wege betreten hat, als sie die Rettung Ungarns aus der finanziellen Deroute unternahm. Lettere ist ja eben daraus entstanden, daß der Staat, wie beinahe jeder einzelne Bürger desselben, von den glänzenden Ergebnissen günstiger Jahre irregeleitet, ersterer riesige Summen verwendete, um die Mängel von Jahrhunderten, unser Zurückleiben auf allen Feldern menschlicher Thätig­­keit auszugleichen und Ungarn zu einem modernen Culturstaate umzugestalten,­­ letztere aber von der amerikanischen Krankheit des „Reichseinwollens über Nacht” ergriffen, ihre regelmäßigen Beschäftigungen verließen, oder doch vernachläßigten, und sich dem Börsenspiele, der Speculation hingaben,­­ welche dann rasch in eine äußerst verhängnißvolle Ueberspeculation ausartete, deren Ende nur vollständiger Ruin sein kann. Ein trauriges Zeugniß davon sind die zahlreichen Schwindel- und Betrugsprocesse, die enormen Cassendefecte allerorts, die unzähligen Selbstmorde und Fallissements, die mehr Familien in Trauer und Unglück verfegt haben in einem Jahre, als dies früher vielleicht in einem Jahrhundert vorkam. Man kann es deshalb nicht laut genug predigen: „Kehrt zurüc zu dem einzigen Mittel, welches euch und das Land retten kann, zu dem einzigen Mittel, welches aber sichere Rettung im Gefolge haben wird, zur Arbeit und Spar­samkeit, fleißige, unablässige Arbeit und Sparsamkeit Aller, auf allen Gebieten, in allen Ständen. Und deshalb hielten und halten wir die im Plane befindliche Einführung der Verwaltungausschüsse, nir nur ihres unlangbar schwerfälligen Organismus wegen, sondern auch aus dem Grunde, weil diese unserer Ansicht nach unzweimäßige Institution die Städte und deren bürgerliches Element todtschlägt, für eine verfehlte Maßregel. Denn allein vom bürgerlichen Elemente, der Grundlage und Hauptkraft eines jeden Culturstaates, ist das zukünftige Heil, die Rettung, die Größe des ungarischen Staates zu erwarten. Statt dieses Element zu schädigen, seine That- und Arbeitskraft zu lähmen, sollte man seine Selbstbestimmung nicht beschränken, sondern nur erweitern. Doch wollen wir das Beste hoffen und glauben, daß diese das Bürgerthum lähmende Maßregel noch im lezten Augenblicke, einer besseren Einsicht zufolge, zurükkgenommen wird. Und in diesem Sinne, mit diesem Wunsche rufen wir den Bürgern Ungarns, und speciell unsern geliebten Mitbürgern zu ein : Glückliches Neujahr! Bauunternehmung gewillt sein werde, eine Prolongation zu ge­­währen. Sollte dies nicht erzielt werden können, wann wirft sich die Frage auf, ob der Vorschuß von 800.000 Gulden zum Theile auch in dieser Richtung zur Verwendung gelangen werde ? — Die jüngst veröffentlichten Gefege über die Militär­­beförderung und mehrere Blätter : die Organisation des Generalstabs beschäftigen „Bester Lloyd“ meint, man könne heute über die Bestim­­­­mungen kein endgültiges Urtheil abgeben, nachdem alles von dem Geiste abhängt, in welchem diese Vorschriften gehandhabt werden und sagt : Es fragt sich nur, ob sich auch die Besorg­­niß jener als ungerechtfertigt herausstellen werde, die dem Chef des Generalstabes eingeräumten Erweiterung in der seines Wirkungskreises neben dem Träger des Kriegsportefeuilles­ eine zweite diesem beigeordnete Potenz heranwachsen sahen, die durch die Vertretungskörper uncontrollrbar ist ? Einstweilen wollen wir es glauben und das Beste hoffen. Nach dem Wortlaute der neuesten Erlässe wenigstens bliebe der Minister nach wie vor der Vorgesetze des Chefs des Generalstabes und befände sich daher immerhin in der Lage, die Verantwortlichkeit zu tragen, dem Parlamente gegenüber . „Ellener“ verurtheilt diese Verordnungen und spricht namentlich die Befürchtung aus, daß der Generalstabschef eine Stellung einnehme, welche mit der constitutionellen Verant­­wortlichkeit nicht vereinbar sei. IS­ee EEE . Monarchie Kaschan, 31. December. „Pesti Napló" bespricht die ungarischen Zustände in ziemlich­­ düstern Farben. Es mehren sich die Postraubs, Selbst­­morde, Defraudationen von Bankdirectoren, Licitationen und Executionen ; das Volk ist ohne Erwerb, die Geldinstitute sind ohne Einkommen. Doch wir haben eine starke Regierung und ihr zur Seite ein festes Parlament. Die Politiker sehen befrie­­digt und mit erhöhtem Selbstbewußtsein auf ihre bisherige Thätigkeit zurück und bauen auf die Zukunft. Von den Ver­­handlungen mit Oesterreich versprechen sie sich noch neuere Er­­folge. Und welcher Zukunft sieht das Land entgegen? Man politisirt viel und geschiht, denkt aber nicht an das Wohl der Familie. Von nationaler Oeconomie versteht die Regierung nichts, begeht Fehler über Fehler. Das Volk sieht die Siege der großen Politik aus der Ferne an und bleibt arm, macht Schulden und darbt. Eine wirthschaftliche Politik thut dem Lande nath, auf diesem Gebiete liegt Ungarns Zukunft. — „Hon“ fordert die gegenwärtig bei ihren Wählern weilenden Reichstagsabgeordneten auf, die Lettern über die Be­­strebungen der Regierung und über die Politik der Partei auf­­zuklären, denn das Volk ist über die politischen Fadten wenig oder schlech informirt. Die Gegner der Regierung bewüßen diese­ Waffe, um die Unzufriedenheit der Menge zu schüren. Aufgabe der liberalen Abgeordneten sei es, diese Bestrebungen „zu vereiteln. “ „Ung. Lloyd“ sieht am politischen Horizonte unserer „dunkle Punkte“ aufsteigen, und zwar ein Miß­­erfolg der äußern Politik im Vereinen mit den trüben finan­­ziellen Zuständen und sagt : Daß von den Einflüssen derselben auch Ungarn nicht unberührt bleiben kann, brauchen wir kaum noch besonders zu erörtern. Nur auf Eines wollen wir hin­­weisen. Das Cabinet Auersperg-Lasser verdankt seine gegen­­wärtige, unsicher gewordene Lage seinen unzureichenden Maß­­nahmen zur Regelung der volkswirthschaftlichen Zustände ; denselben Ursachen fiel bei uns auch das Cabinet Bitts-Ghyczy zum Opfer. Wir machen das Ministerium Tipa aufmerksam, daß es unerbittlich demselben Sc­icksal verfallen muß, sobald es nicht im Stande sein wird, die dominirenden finanziellen Fragen zu führen, in entsprechender Weise einer baldigen Lösung entgegen­­" Wie , Ellener" vernimmt, wird Moriz Jö6kai zu Neujahr eine Auszeichnung erhalten, welche gewiß von der ganzen Nation mit Freude begrüßt werden wird. — Die seit einigen Tagen zwischen der ungarischen und österreichischen Regierung laufenden Verhandlungen über die finanzielle Regelung der Kasc­hau-Oderberger Eisen­­bahn haben bereits zu einem Ergebnis geführt. Die Garantie­­und Entschädigungsfrage ist vollständig in Ordnung gebracht und auch die wichtigste Frage, die der künftigen Investitionen, principiell erledigt, die Details jedoch und das Schlafprotokoll sind noch ausständig. Der Finanzminister hat unmittelbar vor seiner Abreise noch Rätet aus den für Eisenbahn-Bedürfnisse votirten Investitions - Anleihefonds der Kaschau - Oderberger Eisenbahn-Gesellschaft vorderhand 800.000 fl. zur Verfügung gestellt. An welche Bedingungen der Finanzminister die Aus­­folgung dieses Betrages knüpft, will die "Pester Corresp." dem­­nächst mittheilen, da diesbezüglich der Verwaltungsrath der Kasc­hau-Oderberger Eisenbahn nächster Tage schlüssig werden muß. Die Hauptsc­hwierigkeit, mit welcher die genannte Eisenbahn- Gesellschaft zu kämpfen hat, liegt übrigens nicht so sehr in der Frage der Beschaffung neuer Fahr- und Betriebsmittel, denn abgesehen von der wiederholt erwähnten Transaction zwischen den beiderseitigen Regierungen ist auch die Anglo-Bank bis zum 5. März kommenden Jahres in obligo. Die Hauptsc­hwierigkeit liegt vielmehr darin, wie die Kaschau-Oderberger Eisenbahn- Gesellsc­haft ihren Verpflichtungen gegenüber der Bauunternehmung gerecht werden soll, zu deren Gunsten am 1. Jänner eine Zahlungs-Rate fällig wird. Es handelt sich also darum, ob die * Bericht des "BENGT Finanzausschusses über den Budgetvoranschlag der Stadt Kaschau für das Jahr 1876. (Fortlegung.) Ordentlicher Voransclag. Da die Einnahme nach achtzehn auswärtigen Besitzungen auf Verträgen beruht, so ändert sich dieselbe nach dem 1875er Boranschlage nur insoferne, als die Pächte und besonders die Regalien um 2328 fl. 10 kr. herabgemindert wurden; sie wurden daher mit 52.644 fl. 70 kr. präliminirt. Als Ausgaben auf diesen Besit wurden mit Ausnahme der Steuer und Feuerversicherungsgebühren 631 fl. 75 kr. als Summe aufgenommen, welche auf die Erhaltung der Gebäude zu verwenden ist,­­ das ganze Erforderniß jedoch wird mit 4729 fl. 85 kr. präliminirt. Im XIX. Titel nahmen wir bei den heghyaliger Wein­­bergen die 1874er Production von 84'88 Hektoliter mit je 35 fl. 34 kr. — die heutige Production von 565'9 Hector liter mit je 14 fl. 14 kr. auf, was zusammen eine Summe von 11.000 fl.. ergeben wird. Wir glauben, daß wir diesen Einnahmszweig nicht über­­trieben hoch berechnet haben, da wir den jetzigen geringen he ú des Weines berücsichtigend, die heutige Production mit 20 fl. per Fuß, die vorjährige mit 20 fl. per Eimer berechnet haben. Für Bebauung der Weinberge haben wir ein Erforderniß­­ von 7222 fl. 19 kr. festgestellt; =­ der Betrag ist die größer als der vorjährige, da die Weinlesegerätschaften seit lange nicht vepari­t wurden und dem Bedürfnisse nicht entspre­­cT­h­end sind. Das Plus beträgt daher 501 fl. Im Ber­g­gleiche mit dem 1874er Voranschlage wurden 700 fl. erspart. Bei diesem­ Titel können wir es nicht unterlassen, unsere­ Ansicht über die Lukrativität der Weincultur vorzutragen. In der Schlußrechnung des Jahres 1872 wurde die zehnjährige Bilance unseres Weinbaues vorgelegt und der jährliche Verlust­­ mit 1408 fl. 47 kr. ausgewiesen. Der geehrte Municipalausschuß hat daher auf Grund dieses Vortrages noch mit Beschluß hdte. 1873 3. 777 im Principe den Verkauf der Weingärten beschlossen und die Auf­­nahme und Schälung derselben angeordnet. Zwei Jahre sind vergangen, seit dieser Beschluß gefaßt worden und der Verkauf der Weingärten blieb in dem Stadium der principiellen Entscheidung, obwohl unsere Cassa den beschlos­­senen Verkauf auf das Dringendste fordert. Wir bitten deshalb die Repräsentanz, die Frage Verkaufes der Weingärten auf das Schellste zu erledigen und die ohnehin sehr in Anspruch genommene Cassa vor pin­gen „Verlusten zu bewahren. Im XX. Titel er­ Befin­dugs wurde DEE SD die Einnahme mit 2915 Be Muspabe: gyz 0425 4088­58; -präliminirt, wer | V / 7 des | Ve 4.5 LU 25245%* x 24 / u­­ * a Be | Za FRE: » |

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