Kaschauer Zeitung, April-Juni 1877 (Jahrgang 39, nr. 40-76)

1877-04-05 / nr. 40

sie in Podiebrad aus, wohin sie ihre Reise führte. Der Zug Hrauste der Station Ossek zu, woselbst der Conducteur dem Stationsvorstande von dem „blinden Passagier“ gehorsamst Meldung erstattete. Hierauf wurde eine förmliche Expedition­­ausgerüstet, die mit Knitteln, Schaufeln 2c. bewaffnet, in das Coups eindrang, beide Thüren öffnete und auf das Thier eine Hetzjagd veranstaltete. Der Meistbeherzigte führte den ersten Hieb. Das Thier blieb ruhig, stellte sich weder zur Gegenwehr, un­c wollte es seinen bequemen Sit verlassen. Endlich gelang es den guten Leuten, die Schlange aus dem Coups herauszu­­drängen und sie auf dem Sandboden des Bahnkörpers zu tödten. Bei näherer Beleuchtung stellte es sich zur nicht geringen Ueberraschung der Expedition heraus, daß die Schlange gar keine Sclange, sondern ein Aal war, der seine 5 Pfund wiegen mochte. Der Conducteur ließ sich ihn auf der Rückreise in einer Restauration herrichten und verspeiste ihn in Ce jelfehaft mehrerer Freunde. — Ein Ehrensäbel für verlorene Schlachten. Der Ehrensäbel für Tschernajeff ist bereits fertig und wird in näch­ster Zeit demselben übergeben­ werden. Der Säbel ist, was die „Nar. Listy“ an demselben rühmen, das Product czechischer Arbeit und hat eine Länge von 105 Centimenter. Die Scheide ist aus Silber und mit zahlreichen Zierrathen russischer Manier versehen. Der untere Theil derselben ist reich vergoldet. Bei den beiden Riemenringen sind vergoldete, mit böhmischen Granaten ausgelegte Rosetten angebraut. Der obere Theil ist emaillirt und vergoldet. Auf einer Seite derselben sind die Wappen der Länder der böhmischen Krone (Böhmen, Mähren und Schlesien), auf der andern jenes der Stadt Prag angebracht. Die Klinge ist aus Damaszenerstahl, stark vergoldet und mit bedeutungs­­vollen Anschriften versehen. Der Griff ist prächtig, theils emaillrt, theils vergoldet , der untere Theil eingelassen, auf dem obern Theil ein mit böhmischen, in Gold gefaßten Granaten ausgelegter Lorberzweig. „Cechove Cernajevu 1877“. Außerdem befindet sich dort ein großes, mit Gold ausgelegtes „C“. Der Knopf läuft in einen Falkenkopf aus, der in seinem Schnabel einen Türkenkopf trägt. Der Säbel liegt in einem rothsammtenen Etui. Die Inscrift auf demselben lautet: — Vom alten Sultan. Man hört in Stambul no immer nicht auf, sich mit dem Sch­ale des in dunkle Geistes­­nacht versunkenen Murad zu beschäftigen. Seine Uebersiedlung von Tscheragan in sein Gefängniß Top Kapu, jenes unheim­­­ige Schloß auf der Serailipige, in dessen engen Galerien ehedem die gefallenen Größen erdrosselt wurden, hat die Apathie des unglück­chen für einen Augenblic gebrochen; er klammerte sich fest an seinen Sessel, als man ihn von Tsheragan fort­führen wollte, und wich nur der Gewalt. Jett wacht seine Mutter mit ängstlicher Sorgfalt über ihn und kostet alle Speisen, die für Murad bereitet werden. Mit ihm theilt die Gefangenschaft ein Wesen, dessen Geschin an Sonderbarkeit seinesgleichen sucht. Als Murad nur romanhafter Prinz war, erzählte man sich, daß er mit den Kindern seines Leibarztes eine junge, schöne Circassierin unter dem Namen Blanche ganz europäisch erziehen ließ, die er für seinen Harem bestimmt habe. Man sah hierin eine Laune des aufgeklärten Orientalen. Kaum aber war Murad auf den Thron gelangt, so erfuhr man, daß Blanche seine Tochter sei, wahrscheinlich auch die einer Europäerin. Was die verschwenderische Zärtlichkeit eines Vaters an Comfort und Luxus nur erdenken konnte, damit war Blanche während der kurzen Wochen des Glanzes überhäuft. Ihre zwei prachtvollen, mit blauem Seidenstoff durt weg gepolsterten Zimmer in Dolmabagdsche, deren Einrichtung die Kleinigkeit von 80.000 Francs gefestet hat, waren gerade fertig geworden, als Murad's Absetzung erfolgte. Seine Familie siedelte mit ihm erst nach Tscheragan, jezt nach Top Kapu über, und schwerlich wird ein Mitglied derselben den jähen Wechsel schmerzlicher empfinden, als das junge Mädchen, dessen Ge­danken- und Gefühlswelt durch seine Erziehung eine sehr ent­­wickelte geworden sein muß. der Durchführung dieser Arbeiten werden die Herren Dr Sonntagh und Bicepräjivent Döller betraut. Lekterer soll auch den Weg im genannten Thale weiter bauen lassen. 2. Herr Blasy entschließt sich einen Reit- und Fußweg zum Felkaer See herstellen zu lassen, wozu ihm die Mi­s­­kolczer Dampfmühle bereitwilligst ihre Unterstüzung zusagte. 3. Am „Csorbaer See“ sollen in der „Ju­ses­sg­hütte" mehrere Zubauten ausgeführt werden. Das Gebäude soll einen Anwurf, einen Ofen und Stall bekommen. 4. Im Dorfe Csorba, an der Eisenbahnstation Ho<wald, wo die Touristen auszusteigen pflegen und in der Nähe des Szentiványischen Hauses sollen Tafeln als Wegweiser zum genannten See aufgestellt werden. Die Wege zu diesem, sowie zum „Poper-See“ sind auch herzustellen und im Walde durch Anweißen der Bäume kenntlich zu machen. Für den „Csorbaer See“ ist auch ein Kahn in Lublau anfertigen zu lassen. Mit der Durchführung ist das Vicepräsidium betraut. 5. Mit dem Ausbau der Wege bei der „Weidau-“ oder „Egide-Hütte“ und zwar vom Koc8marker Kosar und vom „weißen zum grünen See“, werden die Mitglieder Kornides und Konstensky betraut. 6. Zur vollständigen Ausrüstung der „Rainerhütte“ werden dem Vicepräses Döller 50 fl. bewilligt. 7. Im Mengusfalvaer-Thale soll eine ganz neue Schughütte erbaut werden. Herr Aladar von Mariásy, als Grundbesitzer daselbst, bewilligte das Bauholz. Franz von Mariásy, der eine Scindelfabrik befigt, wird um die noth­­wendigen Schindeln angegangen werden. Der Verein bestreitet die Baarauslagen mit 400 fl. Zur genauen Feststellung des Bauplatzes wird eine Commission in den Mitgliedern exmittirt. Aladar von Mariäsy, Förster Kummer, Blasy, Wün­­schendorfer und Huß.­­ 8. Nachdem" die Großstlagendorfer Spitze ihrer Bequemlichkeit und dennoch lohnenden Aussicht wegen, selbst von Damen bestiegen zu werden pflegt, wird die Erbauung einer Schußhütte „bei den drei Seen“ in Vorschlag ge­­bracht. Der Ausschuß wird diese Proposition befürwortend der General-Versammlung unterbreiten. 9. Vorgelegt wurde eine Skitze zum Gloriette, das auf dem „S<lößchen“bei Poprad errichtet werden soll, von wo aus die lohnendste Aussicht nach Gömör, in das Herna­d- und Popradthal und auf die Karpathen den Touristen überrascht. Zu dem Bau wurden in Poprad 40 fl. ge­­sammelt, die Stadtcommune bewilligte 15, Hr. v. Korponay 15, Hr. Ratkay 5 Stämme Bauholz, der hochw. Zipser Bischof aber 80 Stü> Bretter. Zu diesen Spenden kommen noch die von der vorjährigen General-Versammlung bewilligten 30 fl. Da jedoc mit diesen Fonds der Bau in einer, des Platzes würdigen Weise nicht hergestellt werden kann, wird die heutige General-Versammlung ersucht werden ihren­ Beitrag bis auf 100 fl. zu ergänzen. 10. Die hohe Regierung bewilligte dem Vereine zur Be­­schreibung und Photographirung des Badeortes Rank 100 fl., was zur erfreulichen Kenntniß genommen wird.­­CAPRA 11. Die Casse betrug bis 27. März an unantastbarem RR 29.20.45 98.4802) 2208 50 2945 fl. 19 fr. an mobilem Vermögen 1108 fl. 46 fr. ;­­ FERIEN ZNT Literarisches. Die neueste Nummer der illustrirten grauen Zeitung (vierteljähr­licher Abonnementspreis M. 2.50) ent­­hält: I. Die Moden-Nummer (11): Moderne Promenaden­­und Gesellschafts-Toiletten, ausgeschnittene und hohe Prinzep­­torien, legtere auch für junge Mädchen, Paletots und Früh­­jahrsmäntel, Hüte, Handschuhe, Cravaten, Cravatenschleifen, Schürzen, Fächers<nüre, Fächer mit gestrckter Bekleidung und Kasten mit Malerei. — Anzüge, Ja>ken und Hüte für kleine Mädchen. =­ Verschiedene Wäsche-Gegenstände für eine Ausstat­­tung mit Bändern umwunden, gesti>tes Handtuch nebst passen­­den Bordüren in Kreuzstichstielerei, De>chezu aus Java-Canavas, Careau und Spitzen zu Bettreden, Arbeitskorb, Monogramme, gehäfelte und gestickte Spitzen. — Ostereier als Bonbonnieren 2c. 2c., mit 82 Abbildungen. Nummer (12): Luise Hensel. — II. Die Unterhaltung .- Von Marie Giese. — Auf der Pußta. Von Adolf Dux.­­- Aus der Frauenwelt. 3. Von­ Robert Schneidel. — Am goldenen Horn. Von Nuredin Aga. 3. Kleidung und Mode. — Verschiedenes : Literarisches 2c. — Wirthschaftliches: Oster-Eierspeisen. — Briefmappe. — Frauen-Gedenktage. Ferner folgende Illustra­­tionen: Luise Hensel. Nach einer Handzeichnung von Wilhelm Hensel.­­­ Pferdedieb auf der Pußta. Von Paul Böhm. Aus der Frauenwelt. Von Erdmann Wagner. Expedition der Illustrirten Frauen-Zeitung in Berlin W., Potsdamer­ Strasse 38. Neuestes Quellenwerk ! Ja unterzeichneten Verlage ist­ soeben erschienen, und daselbst zu beziehen: „Gin Bli in die Zukunft“. Be­­trachtungen über die politischen, geographischen und militärischen Verhältnisse Oesterreich-Ungarns und Rußlands mit Bezug auf einen Krieg. Dieses zeitgemäße Werk um­ faßt eine allgemein verständliche Darstellung der politischen, geographischen und militärischen Verhältnisse D­esterreich- Ungarns: und Rußlands mit Bezug auf einen Krieg, und ist von wahrhaft wissensc­haftlichem Werthe. Preis des Werkes nur 1 fl. 8. W. Verlag8-Comptoir von Karl Werfer. Kaschau, Hauptgasse Nr. 60. Az Apollo zenemüfolyoirat legujabb száma követ­­kező tartalommal jelent meg: 1.) Egyveleg Brüll Ignácz „Az arany kereszt“ czimü. dalmüveböl Hölzl Lörincztöl 2.) „Mert nem zug az ungi malom“ és „A minap hogv Debreczenbe jártam", csárdás kedvelt nepdalokböl szerkeszt-tte Wachtel Aurel. 3.) Gondoladal zongorára négy kézre Pap Dezsötöl. 4) Két népdal: I. , Juhász legény, szegény juhász legény." II. , Erdő. mező virágozik" atirta Kapi Gyula. A zongorázók és énekesek számára igen ajánlható folyóirat előfizetési ára egész évre 6. frt, mely a kiadó hivatalhoz (Budapest, vár országházutcza 94 sz. a.) küldend ő be. Kivänatra a lap utanvötellel is küldetik. Még folyton előfirethetn i az egész évfolyamra. Ausshufsitßung des „ungarischen Karpathenvereines“, abgehalten in Ku­sm­ark am 27. März, in Summa 4053 fl. 65 kr. Außerdem wurden auf, die ausgefertigte Vereinskarte 950 fl. bereits ausgezahlt, welcher Betrag nur mit 50 fl. an Klimek, Kartograph in Bielit, zu ergänzen sein wird. Den Mithelfern an der Herausgabe der Karte wird der Dank und das Geschenk einiger Exemplare votirt und zwar an die Herren Payer 10, Hradsky 10, Zupkin 3, Kolben­­heyer 25. 12. Der „Blumengarten“, welcher der Gr.-S < l­ar­gendorfer Gemeinde gehört, soll zum Schutze der Blumen, die vom Vieh abgeweidet werden, vom Verein in Pact zu nehmen sein. 13. Professor Dezsö theilt mit, daß er auch in diesem Jahr bereit sei die Messungen der Karpathen-Seen fort­­zusetzen, nur brauche er dazu einen transportablen Kahn. Die Anschaffung der Gummikähne im Preise von 160—285 fl. erscheint zu kostspielig und werden dem Professor die 100 fl. zur Verfügung gestellt, welche die General-Versammlung zu diesem Zwecke resolvirte. 14. Ueber das Jahrbuch bringt, in Verhinderung des Medactions-Comitées Bela von Majlath, Professor S. W. Der Präsident Egide von Berzeviczy begrüßte­­ zur befriedigenden Kenntniß, daß 8 Drucbogen bereits fertig die zahlreich versammelten Mitglieder,­­sogar Liptauer­­ vorliegen, der 9--10 Bogen in diese Woche fertig wird und waren anwesend) und lenkte die Aufmerksamkeit der Anwesenden,­­ das ganze Werk bis 15. Mai seiner Vollendung entgegengeht, auf die im Frühling vorzunehmenden Bauten. Der Ausschuß ! Sollte es noch der Raum gestatten, wird auf das Resultat faßte folgende Beschlüsse. der Vermessungen, die durc die Mappirungscommission in den­­ Dukaten 1. Im „Kohlbacher“ Thale wird in der „Rosahütte“"­­ Karpathen vorgenommen wurden, publicirt werden, ein Keller, Rauchfang und Kamin auszubauen sein und mit 6 (Schluß folgt.) Offener Sprechs­aal.­­ Wien’s follierte und größte Eisenmöbel-Fabrik von REICHARD & COMP.,­ . Wien, N­E. Bez., WHarxerrasse 17, empfiehlt sich zur prompten Lieferung ihrer geschmavollst ausgeführten Fabricate. = Illustrierte Musterblätter gratis. (M. 51— 104) Lotterie. Bei der am 31. v. M. in Wien stattgefundenen Lotto­­ziehung wurden folgende Nummern gezogen: 86, 71, 90, 6, 34. — Nächste Ziehung am 14. April. — Spielsc­hluß Freitag 13. April um 8 Uhr Früh. Bei der am 31. v. M. in Graz stattgefundenen Lottoziehung wurden folgende Nummern gezogen: 85, 68, 23, 83, 78. — Nächste Ziehung am 14. April. — Spiels<fuß Freitag 13. April um 8 Uhr Abends. Telegraphische Course vom 3. und 4. April. 3. April, . 4. April. Kö­ln | 2/0 Metalliques 64.55 | 6420 SZA pearl M 4 I u | Bantattien 818.-- | 818. - | Kreditaitien . 153.50 | 152.10 ng en 192.00 A ség Napoleondor 9.70%, 9.74 190 Mark 59.80 || 59.95 106/1877. szám. 272 1--2 Faärverösi hirdetmeny- 11877-er Füllun A mislyei tekintetes ker. fötisztseg­­„nek f. évi 425. számu rendelete alapján, az alólirt erdőgondnokság részéről köz­­hirre tétetik, hogy a. mislyei tan­­alapitványi "uradalomhoz "tartozó, az Abaujmegyébe kebelezett, a Kassa­­miskolczi országattól 8, — Kassa szab. kir. városától 12, — 8 a Kassa-üjhelyi Selters 'aräder » . vasut-vonal Alsö-mislyei indöhaztöl ER "4 Au 2 kilométernyire lapályon fekvö Alsó- Koritniczaer, Ofner Königsguelle etc. mislyei ugynevezett . Molyva" és „Berek* Sérándó erdőrészén, szer­­szám-, donga- és tűzifának alkalmaz­­ható, legtöbbnyire tölgyfák, tövön és szálonkint az 1877. évi ápril hó 9. és 10-én, reggeli 9 órától, délutáni G óráig, a helyszinén, nyilvános árverés utján a legtöbbet igérőknek azonnali készpénz fizetés mellett elfog­­nak adatni. ; Kir. közalapitv. erdögondnoksäg. Alsö-Mislyen, 1877. év márczius hó 31-én. Alexander Novelly junior, Kaschau. 275 1—10 Trattner Mihäly, kir. alap. erdesz. FEN Zi ZELL IN § E RATK Hivatalos hirdetes. Nichtamtliche Anzeigen. Abonnement auf gute und billige Mittagskost Mineral-Wässser, angelangt in der Mineralwasser - Handlung Miner­al-TWÄSSELr. g "ISSSELXL-TEISTIFT wird entgegengenommen im Gasthause zum „Freiwilligen Feuerwehrmann“ Faulgasse Nr. 49. Ebenda täglich frisches Gabelfrühstück 3­10 kr. Wein und Bier zu jeder Stunde frisch und echt. Josef Nemeth, Gummi und Fischblase dJ. N. Schmeidler, Gummifabrik, Wien, VII., Stiftgasse 19. 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