Kaschauer Zeitung, Januar-März 1882 (Jahrgang 44, nr. 1-37)

1882-01-03 / nr. 1

7: Sr SR - ' - - angeführt im die innieren Glüdwünsche der städtischen Commune dem Verehrten darzubringen. Dolmetsch dieser Gefühle war der Bürgermeister selbst, der, die Freude über dieses auszeic­hnende Ereigniß zum Ausdruck brin­­gend, Sr. Excellenz ein langes, thätiges, erfolgreiches Leben wünschte. Se. Excellenz nahm die Deputation und die ihm dargebrachte Ovation mit freundlichstem Wohlwollen entgegen und bedankte sich in so seinen Worten für die dargelegte Sympathie, worauf dann Se. Excellenz bis zum Abschiede der Deputation mit den einzelnen Mitglie­­dern derselben am gefälligsten conversirt hatte.­­ E38 sei hier­zn erwähnt, daß Se. Excellenz im Verlaufe des heutigen Tages die Reife antritt, um sich nach Wien behufs Leistung des der neuen Würde ent­­sprechenden Eides zu begeben. — Verwaltungs:Ausschuß:Sitzu­ng. Der Ver­­waltungs-Ausschuß der kön. Freistadt Kaschau wird im städt. großen Berathungssaale seine diesmonatliche ordentliche Sizung am 5. I. Mt3. abhalten. Beginn der Eitung um 4 Uhr Nachmittag3. — Milde Gaben. Der Herr Catastral: Vermessungs­­feiter, fön. ungar. Oberingenieur von Wiesenthal über­­sendet uns die von nachstehenden Herren veranstaltete Col­­lecte, und zwar: Franz Wiesenthal, Oberingenieur 1 fr. Franz Hübner, Ingenieur, 1 fr., Heinrich Novotny 50 fr., Franz Weisz 50 fr., Alexander Seutter 50 fr., Benedek­t Wagner. 50 fr., Anton Lang 50 fr., Eduard Jancsó 50 fr., Karl Polak 50 fr., Johann Döberl 50 fr., Wenzel Heyda 50 fr., Johann Schreiber 50 fr., Karl Wiesenthal 50 fr., Franz Waltinger 50 fr. Im Ganzen 8 fl. ö. W., welche wir als Neujahrsgratulation d.Ablösungs-Betrag an die hies. Stadthauptmannschaft übergeben haben. — Für die Armenküche spendeten neuerdings : Herr Alex. Novelly sen. 5 fl. J. H. 1 fl., H.G. 1 fl, Herr Carl Elischer 5 fl., W. J. 2 fl. und Polizeistrafen 3 fl. — Für das jüngste der 34 Stadtwaisen „spendete Frau Marie Noväky 2 fl. — An Neujahrs : Gram­ulations: Ablösungen sind auf den Subscziptionsbögen bei Herrn Kriegerbeck 8 fl., bei Herrn Szekerák 11 K, bei Herrn Maffei 5 fl., bei Herrn Adolf Maurer 18 fl., bei Herrn Franz Haymann 16 fl. und in Folge Sammlung bei israel. Frauenvereines 29 fl. 33 kr. zusammen 88 fl. eingegangen, welche zu ein Drittel mit 29 fl. 33 kr. dem israel. Frauenvereine und zu zwei Drittel mit 58 fl. 67 kr. dem Kaschauer Frauen­­­­vereine zugewendet wurden. — Großes Aergerniß verursachten am ersten Tage des hoffnungsreicen Jahres 1882 die vielen „Glühwünscher aus Erwerb“ und aus Gewohnheit. Mit jedem Jahre wiederholt­­ sich dieser Unfug in­­ vermehrtem Maße, die Unverschämtheit des darangeh­enden Pöbels kennt seine Grenzen. Wir haben uns nun auf Aufforderung mehrerer unser Leser vorgenommen, diese Ausbeutung ernstlich zu vereiteln und gedenken in der Folge dem Publikum Ruhe zu verschaffen, den hiesigen eine ergiebige Einnahmequelle wohlthätigen Vereinen­­ aber zu erschließen und wollen auf diesen Gegenstand zur gehörigen Zeit zurückkommen. — Verlobung. Herr Julius Schwarczer, ein gebo­­rener Kaschauer, gegenwärtig Unterbezirksrichter in Zenta, hat sich mit der Tochter eines dortigen angesehenen Advoc­­at verlobt. Die Trauung findet im Monate April att. — Das Sylvesterfest im Grand Hotel Schalk­­ház verlief diesmal, wie alljährlich, in angenehmster Weise und vergnügte sich das gewiß 400 Köpfe zählende elegante Publikum bis weit in­s neue Jahr hinein. Die Bedienung ließ in seiner Hinsicht etwas zu wünschen übrig und bez­­räftigte den Ruf des Hauses Schalkhaz, welches stets der Mendezvousort des besten Publikum38 zu bleiben verdient. — Resultat des gestrigen Wettrennen­s für Splittschuhläufer. 1. Schnelllaufen für Herren nachh vorwärts zweimal um die Bahn herum. Von 7 Herren ge­­wann Herr Muhr den Preis (Schreibrequisiten). 2. Schön­­laufen. Von zwei Läufern erhielt den Preis Randrequifiten, Herr Oberlieutenant Franz Klar. 3. Schnelllaufen für Knaben nach vorwärts. 68 liefen 10 Knaben, von welchen den ersten­ Preis, zwei Silbergulden, Paul Weisz, den zweiten, einen Silbergulden, Samuel Blumberger gewannen. 4. Mädchenrennen, wobei­ den ersten Preis, eine Schar. Parfum Frl. Charlotte Ingerle, den zweiten, Nährequisiten, Frl.­ Helens Lichtenegger“ gewannen.­­ Theater. Die am Sylvester- und Neujahrstage veranstalteten Vorstellungen, (Benefize der Goldfliege), und „Becsületsze“, dann „Toborzas“ gelangten vor spärlich versammelten Publikum zur Aufführung, welches die Be­­strebungen aller Mitwirkenden, insbesondere der Frau Geröfy und des Herrn Lenkey durch oftmaliges Hervor­­rufen auszeichnete. Der rührige Director Herr Geröfy, welcher alle Hebel in Bewegung fest, um seine Gesellscaft aus den Calamitäten der heutigen Saison herauszuarbeiten, hält für die nächste Zeit zwei epochemachende Stücke in Vor­­bereitung, welche vielleicht etwas mehr Publikum ins Theater zu ziehen vermögen dürften. Es sind dies: „Az igmändi kispap“, ein Volksstür neuesten Datums von Berczik und die Operette „A gascogniai nemes", in wel­­chen Stücken alle Kräfte des Theaters mitwirken werden Ueber den Besuch des Theaters verlieren wir nicht mehr viel Worte und notizen nur, daß die Sympathie für das ungarische Theater sich mehr in großmäuligen Wer­­bungen kundgibt, als in factischer Theilnahme, ja uns der Fall bekannt ist, daß ein noch nie im Theater gewesener Ultramagyar über die Gesellschaft „dem Hörensagen nach" schimpfte.­eute tritt die „Goldfliege“ zum letzten Male auf. Wer diese jedenfalls seltene Ersceinung noch nicht zu sehen Gelegenheit hatte, möge nicht versäumen, deren heutiger fetter Vorstellung beizuwohnen. — Berzehrungssteuer. Mit Einkassirung der Wein: und Fleischaccise, dann der Schlachtgebühren wur­­den pro 1882 die Herren Josef Lepesch und Andreas Tordassy betraut. — Brand. Gestern Früh 4 Uhr brannten die I BID auf Pußta Bilagos des Herrn Bärczy nieder. . BEER ER Be ‘ * a „& Unseren Herren Correspondenten. Mit dem größten Danke für ihre, das entflohene Jahr hindur< geoffenbarte, anerkennenswerthe Bemühung, uns mit dem Neuesten aus deren Sphäre bekannt zu machen, sprechen wir allen uns in dieser Richtung verbunden haben: den Herren Correspondenten unseren innigsten Dank aus und wünschen denselben im neuen Jahre nebst allem wünsc­henswerthen Glüe neue Ausdauer, Unbefangenheit und Fleiß in Mittheilung wissenswerther Ereignisse Wir dürfen vielleicht an dieser Stelle die oft brieflich ge­stellte Bitte wiederholen, uns nicht zu zwingen, von den Correspondenzen rein subjective Sachen zu streichen, son­­dern selbst so gefällig zu sein, in Mittheilung von Ge­schehnissen so knapp als möglich bleiben zu wollen und es nug zu überlassen, falls eine Umschreibung oder J­nstrirung der Notizen nöthig erscheinen sollte, solches hier zu bewerk­­stelligen. Wir brauchen na>te Facta, deren Wahrheit der Schreiber verbürgt, alles andere ist man<was — langweilig. Zudem wir nun allen unseren Herren Correspondenten das Beste wünschen, erlauben wir uns auch, sie zu bitten, den Bedürfnissen des weiteren Publikums­ gerecht zu werden und statt oft zu local gefärbter langathmiger Berichte in kurz und bündig gefaßten Notizen uns und den Lesern ge­­fällig zu bleiben. Jenem Herrn Correspondenten aber, welcher das ganze Jahr unser Blatt bezog, dasselbe­­ in seiner Gegend zum Lesen — auslieh, der Zeitung selbst durch die ganze Zeit keinen weiteren Vortheil brachte, als daß ein zahlender Abonnent, als er die Gelegenheit zum billigeren Erhalt der Zeitung ersah — zu zahlen auf­­hörte — möchten ‚wir einen speciellen Wunsch widmen, bar ihm überhaupt diese Nummer noch zu Gesicht kommen­ürfte. + ae vnde­ment se | Aus Heimat und Fremde -- Statuts-Genehmigu­ngen. Das Statut des Szepe3-Eslaer Frauenvereins wurde vom kön. ung. Ministerium des Innern unter Zahl 63231 mit der ge= feglichen Einreichung 3-Clausel versehen. — Von der Göllnitzthalbahn. Die Track­ung3= Arbeiten haben am 8. November d. J. begonnen und sind am 4. December d. I. mithin in 27 Tagen, beendigt worden. — Nachstehend einige technische Details : Vom Margiczaner Bahnhof, der abseits auf dem linken Ufer des Hernad-Flusses gelegen ist, ausgehend, dort läuft die Bahn, ein flaches Thal, fegt auf das rechte Ufer des Hernad- Sun über, nähert sich in einem großen Bogen dem Orte efelsdorf, geht daselbst über den Göllnig-Fluß und Schlän­­gelt sic)­htete an dessen linken Ufer über Göllnig, Mathil­­denhütte, Pradendorf, Helczmanocz bis Einsiedel fort, wo sie auf das rechte Ufer übersetzt. Sie läuft ferner in den­ Schmöllnigthal aufwärts bis Schmöllnighütte, den Schmöll­­nigbach zweimal überbrückend. Die Bahn hat seine großen Höhen zu übersteigen und ihre Länge beträgt 33,77 Kilo­­meter mit einem Höhen-Unterschied von 171,80 Meter. Die Steigungsverhältnisse sind überall günstig, selbst zwischen Landstraß und Schmöllinghütte, wo der Höhen-Unterschied am größten ist (= 1: 90). Die Gefälle sind für die ganze Strece stets so gewählt worden, daß geringe Erdarbeiten nöthig wurden. Zwischen Göllniz und Mathildenhütte ist ein Gebirgs-Ausläufer auf 40 Meter Länge und 3 Meter Tiefe durchzustehen, sonst wurden alle längeren Einschnitte vermieden. Die Dämme haben durchgehend eine mäßige Höhe; die Hrerversicherungen sind von geringer Ausdehnung, auch kommt nur eine einzige Flußcorrection (bei Göring) vor. Das Verhältniß der Längen der Kurven und Geraden ist auf der ganzen Strecke = 1: 2. Die kleinsten Krüm­­mungs-Halbmesser betragen == 1: 60, von größeren Brüchen sind nur 2 erforderlich , die eine von 40 Meter Spann=­weite über den Hernad:Fluß, die andere von 30 Meter Spannweite über die Göllnik. Postraub. Die von Neusatz nach Bukovar verkehrende Botenpost wurde am 26. December Abends nächst­hof ausgeraubt. Die Post führte über 23.000 fl. Die Gendarmerie hat die Thäter ausgeforcht, und wurde das Geld bis auf 2700 fl. vorgefunden.­­ Ringtheaterbrand. Nach den wiederholt­ eingetretenen Abmeldungen erscheint die Zahl der bei der Katastrophe im Ringtheater Verunglückten auf 436 reduzirt. Wie nun amtlich erhoben ist, liegen 18 Personen an den, beim Brande erlittenen Verlegungen darnieder. — Auszeichnung. Herr Moritz Gelleri, Secre­­tair des ung. Landes-Industrie-Vereines, welcher in seiner Eigenschaft als Hauptmitarbeiter des „Egyetörtös“ der Feierlichkeiten des 50jährigen Nationaljubiläums in Brüssel beigewohnt , wurde mit dem Ritterkreuze des belgischen­ Leopoldordens ausgezeichnet. Original-Correspondenzen. Grossschlagendorf, den 28. Dez. 18817 Das alte Jahr wurde hier, das Gemeindeleben­ betreffend, mit einem anerkennungswerthen Wohlthätig­­­fest3ach beschlossen. Die gestern, 27. Dec., zusammen getretene Gemeinderepräsentang offerirte der evang. Kir­­chengemeinde zum Aufbau eines neuen zweckmäßigen Schulgebäudes ein Haus sammt Hofa>er und wird auch­­die verehrte kath. Schwestergemeinde entsprechend entschä­­digen, so daß das ganze Offert an beide konfessionelle­ Gemeinden die Summe von 2000 fl. erreichen wird. Se. Hochwürden Herr Pfarrer Ladislaus Babuna und die katholischen Gemeindenpräsentanten sind der evangelischen Gemeinde auf die loyalste Weise entgegen genommen,­ was hiemit mit dankbarer Anerkennung ausgesprochen­ wird! Profit Neujahr ! Das Beste aus den Witblättern. Wir eröffnen hiemit eine neue Rubrik, die hoffent­­­lich den Beifall der Leser erringen wird. In den meisten­ Familien werden Wigblätter gar nicht oder doch nur Schloß Ödenau. Original-Erzählung von Harriet­ Grünewald. (27. Fortsehung). Sie schmücte statt des Marienbildes ein Männer­­haupt mit ihrem kleinen Kunstwerke ! Alle Nonnen von Heiligenkreuz, hätten ihr eine sol<e Sünde nie verziehen — vielleicht nur Schwester Beata! — — „Paula !” Sie schauerte leicht zusammen, der Name klang zwar ihrem Ohre fremd, aber drang desto inniger zum Herzen : Mas hatte das düstere Kloster mit ihren neuen Em­­pfindungen zu schaffen ? Es lag wie ein verblichenes Bild, im Grunde ihrer Seele — ja, die goldene Freiheit mußte es völlig daraus verdrängen ; ihr Herz, ihre Seele gehörten dem wonnigen, warmen Leben ! O, wie schön war diese Welt, voll Sonnenglanz, vol Blüthenduft, voll Freiheit der Gedanken, der Empfindungen. Paula ließ die Hände von dem Antlike sinken, strah­­lenden Bildes sah sie zu Peregrin auf: „Wollen Sie mein Lehrer sein, der mich in alle schönen Wissenschaften einführt. Der mich die römischen und griechischen Dichter, die Anatolia beständig liest, ver­­stehen lehrt, der mich auch mit den Sternen vertraut macht, mit fremden Sprachen und schließlich mit der eige­­nen Kunst !“ Sie hatte rasch, voll Wärme der Empfindung gesprochen. „Ob ich es will!“ rief der Bildhauer in mächtig­­­ster Erregung: „da­ vertrauen Sie nicht zu viel auf meine Gelehrsamkeit ! Dir Sternenkunst liegt mir ferne­r, auch in den Sprachen bin ich nicht so daheim, als meine Schwester — dafür will ich Sie etwas lehren, was das höchste Glü> des Menschen in sich schließt! — Die Wissenschaft ist groß und herrlich, aber sie läßt ihre treuesten Jünger oft einsam — auf Anatolia, dieser starke Geist fühlt wohl ihre Macht nimmer aber jene süße berauschende Befriedigung, die das Herz, allein gewährt mit seinen mächtigen Negun­­gen. I< selbst habe bis zur Stunde nicht geahnt, was großes, unsügbares Glück ist! Jett fühle ich, es und will es mir erringen!“ Das junge Mädchen stand mit glühenden Wangen vor Peregrin. Er sprach von einem Glück, das er sich erringen wolle, an dem auch sie als seine Schülerin theil­­nehmen müsse ! — Da, er brauchte es ihr nicht erst zu lehren, sie fühlte es mit jedem Schlage ihres Herzens unter dem sonnigen Strahl seines Elies, fühlte ohne Worte, ohne Klarheit der Empfindung das ganze berau­­schende Glü> einer aufkeimenden Liebe! Des Menscen Engel So gute, als böse, hofft allein sein Handeln, Die, wie sein Schatten ewig mit ihm wandeln“. Johann Fled­er: „Der hochwürdigste Herr ist so wer krank und kann unmöglich Besuch empfangen“. Mit den kurzen, bündigen Worten wurde Graf Egbert Plattenburg aus Johannes­­frieden verabschiedet, als er am späten Nachmittag des­ selben Tages im Kloster eintraf und sich seinem Oheim melden ließ. Caberto Lippen umspielte ein hohnvolles Lächeln bei dieser abweisenden Antwort Gujars: „Ich muß meinen Oheim sprechen. Ueberbringen Sie ihm diese Karte!” Der Graf schrieb einige Zeilen auf ein Papierblättchen, sie lauteten: „Wenn Du mich nicht verlassen willst, so hole ig mir eine Antwort auf einen gewissen Brief, der Ständliches enthält, aus Heiligenkreuz“. Egbert schrieb die Worte in französischer Sprache, welche dem Klosterbruder unverständlich waren. Frater Quirin entfernte sich mit leisem Klosterschritt aus dem dunklen Gange. Nach Verlauf von wenigen Minuten kehrte er mit dem Bescheid zurück: „Der würdige Herr lassen seinen Neffen an das Krankenbett rufen“. „Ist mein Oheim wirklich schwer leidend ?“ fragte Egbert, er glaubte der Maltheser habe nur ein Unwohl­­sein vorgeschüßt um seinen Besuch zu verhindern.­­ „Schon seit zwei Tagen. I< glaube das Verschwin­­den des Malers hat eine schlimme Wirkung auf den hoch­­würdigen Herrn hervorgebracht.“­­ : „Des Malers 2“ fragte Egbert mit zuhender Lippe, sich gewaltsam beherrschend. Taten Frater Quirin theilte­ dem Grafen die Vorfälle im Kloster mit, welche wir bereit kennen.­­ „Wirklich seltsam !“ murmelte Egbert, um nur iriz­gend etwas zu erwidern.­­ „Künstlerm­arten !“ sagte der Klosterbruder, indem er die hohe Flügelthüre zu des Malthefers Gemache öffnete und sich mit einem stummen Gruße von dem Grafen ver­­abschiedete.­­ Die goldigen Abendsonnenstrahlen überflutheten das düstere Brandgemach des Malthefers. Ihr hellstes Licht drang in die tiefe Nische mit dem elfenbeinenen Christus­­ dem stummen Zeugen einer verabscheuungswürdigen That, dem stillen Hörer eines schredlichen Schwures, den einst, vor Jahren eine gemarterte, von tausend Schmerzen gefolterte Seele, hier abgelegt. Und nun lag der endlich überwiesene Räuber seines Glückes, seiner Lebensfreuden, bleich und erregt auf dem Krankenbett. Egbert sudte auf, beim Aubli> des starren, düstern Antliges, welches, auf weißen Kissen ruhend, doppelt fahl und abschreiend ausz sah. Cäsar versuchte es, sich aufzurichten, sank aber er­ schöpft wieder auf sein Lager zurück. Die Karte, mit den verhängnißvollen Zeilen zwischen den Fingern krampfhaft drühend­ ő Egbert trat an das Bett. Ein flammender, Bli> streifte Cäsar. Der kalte, grausame Mann, mit der herz=­losen Seele krümmte sich unter diesem flammenden Augen=­paar. „Mörder meines Glückes !“ klang es dumpf von Eg­­berts Lippen ; er hatte den Brief der Aebtissin von Hei­­ligenkreuz aus der Brusttasche gezogen und hielt ihn Cäsar entgegen: „hier war es, wo du vor Jahren die dunkle That geleugnet, wo du meinem Schmerz, meiner Ver­­zweiflung Hohn und Spott entgegenstelltest“. (Sortlegung folgt.) " 24: tel, $ RE TE bn Ál Érts

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