Kaschauer Zeitung, Juli-September 1883 (Jahrgang 45, nr. 74-110)

1883-07-03 / nr. 74

3 kc? +“ . kk 8 bi­­s 9 Schußprüfungen. Mit den letten Tagen vorigen Monats schlossen sich auch die Thüren der verschie­­denen Schul-- und Unterrichts-Anstalten um Lehrern und Lernenden auf eine kurze Frist Ruhe, Erholung zu gönnen. Indem wir mehreren der Schlußprüfungen­ anwohnten, können wir nicht umhin insbesondere die Mäd­cener­­ziehungsanstalten, das Internat­ der hiesigen Ursulinerinen und das Institut des Fräuleins­­ Marie­­ Fischer rühmlichst zu erwähnen. In der letztern Anstalt fand die Schußprüfung unter Leitung des Schulinspectors Benjamin Tobak am 25. v. M. statt. Die vielen anwesen­­den Eltern überzeugten sich mit Freuden von dem ausge­­wiesenen Fortschritt. Man bewunderte in der That insbe­­sondere die große Fertigkeit, mit welcher die Mädchen auf Alle an dieselben vorzüglich aus der Geographie gerichteten Fragen an den Landkarten zu antworten wußten. Ein Fachmann äußerte sich und gegenüber, daß man so eine prompte Orientierung­ auch an höheren Classen von Mittel­­schulen nur selten sehen kann. Im Internate der Ursuli­­nerinen war die lezte Prüfung am 27. v. M. Sc. hoch, würden Domherr Danilovics präsidirte. Anwesend waren der Schulinspector Karl Veredy und viele distinguirte Gäste. Mit allgemeiner Zufriedenheit wurde das erzielte gute Resultat konstatirt. Ein Schulfreund sagte, daß Gott Lob­­ das Ergebniß des Unterrichts in unserer Stadt von Jahr zu Jahr erfreulich zunehmen (Ueber die Resultate der Staats- und Gemeindeschulen können wir Raumman­­gel, halber erst in nächster Nummer berichten). — Militär-Unterrealschule. Die am 28. v. M. stattgefundene Schlußfeier in dieser Anstalt und die Er­­folge, welche die Zöglinge in allen Disziplinen errangen, gaben neuerdings den besten Beweis von den lobens­­werthesten Einrichtungen des Institutes, der eminenten Tüchtigkeit aller Lehrkräfte, vorzugsweise aber dem ersprießlichen Regimente des Herrin Kommandanten Major Adler. Die nachmittägige Feier fand unter Theilnahme vielen Publikums im Freien statt und unterhielt sich die­­ses an den vergnügungsvollen Productionen der Zöglinge, welche ihre Fertigkeit im Fechten, Turnen, Schießen, im Gesang 2c. zeigten, und in Allem große Ausbildung bekundeten. Schade, daß die unbeständige Witterung gerade bei den Gesangsproductionen der Wirkung: derselben Abbruch thun mußte, welche, unter der Leitung des Gesanglehrers Herrn Jaczko, sehr präzis vorgetragen und allgemein beifällig aufgenommen wurden. Angenehm berührte es, daß als erste Gesangspiece ein ungarisc­hes Lied gesungen wurde. Die Militärmusik spielte bis zum Tanze auf, dem recht animirt gehuldigt wurde. Abend j­e­dermann fiel die musterhafte Ordnung und die erkennbare Mühewaltung auf, welche das Commando des Institutes herrschen läßt, um den Park immer mehr und mehr zu ewi­ig und für die Annehmlichkeit der Zöglinge zu orgen. — Julius Benezur, der zu seiner Erholung ei­­nige Wochen in Karlsbad zugebracht hat, ist bereits nach München zurückgekehrt. Er wird zuvörderst an der inter­­nationalen Kunstausstellung t­eilnehmen und dann in seine Villa am Starhemberger See übersicheln, woselbst er bis zum Herbste verbleiben will. Sodann wird er nach München zurückehren, von wo er nach Budapest kommt. — Todesfälle. Am 27. vor. Mtd. ist hier Frau Katharina Bonis, geborene Mudrany von Mudronyi, Witwe nach dem Herrn Josef Bonis, im vorgerückten Alter ge­­storben und am 29. v. M. am rer Friedhofe begraben worden. Friede ihrer Asche! Am 30. v. M. verschied zu Majorsczka Herr Tho­­mas Vladar von Nagycsepcsény und Mutra im 71. Jahre seines Lebens, dem 30. einer glücklichen Ehe mit Fr. Anna, geborene Boronkay und wurde am 3. d. in der Familien­­gruft zu Majorsczka unter großer Theilnahme begraben. Friede seiner Asche! — Für die Armen spendete Frau Marie von Novaky 2 fl. (zu 1 fl. für ein städtisches armes Kind) und der Bädermeister H. Joh. Csaya das erste Gebäu — welches er am 30. 9. M. in seinem neuen Backofen (Lepesch'sches <. Dominikanergasse) einschoß, im Ganzen 40 Laib rob. — Bestschießen. Bei dem am 1. Juli abgehalte­­nen Scheibenschießen gewann das 1. Beste Hr. Oberstl. Seemann, das 2. Beste Hr. F. Schwigut, auf je einen 4 ER OÖ Scuß. — Eine elektrische Uhr. Der strebsame Uhr­­macher J.Gilanyi beschäftigt sich, nicht blos mit Pupen der Uhren, sondern vervollkommt sich auch immer mehr und mehr, nachdem er die größte Aufmerksamkeit den in die­sem Gebiete vorzunehmenden Verbesserungen und Erfin­­dungen schenkt. Wir hatten schon öfter Gelegenheit, von diesen Er­­findungen bei ihm manches in Augensc­hein zu nehmen und überzeugten und, daß er auch die Auslagen hiezu nicht scheut, um manche Kunstwerke und die neuesten Erschei­­nungen der Uhrmacerwelt sich zu verschaffen. Unlängst hat er sich ein besonderes Uhrwerk mit Bendel-Notation kommen lassen, diesmal wieder eine elec­­trische Regulateur-­Uhr, mit welcher er eine an­dere Uhr ohne Unterschied der Entfernung verbinden kann, um dieser gleichen Gang mit seinem Regulator zu geben. Diese electrische Uhr braucht man nie aufzuziehen, blos der elektrische Strom bewerkstelligt die Schwingung des großen Bendels. Wir machen die geehrten Leser hie­­mit aufmerksam, daß sie bei Herrn Gillänyi auch viele­ andere Neue und Interessante im Uhrenfache finden können, daß derselbe Besuchern gerne erklärt. — Die Wählerlisten sind vom 5. bis 25. Juli in Bureau des Präses der Wähler-Conscriptions-Commission im städtischen Hofgebäude einzusehen und Reclamationen wegen Richtigstellung derselben bis 15. Juli einzureichen, wo sodann diese Reclamationen zum Behufe der Einsicht­­nahme der Betreffenden von 16. bis 25. wieder all dort aufliegen werden. — Die Gewehre und Jagdsteuer:Berpflichteten haben bis 31. d. ihre bezügl. Anmeldungen dem Bürgermeister abzustatten ; die Besitzer von steuerfreien Gewehren haben die Bestättigung des Steueramtes über die gepflogene An­­meldung bite dahin ebenfalls vorzulegen. — Das Sängerfest in Igls fiel, noch alle Er­­wartungen übertreffend, großartig aus. Der Budapester Verein, der auf der Durchfahrt in Kasc­hau vom Kaschauer Gesangsverein empfangen wurde, sowie auch dieser wurden in 1916 aufs freundlichste empfangen. Der Zipser Sän­gerbund zeichnete sich im Ensemble, wie in den Leistungen sehr lebenswerth aus und animirte auch die Gäste zu einer Produktion, wobei diese, vorzugsweise unser Kaschauer Verein (für „Tarka madär“ von Kerner) in frenetischem Beifalle seönste Anerkennung fanden. Die Stadt Igls und „deren liebenswürdige Bewohrer, so wie auch die Sangesbrüder aus ganz Zips wetteiferten „in Aufmerksamkeiten gegen die Gäste, wofür von Seite­­ Kaschau's, der beste Dank mit der Versicherung steten Ge­­gen und dem Wunsche für baldige Revanche abgestattet wird. Das sc­höne Fest, in Lieblich heiterer Natur zum Zei­­chen der Eintra<t begangen, stärkte das Zusammenge­­hörigkeitsgefühl und das Bewußtsein der hehren Mission der Sangeskunst, die Herzen zu öffnen und das Gemüth zu veredeln. Bali Das nächstjährige Sängerbundfest findet in Kirch drauf att. Möge ein vielfach ausgesprocener Wunsch, Kaschau als Centrale der nordungarischen Gesangsvereine anzuer­­kennen, Erfüllung finden und uns die Freude zu Theil werden, oft und für lange die lieben Zipser in unserer Mitte zu begrüßen. — Ein Zeuge im Tipa-Eßlärer Prozeß ging dieser Tage von hier nach Nyiregyháza ab; es ist hieß der bis 28. hier bei den Honvedübungen eingetheilt ge­­wesene Peter Morga, der seinerzeit beim Sicherheits-Com­­missär Reeske bedienstet und die Behandlung de­s Moriz Scarf zu beobachten in der Lage war.­­ Funde. Ein Gulden wurde durch Hrn. Bernovics unter der Einfahrt des schwarzen Adlerhauses gefunden, sodann von einem Soldaten ein Stoff - Zigarrenetui mit mehreren Visitkarten auf die Namen Apró, Szak­­mary und Lakatos lautend, bei der Stadthauptmannsc­haft. Beide Gegenstände erliegen — Fiakerbrauch ist es hier, sich um die Passa­­giere wenig zu scheeren ; insbesondere aber zeichnete sich ein Fiaker wieder aus, der zu einer Landpartie auf 2 Uhr bestellt war, Drangeld nahm und richtig um 4 Uhr das Drangeld zurückbrachte, nachdem die Partei, des War­­tens müde, bereits um 3 mit einem anderen Fiaker aus­­gefahren war. — Wir sind neugierig, ob dieser Mann ge­­straft wird oder nicht und werden uns je nach dem Ergeb­­nisse der Untersuchung zu verhalten wissen. — Gefährliche Hunde sollten über Tag stets angebunden oder nur im Innern der Höfe gehalten wer­­den. Vorgestern erst biß der Hund des Baumeisters Jos. Langh in der Josefigasse dem vorbeigehenden 5-jähr. Kunde des Bahnbeamten Hrn. Albrecht die Oberlippe ab, wäh­­rend er auf dasselbe lossprang. Zum Glücke wurde der Hund als nicht wüthend ärztlicherseits anerkannt und dem Kinde die Lippe zusammengenäht. — Wüthender Fuhrweser. Vorgestern verwun­­dete der Trainsoldat A. Horonkay zwei Zivilpersonen, die mit ihm zugleich im Panorama waren, derart, daß der Eine, der Hausknecht Andr. Korlath mit zwei Stichwunden ins Spital gebracht werden mußte, dem Andern, Kutscher A. Szinay das Messer in der Achsel stehen blieb und er mit diesem davonlief, bis er zu Hause herausgenomm­en werden konnte. — Das Affentheater des Jos. Volpi, Das derzeit in Debreczin ist, soll demnächst hierher kommen. — Giftigkeitsdatter der Eingulden:Note­n. Laut Verordnung des hohen kön. ung. Finanz-Ministeri­­ums Zahl 1868 ex 1882 werden die Eingulden-Staats- Noten mit dem Datum 7. Juli 1866 bei den k. ung. Kassen blos bis 30. September I. 3. an Zahlungsstatt angenommen. — Bad Bartfeld zählte bis 1. ständige Badegäste. Juli bereit3 320 scheint­­ für den Aufzehrungsprozeß, als das durch die Enquete in ihrem Claborate niedergelegte, er fände sich ein Geldinstitut bereit, jene Millionen­ Beträge schon jetzt u. a. zinsenfrei für die Interessenten vorzuschießen, um das Equivalent erst nach dem successiven Aussterben der betreffenden Jahresgesellscaften zurücker­­stattet zu erhalten, so würde sich die­­ Sache wohl äußerst erfreulich gestalten, — „allein solche philantropische Geld­­he ließen sich doch wohl nur in einer Märchenwelt einen 5% Der Entwurf, ausgearbeitet auf Basis der Enquste- Beschlüsse, liegt nun seit kurzem im Drucke vor, und kann bei jedem Agenten der Versorg­-Anstalt kostenfrei bezogen werden. Die Interessenten können ihre motivirten Ein­­gaben zu etwaig wünsc­henswerthen Abänderungen, ihre Vorschläge hinsichtlich eines anderen Aufzehrungs­modus des Gesellschaftsvermögens der Jahresgesellsschaften 1825 bis 1850 bis Ende November 1. 3. an die Administration der Versicherungs-Anstalt in Wien einsenden. Nachdem nunmehr dem Interessenten bei den Generalversammlungen sein Stimmrecht gewahrt ist, so bleibt es jedem unbenom­­men, auch später lebensfähige Aenderungen anzuregen, eventuell denselben Annahme zu bereiten. Also es scheint sehr geboten, über die allerdings ursprünglich irrig, ohne fachwissenschaftliche Kenntniß ges machten Versprechungen, oder gar über die (gleich nach Millionen bezifferte) Mißwirtschaft der Versorg­-Anstalt nicht weiter zu eifern. Was bisher geschehen und nicht mehr zu ändern, das lasse man ruhen. Hingegen empfiehlt es sich sehr, den vorliegenden Anträgen vis-a-vis Stellung zu nehmen, und wo es nöthig erscheint, tüchtige, motivirte und lebensvolle Abänderungen zu beantragen. Jedem Interessenten ist heute sein volles Mehr ge­­wahrt! Kaschau 30. Juni 1883. J. A. Megay Wir machen auf die in heutiger Nummer enthaltene „Fundmachung“ der Administration der allg. Vers­. Anstalt aufmerksam. Die Red. | ; 3 Wiener allgemeine Versorgungsanstalt. ALS Vertreter des Kaschauer Interessenten-Vereines der Allgem. Verforgungs-Anstalt in Wien, habe ich an den Enguste-Berathungen, welche die Anstalt im Mai, Juni, und December v. I. abhielt, theilgenommen. Der hiesige Interessenten-Verein schrieb mir — wie dies in der Natur der Sache begründet erscheint — mein Verhalten in den Enquete-Fragen nicht bat, erwartete jedoch wie natürlich, daß ich meine Stimme stets dahin abgeben werde, wo ich nach bester Einsicht, dem Wohle und der Besserung der Lage der Interessenten Vorschub zu leisten glauben dürfte. Dem in solcher Weise in mich gefegten Vertrauen habe ich auch meiner vollen Ueberzeu­­gung nach Rechnung getragen. Den Uneingeweihten scheint hauptsächlich der, seitens der Professoren vom Fache ausgearbeitet, Entwurf zu mißfallen, wonach den Interessenten welche die Gesellschaft3- Jahrgänge von 1825 bis 1850 bilden, jene Beträge welche nach dem Austterfen der Theilnehmer frei würden, mit ihrem auf Den heutigen Tag berechneten Werth zur successiven Aufzehrung re­spec­­tive Auszahlung zu gelangen hätten. Dies ist übrigens unwiderleglich der einzige Weg, wer eingeschlagen werden konnte, um dahin zu führen, daß die jezz noch lebenden Theilnehmer überhaupt in den Genuß der vorhandenen Ka­­pitalien gelangen. Die nicht zu ändernden, vom Uranbe­­ginn festgestellten Grbtschaftsverhältnisse unter den Jahres­­gesellschaften, machen jeden andern als den proponirten Aufzehrungsmodus geradezu unmöglich. Die unerbittliche Logik der Zahlen läßt jede andere Lösung völlig unberück­sichtigt, macht sie absolut unthunlich. Bei den­ schwerwie­­genden Folgen, welche Berechnungen ohne vollkommen ver­­läßlich wissenschaftliche Basis nach sich ziehen können, sind ale durch Laien aufgestellte Problemlösungen bedingungs­ [v8 bei Seite zu legen, sie beiten keinen reellen Werth. Wenn die so laut und mit drastischer Ungewirtheit, — hingegen flügliger Unkenntniß der allerdings sc­hwer verständlichen und überaus schwierigen Sachlage — Lärm­­s<lagenden (worunter ich hauptsächlich die vielen lästigen „Revolverblätter“ meine) vielleicht mit Hilfe objectiv den­­kenden tüchtiger Mathematiker, in das­ Wesen der Gaquet­- Vorschläge fac­hgemäß einzugehen in Mühe nehmen woll­­ten, sie würden gewiß bald zu viel besonnenerer Beurthei­­lung derselben gelangen. E53 gibt kein anderes Mittel,­­­ da eine formelle Liquidation der Versorgungs-Anstallt ausgeschlossen aus Heimat und Fremde. — Vom Hofe. Der Besuch des Handelsministers Graf Széchényi in Görgény scheint darauf hinzudeuten, daß heuer mit dem Kronprinzen Ru­dolf auch Se. Majestät zu den Görgenyer Jagden kommen werde. Der Minister soll das Schloß besichtigt haben, um sich zu überzeugen, welche Adaptirungen daselbst vorgenom­­men werden müßten, damit für Se, Majestät und das Ge­folge genügende Räumlichkeiten vorhanden seien. Im Laufe des Sommers werden denn auch verschiedene Bauten durch­­geführt werden, deren Pläne schon festgestellt sind. — In Angelegenheit Benützung des Landes: Wappens hat der Minister des Innern Medergangőses­stimmungen getroffen. Jene, welche schon vor Schaffung des Gesees im guten Glauben das Landeswappen be­­wüßten, wird dies, wenn innerhalb dreier Monate nach Publizirung des Gesetzes herum eingeschritten wird, auch fernerhin gestattet werden. In ähnlicher Weise haben auch Kredit- und Geldinstitute, welche das Wappen in gutem Glauben führten, um die Erlaubniß zu fernerer Berüßung anzusuchen und wird diese «Erlaubniß, ohne vorgängige Intervention des Reichstages ertheilt werden. — Der subkarpathische Senioralconvent der Evang. A. B. wurde am 20. Juni in der evang. Kirche zu Großschlagendorf nach einem festlichen Gottesdienste um 9 Uhr Morgens vom Herrn Senioralinspector Dr. Nik. b. Szontägh eröffnet und dann vom Herrn Senior Mich. Szalanyi der übliche Bericht erstattet, aus welchem her­­vorgeht, daß die evang. Gemeinde zu Großschlagendorf ein zweckmäßiges Schulhaus, Kislomniß dagegen einen Kirchthurm erbaut. Viborna hat die Kirche renovirt, Stola hat Glo>en angesc­hafft, Maldur eine Orgel acquirirt. Verschiedene Schenkungen und Legate sind gemacht worden. Von den Senioratöbeamten und Würdenträgern ist Nie­­mand gestorben, dagegen ist Herr Dr. v. Szontägh in Großschlagendorf zum Kircheninspector und Herr Michael Faix in Holöleming zum Pfarrer erwählt worden. Lehrer Wranyi hat das Z­edenyi-Stipendium erhalten. Der Coordinationsentwurf wurde mit Ausnahme einiger 88 vom Seniorate angenommen, die Ausarbeitung eines gerechten Schlüssel­s zur Adrepartirung der kirclichen Umlagen angeordnet, die Lehrer zur pünktlichen Abhaltung von Probelectionen angewiesen, der Stand der Volksschu­­len als ein wohlgeordneter zur Kenntniß genommen und die Rechnungen des Seniorates geprüft. a+b. Abends — Oberzips. (Kasernbrand.) Am 24. Juni zwischen 9 und 19 Uhr brannte das städtische Kasernengebäude zu Keemark vollständig ab. Das Feuer soll durch Unvorsichtigkeit ausgebrochen sein. Thurmhoch züngelten die Flammen bei der zum Glück herrschenden Windstille von dem großen Gebäude empor und beleuchte­­ten grell und sc­hauerlich nicht nur die Stadt, sondern die ganze Gegend im Umkreis von mehreren Meilen. Der her­­beigeeilten ausgiebigen Hülfe von allen Seiten gelang es, das Feuer auf das eine große Haus zu beschränken, aus welchem das Militär schleunigst flüchten mußte. (Es ver­lautet, daß mehrere Soldaten die aus den Fenstern des Stoßwerkes herabsprangen, erheblich verlegt wurden. Am 20. Juni zog ein starker Hagelschauer­ über das Territorium von Neuwalddorf unweit Sc­hmees und ver­­nichtete den armen Leuten einen Theil ihrer Ernte, welche zu den schönsten Hoffnungen und Aus­sichten berechtigt hatte. ! a+b. — Die Tipa-Eßlärer Mordaffaire hat in ihrer neuntägigen Schlußverhandlung seinen Aufschluß erfahren, es sei denn das Vorhandensein der­ Thatsache, daß die Juden immense Summen verwenden, damit die Sache für die Angeklagten gut ausfalle. (Es ist auch die meiste Aussicht, daß die Angeklagten ob Mangel an Beweis frei­­gelassen werden, was aber jedenfalls auch ohne solche Kraftentwicklung von Seite der Judengemeinschaft geschehen wäre. Daß die ins Feld geführten Mittel aber nicht dazu verwendet wurden, den negativen Thatbestand zu er­­weisen, daß ist, man muß und das zugeben, ein Zeichen, daß es eben­­ unmöglich sein dürfte und der alte Herr bei Mikpath hat Recht, wenn er meint : „Wenn die Esther nicht ermordet worden wäre, hätten sie, die Juden, schon längst herbeigeschafft.“ e. Einer eigenen Taktik der hauptstadt. Blätter müssen wir erwähnen, welche den Wortlaut der Verhandlungen er­­­­

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