Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1883 (Jahrgang 45, nr. 111-148)

1883-10-02 / nr. 111

. Lokal-Nachrichten. — Verwaltungs - Ausschußsitzung. Die Ver­­waltung 3. Commission der kön. Freistadt wird ihre Died­­monatliche ordentliche Eigung im kleinen Berathungssaale d:s Stadthauses am 4. d. um 9 Uhr Nachm. abhalten — Herr Arthur Gácsi, der prototype Vertreter unserer Beamten „alten Schlages“ trat mit i. d. in den Ruhestand, nach welchem­ sich der dienendmüde alte Herr schon recht sehnen mochte. Sind ein, zweiundvierzig Jahre Dienstzeit eine schöne Zahl bei jedem Bediensteten, um wie viel mehr müssen sie zälen bei einem Posten, dessen aufreibende Besorgung kaum dem Hundertsten ein solches Jubiläum gönnt, wie es Gácsi Gácsi noch im Vor­­jahr so freudig beging. Dreiundsechzig Jahre alt, hat Herr Obereinnehmer Gácsi alle seine Kräfte, all sein Können dem allerhöchsten Dienste in einer Weise geopfert, die ihm nicht nur die An­­er­kennung seiner Vorgefegten, sondern auch die Liebe und Hochachtung Aller aus den Publicum errang. Dem in die Ruhe tretenden Mann ward kein glänzendes Loos zu Theil. Am Abende seines Lebens, in dem lesten Dezen­­nium seines Dienstes trafen ihn Unannehmlichkeiten, die nur derjenige ertragen kann, dem sein Gewissen sagt, er trage seine Schuld daran. Dieselben siegreich überwindend, entging Gácsi tri­­umphirend dem verhängnißvollen Geschike, als Opfer der That eines Andern zu fallen­­; er steht vor uns als Märtyrer des Dienstes, des beschwerlichsten Dienstes, dem Niemand mehr gleich ih­m so pünktlich treu und gewissen­­haft vorstehen wird. Nur derjenige, welcher die vielseiti­­gen Agenden dieses Bostens kennt, begreift, wie eine Menschen­kraft kaum hinreicht, den Anforderungen dieses Dienstes nur halbwegs zu entsprechen. Gácsi aber entsprach denselben in bewundernswerther Weise, ob wir nun dessen Routine, Fertigkeit und Geschäftskenntniß, Ausdauer, Fleiß und erfolgreiche Thätigkeit oder die Accuratesse und Cor­­rectheit in Anbetracht ziehen. Möge dem alten Herrn sein Lebensabend so idön als möglich verfließen ; dieß wünscht ihm gewiß Jedermann, unser Aller aufrichtigster Hochach­­tung kann er für ewig versichert bleiben. — Taufe eines Israeliten. Den ristlichen Traditionen unserer Armee zu entsprechen, welche, wenn auch nicht antisemitisch gesinnt, doch ihren jüdischen Ange­­hörigen nur in wenig seltenen Fällen gleiche Ac<ßtuna mit den Uebrigen angedeihen läßt, treten nach und nach jüdische Soldaten zum Christenthum über. So ließ sich gestern hier der Herr Lieutenant Arnold Kaskeline vom 85. L.-J.-R. taufen. Der Act wurde in der Capelle der hiesigen Mi­­litär-Unterrealschule vollzogen und erhielt der Täufling den Namen Johann. Als Taufpathe fungirte Herr Oberst Haimerlich. — Der Verschönerungsverein, resp. Herr Ma­­löter, betreibt mit Energie die Besteu­rung der Szechenyi- Au und ist eben damit beschäftigt, den vor dem städtischen Bade liegenden Theil in Figuren zu zerlegen, welche Ar­­beit Herr Kunstgärtner Ad. Uhl mit großem Geschir durchführt. Wegen des geplanten eisernen Pavillons haben wir nur zu bemerken, daß der Bau eines solchen K1053 für die Musik unnöthig ist und behalten wir uns Näheres Für demnächst vor. — Theater. Nach den verflossenen drei Abenden haben wir wohl einen Begriff von den Kräften der Ge­­sellschaft C56k4 erhalten, können aber darauf­hin uns noch in seine Kritik einlassen, da wir die Ursachen, daß das ganze Publikum selbst wo nicht aus der kühlen Reserve herauskam, eben nicht in der Untüchtigkeit der Einzelnen, vielmehr in der möglicherweise mangelhaften Vorbereitung suchen wollen, die derlei Anfangsvorstellngen den Stem­­pel des Unfertigen aufbrüht. Hervorragend sind außer Molnar von den neuen Mitgliedern Frau Temesvári, Frl Megyaszay, Fr. Ebergenyi und die Herren Nemeth und Ivanlı. Der Haupteindruch ist kein ungünstiger und wir hof­­fen, daß die Gesellschaft, entsprechend dem von uns schon vorbereitungsweise gebrachten Lebe­n ihre Tüchtigkeit bald beweisen und der Besuch sich erfreulich heben wird. Bis jept kamen , Bánk-bán", „A Csikos“, und „A kisasz szony feleség"­­ unter freundlichem Beifall des Publi­­cums zur Aufführung. — Concert. Am 6. d. veranstaltet, wie wir hör­ten, der hiesige Männergesangsverein sein zweites Con­cert, dessen Programm wir zu bringen vielleicht in die Lage kommen dür­ften. ‚Die neuen Baraden am Franz Josefsplate repräsentiren sie recht nett und geben der dortigen schon sehr wild gewesenen Gegend doch ein gewisses Ansehen­­ bedauern müssen wir, daß man mit der neuen Brücke über den Mühlgraben bis auf's Jahr wartet und der Verkehr beim Widder'schen Hause und der Zigarrenfabrik vorbei­­geleitet wird, was bei dem Umstande, als bei der Letzteren gerade gebaut wird und stets Materialwagen verkehren, sehr unange­nehme Folgen haben kann. J — Dekorative Malerei. Wir hatten Gelegen­­heit, die Stiegenhausmalereien im neuen Kullin'schen Hause ‚der Bräuhausgasse zu daß wir von der schönen Ausführung derselben überrascht waren. Szabó her. Dieselben rühren von der Malerfirma Kiraly und welche erst seit Kurzem mit dieser Arbeit Herren jeder noch so schwierigen Aufgabe in ihrem Fache vollkommen gewachsen sind. Dieselben haben auch im Te­­rebejer Castel­ ter Zufriedenheit Proben ihrer Kunst abgelegt. — Tesinficirung. Wenn man bei der Zeughaus­­kaserne vorbeigeht, spürt von den Aborten herrührenden Gestank, daß man dein muß, wie die Mannschaft dort existiren kann. Eine Beseitigung dieses Uebelstandes thäte Noth und empfehlen wir denselben dem Herrn Stadtphysikus, da mein 8, 9, M. , Riskonto, sehen und müssen gestehen, in seinem hiesigen feines hier etablirt ist und das diese beiden zu dessen groß­­Gewerbes, solchen sich wun­ müssen, daß dort sehr wenig desinfizirt wird. wir glauben setzte die Nums in die Brünner Ziehung am 27. v. dieselben famen heraus, aber Hadi­­­­hat den damaligen Ransche verloren. — Dem Sodawasserfabrikanten Herrn Mostovics verweigert man in­ne die Er­­laubniß zur Ausübung ohne selbst sicherer Daten constatiren, daß hier von der ersten Sani­­tätsbehörde angefangen Niemand jemals eine stichhaltige Einwendung gegen das aus Moskovics’s Fabrik, welche hier jede Concurrenz besteht, hervorgegangene Getränke gethan hat. Wenn Herr M. nun in Miszkolcz nach den­­selben Prinzipien Sodawasser erzeugt, wer kann etwas dagegen haben? Etwa die dortigen 2 Sodawasserfabrikan­­ten, die im Stadtrathe­sigen und bis Dato ihr Fabricat per Flasche mit 5 kr. verkauften, während es Hr. M. um 1"­, fr. hergeben will 2: — Die Josefigasse in der Franzstadt wird endlich gepflastert ; indem wir dieß mit Freuden constatiren, wünschten wir nur ein raschere Tempo bei dieser Arbeit, damit die dabei verwendeten Arbeitskräfte bald an anderen Orten beginnen könnten. An dieser Stelle bringen wir nochmals dringend den Zustand der Straße am obern Glacis von der Bräu­­hausgassie bis zur Zeughbaudgassie in Erinnerung, wo derzeit lebensgefährliche Köcher einft­ren, die mit Jauche gefüllt sind. — Excesse. In der Nacht vom Samstag auf Sonn­­tag gings wieder toll zu in unseren Straßen; die Polizei hätte wenigstens in einer den Greedenten gleichen Anzahl ausrücken müssen, um halbwegs nur Ruhe zu schaffen. Packte sie aber doch irgend Einen, der­ schon zu arg trieb, konnte sie sich auf die größte Renitenz gefaßt machen. So ergings einem Nender, der die besoffenen Maurer Alex, Pribies und Josef Bialko arretiren wollte. Ersterer wider­­ießte sich nicht nur, sondern hieb auch in den Wachmann drein, stach sogar mit einem Messer nach ihm. Erst als aus der nahen Caserne 4 Mann herauska­­men und dem Render beizustehen, konnte der rabiate Maurer gebändigt und arretirt werden. Wie tief die Ach­­tung vor dem Geiet gesunken, beweist der Fall, daß bei dieser Gelegenheit der ebenfalls besoffene Hausmeister ei­­nes nahen Hauses für den Ruhestörer gegen den Render Partei nahm. — Zwei Bund Schlüssel wurden gefunden und erliegen im Stadthauptmannamte. — Schnee! Letzten Montag waren schon die oberen Partien des „Königsberges“ mit Schnee bedegt, es machte sich bereits bei uns so wie in Zips und Gömör Frost be­­merkbar und sind seitdem auch die Abende und Nächte recht empfindlich kalt. Und fein Holz!! — Liestationen. Am 29. November d. Z., 9 Uhr Vorm. zu Torna Haus und Garten des Haiman Baum­­garten zu Szilas wegen einer Schuld von 54 fl. 32 kr. Aufrufspreis 486 fl. 60 kr. Am 11. Oktober 10 Uhr Vorm. im Nagy 3baer Gemeindehaute Realitäten des Andreas und der Maria Buczko wegen einer Schuld von 200 fl. c. s. c. Aus­­rufepreis 319 fl. und 172 fl. — Für die Schwestern Szakäcs spendete Herr Bernolak 3 fl. Wir stellen unsere neugegründete Schöne illustrirte­n Zeitschrift ein ganzes Jahr hindurch, dazu vier­­ Bücher oder zwei Oelfarbendruckbilder’ 8 gegen Erweis einer kleinen Gegengefälligkeit Jeder­­m­­ann gratis zur Verfügung. E Eine Korrespondenzkarte an die Zeitungs-Expedition Wien, VIII., Alserstrasse 47 genügt, um den Gratisbezug einzuleiten. Aus Heimat und Fremde. — Der Hof in Gewölle­­ichen Schlosse hat wieder begonnen. Die Saison im Jünige Die Königin macht täglich längere Spazierritte. Erzherzogin Valerie fährt häufig spazieren. Gegenwärtig weilt Bischof Hyazinth Móz­nay als Gast bei Hofe; bei seiner Ankunft in Gödölls wurde er von der Erzherzogin Valerie von der Bahn ab­­geholt. Der Bruder der Königin, Prinz Luitpold und der Großherzog von Toscana weilen ebenfalls als Gäste in Gödöllő und nehmen an den Jagden Theil. Vor Kurzem fand eine Jagd statt, zu welcher die Intelligenz der ganzen Gegend geladen war.­­­ Kronprinzessin Stephanie hat eine liebliche Beschäftigung gefunden. Jetzt, wo sie troß ihres Wohlbe­­findens noch an's Zimmer gefesselt, ist die Prinzessin eif­­rig bemüht das Gesicht,den ihrer kleinen Tochter auf's Pa­­pier zu zaubern. Die Sache ist jedoch nicht leicht, indem die jugendliche Mutter das Kind schlafend nicht abnehmen will, um die schönen blauen Augen nicht zu missen, das­­selbe jedoch in wachen Zustande äußerst lebhaft ist. Kron­­prinz Rudolf machte seiner Gemahlin den Vorschlag, vor­­erst ein phot­ografisches Abbild nehmen zu lassen, allein die Kronprinzessin wollte nicht davon wissen, sie wünschte, selbst das erste Abbild ihres Töchterchens herzustellen. Fer­­ner meldet man der „Deutschen Ztg.“, daß, der bisheri­­gen Gepflogenheit entgegen, die kleine Erzherzogin zuerst die deutsche Sprache erlernen soll. Kronprinzessin Stepha­­nie äußerte hierüber: „An meiner Wiege hat Maria zu­­erst deutsche Worte gesprochen, deutsche Lieder gesungen und ich will ihr Beispiel nachahmen.“ im­­­ Rechenschaftsbericht des Grafen Theodor Andrassy (Sohn des früheren Ministers des Aeußeren,) an die Terebeser Wähler. Zunächst sprach sich Graf An­­drassy sehr abfällig über die agrarischen Tendenzen seiner aristokratischen Collegen aus und gab der Heberzeugung Ausdruck, daß die Agrar­­verhältnisse in Ungarn, als einem Agriculturstaate, nur auf dem Wege der gesellschaflichen Association, nur durch Fleiß, fönnen. Sparsamkeit und nüchterne Arbeit geregelt werden Wenn diese Richtung befolgt wird, dann würden alsbald auch im Süden des Landes die sc­hmachvollen Orgien des Antisemitis­mus aufhören, dann wird Ungarns guter Ruf vor dem Auslande nicht mehr so niedrigen Attentaten ausgeseßt sein. Hinsichtlich der croatischen Frage äußerte Graf Andrassy nur für viel, daß er nicht ausreichend informirt sei, um ein defi­­nitives Urtheil abzugeben. Er bedauert, daß die Croaten den Weg zweifellos der gejeglichen Beschwerdeführung, auf dem ihnen volles Recht geworden wäre, verlassen und sich durch Excesse zu „dem angeblichen Rechte verhalten ; darauf konnte es nur Eine Antwort geben: Militärmacht ! Wenn die ungarische Opposition in der Verwendung der gemeinsamen Armee und in der Ernennung ei­­nes General dieser Armee zum königlichen Commisz für etwas Außerordentliche erbliche, so müsse auf den Unterschied zwischen heute und 1848 hingewiesen wer­­den. Damals 309 ein Soldat zur Vernichtung der ungari­­schen Verfassung aus, während jetzt ein Soldat der­­selben Armee im Namen des ungarischen Minis­­terpräsidenten in Agram regiere und die ge­meinsame Armee dort die Würde des unga­ri­­schen Wappen wahre. Die Wähler votirten ihrem Abgeordneten volles Vertrauen und zogen dann in das gräfliche Schloß, wo Graf Julius Andrassy die Wähler seines Sohnes bewir­­thete. — Landwirthschaftliche Ausstellung in Sze­­pes-Väralja. Die am 27. b. in Szepes-Väralja durch den Zipser landwirth. Verein veranstaltete Ausstellung hat bei schönstem Wetter stattgefunden, und erfreute sich eines sehr zahlreichen Besuches. Die Maschinen-Abtheilung war sehr zahlreich, selbst mit ausländischen Maschinen besehrt worden. Angenehm wurde man aber davon überrascht, daß so viele Maschinen­­aussteller aus der Zips selbst mit Maschinen vertreten waren, welche auch die Concurrenz mit dem Auslande wa­­gen können. Nur bei solchen Gelegenheiten kann man sich ein Bild des industriellen Standes einer Gegend richtig entwerfen. Es fand auch ein Probepflügen statt, und die OID EINEN Aussteller wurden mit vielen Geldprämien erheilt. Zu der Thierausstellung waren besonders Pracht­­exemplare der englischen Schweinerasen, dann fremdländi­­sches Geflügel Zipser Zucht in die Augen fallend. Die mit der Prämie von 2 Silbergulden ausgezeichneten Gänse des Herrn Hazlinsky würden auch in Pommern aufgefallen sein. Ebenso war es auffassend, daß alle ausländischen Getreidearten in Saamen und selbst in Halmen in dieser Gebirgsgegend verbreitet waren, staunenswerth aber war die vollständige reiche Collection an feinen und feinsten Tafelobstsorten in sehr schönen Exemplaren ; würde man nicht bei jeden Schritte durch den Anblick des Tatra-Ge­­birges an die rauhe Karpatengegend gemahnt, so hätte man sonst die Zips als geefinete und gesegnete Obstgegend geträumt. Die Gemüse-Collection war ebenfalls ausge­­zeichnet, Carfiol, wahres Riesenkraut und Kürbisse, wie solche in Niederungarn nicht schöner vorkommen können. Auch die Bienenzucht in der Zips ist in rationellen­ Auf­­sc­hwünge begriffen, daß aber dieselbe in der Zips eine hervorragende Stellung in Oberungarn einnimmt, ist das Verdienst Se. Hochwürden des Domprobstes Herrn Franz, Liptay, welcher seit Jahren schon, mit gediegener Iunker­­kenntniß für die Bienenzucht in der Zips dasselbe wirkt, wie Se. Hochwürden Abt Herr Göndolcs für Südungarn. Alle 3 ersten Prämien in der Bienenzucht erhielt der Redacteur der Oberungarischen Bienenzeitung Hr. Eduard PBepold u. zw. für ein im gläsernen Beobachtungssto> aus­­gestelltes Krainer Bienenvolk den 1. Preis 1 Goldstück,­­den 2. Preis erhielt ein Kir<draufer Imker) ferner für die zweckmäßigen auch in B. Gyula prämierten Bienen­­wohnungen den 1. Preis 1 Goldstüc, (den 2. Preis er­­hielt ein einfacher flavischer Landmann und Bienenzüchter für seine mit besonderen Geschir ausgeführten Strohbienen­ wohnungen) endlich für literarische Arbeiten der Apistik und Bienenlehrmittel den 1. Preis 3 Silbergulden; den 2. Preis 2 Silbergulden erhielt der Professor der Igloer Lehrerpräparandie Herr Tobias Putsch für eine sehr zweckmäßige zusammengestellte Collection Waben aller Zellengattungen und Bienen verschiedener Racen, welches ein sehr geeignetes Lehrmittel beim theoretischen Unterrichte der Bienenzucht bildet. Zum Schlusse sei nur bemerkt, daß ein kurzer Herbst» tag für die Dauer einer solchen Ausstellung zu wenig Zeit ist, wo man in dem Menschengedränge stets vor­­wärtsgeschoben wird, und nicht die gehörige Muße findet, um auch nur die besten Gegenstände hinlänglich besichtigen und würdigen zu können. Dr. Lifter, der Begründer der modernen Chirurgie, ist nach seinem Schmedter Aufenthalt in Buda­­pest eingetroffen und wurde dort mit einem Fackelzug der Mediziner beehrt ; auch fand zu seinen Ehren ein Lunch statt, dem die bedeutendsten Doctoren beiwohnten. — Eiserbahn-Unfall. Auf der Station Rákas 3­ der ungarischen Staatsbahnen stieß Donnerstag Morgens um 6 Uhr 25 Minuten der von Kaschau her kom­­mende Schnellzug mit einem im Bahnhofe stillstehenden Lastzuge zusammen. Glücklich­erweise blieb dieser durch die unrichtige Stellung eines Wechsels verursachte Unfall ohne ernstere Folgen, denn den beiden Lokomotiven brachen blos die Puffer ab, sonst ist weder an en noch an Material irgend ein Schaden ge­schehen. — Prinz Peter Karageorgievich, der Schwie­­gersohn des Fürsten von Montenegro, hat sich während seines Wiener Aufenthaltes lebhaft bemüht, in Peters­­burg durchzufegen, daß er von dem russischen Hofe em­pfangen werde und daß er sammt seiner Frau bleibenden Aufenthalt in Moskau nehmen dürfe. Die in dieser Rich­­tung angestellten Sonderungen haben jedoch den Prinzen Karageorgievich veranlaßt, beide Projecte aufzugeben und bis auf weiteres seinen Aufenthalt in Paris zu nehmen, wohin das junge Paar über die Schweiz und Italien bes­reits abgereist ist. — Hauseinsturz. Am 29. v. M. halb 5 Uhr Nachmittags, ist das E>haus der Heugasse und Wohls­lebengasse in Wien eingestürzt. — Das Niederwald:Denkmal wurde am 29. Sept. feierlichst in Gegenwart des deutschen Kaisers, des Königs von Sachsen und vieler anderer Fürstlichkeiten eingeweiht und enthüllt. Der Kaiser hielt eine die Ein­­heit Deutschlands betonende Ansprache und die anderen Gäste überboten sich in patriotischen Ergüssen. — Professor Ritter v. Orlice vor Gericht. Wegen unbefugter Führung des Professor­­titels und des Adelsprädicaten wurde­ der in Berlin wohnende Herr Joseph Ptaczek, der sich „Professor Ritter v. Orlice" nennt, Traumbücher schreibt und „unfehlbare“ Glückstabellen für das Lottospiel auf­­stellt, in zweiter Instanz von der Berliner ersten Strafkammer am Landgerichte, zu 100 Mark Geldbuße oder zehn Tagen Haft verurtheilt. . . den Beweis lieferte, des Grafen Jul. Andrässy wahrscheinlih man beim Thore — Ped ! Der Zigeuner Joh. Hadi 11 und 15 einen , Sodawaffertrinfer zu sein, müssen wir nad Einholung | | Ve NEE 3.52 7 Észt Ba 0

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