Kaschauer Zeitung, Januar-März 1885 (Jahrgang 47, nr. 1-37)

1885-01-01 / nr. 1

a Ez = 1. I «= ' + x „4 ? | 55% bs bs pa x a M a, ta 4 pos N +“. ki } - INy.e. 24193 Für Kaschau: ganzjährig fl. 5.—, halbjähr. A. 2.50, vierteljähr. Sr Postversendung: „ fl. 6.60, 1.4 T 46.0000. | « Bei Inserate­n wird die sechsmal gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 5 kr. berechnet. — Inseratenstempel 30 kr für jede Anzeige i 54­0 "Ka NU MWN DIN 5252x* ad Expeditions - Bureau . Bei Inseraten, welche größeren erftag­ 1. Januar. Mit dem „Illustr. Unterhaltungsblatt. 7 v Kaschau ; jährig fl. 2.5, 6 > f..3.50, vierteljähr. fl. 1.75. te MED H­alt. 1. 5.58, md 8. 123 60 aus el y­e Raum einnehmen und öfter eingeschalt­­ werden, wird ein entsprechender Nachlaß gewährt. Wi­ e Dienstag, Donnerstag Pränumerationspreis ohne „Zilustr. Unterhaltungsblatt“ _ 1.125 | (€ = F | Re xv 7 Wu . 1.65“ T 1d Samstag. ERTESITŐ. Ba­uf R * 7 nn Tr 4 al BIST ; Pränumerations-Ein­ladung = 4 a E e § 0. 13“ 2 HT 4 "| M­TH | »„Z­aschauer Zeitung“. vorm. Kundschaftsblatt für Kaschau und Eperies : "8/4 Fi­ve. 5­5... Mit Neujahr 1885 betritt die „Kaschauer Zeitung“ den 47. Jahrgang. 185­3 Wir empfe aller Zeitung“ der weiteren Gunst ihrer Leser, deren sie sich auch: ferner­­fR­hlen die „Kaschau“ hin stets würdig zu zeigen bestrebt sein wird. IRREER Bi : Die illustrirte Beigabe zur „Kaschauer Zeitung“ erfreut­ sich­ ebenfalls grosser Beliebtheit und wird für deren zweckmässige Redaction auch fernerhin beste Sorge­ getragen werden. 2Deramie. RRNRSATA Diejenigen p. t. Pränumeranten, welche auf ein halbes oder ganzes Jahr, im Voraus pränumeriren, erhalten nach Wunsch den „Illustrirten vaterländischen Hauskalender“, „Hazi­naptär“ oder „Wandkalender“ in Farbendruck pro 1885 sofort EN LTA zugesendet, doch ersuchen wir die p. t. auswärtigen Abon­­nenten bei Uebersendung des Pränumerationsbetrages 5 kr. für die Francozusendung desselben beizuschliessen. Annoncen finden in unserem wegen seines reichen und interessanten Inhaltes stark verbreite­­ten und beliebig gewordenen Journale stets Sicheren Erfolg; dieselben werden in jeder Sprache angenommen und die sechsmal­ gespaltene Petitzeile mit 5 kr. berechnet, wobei grössere und öftere Einschaltungen Rabattbegünstigung geniessen. Aufnahmen in den „Offenen Sprechsaal“ etc. nach Uebereinkommen.­­ Pränumeration auf die „Kaschauer Zeitung“ ohne „Ilustrirten Unterhaltungs-Blatt: .. mit dem „Ilustrirten Unterhaltungs-Blatt“: Ganzjährig mit Postversend. fl. 6.60 für Kaschau fl.5.— Ganzjährig mit Postversend. fl. 8.60 für Kaschau fl. 7.— Halbjährig a „#330, „ #250 ? Halbjährig „ 7 RM... 1350 Vierteljähig„. , fl. 165 „ a. EURE | Vierteljährig 7 M 2.1065 4, fl. 1.75 Die p. t.-auswärtigen Pränumerarien werden ersucht, bei Erhousrung der­­ Pränumeration, der’ Bequemlichkeit und Vereinfachung‘ wegen sich gefälligst der Postanweisung zu bedienen. Indem wir nicht nur alle bis nun unserem Blatte treu gebliebenen Abonnenten zu­­ erhalten, sondern auch neue Freunde zu gewinnen hoffen, laden wir zur Pränumeration ergebenst ein. . WL: Die Administration Hauptgasse Nr. 60, vis-d-vis der grossen Promenade. Volks-, Haus- und Landwirthschaft, Industrie und 3­­rad, gau geselliges Leben. ar Ec 7 U zzz Zum Neujahr ! Morituri te salutant! Cine Hecatombe von Opfern des Mammon3 ward zur Feier des Abgangs­ des alten Jahres errichtet, das dampfende Blut einer entseglichen Zahl von Selbstmör­­dern begleitet es bei seinem Verschwinden in dem Strome der Zeit! Ein fürchterlicher Abschiedsgruß an­ das ver­­­gangene Jahr, ein Memento für das Zukünftige! E53 scheint, als ob dieser gräßliche Abschluß nöthig geworden sei, weil das Jahr so eintönig, so nicht3 schaf­­fend, faul und träge verfloß, daß seine Spur wohl ganz verloren gegangen wäre, hätten nicht die Massendefrauda­­tionen und Selbstmorde ihm einen Stempel aufgedrückt, damit man es erkenne in der Zahl der guten und bösen Jahre. Nichts hat dasselbe von dem erfüllt, was von ihm erwartet wurde und die Hoffnungen, die wir bei des­sen Beginn hegten, müssen wir als Saldovortrag pro 1885 voranlegen und diesem die Begleichung der Forder­­ungen unserer Zeit anheimstellen. i bő War schon die Luft Anfangs 1884 trübe genug, um das Bangen zu rechtfertigen, m­it dem man dasselbe betrat, umso trostloser ließ dieses die Situation auf allen Gebieten des politischen, wie sozialen Lebens sich gestal­­ten, ohne selbst nur zu­ einem Aufhalten auf der schiefen Bahn sich aufgerafft, ohne Etwas gethan zu ha­­ben, das dem Niedergange einen Damm gelegt hätte. Ueberall finden wir Unbehaglichkeit, Opposition, Mißtrauen, Mangel an Glauben auf eine bessere Zukunft, Indolenz oder geradezu wahnwigige Versuche zum Um­­sturz der bestehenden sozialen und­ staatlichen Ordnung. „Unsere Vertretungskörper haben sich um kein Haar gebes­­sert; in denselben gelten persönli­che Freundschaft oder Feindschaft als Richtschnur, die vollzogenen parteili­­chen Wandlungen, die­ man für weittragend hielt, vollzogen ich ganz spurlos und eine Verständigung der verschiede­­nen Kreise zum Besten, zur Wohlfahrt des Landes, zur Hebung der Cultur des Handels und der Industrie hat nicht stattgefunden. “­­ Durch geschi>te "Manöver weiß matt immer bedeu­­tend zu werden scheinende Männer bei Seite "zu schieb, unthätig und mundtodt zu machen und der Breffe fällt nicht der kleinste Antheil an solcher Kaltstellung von Ka­­pazitäten zur Last, die für das Land segensreic­­h­­ fen könnten, käme ihnen von leßterer Seite die ehrliche Unter­­stüßung zu, die ihre­­ Pläne verdienten. Nach ur­d nach werden auch durch all­­e Mittel leistungsfähige Partei­­männer in’s Lager Machthaber hinübergezogen und dadurch dieses be während die Interessen des Vol­­kes ihrer wenige­r iger nah und wag völlig ent­­behren werden müssen. Keine Epoche gibt zur Betrach­­tung über die Veränderlichkeit mehr Anlaß, als eben der Jahreswechsel und gewöhnlich ist in dieser­­ Thatsache genug Grund zur Klage gegeben, wenn sich die Veränderung in der Richtung zum Schlec­hteren vollzieht. Wo aber eine Stagnation eintritt, wo ein, zwei Jahre dahin gehen, ohne daß sich eine Entwicklung zum Besseren bemerken ließe, ohne daß die Angst behoben würde vor einer Richtung in absteigender Linie, da hat die Gegenwart mehr Recht zur Klage, als ir­­gend­­eine frühere Generation. In ihr, welcher die Beseitigung Verständigung auf weiteste Fernen und der Hindernisse der so viele Errungens­­chaften auf allen Gebieten des Wissens zu Gute kommen, solle sich in der günstigen Veränderung aller Zustände ein rascheres Tempo geltend machen, als dieß an den Entwicklungen unserer Gesellgaft, der Geschäftswelt und der Verwaltung bemerkbar ist. Dagegen machen die Consequenzen der schon jahre­­lang großgezogenen sozialen Schäden Weise Fortschritte, ohne daß denselben in bedauernswerther + wirksam begegnet würde. Ja selbst die zur Ahndun­g­ von Geseßwidrig­­keiten, von Verbrechen gegen die ordentliche Gesellschaft bestellten Organe gehen in dem Treiben der Gegenwart unter, die Achtung vor dem­ Gelege sinkt, die Offizien werden zu Schaderbuden, wo das Laster sich für Geld den Triumpf­­ über die Tugend ersauft, die Rathsstuben zu Cliquenestern , in welchen Eigennuß und Willkühr das große Wort führen und die Grecative ein bestechli­­ves Gros von nach Polypen ! Genußsucht dem Marke des Volkes fahndenden und Arbeitescheu gehen Hand Hand, das“ Leben und Streben über Stand und Verdienst in hinaus wird grassirend, die Scheu vor fremdem Gute wird immer geringer, der Glaube immer schwächer, das Selbstvertrauen schwindet, mit ihm die Achtung vor uns selbst und der R­uin der Gesellschaft ist das Facit alles de­sse­n, dem wir ohne moralischen Halt entgegen rennen, das die Gegenwart sich als Ziel aller menschlichen Ambi­­tion hinzustellen gewöhnt wurde. Dieser Richtung zu steu­­ern, die Fundamente der Sozietät zu kräftigen, kümmert sich Niemand, und doch wäre dies eine Aufgabe, „des Eifers der Elen werth !* Un: aufhaltsam fließt die Zeit dahin, auf ihren Wellen voll­­zieht sich der Wechsel des Geschi>s der Völker ; möge un­ser Volk dem Untergange entgehen, möge das neue Jahr es einem­ besseren Geschike entgegenführen. Wir wollen freudig an die Zukunft unserer Nation glauben und an ihren Fortschritt zum Bessern ! Möge Jedermann mit glei­­cher Hoffnung, mit gleich gutem Willen und treuem Pflicht»­eifer in das neue Jahr eintreten ! BE Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. zu MN = + er „Ins A IG 00 emma Fr +, ca Se Majestät hat die Reguikular-Deputationen U­n= arn3 und Croatiens38 zu wählen an­­ ordnet. Imi ‘a. dr 'Handschreiben! heißt: e3: u. Az. Wir. erwarten zuversichtlich, daß es auf diesem Wege gelingen , auf der Grundlage des bestehenden Ausgleichs geregts art. >. möglicherweise auftauchenden Fragen zu klären und dies­s durch nach Möglichkeit die Mißverständnisse zu beseitigen.“ Ungarn. Budapest. Der Präsident der Curie hat­­ den Ministerpräsdenten anläßlich der letzten Wahl­­­­prozesse auf einige Mängel des Wahlgesäßes, besonders was die Zusammenstellung der M Wählerlisten anbelangt, aufmerksam gemacht, deren V Verbesserung dieser zusagte. —­ ­ Neueste Nachrichten. Agram Am 30. v. M. fand eine Sißung des­­ froat. Landtages statt, in welcher die Regnikolarmitglieder­­ Krestics, Vukotimovics, Graf Pejaesevich, Br. Zsivkovics, Miskatovics Sram, Br. Jakey, Milekies, Spevec, Subotics, Comes Josipovi s und Gyurgyovics gewählt wurden. Oesterreich Wien. Die Regierung sprach die Nichtzulassung des deutschen Sozialdemokraten Liebkne<t zu einer Wiener Arbeiterversammlung aus, da gegen ihn „schon am 21. Juli 1871 das Verbot des Aufenthaltes in Oesterreich erfloß. Rußland. Petersburg. Der Czar geneh­­mig­te den Bau Deutschland, neuer großer Festungen. Berlin. Die Agrarier werden­­ „nach den Reichstagsferien einen Antrag­ auf Erhöhung des Getreidezolles einbringen. Für den Congo-Staat soll der Fürst­ Ale­­xander von Bulgarien als Monarch auserse­­hen sein.. . Frankreich. Pari 3. Das Meeting der beschäfti­­­­gungslosen Arbeiter am 28. 9. M. im Saale Levis ver­­lief äußerst tumultud53 Es kam zwischen den Anarchisten und gemäßigten Sozialisten­ zu einem förmli­­chen Kampfe. Die Polizei säuberte den Plat. Senat und Kammer bewilligten den Mil­­liarden-Credit. Die Sessionen beider Körper wurden geschlossen. Spanien: Madrid. In Folge des­ Er­d­b­e­­­rend hat sich die Facade der Kathedrale in Granada in beunruhigender Weise gesenkt. Der größte Theil der Stadt Alh­ama ist zerstört, 300 Perso­­nen sind umgekommen. Die Kathedralen in den Städten Sevilla und Giralda sind beschädigt. Die Hälfte der Ein­wohner Albannuolas ist umgekomm..*n Auch in­ Torrox (Prov. Malaga) stürzten viele Häuser ein.­­ Italien. In San Remo wurde für den deut­­schen Reichskanzler Quartier bestellt. Türkei. Konstantinopel. Die Pforte hat eine Note an die Mächte gerichtet, in welcher die Darstel­­lungen der englischen und russischen Presse über türkische Grausamkeiten in Mazedonien als falsch bezeichnet werden. Afrika. Nachdem die Deutscen den Küsten­­strch vor Fernando­ Bo belegt haben, werden die S­p­az nner ihrerseits im Innern eine 15.000 Quadrat-Kilo­­meter große Zone occupiren, welche­­ das sogenannte Kr­ystallgebirge enthält und siebenmal so groß ist als die Insel Fernando­ Po. Die spanischen Delegirten schlossen Verträge mit 80 Häuptlingen und 10 Stämmen. Australien. Das englische­ Geschwader­ hat den Auftrag, die englische Flagge auf den Luisiaden, den Woodlark- Inseln, der Lory und der­ Rockinsel aufzuhilfen, falls weitere Annexionen in landes vorgenommen werden, der Nachbarschaft des Fest­­; 3­­49,254 Budapester Landesausstellung 1885. Zu der vom 1. Mai bis 31. Oktober nächsten Jahres stattfindenden ungarischen allgemeinen Landesausstellung wird die Landeskommission einen offiziellen Katalog in Groß-Oc­an herausgeben, welcher die Namen der Ausstel­­ler und Beschreibung sämmtlicher ausgestellten Objekte ent­­halten und auch dazu dienen wird, den Ausstellern, sowie allen anderen Industriellen des In- und Auslandes Ge­­legenheit zu geben, ihre Erzeugnisse in wirksamer Weise empfehlen zu können Die bekannte Firma Rudolf Mosse ist ausschließlich ermächtigt, Aufträge für derartige Pu­­blikationen zu übernehmen.­­ rn Bst Die Landes-Kommission macht alle­ jene Einsender von Anmeldungen, welche den fälligen dritten Theil ihres Blabgeldes bis zum 31. Dezember nicht bezahlen, aufmerksam, daß sie im Sinne der allgemeinen Bestim­­mungen aus der Liste der Aussteller gestrichen werden können ; jene Aussteller aber, die­n eigenen Schräm­ken ausstellen wollten und die Zeichnung der Schränke bis zum obenerwähnten Termin behufs Begutachtung nicht vorlegen, können von der Kommission zur Inanspruch­­nahme der gemeinsamen Schränke verhalten werden. : BEA, 5 -

Next