Kaschauer Zeitung, April-Juni 1885 (Jahrgang 47, nr. 38-73)

1885-04-02 / nr. 38

"Bei Inserate­n wird die sechmal gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 5 Pr. berechnet. — Inseratenstempel 30 kr für jede Anzeige. Redaktions- und Expeditions - Bureau Kaschau, Hauptgasse Nr. 60. . 860, „ fl. 4.30. Bei Inseraten, welche größeren Raum einnehmen und öfter eingeschaltet werden, wird ein entsprechenddber Nachlaß gewährt. ab­dauer Ze KASSA-EPERJESI ERTESITO. m nenn =< <== en a nen Brämumerationspreis ohne „Zilustr. Unterhaltungsblatt” ür Kaiman­­it Postversendung: , fl. 6.60, iR „ Mit dem „Illustr. Unterhaltungsblatt". ganzjährig 5 EE halbjähr. fl. Ein vierteljähr. "a St ganzjährig A. 5.— , halbjähr. fl. 2.50, vierteljähr. fl. 1.25 und S . 6. fl. 3.30, fl. 1.65 Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag amstag. ür Ratschau: it Bostversendung: „ Einladung zur Pränumeration. Mit 1. April 1885 eröffneten wir ein Abonnement auf die „Kaschauer Zeitung“ .“erscheint wöchentlich dreimal (Dienstag, Donnerstag und Samstag) in Groß-Median-Format, regelmäßig 1—2 Bo­­gen stark. Für Inserenten ist es von großer Wichtigkeit, daß die „Kaschauer Zeitung“, gegründet 1838, das „älteste und meist gelesenste deutsche Blatt Oberungarns ist und von allen Aemtern, Gemeindevorständen, Herr­schafts- und Forstverwaltungen, Advokaten und Notaren,­­Fabrikarten, Kaufleuten, 2c., sowie in allen besseren Bür­­gerfamilen gehalten wird. Eränm­merstions-Preis „auf „die „Kaschauer Zeitung“ ohne Wochenbeilage Halbj. m­t Postversend. fl. 3.30 | ohne Postvers. fl. 2.50 Viertelf., ie fl. 1.65 | „ » fl. 1.25 ‚auf die ‚Kaschauer Ztg.“ mit d. Illustr. Unterhaltungsbl. Halbj. mt Postversend. fl. 4.30 | ohne Postvers.fl. 3.50 Viertel]. . R fl. 2.15 „ 2 fl. 1.75 Die Administration der „Kasc­hauer Zeitung”. Kaschau, Hauptgasse Nr. 60. . = 63 ist das Gerücht verbreitet, daß Freycinet das neue Kabinet bilden wird und daß Campenon in das­selbe eintritt. . 63 circuliren zwei Ministerlisten. Die eine lautet : Freycinet, Präsidium und Aeukerei ; Bill­ot, Krieg ; Janrcquiberry, Marine; Floquet, Inneres ;­­Allain-Targs, Finanzen; Rouvier, Handel; Proust, schöne Künste; Ribot, Justiz; Pierre Legrand, Ackerbau; Sadi- Carnot, Arbeiten, und Co­n Hery, Postwesen. Nach der zweiten Liste for Constant für das Innere und Floquet für das Justizwesen außersehen sein. Italien. Rom. Die italienischen Truppen in Afrika sollen zur Besezung Alexandrias und Cairos bes­­timmt sein, sobald England mit Rußland den Krieg in Asien beginnt. Neueste Nachrichten. Di­e inesisch-französischen Friedens-Verhandlungen sollen nch dem jüngsten finesischen Erfolge wieder ins Stoden gerathen sein. Ungarn. Budapest. Der Minister des Innern annullert den von der Vertretung des Bistriß=Na- 330de Comitate5 am 20. Februar gefaßten Beschluß, in­ welchem das Bedauern über die Bil­­dung des Siebenbürger ungariscen Kul­­turdeieined, sowie die Hoffnung ausgedrüht wird, daß kein Mitglied des Beamtencorps an der Gründung­­ WEICHE theilnehmen und dessen Zweckk fördern werde. Agram. Das Amtsblatt publicirt das a. h. Handschreben, durch weln es der Landtag auf den 18. April einberufen wird. Dsterreich,. Wien. Die Polizei Wien" geht­­ "energisch dem gemeinschädlichen Treiben von Abenteurern nach, die sich als Wechselstubenbefiger und Bankier­s ausgeben und unter dieser Maske der sparenden und befigenden Bevölkerung so gefährlich wer­­den, die Behörde hat bereits mehrere folge Schwindler verhaftet leider liefern die Betrogenen sehr ungern Ma­­teriale ei­ Aland. Petersburg. Die Regierung ord­­nete die Konzentrirung von 50.000 Mann bei Balu an und ber­ den Gouverneur vom Kaukasus zu einem­­ Kriegsrat nach Petersburg, ein Anzeichen Bung Rulands, die englischen Propositionen der Entschlie­­nicht anzus nehmen. Die russische Regierung versuchte mehrere der­­ größten nd Schnellsten Dampfer der englischen Handels- Kann­­a zufaufen, die­ englische Regierung kam ihr je 3401. Detschland. Berlin. Der Kaiser empfing am 30. v. 9 in feierlicher Audienz den türkischen außeror­­dentlicher Botschafter Riza Pascha, welcher ein Hand­­schreiben d es Sultans überreichte. Zu Herzog von Braunscweig ist der Prinz zu Battenberg, Bruder des bulgarischen Fürsten, auserfehlt. Goßbritannien. London. Die empfing Betersburger Mittheilungen, welche eine Regierung Hoffnung auf eine friedliche Lösung größere der Streitfrge gewähren, als vor Kurzem möglich schien. Die Auart Rußlands ist unterwegs, deren Inhalt ist angeblic versöhnlich. Fankreich. Paris. Im Ministerrathe wurden der Sitition entsprechende Beschlüsse gefaßt und Ber f­ Färli­ngen­ abgesendet. Ferner wurde beschlossen, dem Kamer-Präsidium eine Kreditvorlage von 200 Mil­­lionen vancs zu übergeben. AH. wurde die Mobilisirung aller vierten Bataillie, die Anwerbung von Freiwi­lli­­gen­­ die Aushebung von 5000 Matrosen angeordnet. Senera N­e­g­ri­er, der beim lezten unglüclichen Scharmü­­gel in hina schwer verwundet wurde, ist zum Divisions­­general­rnannt worden. Nh sehr heftigen Angriffen in der Kammer erklärte ve Misterpräsident F­e­rry, daß das Kabinet seine Ent­­assung ebe­­r (von, Lisant (von der äußersten Linken) und De la Fosse dm Rechten) verlangen, daß das Ministerium in den Anklagestand verlegt werde.­­ Kammer lehnte mit 304 gegen 161 Stimmen die Drglichkeit für dem Antrag De la Fosse'3 ab. General-Versammlung des Municipal-Ausschusses bei der kön. Freistadt Kaschau. (Abgehalten am 30. und 31. März.) Bei beiden der Situngen präsidirte der Obergespan Herr Emerich von Darvas; er begrüßte freundlich die An­­wesenden und eröffnete die Sitzung. Vor der Tagesordnung erhob sich der Bürgermeister Hr. Theodor Münster und sagte, daß er eine traurige Obliegenheit zu erfüllen habe, indem er den Tod eines der fleißigsten Ausschußmitglieder weil. Hrn. Karl Pociatko der Generalversammlung zur Kenntniß bringe, fragte: Der Ausschuß möge seinem Beileid über den Fall durch Aufstehen Anspruch verleihen und das Andenken des Hingeschiedenen protocollarisch verewigen. Der Antrag wurde angenommen und allsogleich durchgeführt. Dann wurde in Folge Veranlassung der Bürger­­meister, die bezüglich der Gonstituirung des Gewerbe- Comit683 (sparbisottsäg) zu machende Vorlage an die Tagesordnung der nächsten General-Congregation angeregt. Zur heutigen Tagesordnung übergehend, wurde der Ministerial-Grlaß verlesen, worin das Budget des I. Jahres im Ganzen zwar genehmigt wird, in einzelnen Posten desselben jedoch einige definitive Auslassungen an­geordnet wurden. Indem diese bemängelten Bosten auf frühere Ge­­neralversammlungs-Beschlüsse gegründet sind, gegen die zweiten Anordnungen der Regierung jedoch Petitionen nicht zulässig sind, wurde, um die Genehmigung des Mi­­nisteriums zu erwirken, die Intervention des präsidirenden Hrn. Obergespand erbeten. Zur Regelung der Militärvorspannfrage zwischen der Stadt und dem Comitatsmunizipium Ab­au jr Torna wurde eine Commission entsendet und bevoll­­mächtigt, diese Frage nach bestem Wissen auszutragen und Bericht zu erstatten. Präses dieser Deputation ist der Stadthauptmann Herr Ludwig Saad, Mitglieder: Magi­­stratorath Herr Josef Timke und die Herren Michael Ju­­häsz und Edmund Eder Aufhußmitglieder. Auf Grund der Vorlage der städt. Organisations- Deputation in Sache der Gehalt 53C Erhöhung der Stadtbeamten wurde beschlossen, die Dotation des M­attenstuhl-Reisigers von 1200 auf 1400 und des zweiten Vice,Stadthauptmanns und Gemeinde-(Bagatell) Richters von 800 fl. auf 1000 fl. zu erheben. Zugleich wurde ausgesprochen, daß, indem der Posten des zweiten Vice-Stadthauptmanns noch immer nur provisorisc belegt ist, zur endgültigen Bestallung desselben das Nöthige vorzunehmen sei. (Konkurseröffnung und Wahl). Zu Gunsten der Witwe nach weis. Karl Grusz wurde bestimmt, ihr in Anbetracht ihrer Tochter gnadenweise ei­­nen Erziehungsbeitrag von monatlichen 5 Gulden zu verl­leihen, solange, bis das Mädchen ihr 16. Lebensjahr err­­eichen wird. Die Abführung der domfirdhlichen Kunst­­s<äße zur Landes-Ausstellung wurde zu­­gegeben und der Senat beauftragt, Sorge zu tragen, daß dies mit gehöriger Vorsorge und Sicerstellung durchge­­führt werde. Auf Grund d­s wahrlich interessanten ausführlichen Berichtes über die ausgeführten Asphalt-Bauten und die Kanalisirung der Stadt wurde den Herren Soukup und Hollay in Folge Proposition des Senats und dem Herrn Obernotar Julius Eder und dem Bürgermeister Theod. Münster, wie überhaupt dem Executiv-Comite, darf die General-Versammlung selbst der wärmste Dank der Gemeinde protocollarisch auszudrücken beantragt. . . Das Hebammendiplom der Frau Josef Bencsik wurde verkündet. + Am zweiten Tage der General-Congregation wurde das Brotocoll über die tagsvorher abgehaltene Sikung verlesen und authentizirt.­­ In Folge der bezüglich der Constituirung des Ge­werbe­ Gomités gestellten Vorlage wurde ausgesprochen, BE Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten, daß die General-Congregation ihrerseits zur Vornahme der Constituirung beitritt. Der vorgelegte Contract des Zuderbäders Herrn Kriegerbeck, über den Bau eines Kio3k3 auf der S 3 &­d­e­ny­i-Wiese wurde mit der Modification angenommen, waß die Contractejahre von 25 auf 30 vermehrt und aus­ge­­sprocen wurde, daß in dem Kiosk nur Sachen, welche in den Zuderbädereien gewöhnlich zum Verkaufe angeboten sind, verschlissen werden, bei wohlthätigen Volksfesten 2c. aber die Arrangeurs ihre Waaren ohne Anstand dahin brin­­gen dürfen und im Falle die Stadt dort ein Bad, etwa mit einer Gastgeberei versehen, einrichten würde, dies­­bezüglich der bestehende Contract für die Stadt kein Hin­­derniß bilden kann. 2c. ; Das Gesuch der Jabber und Szepfier Cöh­menmacher wegen Zulassung zu den Monats-Märkte wurde abgewiesen. Der vorgelegte und verlesene Bericht des Forstsomi­­tés über den Zustand der stadt. Wälder im Vorjahre wurde zur Kenntniß genommen. Andererseit wurde aber dem Bürgermeister, in Folge Erörterung des Ausschuß­­mitgliedes Herrn Edmund Eder, der Auftrag ertheilt, bei der nächsten Generalversammlung darüber zu berichten, warum die Forst-Taxation, worauf wieder etwa 12000 fl. bereits verausgabt wurden, bis jezt noch nicht durchgeführt wurde­­? Die Hintangebung von 118 Quadratkl. Flächenraums3 entlang der Klobusiezky-Gasse an Hrn. Friedrich Müllner und von 158 Quadratfl. an Herrn Viktor Topscher wurde um den Preis von 3 fl. 50 kr. per Quadratkl. zugegeben. Die Vorlage in Sachen der zu Schulzwecken benö­t­igten Bauten erregte eine große Debatte. Zu Ende der­­selben wurde bestimmt, das sogenannte Ferdinandeum in der Floriani- Gasse auszubauen und für die Elementar-Schulen am Schulgrunde in der Schmiedgasse Localitäten herzustellen. Der Senat wurde beauftragt, die nöthigen Pläne mit Beachtung dessen, daß der Hof nicht enger zu machen und die Aborte außer dem Gebäude angebracht werden sollen, verfertigen zu Taffen;­ dieselben dem Schulinspectorate und dem kön. ung. Ministerium für Cultus und Unterricht vorzulegen, wegen Beschaffung der­­nöthigen Baukosten das Finanz-Comite zu vernehmen und nachdem für Deding gehörig vorgesorgt sein wird, die ganze Angelegenheit dem Ministerium des Innern zur Genehmigung zu unterbreiten In Folge Circular3 der Komorner Munici­­pium3 wurde beschlossen, behufe Hintanhaltung der from­­men hausirenden Agenten gleichfalls eine in dem Geiste der mitgetheilten Petition gehaltene Adresse an die Regierung zu richten und das Sendschreiben des Oedenburger städt. Municipiums in Angelegenheit der Ersetung der öffentl. Administration 3-Unkosten zur Kenntniß zu nehmen, da diesbezüglich von unserer Stadt bereits petitionirt worden ist. Die Reinerhaltung 3-Angelegenheit unserer Gasser wurde diesmal von der Tagesordnung genommen und die General-Versammlung schritt zur Wahl eines in das Ver­­waltungs-Comits benöt­igten Mitgliedes.­­ Als Scentinium5-Comits fungirte die Deputation, bestehend aus den­ Mitgliedern Emanuel Dameter, Geza Benezur und Karl Koränyi. Abgegeben wurden im Ganzen 19 Stimmzettel. 18 trugen den Namen des Mitgliedes Relay, welcher somit als zum Mitgliede des Verwaltungs­ Ausschusses erwählt verkündet. Behufs Vornahme der Protokolls : Authentiscirung bezüglich der Sitzung dieses zweiten Tages wurden die Herren ‚Samuel Bellaagh, Emanuel Demeter, Robert Relay, Edm. Eder, Joseph Krusoczky und Franz Benedek ent­­sendet. I­m Hiemit war die General-Versammlung beendigt. Er bean­ . & Ba 8,4 hr + u 1 ni = OO <<< << <= 44­­ Lokal-Nachrichten. — Die Auferstehung am Samstag wird in folgender Weise gefeiert? u. zw. um 2 Uhr am Kalvarien­­und Rosalienberg ; um 3 Uhr in der Elisabethiner Bor­­stadtkirce ; um 4 Uhr in der Dominikanerkirche ; um 5 Uhr in der Nonnenkirche ; um 6 Uhr in der Seminarkirche, abgehalten dur< Se. Exzellenz dem hon. Herrn Bischof Dr. Constantin Schuster; um 7 Uhr in der Academiekirche. = Gottesdienstordnung in den Osterfeier­­tagen. Oster­monntag um 9 Uhr Vorm, Pontifical­­amt, celebrirt von Sr. Exzellenz dem hon. Herrn Bischof und ungarische Festpredigt, gehalten von Hochw. Stefan Illés, ungarischem Kaplan. =­­ Ostermontag um 9 Uhr Vorm, feierliches Pontificalamt, darauf ungarische Festpredigt, gehalten vo KapitularsSuccentor Hochw. Emerich Tóth. — Für die Armen zu den Osterfeiertagen werden milde Gaben gesammelt. Wohlthätige Damen und Herren werden gebeten, sie daran mit welch’ immer Gabe, ob in Geld oder Naturalien, gütigst zu betheiligen und das Gesammelte an die Stadthauptmannschaft oder an unser Zeitungsbureau gelangen zu lassen. ii ES De BR I

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