Kaschauer Zeitung, Juli-September 1885 (Jahrgang 47, nr. 74-112)

1885-07-02 / nr. 74

— Die Eröffnung der hief. bürg. Spieß Hätte fand am vorigen Sonntag (28. Juni) bei herr­­lichstem, nur 3 x warmen Wetter und bei großartigster Betheiligung von Seite des Publicums, das am 29. den großen Garten buchstäblich füllte, statt. Das Schießen selbst ging mit größtem Anime­ bei sich. Am ersten Tage, welcher vollständig der „Arbeit“ und nur den Schügenbrüdern gewidmet war, folgte der zweite Festtag, welchem das gemeinschaftliche Ton mehr den Stempel des Feierlichen anlegte. Festmahl Bei demselben versammelten sich etwa 35--40 Schßenbrüder, Die diesen Tag auch mittels dieses fröh­­lichen Beisammenseins sich andenklich machen wollten. Unter vertrauten,­­ brüderlichen Gesprächen, in bester Ge­­müthlichkeit verlief beim Mahle die auch sonst zu rasche Zeit. Einigemal ertönte es: Halljuk ! balljuk Baligät 2e. Endlich erhob si der Ober-Schüßenmeister Freund Stad­­ler und brachte einen Toast insbesondere zu Gunsten jener aus, die, ihn aneifernd, es bewirkten, da­ der Verein nun eine so hübsche Stätte hat. Es sind dies die Süßen­­brüder Baliga, Seemann und Widder. Nachdem sich die „Elsens“ legten, sprach Oberstlieutenant in Pension Seemann und leerte das Glas auf den Hauptfactor des Unternehmens Oberfchügenmeister Stadler. Dann spracen nu< Willm­­­otter und der Unterschüßenmeister Eduard Horak, der ein inniges Tod auf unseren Bürgermeister Theod. Münster und den Stadtrath ausbrachte, indem die Behörde sich des Vereins immer unterstoßend annahm. Essen und Getränke waren schmackhaft und gereichten zur Ehre des Wirthes. Nach dem Spießen, während welchem sich das Gartenpublicum an den Klängen der Militärmusik ergöhte, deren Kapellmeister Herr A. Pretl diesmal mehrere schöne Novitäten zum Besten gab, wurde das Resultat verkün­­digt, das bis­ dahin sorgsam geheim gehalten wurde : Auf der Zielscheibe , Kassa" erhielt Herr J. Mayer den e­r­st­en Preis für den besten Nagelschuß, 5 Zehnfranco-Stücke , hierauf auf die besten Fünfer-Schüße den 2. Preis. Herr Karl Hauszer 30 Franc3 ; den 3. Preis 20 Francs Herr Rob, Balliga; den 4. Preis 1 Dukaten Herr Engelbert Rotter ; den 5. Preis 10 Frank Herr Heinrich Willm­otter ; den 6. Preis 2 Thaler Herr Eduard Horak; den 7. Preis 2 Thaler Herr Mór Widder; den 8. Preis 1 Thaler 4 2 fl. Herr Major Thür, den 9. Preis 1 Thaler a 1 fl. 50 fl. Herr Hauptmann Tracikievies und den 10. Preis 1 Thaler 4 1 fl 50 fl. Herr Alex. Stadler. Auf der Kreisscheibe erhielt den den 1. Preis Herr Major Thür für 23 Kreise (40 Francd), den 2. Herr Alex. Stadler für 22 Kreise (30 Francd), den 3. Herr Karl Hauszer für 22 Kreise (20 Francs), 4. Herr Robert Baliga für 22 Kreise (10 Franc). Auf den Standscheiben erhielt den ersten­ Preis auf den besten­ Nagelsihuß «Herr Alex. Stadler (30 Francs), den 2. Herr Const. Bauernebel (20 Francs) und Herr Robert Schwigut­ (20 Francs), beide:für feste Nagel­­schüße ; ferner auf die besten Fünferscüße von 4. Preis (10 Francs) Herr Oberstlieutenant Franz Seemann. Die nächstfolgenden Thaler-Preise erhielten die Herren: 5. Maffey, 6. Bauernebel, 7. und 8. Traeikrevier, 9. Schwigut und 10.­ Thür. An Treff-PBPremien erhielten : den ersten Preis Herr Alex Stadler auf 19 Treffer 10 Francss in Gold, den zweiten Herr Const. Bauernebel auf 18 Schüsse, den dritten Preis Herr Mor Widder auf 18 Schsse je einen Zwei-Gulden.Thaler, großer Nach dem Nachtmal wurde bis nach Mitternacht mit Verve troß der tropischen Hite getanzt. IR Dreißig Paare, darunter unsere Liebenswürdigsten Schönen aus den Bürgerkreisen, tanzten die erste Quadrille. Dem sonst sehr strebsamen und braven Gastwirthe kamen unerwartet viel Gäste , er verlor den Kopf und in Folge dessen gewiß auch manche Zeche , während das Publicum den Mangel an Umsitz und Bedienungs­­personal recht sehr fühlen­ mochte. Zur Popularisirung dieses schön gelegenen Gartens proponiren wir, der Verein möge auf Anlegung eines Kaltwasserbades am ihm gehö­­rigen Hernadufer und auf Verlegung der Abde>erhütten drängen. — Einladung zum II. österr. Bundesscie­­ßen in Tirol. In den Tagen vom 5. bis 17. August dieses Jahres findet in Innsbruc (Tirol) das II. österr. Bundesschießen statt. Tausende von Schügen aus Oesterreich, Deutschland­­ und der Schweiz werden an dem Feste theil­­nehmen, man rechnet aber auch darauf, daß Ungarn durch eine Schaar aaderer Leuten vertreten sein werde. Um aber alle Schüßenvereine, Clubs und andere Corporationen sam zu machen, in Ungarn auf dieses Schüßenfest aufmerk­­bar, das Preßcomits dieses Bundesschie­­ßens nachstehende­ Einladung in correctester ungarischer Sprache ander erlassen : Ungarische Schügenbrüder ! Das in allen Schüßenkreisen längst ersehnte II. öftere reichliche Bundessc­hießen wird vom 5. bis 18. August (der Festzug am 9. August) in Innsbruc abgehalten wer­­den. Die Feststadt Innsbruck und mit ihr das ganze Seüßenland ‚Tirol wetteifern, dieses Fest so würdig als möglich zu gestalten und unsere Gäste aus Nord und Süd, aus Ost und West freundlichst zu empfangen. Das II. österreichische Bundesschießen zu Innsbruc soll aller Welt den Beweis liefern, daß seit dem I. Bundes­­schießen zu Wien 1880 die hoffnungsvolle Pflanze des österreichischen Schügenbundes zum lebenskräftigen Stamme herangewachsen sei. Gleichwie wir die Entfaltung und Aus­­bildung des Schüßenwesens jenseits unserer staatsrechtlichen Grenze mit lebhafter Antheilnahme und warmen Sympa­­thien verfolgen, so hoffen wir auch bei Euch, Ihr ritterlichen Scüßenbrüder in Ungarn, das gleiche freundliche Interesse für unsere Bestrebungen und für unser Fest. Kommt darum recht zahlreich aus Cuern gesegneten Gauen in­s Schüßenland Tirol, um mit den österreichischen Schützen ein fröhliches Fest zu feiern, getragen von echt patriotischer Begeisterung für unser Schönes Vaterland, für das große und mächtige Oesterreich-Ungarn ! Wir reihen Euch jezt schon im Geiste die Hände entgegen zum herzlichen Willkomm. Lindbrud, im Juni. 1885. — Juliales: Der hiesige Arbeiterunter­­stühzungs-Verein hält am 5. dss. zu Banks seine heutige Sommerunterhaltung ab. Mögen recht viele Theilnehmer den aaderen Verein durch ihr Erscheinen ihre Sympathie erweisen und dem Fonde desselben ein Scärflein­ zufließen lassen, das, seinen Kranken­ und Hilf­­losen zu Gute zu kommen die 4­4 ng hat. — Postalisches. Die löbliche Postdiirection gibt bekannt, daß nach dem schon von uns früher zitirten . Ministerial-Erlasfe über die Sonntagsruhe“bei der Post, von nun an auch die der hiesigen Postdirection unter­­stehenden Postämter an Sonntagen bloß vier Stunden theils Vor-, theils Nachmittag für das Publikum geöffnet sein werden. Die diesbezügliche Kundmachung ist in jedem P­ostlocale aufgehängt und enthält die beim betreffenden Postamt festgelegten Amtsstunden an Wochen- und Sonn­­­tagen. Beim hies. km. Postamte wird an Sonntagen blo8 von 8 Uhr bis 12 Uhr Vorm­­amtirt werden. Die Nachmittags an­­kommenden Zeitungen und einfachen Briefe werden aber jedenfalls noch zur Vertheilung gebracht und für die Zei­­tungsausgabe wahrscheinlich eine gewisse Zeit bestimmt werden. — Neue Badestelle. Die Behörde errichtete eine neue Badestelle in der alten Hernád und" zwar an den Opaczkaer "Steg anstoßend, was dem badebedürftigen Nur macht, sich dort die Nähe des Wasenmeisterhofes unangenehm fühlbar. — Bäderfrequenz. Im Eisenbade Bihnye waren bis. 25. v. M. 230 Personen auf der Curliste Nr. 3 verzeichnet. "Publicum recht willkommen sein dürfte.­­ In Koritnicza sind auf Curliste Nr. 2 Schon bis incl. 20. Juni 117 Personen verzeichnet. — Fahrpreisermäßigung. Jean gestern, den 1.* Juli an geben die k. u. Staatsbahnen von allen ih­ren Stationen zweimal wöchentlich'(Mittwoc und Samstag) Fahrkarten zur Ausstellung nach­­ Buda­­pest um den halben Preis aus (ausgenommen für Eilzüge.) Diese 50%, Ermäßigung gewährt "auch die Nordost­­bahn, nur ist dieselbe nicht an bestimmte Tage gebunden, sondern während der Ausstellungsdauer jeden Tag und für jeden (außer den Eil.) Zug giftig. — Wetter. Für diese und den Anfang nächster Woche haben wir warmes, oft sehr heißes, sporadisch regnerisches... stellenweise .mit..Gewitterregen -abwechselndes und windiges Wetter­ zu gewärtigen, dem­ bei starker Temperatur - Erhöhung ruhiges­­ und trockeneres Wetter folgt, i­m Renderwechsel. Monatlich entlaufen den Reihen unserer Renders Kräfte, welche ihre Leistungen mit der Entlohnung in diesem Corps in keinem Verhältnisse finden und müssen wir angesichts dieser drohenden Gefahr der steten Wiederkehr solchen Wechsels und der Hemmung desselben normals auf eine Verstärkung der Polizei und deren bessere Entlohnung drängen, damit dem Einzelnen der Dienst und das Leben von dem kleinen Gehalte nicht so beschwerlich falle. — A kassai szabösegedek segély- | s önk. egylete által 1885. évi junius hó 21. rendezett táncz­­mulatság alkalmával felülfizettek : Docskalik József úr, özv. Schufflaynő assz., W. K., Gáspár János úr 5 frtjäval, Vaszily " Andrásné assz., Farkas István úr 3 frtjával, T. P. 2 frt 40 kr. Docskalikné assz., Bpesti szabóegylet, Tu­­rek Ferencz úr, Chrzanowsky és Társa, Hollánder H. Langberg Heinrich, Braunfeld és Fia, Robert N. 2 frt­­jával, Falat Mária 1 frt 40 kr., Ries Lajos úr, R. V." ür, Vass, Sándor úr, Bügler János úr, Repäszky Gyula" úr, Fiedler József úr, Macsata János ür, N. N.. Mayer József ür, Sommer Mihály úr, Hlaväcs N. úr, " Csaprenda János úr 1 frtjával, Csatlós István ür, Puchein " Ferenez ür 80 krjával, Gurgely Gizella k. a, N. S, K. B. 60 kr­­jával, Pálmay Ilka, Reichel András úr 50 krjával, Klein Etelka k. a., Barna Anna k. a., G. I. H., Stass Sylvester úr, Klein Antal úr, Mindek Endre úr, Kaszanyczky László úr, Ferber Károly lakatos, N. N., Dävidko István" úr, An­­drejko J. úr, Tilger Gyula úr, idsb. Markusz N., K." N., N., Mendsa József úr. 40 krjäval, Dubay Erzsike k. a., N. N., Zsatkowits ‘N. kávémérő úr, 20 krjával, Lipták Borbála 10 kr. Összesen 69 frt. 30 kr. Beléptijegy eladatott 139 drb. 60 krjával = 83 frt 40 kr., felül­­fizetésből befolyt 69 frt 30 kr., összeg 152 frt 70 kr., összes: kiadás 81 írt 80 ke., tiszta "jövedelem maradt 70 frt.90 kr., mélyért "köszönetet mond a bizottság. — Polizeinachrichten. Exizeß­. Einem bei­­ „Szekely“ am legten Sonntag sich unanständig benehmen­­den Corporalen von Nr. 85, verwies dies der dort anwe­­sende Rendörkorporal, wofür er die größten Grobheiten und den Titel „städtischer Hund“ bekam. Rendörkorporal Barna übergab ihn nun einer Infanteriepatrouille, die ein Einjährig-Freiwilliger - Unteroffizier führte.­­Nach Kurzem kam aber jener Korporal wieder in das Local, schrie und tobte, daß er doch der Herr sei hier und warf sein Bajonett zwischen die Leute, welche dort im Klingen tanzten u. 1. w. Man ließ ihn auch gewähren, als er den Polizei­­leuten ein „Czokfi!“ zurief und bekundete hiemit unser Publikum wieder, daß er nie der Ordnung Hilfe leisten will, selbst zu seinem eignen Schaden Wie kam aber der Soldat zurück? | — Vergiftung. Die beim Spirituosenhändler Herrn Littmann in der Fleischanergasse bedienstete Magd, trank in der Nacht vom 29./30. v. M. etwas Desinfek­­tion3-Carabolstoff, wovon sie sogleich Bauchschmerzen bekam; man brachte ihr schnell Cis und sie erholte sich. — Die Sc­hmiedverein-Genossenschaft, öffent­­liche Grwerbs-Firma in Unter-Meßenseifen hat ihre erste ordentliche General-Versammlung unter dem Borfibe des Präses Herrn Vinzenz Müller abgehalten, nach der Vor­­lage der 1884/85. Jahres: Bilanz mnt einem Activum von Oe. W. fl. 122827 95 kr. gegen das Passivum von Oe. W. fl. 128440­67 kr. ergibt es ein Verlust von De. W. fl. 5612 72 kg. und da die Theilhaber noch im vorigen Herbste davon Kenntniß hatten, daß die Er­­zeugnisse­ der starken Concurrenz halber­ unter den eigenen Kostenpreisen verkauft werden mußten, hat die General- Versammlung den von der Leitung gemachten Antrag genehmigt, wonach die Theilhaber zur Ergänzung des Betriebfondes den Betrag von De. IB. fl 3640 in die Gesellschaft8-Cassa einzahlen und­ den Rest-Verlust vom De. W. fl. 1972 72 kr. zur Last der neuen Rechnung Der Direction so­wie der Leitung wurde das Absolutorium ertheilt. Die Direction so auch der ru Ni, wurden die bisherigen Mitglieder wieder­­gewählt. — Der Gesammtauflage unserer heutigen­ Nummer liegt ein Prospect des bekannten Bankganzes­­ Wilh. Basilius in Braunschweig bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen. — Herr Professor Dore, welcher den Unterricht der Schönsc­hreibekunst in 12 Lektionen ertheilt, wird erst am 15. Juli hier eintreffen und aus Gefälligkeit nimmt die „Kaschauer Zeitung“ noch Pränotirung auf diesen Cours ent­­gegen. Näheres in der heutigen Annonze. — Trinken Sie Baldescher Sauerwasser — Desk: Quelle ! me EGLE — Die Feier des Schuljahrschlusses in der bief. & lt; Mil.-Unt.-Realsäule wurde am 29. d. in Anwesenheit der ganzen Generalität und von vielen Militärs, sowie Militär- und Schulfreunden in seönster Weise begangen. Die theoretischen Prüfungen am Vormittag überzeugten die Gäste wieder von dem großen Erfolge, der sich bei Beobachtung der strengsten pädago­­gischen Grundsäße und Einhaltung von passender Zucht und Disziplin erreichen kann. Die Antworten und Vorträge der Knaben in mehreren Sprachen, ihre Berib­theit im. der Auflösung der schwierigsten Aufgaben gab von ihrer entsprechendsten Ausbildung genügendes Zeugniß, aber auch von dem Factum, ‚daß die Leitung des Institutes und der Unterricht in den besten Händen sich befinde. Bei Besichtigung der­ ausgestellten Zeichnungen und schriftlichen Arbeiten fanden wir bei den Zöglingen des IV. Jahr­­ganges ?schon: eine bewundernswerthe Vollkommenheit, besonders in den Arbeiten der Zöglinge Jean, Cseley, Assmann, Jancsik u. |. w. 7 Bei der Verlautbarung der Classifications-Resultate notirten wir als erste vorzüglich­e Schüler die Zöglinge: Aladar Szász des I. Jahrganges, Ernst­ Tschinkel des II. Louis Jancsik des III. und Louis Baron Versebe. des IV. Jahrganges. Nachdem nog Meh­­rere mit Brümsen betheilt wurden, hielt der Herr Com­­mandant Obal. Siegl v. Siegville eine schöne Ansprache,­ den Rüssi> auf das vergangene Schuljahr, den Abschied­­und Ermahnungen an die aus der Anstalt scheidenden­ Zöglinge und eine Aufmunterung der Bleibenden enthal­­tend, deren Schluß mit allgemeinen Hof 3 auf den Kaiser und König aufgenommen wurde.­­ Der nachmittägigen Theil des Festes wurde pro­­grammäßig mit allgemeiner Lust und Freude durchgeführt und selbst bei Eintritt des Regens in den späteren Nachmittagdstunden ließen sich weder­ die Produzirenden noch das Publikum abhalten (außer die Frauen, welche sich in das Kegelbahnsalettel flüchteten), Spielen und das Zusehen fortzujegen. Besonders das Turnen bot ein seönes Schauspiel. Einen sehr guten Eindrug auf das anwesende zahlreiche ungarische Publikum machte es, als nach den 4 deutschen Liedern, deren je eines die vier­ Classen allein sangen, alle diese zusammen, ohne Ausnahm, auch die deutschen Schüler, das „Honfidal“ von der Musik begleitet, korrect und mit Gefühl vortrugen. Und die­­ nachfolgende Kaiserhymne machte großen Effect. Die Gäste nahmen während und nach den Produk­­­tionen unter den Bäumen auf den gede>ten Tischen Plaz, wo Jedermann gut und billig bedient wurde Wir machten indessen einen Abstecher ins Innere des Gebäudes und suchten das Naturaliencabinet auf, dessen Entstehen und Vergrößerung wir stets mit Interesse verfolgen und dessen immer merkbarer werdende Vermehrung und Versc­hönerung, so wie das ganze kleine Museum selbst, einzig allein nur Werk des Herrn Regimentsarzten Franz Rammel ist, welcher mit einer beispiellosen Hingebung und Liebe zur Sache und der Vervollkommnung seiner schon recht schäßenswerthen und merkwürdigen Sammlungen wid­­met. Sein Eifer läßt ihn vor keinem Opfer zurückschre­­den, wo es gilt, den Sammlungen Neues einzureihen ; so sehen wir eine musterhafte Sammlung vom Schmetter­­ Für« das Central: Comité : Der 1. Präsident : Arthur Graf Wolkenstein-Rodenegg, Oberfchüßenmeifter. Der II. Präsident : Jos. Sonvico. Schätzenrath. . . vorzutragen. pmg RR STI TREAT KI ZAL INEZTE Unterrichtszeitung. — Schlußfeier am hiesigen kath. Ober-Gym­­nafium am 28. Juni. Diese wurde auch diesmal mit der gewohnten Solennität begangen. Der Andrang von Gästen war gegen früher bedeutend größer. Die Leut­­seligkeit der B. B. Premonstratenser und die Eloquenz des Herrn Director Benedek tragen hiezu viel bei. Auch diese mal hörte man Gediegenes, Erhabenes von seinen beredten Lippen. Kaum daß der Gesang, am Physharmonium von­ Herrn Johann Hagel begleitet, aufhörte, erörterte der Herr Director die Ereignisse des abgelaufenen Schuljahres, mit mahnender Stimme hervorhebend, daß obwohl die Jugend in sittlicher Hinsicht den Anforderungen entsprochen habe, bei derselben doch jene Arbeitslust, welche die Kenntnisse ihrer selbst willen zu achten und der Erwerbung derselben jedes andere Vergnügen zum Opfer zu bringen im Stande sei, noch immer nicht warzunehmen­­ war. Insbesondere­­ Lehrte er sich nach Verlesung der Verdienst-Classificationen­ und Vertheilung von vielen in werthvollen Büchern und im Gelde bestandenen Prämien an jene, welde das Institut nun auf immer verlassen. Er ermahnte sie, ihnen, den Segen ertheilend, die Mahnworte der Lehrer treu zu bewahren und ihre Kenntnisse zu erweitern.­­65 nicht genug, nur Wissen zu haben. Auch Charakter sei aber gehört dazu. Ohne diesen zwei Erfordernissen gibt es keinen Und ein echter­ Charakter darf nur jener genannt werden, welcher in religiösen Motive­n wurzelt. Ein jeder bestrebe sich daher ein wissenschaftlich gebildeter, charaktervoller Mensch, ein sein Vaterland und seinen König liebender Bürger zu sein. Dann erbat er sich r auch für die Zukunft die Sympathie der Anwesenden, denen­­ er für das Erscheinen wie auc­h seinen Professoren Kollegen wankte und das 1884/5. Schuljahr­ für geschlossen erklärte. Ein mehrhundertstimmiger , herzlicher Elfenruf machte den Saal erdröhnen. Noch ein Gesang, nach welchem sie Abiturient Stahlberger‘ von dem Lehrkörper und den Kameraden in warmen Worten verabschiedete und die An­­wesenden gingen auseinander, die vielen glü>lichen Eltern, segnend die Kräfte, die in der Entwicklung der Talente ihrer Kinder so sorgsam und erfolgreich wirkten. . ganzen Menschen. " * ° - _ .

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