Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1886 (Jahrgang 48, nr. 114-150)

1886-10-02 / nr. 114

— 50-jähriges Dienstes-Jubiläum. Zu Ehren des allgemein geächteten Obergespans des Gömörer Comitats Gustav v. F­a­y wird diese Tage aus Anlaß der Enthüllung seines 50-jährigen Dienstes ein Jubiläum gefeiert. Zu den Feierlichkeiten wurde auf unser Comitat3-Munici­­pium eingeladen. Der Municipal-Ausschuß von A­ba­j- Torna wird aber eine General-Versammlung erst am 18. J. Mts. halten. Da demnach die Entsendung einer Deputation nicht möglich ist, hat der Vicegespan die Verfügung getroffen, wornach­­ die dem Comitate Gömör näher wohnenden Municipal-Ausschuß-Mitglieder ersucht wurden, sich bei den Feierlichkeiten je zahlreicher einzufinden. Auch wird im Na­­men des Comitats ein Beglückwünschungs-Schreiben an den Zubilar gerichtet. Somit wird unser Comitat aus der Reihe der Ovanten nicht ausbleiben. — Kaschauer Edeldamen. thätige Frauenverein hat im Bunde mit Der Kaschauer wohl­­einem opferwilligen, ungenannt sein wollenden Freunde der ungarischen Hausin­­dustrie den Löblichen Beschluß gefaßt, die von uns seinerzeit angeregte Korbflechterei-Schule mit besonderer Rücksicht auf die ärmere Klasse der Bevölkerung, unter eigener Aegyde zu errichten. . Unseres Wissens sind viele Grundbedingungen zur Ein­­bürgerung dieses lohnenden Hausindustriezweiges bei uns vor­­handen, wir hoffen daher nicht zu fehlen, wenn wir den ehrenwerthen Bestrebungen der zielbewußten Bereinzleitung das günstigste Prognostikon stellen und gleichzeitig der berech­­tigten Hoffnung Ausdruck verleihen, daß dieselben von allen maßgebenden Faktoren thatkräftige Unterstüßung finden werden. Näheres demnächst. — Handelskammer Sitzung vom 20. September 1886. An der Tagesordnung standen : Das vom Ministerium herabgesandte Protokoll der En­­quete, welche im Interesse der Inanspruchnahme der einheimischen Industrie der ungarischen Eisenbahnen von Seite 2, bei deren Bestellungen an Bedarfsartikeln zusammengestellt wurde. Das Präsidium wird angewiesen, Jammerfigung vom 30. August diesfalls das in der Handels8­­ausegesandte Komite­­e eher zusammen zu rufen, damit selbes auf Grund dieses vorliegenden Protokolls alle jene Artikel zusammenstelle, welche unsere Industriellen zu liefern im Stande sind, sodann daß dasselbe erui­e, warum die einheimischen Verkehrsanstalten an geringem Maße die ungarische Industrie in Anspruch nehmen. Die in der Ignaz W­id­d­e­r'schen Angelegenheit über dessen Rekurs wegen Verweigerung der in XLIV. G.­A. v. 1881 enthaltenen Begünstigungen erlassene Ministerial-Ent­­scheidung, wird dem Interessenten vollinhaltlich mitgetheilt. Darnach läßt die Regierung, trogdem sie bisher nur den Standpunkt vertrat, daß nur den Eigenthümern von Spiritusbrennereien jene Begünstigungen ertheilt werden können, dieselben den Pächtern auch zukommen, wenn sie nach­­­weisen, daß die Spiritusfabriken einen ergänzenden Theil ihrer gepachteten Landwirthschaften bilden. Unter Einem wurde die Abschreibung­ der Kammerge­­bühren pro 1886 des Ignaz Widder von Bodskoväralija verfügt. Der Ministerialerlaß, welcher die Systirung der Zol­l­­abnahme von 50 Para für Kuknruz, Wein und Spiritus bei der Aus- und Einfuhr nach und von Serbien bekannt gibt, wird den interessirten Kreisen mit­­zutheilen beschlossen. Der Kriegsministerial-Erlaß, mit welchem der Kammer bekannt gegeben wird, daß von nun die Lieferungs: Ausschreibungen für Heere­sbedarfs- Artikel zur richtigen Zeit der Kammer den, wurde freudig zur Kenntniß genommen zugemittelt wer­­und das Präsi­­dium angewiesen, an das Kriegsministerium zu petitioniren, damit dasselbe der Kammer Daten über den Bedarf an E­i­­sen u. Eisenwaaren für das Heer mittheilen möge, auf daß die Eisenwerke unserer Gegend eventuell sich an den betreffen­­den Lieferungen betheiligen könnten. Die über Initiative der Kammer herabgelangte Mini­­sterialentscheidung, daß es den Mühlen freistehe, ihre Erzeugnisse gegen Getreide umzutau­­sch­en, ohne daß sie daran der Regaleinhaber hindern dürfe, wurde den interessirten Kreisen und den Schwesterkammern mitgetheilt. Das 1887­er Budget der Kammer (14.380 fl., darunter 4000 fl. für Industrieschulen, ein Drit­­tel des Budgets), wurde angenommen und eine 5*­, Ge­­bührenaushebung in Vorschlag gebracht, wurde dem Ministe­­rium vorgelegt. Zuletzt wurde über­­ Vortrag des Präsidenten, betreffend die Milcherei-Ausstellung, die Herren Karl Beller, Eugen Deil, Wilhelm Dunkel, Simon Letzter, Max Maffei, Karl Szakmáry und Karl Tettmayer von Seite den Kammer als Juroren gewählt. Mit der Authentikation dieses Protokolles wurden die Herren Wilhelm D­un­kel und Karl Beller betraut.­­ — Im hiesigen Urssulinen-Kloster wurde am Dienstag die ehrw. Schwester Petronella 1­3­3­8 kg als Ma­­ter investirt. — Trauung. Am 9.6. um 4 Uhr Nachmittag findet in der reformirten Kirche, die Trauung des Herrn Josef D­usa (Primair der Firma Laßner -Hermely) mit Frl. Mariska M­i­hal­ik statt. — Berlohung. Am 29. v. M. verlobte sich zu Nagy-Mihály Fräulein Wilhelmine La­vot­ha de Jzs6p­­falva mit dem f. u. ung. Finanzkonzipisten Herrn Julius Horváth-Bugarin von Brzovicza. . = Berichtigung. Die von einem hies. Blatte ver­­breitete Nachricht, daß der Handels- und Gewerbekammer- Offizial, Herr Moriz Sto­ß l­aß im Arbeiterverein über die Milcherei - Ausstellung referiren werde, entbehrt jeder Basis. . — Militärisc­hes. Gestern ist die erste Eskadron des in Transferirung von Galizien nach Neuhäusel begriffenen 8. Uhlanenregiments eingetroffen und hält hier Rasttag ; heute trifft die zweite u. s. w. täglich eine Eskadron ein, welche hier einen Tag Rast halten wird. Es ist dasselbe Regiment, welches vor ca. 4 Jahren als Chevaux regers­ hier nach Ga­­lizien durchmarschirte. — Schlachthaus. Die Pläne bezüglich eines städt. Schlachthauses (közvágóhid), sind vom Ministerium bereits zurückgelangt. Das Ministerium fordert die Umarbeitung und neuerliche Vorlage der Pläne und des Kostenüberschlags. Die Umarbeitung wird nach der in Großwardein befindlichen, als En zwei mäßig eingerichtet gerühmten Schlachtbrüce statt­­finden. — Bravo Stuwer! Wenn Gott Pluvius mit uns neugierigen Menschenkindern Sonntag sein Einsehen hat, dann dürfte dieser traditionelle Ausruf morgen aus einigen tausend Kehlen entzübter Zuseher in der Szechenyrau dem Meister aller Pyrotechniker zugerufen werden, denn in allen Schichten unserer Bevölkerung rüstet man sich zum Besuch dieses Feuer­­werkes, das ja eine hier noch nie gebotene Sehenswürdigkeit bildet. Selbstverständlich wird der ganze Széchenyi-Park von Nachmittags 4 Uhr ab für den allgemeinen Verkehr abgesperrt. Um 5 Uhr beginnt alsdann die hiesige Militärkapelle ein Promenade-Konzert. Um *­,7 Uhr nimmt das Feuerwerk seinen Anfang. Die dritte Fronte der grandiosen Vorstellung wird eine Königshuldigung für das bevorstehende N­a­­mensfest Sr. Majestät Franz Josef I. brin­­gen, die Jedermann überraschen dürfte. Hervorzuheben ist aus dem reichhaltigen Programm das außerordentliche großartige Tableau „Neapel mit dem Ausbruc des Vesuvs“. Nummerirte Site zum Feuerwerk verkauft bereits seit gestern aus Gefälligkeit für Herrn Stu­wer der Konditor Herr Julius Szekerak. — Das Choleraspital wurde den Herren S Hmidt und Kolacszek zum Baue übergeben, welche dasselbe nm denselben Kostenbetrag (7000 fl.), den man für den Bau aus Holz präliminirte, in Ziegeln aufführen. Das Gebäude kommt am Rande des Feldes zu stehen, wo die Kalvarienbergstraße sich von der alten Zipserstraße scheidet, ist 32,80 m. lang, 7­90 m. breit und wird bis 28. Ok­­tober fertig gestellt. Dasselbe enthält : 1 Desinfektionszimmer, 1 Badezim­­mer, 1 Kesselhaus, 1 Küche, 3 Extrazimmer, 1 Ärzten- und 1 Wärterzimmer, 1 Saal für Frauen, 1 für Männer. Der Anerkennung, welche den Herren Schmidt und Kollacsek in öffentlicher Sigung durch Herrn Eder zu Theil wurde, daß selbe in so loyaler Weise den Aufbau übernommen haben, schließen auch wir uns an, indem es einer Firma gilt, die schon zu öfteren bewiesen, daß pekuniärer Gewinn nicht das einzige Ziel ihres Strebens ist. — Die Choleracommission schreitet von That zu That in gemeinnüßigster Weise vorwärts und wenn wir dies dem annimmt anregenden Beispiele danken haben, nur die Pflicht Spital Canal­­Spitalgrunde La­g­e mittirte des Vereins und steht zu hoffen, daß dieser mit Geldauslagen verbunden siert und dieselbe oder asfaltirt werden. — Die den Vorm. wird Toth­­ei auch auf des Herrn Obergespans zu wo derselben verschüttet ; die Fäkalien Hohenauer die, in ist, bewiesene infizirt, sollten offene Milchereiausstellung Eifer der Sache heißt, Uebelstände aufzudecken und strengstens Abhilfe zu schaffen, so erfüllen wir diese Verdienste des Herrn von Dar­va 8 erwähnen und demselben Anerkennung im Namen der­­ Ausstellungsdauer des dadurch sich sicherer fühlenden Publicums zollen. Der Herr Obergespan und der Herr Bürgermeister mit dem Stadtphysikus besichtigten in facie loci jene Theile der Elisabethstadt und Neustadt, und die schwarze Lade Kanäle lassen und wird besorgnißerregende Zustände zu schaffen fürchten in Folge dieser Inspection : Der Kanal vom lagert, wird wird, welche sich an durchgeführt, der alten Hernach der Nähe des Richtplages befinden ; in der Zigarrenfabrik wird schon an Senkgruben gearbeitet, damit der Unrath nicht mehr in den Mühlgraben geleitet werde; die beste Wirkung kurz der nöthigwerdenden Aufstellung von unseres Herrn Bürgermeisters ausüben. — Cholera! reingehalten werden, der Pferdeurin fast täglich erschienen­ halten, auf welche methr eintreffen und mit ká eröffnen, welcher, noch — Wass serret, das Pußen jede von Maßregel wurden circa 200 Gratisbesucher, sehr gut besucht, am Sonntag allein von 256 Personen. — Die erste Weinlese wurde am 30. September Am 16. Oktober 10 Uhr 1. November Befiber in sämmtlicher Kanäle getroffen werden, damit Niemanden der Vorwurf der Vernachlässigung treffe. In die Commission von Seite des rothen Kreuz-Vereinsfiliale3 hier die Herren Prof. Julius Fabinyi und Dr. Johann aufgenommen als Ex­­betreffs Rolfsfaden Initiative ergreifen werde. Möge das aneifernde Auftreten des Herrn Obergespans anzu­­melden. Näheres im heutigen Inserate. — Theater. Die heutige Saison wird Heute er­­öffnet. Gegeben wird, wie wir hören: „Sötet pont“. Morgen „Sarga esiko“. Montag „Gasparone“. Am 5. d. beginnt das­­ Kurrentirung, erste Abonnement. Der 24jährige, aus Miskolcz gebürtige Buchhändler Max Ju­ßtics­, unbekannten Auf­­enthaltes, wird, einer Defraudation beinsichtigt, vom Buda­­pester königlichen Gerichtshof steckbrieflich verfolgt. Jußtics ist von niederer Statur, hat ein längliches rasirtes Gesicht, jeder Angelegenheit, die Nachdem die Fiakerstandpläge 6 Tagen von 4573 Personen, am Verkaufstage der Bienenzucht-Wanderlehrer Herr Johann wir die Aufmerksamkeit der Herren Geist­­ligen und Lehrer der Umgebung lenken. = Beamten-Verein. Morgen Sonntag Nachmittags 3 Uhr wird der Kaschauer Beamten-Hausbauverein werden ersucht, Alle die Zurückhaltung während von 69 Personen, im Ganzen also von 4642 zahlenden Personen be­­sucht. Hinzu kommen — Das oberungarische Museum wurde während am rothen Berge abgehalten“ eine Vorlesung über Bienenzucht eine Ge­­neralversammlung im Saale des Komitats­hauses abhalten, vollzählig zu er­­lennen.­­­ Herr Tanzlehrer Karl Kinsky wird Ende Oktober hier von seinem Sommeraufenthalt seinen Tanzlehr­­wre gewöhnlich, zwei Monate dauern von in H.-N6- Wasserwerken oder Wassergebrauchsrechten und Servituten werden aufgefordert, laut XXIII. Gesegartikel 1886 / 138 ihre Rechtstitel hierauf bis zum 1. Jänner 1887 beim Bürgermeister graue Augen, braune Haare und ist der ungarischen, deutschen, Aavischen und rumänischen Sprache mächtig. Bekleidet war“ er mit einem schwarzen Rot und einer grauen Hose. — Zu besichtigen werth ist ein bei Herrn Franz­ Haymann augsggestelltes Pedal - Cymbalom, welches der hiesige strebsame junge Meister Josef Hej­deran verfertigte und welches Musikfenner und Cymbal­­spieler als höchst gelungen erklären. Wir empfehlen dieses­ Werk der Beachtung des sich dafür interessirenden Publikums.. — Neues Postamt. Im Nachbarkomitate, Gemeinde- A.-Szlovinka trat am 1. b. ein neues Postamt in­s Leben. Dessen Zustellungsbezirk bilden die Gemeinden Als­o= und Felsö-Szlovinka. — Lieitationen. Am 23. November 10 Uhr Vm. zu 3 á ß 6 bei Szepfi Realitäten der Witwe Andreas Macza­­im Werthe von 817 fl. 50 fl. (Exec-S. 300 fl. c. s. c.) Am 22. Oktober 10 Uhr Früh zu Pethö-Szinye Realitäten des Imre Kovács im Werthe von 557 fl. (E.-S. 100 fl. c. s. c.) Am 23. November 11 Uhr Vm. zu Tereßtene Realitäten des Josef Stubner im Werthe von 973 fl. (E.S 572 fl. e. s. c.) Am 22. November 9 Uhr Früh zu Terestene Realitäten des Stefan Bir 6 und der Julie Detvös im Gesammtwerthe von 1520 fl. 16 fl. (E.-S. 36 fl. c. s. c.) Am 5. Oktober 11 Uhr Nachm. zu Nyefta stand 1. Geräthe im Werthe von 565 fl. (E.­S. o.) 6. im Br der sich und persönlich regelrecht abgeleitet p. t. Mitglieder bis und Rosengasse so. regulirt, daß mit Energie und eingreift, wo es des Publizisten, indem wir hier öffentlich zum Hernachgraben überwölbt; aufgelassen werden o 6 ß'schen Weingarten — Für Bienenzüchter­ in Die Bogdany kann; die Canäle der Kanal die werden in Depots wurde der unterm schwarze und die jet stagnirenden Theile abge­­zwar jedoch in die Erde ein­­diese Orte gut gepflastert welche Nyilt ter. — Nyilatkozat. A tejgazdasägi kiállitás körüli szä-­­mos teendőim között arról értesültem, hogy helybeli és­­más hírlapokban a kiállítás módon meg lettek támadva. és ennek rendezői kiméletlem : | Nem volt érkezésem &salkalmam, az emlitett hírlapi közleményeket elolvasni és bíztam a nyert értesítésben. A kiállítási zárünnepély alkalmával aztán szó szerint­­a következő megjegyzést tettem: „a közmegelége­­dés szép összhangját ép.oly kevéssé zavartamegegy-kethirlapiröinebul6- pisszeg6öse, mintanyäriestbäjos csend­­jetnemzavarja meg egy pár malkon­­tensbékabrekegése." Ar „Abauj Kassai Közlöny" 724—39. számában megjelent nyilatkozatból látom, hogy Hidvegi B. úr, eltérve a hírlapirói gyakorlattól, a nélkül, hogy velem érintkezésbe lépett volna, engem föltételesem tisztel meg egy állitólag ellene intézett támadás vissza— címezésével. Az ,Abanj Kassai Közlöny" 723—38. számában „a tejgazdasági kiállitás alkal­­mából" czimű czikket utólagosan elolvasván, meggyő­­zödtem arról, miszerint e czikk mit sem tartalmaz, mi a tejgazdasági kiállitás rendezőit sérthetné és így teljesen jogosulatlan Hidvégi B. úr abeli föltevése, hogy a zárün-­­nepélynél mondott szavaimmal a fenti czikk iróját kivän-­­tam megbélyegezni, mert . megjegyzésem csakis azon hír­­lapirökra (helybeliekre és idegenekre) vonatkozott 68 vo-­­natkozhatott, kik értesülésem szerint jóakaratu törekvésün— ket megtámadások tárgyává tették, nem pedig olyanokra,. kik ezt nem tették. Sziveskedjék végre H. B. úr tudomásul venni, hogy azon pár ember, ki engem ismer, tudja, miszerint műkö­­désem gem előzetes, sem utólagos dicsénekekre nem szorul.. Elvárom, hogy Hidvégi B. úr ezen nyilatkozatom után a hírlapírói illem szabályainak megfelelően fog el-­­járni. Kassán, 1886. szept. 30-án. Deil Jenő. Schulzeitung. — Die Schulbücher betreffend, hat der Minister“ für Kultus und Unterricht zur Darnachachtung in den staat­­lichen, Gemeind-­, Gesellschafts- und Privat - Volks- und Bürgerschulen, sowie in den unteren Handels- und Gewerbe­­­schulen Folgendes verordnet : 1. Nur die vom Staate herausgegebenen oder bewillig­­ten Lehrbücher oder Lehrmittel dürfen bewußt werden. 2. Bei Gegenständen, die, wie in der dritten Volksschulklasse die Geographie, im Wege der Anschauung gelehrt werden können,“ sind Lehrbücher nicht nothwendig. 3. Der Unterricht aus­­autographirten oder diktirten Heften ist untersagt. 4. Die Einführung nicht bewilligter Bücher oder Lehrmittel ist ver­­boten. 5. Nicht bewilligte Lehrbücher, welche bereits im­ Gebrauche stehen, werden bis zum Schlusse des laufenden Schuljahres gestattet. 6. Der Wechsel in den Lehrbüchern ist thunlichst zu vermeiden ; ein solcher wird nur für das nächste­ Schuljahr, auf Grund motivirter Unterbreitung des Wehr­­körpers, gestattet. — Verbotene Schulbücher. Der Unterrichts­­­minister hat die Schulbücher „Kratky Zemepis so zvlastnym­ ohl’adom na kral’ovstvo uhorskés“ (Szafoleza, 1876­) und „Dejepis uhorska v kratkom vitahn pre slovensk& l’udove“­­Skoly“ (Szafoleza, 1875) von Ludwig Ritner, weil sie den­ thatsächlichen Zustand unseres Vaterlandes absichtlich in falscher Beleuchtung darstellen, die ungarischen Ortsnamen­ auf slowakisch oder deutsch verdrehen, der geschichtlichen Wahr­­­heit widersprechende Lehren enthalten und dadurch, daß sie durch übertriebenes, auf Kosten der Ungarn gespendetes Lob­­der slowakischen Nationalität, Racenhaß wecken,­­ aus­­sämmtlichen Schulen des Landes ausgeschlossen. Ferner wurden auch die Bücher von M. Rozmarin „Slowensky wlastimil“ (Szakolcza, 1865), „O wolbach“ (Best, 1872) und „Kalen­­dart komny Zeske“ (Prag, 1870) aus sämmtlichen Jugend­­und Volksbibliotheken ausgeschlossen.­­ Heimath und Fremde. — Kronprinz Rudolph. Kronprinz Rudolph hat seine Absicht, zur Bärenjagd nach Görgeny zu reisen, aufge­­geben, da die Bären wegen der herrschenden Kälte bereits­ ihre Winterverstehe aufgesucht haben. Der Kronprinz kommt Anfangs October nach Budapest, um einer Redactions-Confe­­­renz seines ethnographischen Werkes zu präsidiren. 7

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