Kaschauer Zeitung, Juli-September 1887 (Jahrgang 49, nr. 75-112)

1887-07-02 / nr. 75

. - Ft - - " . - -.. 1! „= Vertagung. Bezugnehmend auf die im vorigen Monate­-erlassene Kundmachung der Szathmár-Nagybányaer und Taraczvölgyer Bahn Nr. 11,278 wird zur Kenntniß ge­­bracht, daß die Einführung der Nachträge I­ des Lokaltarifes der genannten Bahnen, wegen eingetretenen­ Hindernissen bis auf Weiteres vertagt wird. EB =Lizitation Im gewesenen. Hotel Marossy (Lödererhaus,­­Hauptgasse Nr. 10) werden am 7. Juli 3 Uhr Nachm. und folgende Tage Wirthshaus-Einrichtungsgegenstände lizitando veräußert. Näheres im heutigen Inserate Nr. 566. des = Ein Muster von Dienstboten. Die Magd Zimmergehilfen J­u­st­inu­s, dessen Frau in der Bir­garrenfabrik arbeitet, blieb vorgestern, wie öfter, mit zwei Kindern zurück ; sie raffte in Abwesenheit der Dienstgeber die Kleider der Frau zusammen, nahm das 3 monatliche Kind auf den Arm und verließ das Haus, in welchem das 17monat­­liche zweite Kind allein zurückblieb, bis­ die Eltern kamen und das Unglück sahen. «Sie­ nahmen die Hilfe der Polizei in­­ Anspruch, die konnte aber gar nicht helfen, denn die Eheleute wußten­­ nicht einmal den Namen des Dienstboten, den sie also, auch nicht anmeldeten. Da brachten zwei­ Trompeter von 67 das vermißte Kind, das sie gelegentlich ihres Trom­­petenübungsganges im Graben nördlich fanden, als sie sahen, daß aus demselben des Kalvarienberges sich ein Weibsbild „entferne und sie nachsehen gingen, was die dort geb­ait ha­­ben möge. Diese braven Männer, Trompeter Johann Gu­b­­rows­ky und Johann Bernath verdienen Lob und Anerkennung für ihre humane Handlung­­ .— Eine Bitte. Die Wiesenbesucher­ bitten die löbl. Bi - Stadthauptmannschaft, den Anstandsort durch ein Weib beauf­­sichtigen zu lassen, da „derselbe, so unrein­ gehalten­ ist, daß Diejenigen, welche nicht in der Lage sind, Bäder zu­ besuchen, denselben nicht bewüßen können. "­ Den Herrn bestohlen. Der Offiziersbursche des Hrn. E k Oberieutenants Oskar Z­­u­b­e­k des 2. Train- Regiments bestahl seinen Herrn, indem er ihm seine Börse mit 270 fl. Inhalt (10er, 5er und Einser), bei welchem­­ auch eine Damenfotografie lag, entwendete und damit entfloh. Derselbe heißt Stefan Ro­st­y u, ist aus Lelek gebürtig und ließ sämmtliches Militärgewand zurück, muß demnach in Ci­­vilkleider fortgegangen sein. — Mitgenomssen hat ein Besucher des Herrn Ko­ptka aus dessen Wartezimmer die Spiten Schuß­­ersucht wird. — 2ofal-Zodtenliste. April 16. Julius Haffner . dbede eines Fauteuils, um dessen unauffällige Rückgabe höflichst evang. 65 3., Eugen Färkas r.-f. 17 M., Andreas Ferko re. 50 3., Maria Sderko r.-k. 16 M. — 17. Elise-Polak- Simon r.-k. 71 3., Stefan Maurik g.-k., 11 J., Maria Janißko g.4. 9 M, Irene Stref 1. 6 M. — 18. Maria Janosko­­- Reva g.-f. 25 3., Mathias Micsnif r.-k. 35 I., Johann "Figura r.->. 55 I. Frau Abraham Scherer ir. 95 I., " Zulius Bardos r.-k. 19 9. — 19, Josef Szaloki 48 I., - Elisabeth Töth gr.-f. 6 M. — 20. Maria Sciller-Kußinßky 1.-X. 47 3., Maria Pires gr.-. 3 3, — 21. Johann Basko r.-k. "44 J., Settan Halyks r.-k. 1 J, Anton JZukerka 7 Tage, Ilona Istvän ref. 26 3. — 22. Anna Valyko r.-k. 7 W., Anna Klewer-Koranek r.-k. 67 J., Adam Miklös gr.-k. 3 Tage, Stefan Sztah r.-f. 17/, J., Johann Kipper r.-k. 26 3. '== 23. Eva Jelinek-Gräubaum israel. 76 3., Josef Bodi ref. "62 J., Ilona Stefko gr.-k. I. — 24. Elisabeth Varga 7.4. 21/, 3, Maria Hilyowsky-Staß r.-f. 21 J., Franz Baron Fischer r.-k. 50 I, Agathe Cs8idber-Maticsek.r.-k. 63 J. — 25. Therese Butykai-Gerster r.-k. 67 3., Margit Rotten­­berg isr. 16 M., Eugen Toperczer ev. 10 M. — 26. Paul Palfı r.-k. 56 3., Antonia Szkalßki r.-k. 29 I., Michael „Molitoriß evang. 71 J., Berta Pajtäs r.->. 9 M., Stefan Bromucska r.-.k. 58 3. — 27. Martha Molnár r.-k. 11J., Johann Kundrath r.-f. 64 J.,. Andreas Duna r-k. 21 I. — 28. Michael Scholcz r.-k. 17 3. -- 29. Julius Franko­­vis r.->. 20 J., Georg Behm r.->. 61 9, Anna Wovaki-Kubin r.-f. 80 X., Barbara Schlachta r.-k. 11 M. Johann Solcz evang. 1 3. — 30. Zlka Macher-Buday r.-k. 32 3. — 9 todtgeborene Kiuder. “= Verloren hat eine Dame eine Börse mit 3 Inhalt ; in selber waren noch ein größerer und ein kleinerer fl Diamantring und 1 Reifring ; der Finder bekommt eine gute­ Belohnung.­­ Für Zigaretten-Raucher. Wer mit Verständ­­niß Zigaretten raucht, weiß es, daß für die Gütte der Zi­­garette in Bezug auf Geschmack die Feinheit des Papiers nicht minder maßgebend ist, als die Qualität des Tabaks. Je­­der Zigarettenraucher soll aber nicht nur aus diesem Grunde, „sondern im Interesse seiner Gesundheit darauf sehen, daß er das feinste und haupt existirt, bewußt, beste Zigaretten-Papier, welches nur über- Es liegt daher im allgemeinen Inte­­resse, wenn wir darauf aufmerksam machen, daß die kom­­petentesten wissenschaftlichen Institute der Monarchie, so das Laboratorium für cemische Technologie an der technischen Hochschule in Wien, sowie die cemische Staats-Versuchsstation in Budapest auf Grund von vergleichenden Analysen das Gut­­achten abgegeben haben, daß die Zigaretten-Papiere „Les Darnières Cartouches“und „Dorobantul“ der Fabrik Bran­­stein freres in Paris — welche auch in Wien, IT., Reger­­legasse 8, eine Niederlage hat — absolut frei sind von der Gesundheit irgendwie schädlichen Bestandtheilen und daß sie überhaupt die vorzüglichsten Papiere sind, welche im Handel vorkommen.­­ „=> Aviso. In der Auslage des Gärtners Varga ist ein großartiges Bouquet zu selen ! ! Der k. Medicinalrath Dr. Sprengler, Krankenhaus­­oberarzt in Augsburg berichtet: Die Salvator-Quelle bei Eperies, ein alkalischer Säuerling, enthält außer viel Kohlensäure auch eine verhältnsmäßig beträchtliche Menge von Kohlensaurem Lithion und borsaurem Natron, birgt somit die mächtigsten Potenzen gegen harnsaure Diathese und davon abhängigen Affectionen, also Gicht und ihre Ab­ Lagerungen auf die Gelenke, gegen Nieren- und Bla­­senleiden mit gehemmtem Abgange von harnsaurem Sand und Gries, ja größerer Conklemente, sowie auch gegen Rei­­gungszustände genannter Organe. Das Wasser ist zudem ein, wie kaum ein anderes, wohl­­schmeckendes Getränk und dürfte bei genannten Krankhei­­ten als Concurrent von Vichy, des Carlsbader Spru­­dels, sowie auch der Kronenquelle zu betrachten sein. Es ist dem Obengenannten, der es in Spital-, sowie Privatpraxis gebrauchte, vorgekommen, unter Anwendung dieses Wassers den Abgang einer nicht unbeträchtlichen Concremente zu beobachten. Salvator Menge­harnsaurer ist zu beziehen aus den Mineralwasserhandlungen. „Schulzeitung. — „Te Deum Laudamus" am hiesigen kath. Obergymnasium des Hochw. Premonstratenser­­ordens. Diese Schlußfeier wurde am 29. Juni Vormittags in der Kirche, dann im großen Gymnasial-Saal abgehalten. Besonders an diesem lezten Orte fand sich eine große Anzahl distinguirten Publikums ein.­­ Die Intelligenz Kaschaus, auch Damen, war sehr vortheilhaft vertreten. So Hochwürden Kornel von Natafalussy, Direktor der Anstalt, hielt die Schlußrede, die sowohl was Form, als Inhalt betrifft, vollkommen abgerundet, gediegen, klassisch genannt werden muß. Die Eloquenz, „mit­­ welcher Se. Hochw. seine Ansprache vortrug, war dem Inhalte vollends entsprechend. Die Anrede und­ der Vortrag werden gewiß ihre wohlthätige Wirkung haben sowohl für die Jugend als für deren Eltern... Der Herr Director zollte volle Anerkennung insbesondere dem Bez­nehmen­­ der Schuljugend, ermahnte dieselbe zur strebsamen Arbeit, auf daß der broße Percent derjenigen, welche aus ein zwei Gegenständen­ keinen genügenden Kalkül erhielten, sich bis auf das kleinste Minimum reduciren möge. Die Eltern apostrophirend, regte er diese zur fortwährenden wohlthätigen Einwirkung auf die ‚Erziehung‘ und den Unterricht der Kin­­der an, denn diesbezüglich können der geseßten Aufgabe nur Haus und Schule in stetem harmonisc­hem Einvernehmen entsprechen Treffend, war seine Bemerkung, daß wenn auch die Gesellschaft etwa krank, die Jugend jedoch gesund sei, wie die Körner in einem faulen Apfel Die Sani­ung­ der Uebel kann somit mir in der Er­­haltung des Gesundseins der Jugend bewerkstelliget werden. Nun wurden die Klassifikationen­ verlesen, die zahlrei­­chen Praemien und Unterftügungs-Gelder vertheilt, worauf dann der absolvirte­ Gymnasial-Schüler Julius Bee­r­z­e­­viczy (Sohn­ der Kämmerer, Herrn Egydius von Ber­zeviczy) in einer schon vorgetragenen­ Anrede dem Profe­­ßoren-Kollegium „dankte und vom selben und von den noch zurückkehrenden Kommilitonen gefühlvollst Abschied nahm. Mit diesem wurde das Schuljahr­ 1886/7 an dieser Anstalt völlig geschlossen. — Die Jahresschlußprüfung in der landwirth­­schaftlichen Anstalt fiel auch in den Theilen, welche das Latein publikum­­ zu beu­rtheilen Gelegenheit nahm, im Fechten, Tur­­nen, Scheibenschießen sehr “glänzend aus. Herr Professor Buk­ur­e­ști hat sich um die Leitung dieser Disziplinen sehr verdient gemacht und die Lehrer der einzelnen Fächer, Herr Albert­ K y­­ 8 (Fechten), Professor M­alapt (Tur­­nen) verdienen ebenfalls alle Anerkennung, denn die Schüler boten in beiden Vorzügliches. Beim nachfolgenden Souper toafuirte Herr Direktor: v. Ro­diczky in sehr schöner Rede 'auf­ die 'Jugend und ihr‘ ferneres Fortkommen. “„ Die Jahres-Schlußfeier an der hiesigen kath.“Lehrerinen-Präparandie fand am 26. Juni 1. 3. statt. Der Danksagungs­-Gottesdienst wurde in der Kirche des Nonnen-Klosters von dem Katecheten der Präparandie Se. Hochw. Andreas Magocsy celebrirt. Nach­ Beendi­­gung desselben versammelten sich Professorenkörper und Prä­­parandistinen im großen Saale des Klosters. Der Direktor der Anstalt St. Ho­hw. Alexander von Dessewffy rich­­tete hier eine der Schulfeier angemessene Anrede an die Ver­­sammelten. Er gab seiner vollsten Zufriedenheit Ausdruck, insbesondere über das Betragen und die schöne Aufführung der Schülerinen. Dieser daß die Disciplinar-Gewalt erfreuliche Umstand brachte es mit, in keinem einzigen Falle in Aus­wendung kommen mußte. Dann wies er auf die Nothwen­­digkeit der Erweiterung des Schulgebäudes hin, in Folge dessen die großen Ferien nun bedeutend länger andauern werden, wie sonst. Auf daß die Schülerinen diesen Zeitraum von 3 Monden nicht etwa mit Beschäftigungen, welche ihrem Berufe weniger oder etwa gar nicht entsprechen, zubrächten, theilte er denselben mit, daß er es wünsche, daß die Schülerinen während dieser Zeit einige schriftliche Arbei­­ten fertig stellen mögen. Diese Arbeiten sollen sich alle um einen Mittelpunkt, um das Ideal einer guten häus­lichen Erzieherin drehen. Die Grenzen in denen sich die Arbeiten zu bewegen haben, wurden von Sr. Ho<wurden in Folgendem festgesetz : I. Zur Einleitung soll die Erziehung und sollen die zu erziehenden Persönlichkeiten besprochen werden. 11. Soll über die Eigenschaften­­ der guten häuslichen Erzieherin a) deren äußere Eigenschaften 1) Ein­­fachheit, 2) Reinlichkeit, 3) Bescheidenheit, 4) Anmuth ; b) deren innere Eigenschaften : 1. Religiösität und Moralität, 2. Intelligenz, 3. Sanftmuth und Geduld, 4. Arbeitsamkeit und Ordnungsliebe, 5. Gehöriger Ernst, 6. Häuslichkeit, 7. Patriotismus besprochen werden. . III. Sind­ die Verhält­­nisse der guten häuslichen Erzieherin : a) zu den Familien­­vätern, b) zu den Kindern, und in dem Kreise derselben c) zu den zur Familie Gehörigen erscheinenden Persönlichkeiten zu erörtern. IV. haben die Schülerinen ihre Ansichten über die gute häusliche Erzieherin inmitten­ von Heimsuchungen zu Papier zu bringen. Der Umfang der schriftlichen Arbeit kann etwa 1*­,­­2 Bogen betragen. Als Prämie für die vom Professorencollegium zu beurtheilenden und als Beste befundene Arbeit fegte Se. Hochwürden 5 Stück k. und kön. Dukaten in Aussicht Obige Aufgabe haben die dritt­jährigen Schülerinen auszuarbeiten. „Für die E­l­ft­jährigen empfahl ‚Se. Hochwürden, daß sie jeden Tag 10 neue deutsche­ Wörter­ erlernen und­ abschrei­­ben sollen. Dies, weil sie auf die Art sich im Deutschen desto mehr vervollkommnen werden und weil insbesondere die deutsche Sprache einer Erzieherin unumgänglich Noth thut. „ Schon aus diesen, desto mehr aber aus folgenden Da­­ten ist zu ersehen, daß diese für das K­as­ka­u­er Publikum und die Eltern der Umgebung sehr wohlthätige Anstalt­ in stetem Fortschritte begriffen ist. Während des Schuljares wurde an dieser Anstalt ein Selbstbildungs-Verein geschaffen, welcher unter Leitung Sr. Hochw. H. Geza Katinsky so­ manchen erkleblichen Erfolg aufweisen konnte. Der Unterricht der französisch­en Sprache ge­­wann einen bedeutenden Vorsprung dadurch, daß zur Lehrerin die pädagogisch hochstehende, Liebenswürdige Freiin Therese von Stachelhausen gewonnen ward.­­ Auch die deutsche Sprache hat, was Unterricht anbelangt, an dem Herrn Professor Sr. Hochw. Dr. Johann Cziparik einen mächtigen Hebel gewonnen.­­ Gott segne die Anstalt und gebe, daß die Faktoren, die fest an der Spitze stehen, dieselbe zur schönsten Blüthe der Entfaltung und Vervollkommnung bringen mögen. az Die k. k. Militärunterrealschule in Kc­schau feierte — wie bereits angekündigt worden — am 21 v. M. den Schluß des Schuljahres 1886/7. Zu der Erercierproduktion, welche Punkt 8 Uhr begann, erschien Se. Excellenz Herr Feldmarschall-Lieutenant Ritter von Sterned, Generalmajor Succovaty, der kön­ ung. Oberst-Brigadier von Beder, Oberst Wildner , zahlreiche Offiziere der gemeinsamen Armee und Honvegt­­ruppe. ; als Das Exerciven ging sehr flott von­statten und fiel zur besonderen Zufriedenheit der militärischen Ehrengäste aus. Hierauf marschirten die Zöglinge in die festlich­ geschmücte Instituts­kapelle, wo der Dankgottesdienst abgehalten wurde . Seubert'3 deutsche Messe übte auch diesmal ihre mächtige Wirkung auf die andächtigen Zuhörer. Nachdem die Volks­­­hymne gesungen war, verließen die Gäste die Kapelle, besich­­­tigten die„schönen“ Räumlichkeiten des Instituts und die gra­­chischen Arbeiten der Zöglinge, die im Zeichnensaale ausgestellt­­ waren In dem geschmackvoll dekorirten Speisesaale fand sodann die deklamatorische Produktion der Zöglinge in deutscher, un­­garischer, böhmischer und französischer Sprache statt.“ Das Programm enthielt 8 Nummern, welche von den Zöglingen Ezeglédi, Huna, Habager, Rubisz, Kugler, Wanke, Rozwadows­ki und Przy­­byslawski sehr gut deflamirt wurdem, 7. Hierauf verlautbarte der Schulkommandant Herr Oberst von Siegl die Resultate der Abschluß-Classifikation, rief die zur Prämienbetheilung bestimmten Zöglinge vor, denen Sr. Ereellenz FML. v. Sterned die zugewiesene Buch­prämie persönlich einhändigte und nach einer Ansprache des Schulkommandanten an die Prämiirten und an die versam­­melten Zöglinge, die Se. Majestät dem Kaiser und König ein begeistertes Hoch ausbrachten, richtete noch FML. von Sternen einige Worte des Lobes, der Anerkennung und der Aufmunterung an die jungen Zukunftskrieger, womit das Programm des Vormittags beendet war. An der Mittagstafel im Offiziersfaf­mn nahm der ge­­sammte Lehrkörper theil und außerdem von jeder Classe die 2 besten Zöglinge. Um 4 Uhr Nachmittags begann das Gartenfest nach folgendem Programm : 3. Jahrgang Rappierfechten, 1. und 2. Jahrgang Schulturnen, 3. und 4. Jahrgang Kürturnen, wobei die Zöglinge eine wahrhaft staunenswerthe Geschiclich­­keit und Körpergewandtheit an den Tag legten. Das Tableau, — vom Lehrgehilfen Feldwebel Gy­u­rian arrangirt — fand lauten und verdienten Beifall. Nach dem hierauf folgenden Promenade-Concert der Musik des k.k. Infanterie-Regiments Ritter von Kees Nr. 85 gruppirten sich die Zöglinge um die Minervastatue und begannen die Gesangsproduktionen unter Leitung des Professor Hasel. Der 1. und der 2. Jahrgang sangen mit frischer Stimme je ein Soldatenlied, der 3. Jahrgang das schöne Sonntags­­lied von Abt, der 4. Jahrgang das bekannte „Kirchlein“ von Becker und sodann alle 4 Jahrgänge gemeinschaftlich das volfsthümliche „Indulo“ (Text von Betöfi) „Järjatok be minden, minden földet". Dieses Lied, von der Militärmusik begleitet, wurde mit besonderer Lust vorgetragen und von den zahlreichen Zuhörern lebhaft afflamirt, ebenso die hierauf folgende­ Volkshymne. Nun zerstreute sich das sehr zahlreich erschienene, den besten Kreisen der hiesigen Gesellschaft angehörige Publikum auf den verschiedenen Spielpläzen, um den Produktionen im Scheibenschießen, Kegelschieben, Lanzenwerfen und Pfeilschie­­ßen, Wettlaufen, Springen, Preisklettern 2c. beizuwohnen. Da sich Alles in der animirtesten Stimmung befand, so war es kein Wunder, wenn hierauf das Verlangen nach einem Tänzchen im Freien rege wurde und gleich zur ersten­ Quadrille erschienen nicht weniger als 60 Paare. Bei einbrechender Dunkelheit wurde der Park malerisch­ erleuchtet und auf dem großen Spielplaße produzirten die Zöglinge einen hübschen Aufzug mit farbigen Lampions. Ueber das nun folgende Feuerwerk a la Stuwer war nur eine Stimme der Anerkennung und Bewunderung. Herr Oberlieutenant Kappel hat hiebei wahrhaft Stau­­nenswerthes geleistet. Ein Horn-Signal rief die Zöglinge sodann zum Anmarsche ; sie sammelten sich hinter der Musik, die einen heitern Marsch spielte und sie bis zum Hause führte, dessen Vorraum bengalisch erleuchtet und dessen Front mit einem schönen Transparent geschmückt war. Mit einem 3-fachen Hoch auf Se. Majestät , den Allerhöchsten Kriegs­­herrn = schloß dieses über alle den Kaschauern gewiß recht lange Maßen gelangene Fest, das in angenehmer Erinnerung bleiben wird. | 4 Dem hochverdienten Commandanten dieser Anstalt, Herrn Oberst von Siegl, als auc dem Lehrkörper zollen wir fürs den genußreichen Tag dankbare Anerkennung! —_ YZ Die Ausstellung wies vom Vergleich zum Vorjahre der Gewerbelehrlinge bedeutende Fortschritte auf, ebenso was die Ausführung als auch die Reichhaltigkeit der­­selben anbelangt. Besondere Anerkennung verdienen die in den Werkstätten der Herren Sztudinka, Rupp, Leganyi und Ku­p­ka erzeugten Tischler- und Drechslerarbeiten, wie auch bei den Herren Kukofs­ky, Barts<, Luz und Reis erzeugten Kunstschlosser-Arbeiten, welche den An­­forderungen der Neuzeit, was solide und geschmackvolle Ausz­führung betrifft, vollkommen zu entsprechen im Stande sind. Besonders lobend zu erwähnen sind: J. Szakmary­­ bei Herrn Jul. Sztudinka, 3. Kopiks8, Johann Rupp, Jeßtrebßsky bei Herrn Anton Rupp, A. Liptäsk bei Herrn Samuel Leganyi, Miz3enko bei Herrn St. Markovits ,Hrabovys­ky bei Herrn Säder, Hash, B. Popadic 8 bei Herrn Ferd. Ku­pka sehr schön und solid ausgeführte Tischler- und­ Drechsler-Arbeiten ; Bert. Bel än, 7. Mileß bei Herrn Karl Kukofsky, 3. Papay bei Herrn Karl Bartsch, Joh. Barinko bei Herrn Lux, 8. Rmep bei Herrn Re­i 3 vorzügliche Schlosserarbeiten ; Volo38nyay V. bei Herrn Josef Kiraly ein Landschaftsgemälde ; Ludw. Gön­czy vom Dombau künstlerisch ausgeführte Gypsfiguren und Ornamente ; A. Klies bei Herrn Podlesny reine und schöne Photographien ; Alois L­ä­n­g bei Herrn L­ä­ng die Haupt­­ansicht eines Gebäudes in Farben exact ausgeführt; Stred bei Herrn Stark­­& Co, Liptak bei Herrn Jade­­mann geschmackvoll gearbeitete Schuhe; Sanisl.Sczirba bei Herrn Gromo3 solid und gut gearbeitete Fässer 7 Czina bei Herrn Szo­ba gut gearbeiteter Fußwärmer ;­­Jak. Ur­bach bei Herrn 3. Weinman Damenscneider hübsch ausgestattetes Kinderkleidchen ; Ignaz Reichel bei Herrn And. Reichel Herrenschneider. : 46 Dr.­­ den­­ . . .

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