Kaschauer Zeitung, Januar-März 1888 (Jahrgang 50, nr. 1-38)

1888-01-03 / nr. 1

Betr Seredy des Eperieser ev. Collegiums mit Frl. Anna, Tochter der Frau Wittwe Stefan Ir äny­i; der Herr Theologie-Professor Andreas May­er desselben Collegiums mit Fräulein Olga, Tochter des Profeßor Ste­­fan Pa­l c 8­6 des Leutschauer Lyceums. — Tanzprüfung. An der hiesigen höheren Töchter­­schule im Ursulinerinenkloster fand am 1. d. Nachmittag von 4­­6 Uhr die Tanzprüfung statt. 24 Schülerinen nahmen Theil am Tanzunterricht. Es freut uns, konstatiren zu kön­­nen, daß die tüchtige Leiterin der Anstalt Alles aufbietet, Gelegenheit und Möglichkeit verschafft zur Erlernung alles dessen, was man einst,­­­ erwachsen­­­ im Leben brauchen, oder angenehm bewußen kann. So ist auch das Tanzen eine Fertigkeit, welche die Damenwelt im Leben oft und vielmal benöt­igt und sehr gerne ausübt. Alle modernen Tänze wur­­den von den Zöglingen aufs präziseste getanzt. Anwesend waren : der Instituts-Lehrkörper, Eltern und einige ansehn­­liche Gäste. Ein herzliches Hoch­vielfach bewährten Tanzlehrer Herrn der Schulleitung und dem Kinsky! — In der W. Diteshen Tanzschule werden am 6. ds. die II. und III. Classe und am 7. die I. Classe Tanzproben abhalten. Dienstag den 3. Jänner werden die den Separatkurs absolvirt habenden Zöglinge im Haufe des Herrn Karl Basel ihre lezten Probestunde abhalten. "— Auf unserer Schlac­htbrühe wurde nach dem „Jahresberichte des städt. Thierärzte wurden im Jahre 1887 im Ganzen 4914 Stück Hornvieh, 6702 Kälber und 1797 Schafe, zusammen 13.413 Stüc Vieh geschlachtet, wofür 7190 fl. einfloßen. Eine Summe, mit welcher man ein Bau­­kapital für eine neue Schlachtbrü>e wohl abzahlen kann. — Der Bau einer solchen ist bereits be­willigt worden.­­ = Boligeistatistik. Im Jahre 1888 wurden arre­­tirt 1912 Männer, 890 Weiber und 21 Kinder.­­ Excerpi. Zwei­ Soldaten welche eine Geliebte besuchten, die im H­eg­ed­ü 8'schen Hause in der Ziegelgasse wohnte, kamen mit dem Hausherrn in Conflict, den sie jämmerlich zerrichteten ; derselbe hat bei diesem Scharmügel sein rechtes Auge eingebüßt.­­ Fund. Die Schülerin Maria Saudala des Otresowskischen Lehrinstituts fand gestern zwischen 2­­3 Uhr Nachm. auf der Hauptgasse eine Geldtasche mit 13 fl Inhalt und übergab selbe an die Stadthauptmannschaft, wo sie der Eigenthümer reklamiren kann. — Dievische Gratulanten machen sich die Gel­e­genheit zu Nutze, um beim Wunsche gleich etwas mitgehen zu lassen. Man warnt vor solchen Leuten. — Die Nummern 90, 95, 96, 107, 110, 112, 113, 117, 120, 122, und 125 der „Kasc­auer Zei­tung“ vom Jahre 1887 werden rüdzuerhalten gesucht. Be­­siger dieser oder einer derselben werden gebeten, solche gegen­­ Vergütung gefälligst uns zusommen zu lassen. — Eperjeserstraße Nr. 1 ist eine Wohnung­­bestehend aus 2 Zimmern, Alkoven, Küche und Zugehör­­­e, fort zu vermiethen. — Die Bahn­stre&e Eperjes--Abos wird erst­­ am 5. d. dem Verkehr wieder übergeben werden. -- Ausgabe von Jahres-Abonnem­ents- Starten für die königl. ung. Staatseisenbahnen. Vom 1. Januar 1888 angefangen werden für die Linien der kön. ung. Staatseisenbahnen wieder kombinirbare 3 a he res8-Abonnementskarten ausgegeben, bücsicht­­lich welcher dieselben Bestimmungen und Preise gültig sind, welche betreffs der in diesem Jahre ausgegebenen derlei Kar­­ten maßgebend waren. Die Ausgabe der Abonnementskarten für 1, 2, 3 und 6 Monate hingegen wird vom obgenannten Tage an eingestellt. Die Ausfertigung und Ausfolgung der­­ Jahres­-Abonnementskarten erfolgt im Fahrlarten-Stadtbureau­­ der kön. ung. Staatzeisenbahnen (Budapest, Marie-Baleries­gasse, Hotel Hungaria), wohin auch die­­ diesbezüglichen Ber­stellungen zu richten sind. Tarife für Abonnementstarten sind . unentgeltlich im Tarifbureau der kön­ ung. Staatsbahnen, sowie im oberwähnten Stadtbureau erhältlich. liegt hier also darin, daß die Frage über den objesiven Thatbestand abstrakt, die über die Strafbarkeit aber tonfrei beurtheilt und auch beantwortet wird. Denn so wie bei der Beleidigung stets in Betracht gezogen werden muß, welche Person und unter welchen Umständen dieselbe beleidigt hat, so darf auch beispielweise bei der Aufreizung nicht vergessen werden, unter welchen Verhältnissen diese Auf­­reizung erfolgt ist, ob unter bewegten Verhältnissen oder nicht. Die Sache hat aber auch noch eine andere tief ein­­schneidende Bedeutung hinsichtlich des Klägers. Denn wenn die Geschwornen die Verläumdung oder E­hren­­beleidigung konstatiren, zugleich aber den Angeklagten freisprecen, dann liegt in ihrem Freispruche implicite die Behauptung, daß der Kläger Gimeneo e­ine Person sei die man unge­straft besc­himpfen und sc­hmähen dürfe. Wohin soll dies nun führen? Der eine wird sich erschießen, der Andere wird sich mit Gewaltmitteln an seinem Gegner Genugthuung verschaffen, oder aus Erbitterung mit sich und der ganzen menschlichen Gesellschaft zerfallen. Hiernach sollte der Geschworne, wenn er einmal entschlossen ist, den Angeklagten freizusprechen, auch die erste Frage (über den objektiven Thatbestand) getrost verneinen, andernfalls aber auch mit der Ehre des Klägers nicht bagatellmäßig verfahren und bei einer erkannten Verläum­­dung oder Ehrenbeleidigung den Schuldig­­spruch nicht umgehen, da sonst der Schuß des Schwur­­gerichtes,den man anruft, ein illusorischer wird. Der Geschworne wird nicht darüber befragt, wie er den inkriminerten Ausdruck interpretire, sondern ob der Ausdruc im gegebenen Salle verläumdern­d, aufreizend oder beleidigend war. Sohin müsse der Geschworne stets alle Fragen mit Rücksicht auf den konkreten Fall beantworten Irrthümliche Geschwornen-Verdikte.­ ­ Die jüngste Nummer des "Jogend. Közl." veröffentlicht unter obigem Titel einen Aufrag aus der Feder des verdienstvollen Leiters des Budapester Strafgerichtshofes, Vizepräsidenten Franz Sze­käcs. Bei dem allgemeinen Interesse, welches dem in diesem Anfrage behandelten Gegenstande innnewohnt, glauben wir es unseren Lesern schuldig zu sein, einige der trefflichen Ausführungen des Verfassers hier im Auszuge mitzutheilen, zumal bezogene Fälle eben bei uns in Kaschau „vorkamen und in einem Monat wieder ein Preßgerichtsfall hier den Geschworenen vorliegen wird. Zunächst wird die Thatsache konstatirt, daß unsere Geschwornen­­gerichte sehr­ oft irrthümliche, in der B­e­­­antwortung der einzelnen Fragen ein­ander widersprechende Verdikte fällen. Der Verfasser wirft nun die Frage auf, wo hier die Quelle des " Mebel" zu suchen sei? Sicher sei, daß ein Mangel an­­ Rec­hts­gefühl bei den Geschwornen nicht „vorliege. Manche verfechten den Standpunkt der Jury durch allerlei Sophismen. Andere wieder schreiben diese irrigen Vergifte der üblichen Textirung der den Ges­chwornen vorge­­legten Fragen zu. Die Ersteren sind entschieden im Unrecht, “denn­ durch die Bejahung der Thatfrage und Verneinung der Schuldfrage wird nicht nur­­ der Kläger, sondern auch das Geieg und die Geschwornen­­-Institution schwer betroffen. Weit begründeter­­ ist die zweite Annahme, die sich gegen die Formulirung der Fragen richtet. Wohl wurde bereits von Seite des Buda­­­­pester kön. Gerichtshofes der Versuch unternommen, die Frage­­ des objektiven Thatbestandes mit der Frage der Kom­putation zu verschmelzen, allein die kön. Kurie hat sich "für die Beibehaltung der bisherigen Praxis entschieden. Sohin „müssen an die Geschworenen drei Fragen gerichtet werden und zwar eine über den objektiven Thatbestand,­­ die zweite über die preßgerichtliche Verantwortung (su­bj­e­k­­tiver Thatbestan­d) und eine dritte über die „Strafbarkeit oder Komputation. Nun kommt es aber, "häufig vor, daß „die bejaht, die dritte verneint Fragen Der Geschworne Frage abstrakt, ohne Bei Beant­­Interpret ist Rücksicht auf die Person und auf die Umstände­­wertung der feßten Frage „Person jedoch drängt sich ihm jr nämlich die beiden erste des Angeklagten vor und ersten wird, wenn bereits die er diesen für einen ""aren und anständigen Menschen hält, dann verneint auf die Strafbarfeit bezügliche Frage. Der Fehler Theater. — Benefice. Heute, Dienstag den 3. Jänner wird zum Benefice des sehr verdienstvollen Schauspielers und Heldenliebhabers Herrn Vadislaus Cs8iky das Feuillet'sche französische Drama „Chamillac“ gegeben. Der Beneficiant hat durch seine Leistungen ein Recht darauf­ erworben, auf einen zahlreichen Besuch hoffen zu dürfen, der ihm nicht nur die Sympathie des Publikums beweisen, aber auch materiell Genugthuung bieten soll. Am 6. ist das Benefice des Kapellmeisters Herrn Ballogh. Original-Correspondenz, Stoösz, den 23. Dezember 1887. Die Stoößer evangelische Gemeinde hatte ihre Schule — wie bekannt ist — noch im vorigen Jahre neu aufgebaut. E38 kostete viele Mühe und Sorge von Seite des Kirchen- und­­ Schulvorstandes, bis diese, dem Zeitgeiste entsprechende Schule zu Stande kam. Es gab Vieles zu thun, bis die­ zum Auf­­bau geforderten Unfosten beigetragen wurden. Es waren hochherzige Spender, die ihre Scherflein gern opferten zu diesem hochheiligen Zwecke der menschlichen Bildung. Auch die Gemeindeglieder wetteiferten in der Aeußerung ihrer Liebe, und unterstüßten den Vorstand mit Rath und That , und ließen in ihrem Eifer, in ihrer Opferwilligkeit nicht nach. Dennoch hätte die arme kleine Gemeinde ihre Schule nicht aufbauen können, wenn auch auswärtige Spender und Wohls­thäter sich der heiligen Sache nicht­ angenommen hätten. Sie unterstüßten dieses gute und schöne Vorhaben mit ihren hoch­­herzigen Liebesgaben und durch derer Hilfe war die Gemeinde im Stande den Bau vorzunehmen, was mit Gotteshilfe auch wirklich gelang Gott segne die hochherzigen Wohlthäter, die­­ unsere drückenden Umstände berücksichtigend unsere Noth erwo­­gen und zur Liederung derselben uns ihre Unterstüßung zu Theil werden ließen. Namensweise anzugeben die Namen derer, die ihre Gaben gern opferten für die heilige Sache, und ein Verzeichniß darüber zur Oeffentlichkeit zu bringen waren wir so lange nicht im Stande, bis wir nicht Alles eincassirt haben, und die lezte Rechnung über den Bau nicht eingereicht wurde. Jett sind wir in der Lage namentlich an­­zugeben die Wohlthäter, die uns zur Seite standen. An deren Spiße steht Seine Majestät mit 100 fl. Die Dankadresse dafür ging gleich nach dem Empfange dieser Spendation auf ihrem Wege vom Kirchenvorstande ab. Darauf kamen 50 fl. von dem „sogenannten Weiserlischen Unterstoßungsfonde“ in merény. Von den Hilfsanstalten der evang. Kirche bekam die Stooßer Gemeinde zusammen 58 fl. Michael Hößl von Szolnok beschenkte die Gemeinde mit 5 Stooßer Badeactien. Von Großwardein Elisabetha geb. Nikelsky schi>te 6 fl. Die Gemeindeglieder spendeten namensweise folgende Liebes­gaben : Johann Fabry 30 fl., Joseph Fabry 50 fl., Andreas Hammer 50 fl., Johann Pollner jun. 50 fl, Mathias Jäger 20 fl , Robert Pollner 15 fl., Johann Hölzel 10 fl , Johann Köhler 5 fl., Andreas Sztehle 10 fl, Ludwig Zahorsky 10 fl., Johann Morgenstein 3 fl, Vidna Sophia Göbel 40 kr., V. Sophia Morgenstein 40 kr., Julius Hirth 1 fl., Michael Schikerle 5 fl. Elise Göbel 30­ kr, Carl Kohn 10 fl., Mathias Kohn 8 fl., 8. Susanna Pollner 2 fl, Samuel Th­iferphory Hajduk 5 fl., Elise Imling 1 fl., V. Elise Schimko 1 fl, Maria Fleischer 50 kr., Johann Bittner 3 fl., Dorothea Schimko 40 kr., Rudolf Fleischer 1 fl., Johann Pollner Schmied 5 fl, Samuel Schikerle 8 fl , Bela Schikerle 3 fl, Andreas Pollner 7 fl. 60 kr., Michael Fassinger 5 fl, Johann Petry 3 fl, Samuel Christophory 2 fl, Johann Jäger 5 fl., Adolf Bukovsky 20 fl., Johann Gabos 1 fl. 50 fl., Johann Christophory 3 fl., Johann Kuhn Kirchen­­vater 15 fl., Andreas Birnstein 2 fl., Johann Schikerle 4 fl, Samuel Fridvalsky 8 fl, Johann Müller 4 fl., Joseph Zalczer 2 fl., Carl Hübler 5 fl, Johann Kuhn Fleischhauer 2 fl, Caspar Lorencz 3 fl., B. Elise Niketßky 40 kr., Johann Schöppchen 1 fl., Johann Szojka 1 fl., Johanu Kuhn jun. 4 fl., Susanna Schikerle 2 fl., Andreas Maurer 1 fl, Mathias Hunyady 2 fl., B. Sophia Maurer 1 fl., Johann Hübler Köhler 5 fl, Andreas Lang 1 fl. Tobias Lang 1 fl., Johann Kuhn Kupferschmied 1 fl, Joseph Schikerle 5 fl, Eduard Müller 1 fl., Franz Zalczer 3 fl., Albert Zalczer 1 fl., Andreas Maurer jun. 1 fl. 50 kr., Peter Schimko 1 fl., — Zusammen 436 fl. Ueber die Baukosten und über weiteren Spendationen im folgenden Bericht. A. St. : Metzenseien, 30. Dezember 1887. Der Lehrkörper unserer Staats-Industrieschule veran­­anstaltete unter der Leitung des Direktors der Anstalt eine Theatervorstellung, die entsprechend ausgefallen ist. Am zweiten Weihnachtsfeiertage fand die Unterhaltung statt, im Gasthause zum „König von Ungarn“. Die Zöglinge begannen, gruppirt auf der Bühne, mit dem Hymnus. Die I Intelligenz unseres Städtchens war sämmtlich vertreten und mit sichtbarem Inte­­resse folgte man dem Spiele. Zuerst traten sie im ungarischen Stil auf „A­nyolezadik Pont“ von Würgen. Die darin Spielenden, die Damen Harrach Ctelka, Ambrus Margit u. die Herren Gay Rároly und Mezey Lajos, leisteten Alle Vorzügliches. Das deutsche Stück, der „Eigensinn“ v. Benedix errang auch einen glänzenden Applaus. Die Damen Schwarz Etelka, Payer Selma, Koos Emma die Herren Pato János, Ernest Kruze und Müller Vinzenz. Alle spielten mit großem Eifer und entsprachen ihrer Aufgabe höchst lobenswerth, obschon zu­­meist der Bühne noch fremd. Dem Theater folgte ein Banquet von circa 80 Personen, man brachte­­ dem Lehrkörper Toaste und der Reinertrag des Einkommens 63 Gulden, wurde zu Anschaffung von Schulbüchern für die unbemittelten Schüler bestimmt. Nach dem Banquet folgte Tanz, welcher die Mitwir­­kenden für ihre Aufopferung genügend ensschädigte, denn der Saal dröhnte vom lebhaftesten Anime, welches die Gesell­­schaft beseelte. Die angenehm verbrachten Augenblicke werden der hie­­sigen Jugend unvergeßlich bleiben und gerne sieht man einem zweiten Abende entgegen, an dem uns Thalia wieder freudig zusammenruft. ? : Heimath und Fremde. — Personalnachrichten. Don Carlos erklärt im „Journal de Paris“, daß das Geset ihm zwar verbiete, zur spanischen auch die französische Krone hinzuzu­­fügen, daß er aber als Chef des Hauses Bourbon seiner Familie alle Rechte auf den Thron Frankreichs wahre. Stolz will ich den Spanier! Der Herzog Torlonia wurde mit königli­­chem Dekret über einstimmigen Rath der Minister von dem Posten eines Bürgermeisters von Rom ent­­hoben. Die Maßregel erfolgte, weil Torlonia den Gene­­ralvikar besuchte. Letzterer erwiderte Abends den Besuch in der Privatwohnung Torlonia's. Lord Churchill tritt Mitte Jänner die Rück­­reise von Petersburg nach London an, angeblich über Wien, um dem Grafen Kálnoky einen Besuch ab­­zustatten.­­ Section Ostkarpathen. Diese älteste und stärkste Section des ungarischen Karpathenvereines hat dieses Jahr in Ungvar ihre 10. Generalversam­mlung abgehalten. Im Jahre 1878 betrug die Mitgliederzahl 117, das Vereinsgebiet beschränkte sich auf die Ostbeskiden der Komitate Zemplen Ung und Bereg ; im Jahre 1886 zählte die Sek­­tion 573 Mitglieder ihr Gebiet dehnte sich aus, von den höhlenreichen Kalkplateaus Abauj, Torna, Gömör bis zu den Quellen der Szamos im nördlichen Siebenbürgen. Die Sektion hat 4 Schußhäuser, eine Aussichtswarte und eine große Anzahl Touristenwege gebaut, die markschei­­derische Aufnahme der Aggteleker Höhle durchgeführt, die Sprengung des zweiten Ausganges begonnen, welche Arbeit sie im Laufe des Jahres 1888 zu beendigen hofft. Ebenso wurden die einzelnen Sectionsgebiete beschrieben und alljähr­­lic Excursionen arrangirt, welche nicht wenig zur Belebung des Touristenverkehrs beitrugen, der Section viele Freunde zuführten. Die Section kann demnach mit voller Befriedigung auf ihre bisherige Thätigkeit zurückh­elen, umso mehr, da sie auch zur Hebung der Hausindustrie in den Ostkarpathen,­­namentlich dur­ Veranstaltung von Ausstellungen, durch Un­­­terftügung der Fachschulen, durch­ Vermittlung des Abjages der Hausindustrieerzeugnisse, redlich das ihrige gethan hat. Glieder Mit Ende Dezember 1887 haben 533 ordentliche Mit­­ihren Jahresbeitrag eingezahlt, circa 30 Mitglieder sind mit ihren Beiträgen noch rückständig. Diese 533 Mitglieder wohnen in 102 Orten, waren 93 in Ungarn, 7 in Oesterreich 1 in Frankreich und 1 in Norwegen liegen. Die meisten Mitglieder wohnen in Kaschau (92), Mun­­tács (65) Budapest (53), M.-Sziget (42), S.-A -Ujhely (44), Ungvár (32), Nagy-Mihály (21), Torna (19). Nach Comitaten gerechnet steht auch Abauj-Torna mit 127 Mitgliedern obenan, dann folgen Zemplen (99), Berec (82), Marmarvs (60), Com. Pest (55), Ung (51). Merk? würdiger Weise hat aus dem Gömörer Komitate im Jah 1837 nur ein einziges Mitglied seinen Jahresbeit­ entrichtet, freilich zählt die Sektion in diesem Komitate üm­haupt nur 9 Mitglieder. Es ist umso trauriger, weil die Sektion in den 1e Jahren ihre ganze Kraft der in diesem Komitate geler Aggteleker Höhle zuwandte und noch zuwendet, also eine giebigere Unterfrügung erwarten durfte. Die Gömörer in sich ein Beispiel an unseren wahren Tornauern weh welch legtere an den Arbeiten zur Gangbarmachung Szadellöer und Ajer Thales so kräftig mithalfen und Freunde der Sektion geworden sind. Das Abauj-Tornaer Komitat mit Kaschau rief bezüglich der relativen Zahl der Mitglieder oben an kommt auf je 1288 Einwohner ein Karpathenwe­­glied (in Kaschan auf je 284 Einwohner) in je 1873, in Ung auf je 2486, in Semplén auf Maramaros auf je 3790 Einwohner ein Sektion je Wir wollen hoffen, daß das Jahr 1888 und speziell der Sektion recht viele neue Mitglied­e wird. Im Jahre 1888 wird die Sektion, einer a­genen­freundlichen Einladung Folge leistend, in Versammlung in M.­Sziget abhalten. sehr interessante Excursionen verbunden Mit dersel? sein und zt die Salzwerke von Szlatina und Rönapek besucht 1. flüge nach Breck auf den Güttin und auf die Opressa u, nommen werden Für ausdauernde Touristen wird eine größere Excursio arrangirt werden, mit welcher eine Besteigung des Popp 30ai. (1980 M.) der Hoverla (2058 M.) ein Besuch der Theiß­­quellen und der Besuch der in ethnographischer Hinsicht sehr interessanten deutschen Kolonien von Königsfeld und Deutsch- Molna verbunden sein wird Wir hoffen unsere Stammgäste und recht viele neue Freunde dort begrüßen zu können.­­ Karl Szigmeth. 7

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