Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1888 (Jahrgang 50, nr. 112-149)

1888-10-02 / nr. 112

mit dem“ Ausland je­­­sprach » seinen lebhaften Wünsch aus, die Kunstdenkmäler­­ Be­lehne gemacht zu sehen. Denn nur auf diese Weise werden dann die culturellen Verhältnisse und die Kunstthätigkeit Ungarns auch vom­ Auslande gehörig gewürdigt. Mr. Saglio verließ ganz befriedigt Samstag mit dem Frühzug unsere Stadt und­ begab­ sich nach Krakau, von wo er über Prag, Haßburg nach Paris zurückkehrt. — Das Mesultat derselbe in e dem bekannten und berüchtigten Werte § geben in einem ie Kunstdenkmäler Ung­a­rt gewürd­­ — Graf Joh. Hadik ist Samstag hier ange­­kommen“ und reifte Sonntag Mittag nach­ Tavarna. — Oberstabt­hauptmann v. Saad hat seinen Urlaub angetreten und den­ städtischen Fiskal Titus v.Demeter vom Obergespan zu dessen Substituten ernannt. — Verlobung. Fräulein Mola Laßgallner ver­­lobte sich mit Herrn Jul. Fel­ey, Bezirksrichter in Budapest. — Trauung. Am 25. v. M. führte zu Eperies der Ober-Stuhlrichter von Zemplin Johann Patz03 das Fräulein Marissa von K­e 8­er zum Traualtar. — Unsere akademischen Bürger hielten am Sonntag bei Stiffrie­d ihren Bekanntschaftsabend, welchem einige Mitglieder des Profeßoren-Collegiums, Herr Director Dr. Alois Klekner an der Spike, beiwohnten. Die Unterhaltung, öm­b­ R 8 c 3 Janis Nationalmusik wirksam unterstüßt, verlief in sehr animirter Weite. — Der Verein junger Kaufleute gibt am 13. d. seinen ersten heutigen Herrenabend in den Ve­­reinslocalitäten. — Einige Herren unserer kaufmännischen Jugend, (nicht der Verein junger­ Kaufleute, wie in feßter Nummer gemeldet) veranstalten am 13. b. die erste der für heuer geplanten mehreren geschlossenen Tanzunterhaltungen im Hotel Sdgaltház, deren Ertrag wohlthätigen Zwecken gewidmet ist. — Bildlisten der kön. Freistadt Kafschau : Wilhelm Maleter mit 2152 fl. 26 kr. Steuer, Philipp Brödi 2112.90, Dr. Christof Jeney 2001, Johann Stark 1991.90, Samuel Flachbart 1613.96, Karl Beller 1562 68, Andreas Tordassi 1547.56, Aladar Bielek 1485 82, Alex. Papp 1456.50, Adolf Maurer 1455 50, Karl Feldheim 1415 65, Josef Lepes< sen. 1387.26, Eduard Szerencsi 1332.59, Karl Fiedler 1325.06, Ludwig Hegedüs 1285.98, I. Wagner 1189.36, G. Galik 1098.70, 3. Mocs8äri 1018.82, Karl Szakmari 1015.86, Ludwig Holländer 1012.65, Jon. Bröß 1010.80, Ladislaus Aranyossi 939.10, Karl Freiberg 879.60, Franz Szabad 844.09, Alois Kraft 827.10, Karl Bazel 807.48, Alex. Novelly sen. 808, Baron Michael Barkóczy 792.27, Viktor Pochatki 770.15, Theodor Pauß 756.54, Josef Vojnarovitš 756.33, Adolf Girsich 737.93, Jonas Ungar 732.07, Johann Madaraß 718.60, David Strauß 713.40, Stefan Davidkö sen. 700 90, Mich. Repapky 682.33, Emerich Haydn 676.62, Bernath Klein 668.39, Peter Haltenberger 630.30, Emerich Kos 625.69, Jonas Feldmann 619.22, Emanuel Demeter 605, Simon Lechter 604.38, Daniel Molitoriß 603.31, David Weiß 595.33, Leo I. Weiß 580.89, Ludwig Török 580.58, Wilhelm Roxer 575.54, Heinrich Gregorovits sen. 565.72, Ludwig Kemeny 544 63, Emil Antal 530.80. Außer den Obigen sind zunächst am höchsten besteuert : Julius Szeferäs 511.05, Samuel Friedmann 509.90, Samuel Schwartz 503.74, Adolf Megay 502.31, Alexander Dörner 496.75, Ludwig Rifat 494.33 und Franz Hamar 492.90. — Todesfall. Am 28. verstarb hier der Advokaturs­­kandidat und k. k. Reservelieutenant Herr Dr. Ernst Ruman im 25. Lebensjahre, an den Folgen einer Kraftübung mit einem Turnapparate, wobei ihm ein inneres Gefäß platte ; sechh Wochen lang lag der hoffnungs­volle, höchst gebildete und überall sehr beliebte, junge aber schwächliche Mann am Schmerzenslager,­bis­ ihn­ der­ Tod von seinem Leiden erlöste. Dessen Leichenbegängniß fand Sonntag vom Trauerhaufe Nr. 63 der Hauptgasse unter Theilnahme auch der Regiments­­kameraden des Verstorbenen statt. — Plötzlicher Tod Am 30. v. M. Vormittags stürzte am Dominikanerpla­ner Postamtsdiener Eduard Va3cs nur plöglic zusammen ; — ein rapider Blut­­sturz machte dem Leben desselben“ auf der Stelle ein Ende und wurde dessen Leichnam ins allg. Krankenhaus überführt. — Verleihung. Se. k. k. Hoheit der Kronprinz R­ud­olf hat seiner Zufriedenheit über die im Grand Hotel Schalkhäu3 zur Zeit seiner Anwesenheit hier erfahrene eg­ogate Bedienung und Verpflegung, sowie über die von den Eigenthümern dieses Hotels gelieferten Weine gnädigen Ausdruck gegeben und der Firma­­ Sc­halkhs­ Erben und Josef Wagner mit Dekret vom 30. September 1888 8. 387, den Titel eines Hoflieferanten Sr. f. k. Hoheit des Kronrinzen verliehen. Ein Essen den Ausgezeichneten, deren Produkte auch dieser Aus­­zeichnung vollkommen würdig sind. — Prämiert wurde bei der Miskolczer Weinaus­­für vorzügliche Weinbereitungsgeräthschaften und Pressen und Adler und Gold für ausgezeichneten „Treber“ (Törköly). = Concerte. Sonntag war das Militärconcert im Hotel Shalkhaz recht gut befugt ; =­' Mittwoch 'ist dort Concert­ der National-Musik Rácz Jani. — Die Eröffnung des Cafs Docskalik-­­Herdiczky am vergangenen Samstag gab dem ma­ssenhaft versammelten bistinguirten Publicum Gelegenheit, die Eleganz dieses Locals, die Sorgfalt in der Bedienung durch eine liebensmürbige­­ Hebe, reiche Auswahl der Getränke, sowie die Reichhaltigkeit, an Unterhaltungsmitteln, Lecture, Spiel 2c. wahrzunehmen.­­Die Militärmusik zeichnete sich durch ein schönes Programm aus­ und­ erntete allgemeinen­­ Beifall. Das Cafe wird seinen guten Ruf bewahren, ein Zusammenkunfts­­ort der „besten­­ Gesellschaft zu sein, den auch Damen ohne Bedenken besuchen“ können. — Die Bräuheitsgasfe wird age neu gepflastert und trottoirisirt. Ob auch der B­­acillon-Winkel kassirt wird ? — Bestschießen. Bei dem am 30. abgehaltenen Sceibenschießen gewann das 1. Beste Herr Obri C Mayer, das 2. Bestie Herr 3. Quirsfeld, das 3. Beste Herr F- Schwigut, das 4. Beste Herr M. Widder­auf­stellung außer Littman die Firma Fleischer u. Co.­­ einen Fünfer-Schuß. Treffer-Prämie gewann Herr Moriz Widder auf 14 Treffer mit XL RU ooo | Außerdem schoßen noch die Herren Obst, C. Mayer und M. Widder je 2 Fünfer. — Militärisches.­­ -=­s Trans­ferint wurden zum Corps-Artil­­­­lerie-Regimente Freiherr von Tillex Nr. 6, der Oberlieu­­­­tenant Heinrich Hordler, und der Lieutenant Robert Jorde, beide des Corps-Artillerie-Regiments Erzherzog Albrecht Nr­.5., der Hauptmann]. Classe Franz Glan­che­r, die Lieutenante Paul S­o > und Karl Steinprinz alle drei des Corps­-Artillerie-Regimens Kreuß Nr. 12. — Bei der Officier38prüfung der Prager Einjährig- Freiwilligen sind von 38 Aspiranten 21 zurück­­getreten, nachdem vor dem Prüfungsbeginn der Com­­missiong-Präsident ausdrücklich ermahnt hatte, daß diejenigen Freiwilligen, die der d­euts­c­en Sprache nicht vollkommen mächtig seien, lieber zurücktreten mögen. Unter den resitrenden 17 Candidaten waren bies drei Czechen. Da sind jn die Ungarn vis-4-vis den Czechen die reinen Philologen, denn hier gibts doch nicht solche Ausfälle wegen Mangel der deutschen Sprache wie dort. — Die Witterung hat nach einigen rauhen Tagen gestern wieder „umgeschlagen“ und hatten wir gestern schon wieder einen schönen Herbsttag, wie ihm hoffentlich noch recht viele folgen werden. “ Wegen Störung der Sonntagsruhe durch Verrichtung lärmender Arbeit wurde der Schmiedmeister Michael Ma­ur­it und dessen drei Gesellen von der Um­­gebung seiner Werkstätte angezeigt und sehen ihrer Bestra­­fung entgegen. Der gute Mann versäumte gewiß am Sam­­stag, als an seinem Namenstage, Vieles und wollte es am Sonntag einbringen. — Dr. X hält sehr gern Toaste, um zu zeigen, daß er auch oft die Leute leben lassen will. — Fechtschule. Der geschickte Fechtlehrer Albert K­y-8­ de Konya, welcher sich über den Sommer in deutschen und französischen Badeorten aufgehalten, kommt demnächst wieder nach Kasschau, um hier einen Fechtkurs­ zu eröff­­nen, was "Freunde den edlen Fechtkunst gewiß mit Freuden begrüßen werden. Nach einem Jahre aufgefunden, beziehungsweise durch die Polizei erforscht wurde eine Granatbroscke mit rügwärtigem Medaillon, das in voriger Theatersaison im Theater verloren ging. Dieselbe erliegt bei der Stadthauptmannschaft. Auch eine Tabak­dose mit Monogramm B. J. wurde gefunden , dürfte von einem Diebstahl herrühren. — Exceß Am Morgen des 30. d. M hörte man in der Renderwachstube Lärm von der Gasse und ein nach­­sehender Render fand da ein Dußend betrunfene „Herren“ die aus dem nahen Hotel kamen und auf seine Mahnung zur Ruhe, ihn verhöhnten. Bud Einer schrieb selbst seinen Namen dem Render in dessen auf und übernahm die Verantwortung; diese Herren sind competenten Orte angezeigt worden und haben auch nebstbei die Ordnungsstrafe bei der Polizei zu erlegen. — Wachbeleidigung. Der betrunkene Andreas Kußminsky stieß den ihn wegen Lärmens auf öffentl. Straße ermahnenden Render mit einem Steine vor die Brust und wurde deshalb der Staatsanwaltschaft angezeigt. — Goneurs. Auf die durch die Ernennung des bis­­herigen städtischen Liquidators M­ih­a­l­ik zum Stadthaupt­­mann freigewordenen Stelle wird der Concurs ausgeschrieben. Näheres im heutigen Inserate , Pályázat". — Gestohlen und bestohlen. Der Kutscher Joh. Groß stahl dem Kutscher des Advocaten Herrn Dei, B­u­­[yi eine Taschenuhr, steckte sie in den auf seinem Nagel im Stalle hängenden Rot und ging wieder in Gesellschaft. Nach Hause gekommen fand er die Stelle, wo der Rod, (wie sich herausstellte, ein fremder) hing, leer und seinen eigenen Rod davon entfernt hängen. Mit dem fremden Mode, in welchen er die Uhr steclte, ging auch diese mit, ohne daß man den Eigenthümer auffinden konnte So hat die Uhr ein Anderer und der Gro­ß muß dafür fißen.­­­ Erhenkt wurde der ledige 44jährige aus Böhmen gebürtige Dombau-Steinmeß Mathias C 3­eina, in der Nähe der Pulvermühle aufgefunden. Derselbe lag auf den Knien und sein eigener Leibriemen diente ihm als Strich, mit dem er diese Selbstjustifizirung vollzog. — Die Rutschpartie. Ein erhebliches Gesellschafts­­spiel, um die Laune aufzufrischen, ist folgendes : Soviel Personen theilnehmen, soviel Stühle werden dicht an­einan­­der im Kreise aufgestellt und bis auf einem leer bleibenden besezt. Die übrigbleibende Person stellt sich in die Mitte des Kreises, und ihre Aufgabe ist nun, auf dem leeren Stuhle Platz zu nehmen. Um dies zu verhindern, rutscht eiligst der linke Nachbar u. s. f. Immer ist ein Stuhl leer, aber in rasch wechselnder Folge beständig ein anderer, so daß Ver­­suche, Platz zu finden, gewöhnlich erst nach langen Bemühun­­­gen Erfolg haben — irgend­eine der rutschenden Personen ist da im gegebenen Moment, gewöhnlich vor Lachen nicht schnell genug bei der Hand, den Plag wahrzunehmen, und­­ sie büßt dies damit, daß nunmehr sie die Stelle in der Mitte des Kreises einzunehmen hat. In zwanglos heiterer und beweglicher Gesellschaft wird­ das Spiel reichlich An-­­ Referat. Die ersten drei Vorstellungen der Tipai’ schen Gesellscchaft, worunter die legte schon den Beginn des I. Abonnements­ marsirte, waren schwach besucht ; es ist noch nicht die Zeit des Theaters und die Herrschaften haben noch am Lande, bei der Weinlese etc. zu thun. Die­ gegebenen ‚Stücke lieferten uns den Beweis, daß von den alten Kräften Benedict heiser ist und nicht singen kann, Kremer, sich, was ‚Memoiren anbelangt, gebessert hat und die Uebrigen die Alten geblieben sind. Von den „Neuen“ haben wir die Primadonna als "Saffy und als Juczika in „Veres sapka" gesehen und "gehört und sind ganz zufrieden mit ihr, sowohl was Stimme und Schulung, Action und Mimik anbelangt, nur wünschten wir, daß sie den gesprochenen Text nicht so sehr „geschäfts­­mäßig“ abmache, da sie doch auch eine gute Schauspielerin ist und es nicht nöthig hat, ihre Rollen herabzuleiern. — Fräulein Irma C3ervary wird an sich gewöhnen lassen müssen und haben wir zu wenig von ihr wahrgenommen, um mehr zu jagen. — Fräulein Ida Major sprach in „de »Medor“ sehr an und ist auch eine recht liebenswürdige Erscheinung. Von den Männern müssen wir den Heldenliebhaber­­ Anton Morvay loben, der als Zrinyi und als János (in „Veres sapka") sie in Haltung, Ton und Vortrag, insbe­­sondere durch seine­ schöne Aussprache des Ungarischen aus­­zeichnete. =­ Füsessy dürfte sich mit­ der Zeit machen, wenn er sich entscheiden wird,o ob er einen’ Hannswurst oder einen Liebhaber spielen will = für die ersteren Rollen taugt Kis­s unbedingt aufs Beste und erntete als tanzender Csizmadia in „Veres sapka" vielen Beifall. TER — Repertoire. Heute Dienstag , Királyfogás" Mor­­gen Mitwoch „Constantin ables“, Donnerstag „Gasparone“, Freitag „Idegen­nő", Samstag „Uff király", „Sonntag "Kintornas család". — „Wiener Theater. Nach einer jüngst erflossenen Verfügung müssen die Bediensteten des Burgtheaters nach Eröffnung des neuen Hauses am Franzensring, mit glattrasirtem Antlißg, erscheinen.­­ Eine ähnliche „Toilette-Ordnung“ bestand in dem alten Hause bisher nur für die Diener des Buffets. In Zukunft soll aber gleiche Bartlosigkeit für Alle gelten Werke zu pub­­­ ke ag ‚Hang finden. — ser ! Heimath und Fremde. — Se. Majestät der König soll nach dem Be­­richte einiger Blätter am Schluß der Artillerie-Manöver am Steinfelde bei Wr -Neustadt in Gefahr gewesen sein, indem nach dem Commando „Feuer einstellen“ noch ein Kanonenschuß fiel, während der König mit Suite schon den Zielobjecten zuritten. Nach neueren Nachrichten bestätigt sich dies nicht, denn Se. Majestät befand sich damals ganz außer der Schußlinie. — Ihre Majestät die Kaiserin-Königin traf 30. b. M. Früh aus Ischl, Kronprinzessin Stefanie am Montag Abends aus Dalmatien in Wien ein. — Hofjagden in Görgény. Die Vorbereitungen zu den nächsten Jagden sind schon vollendet und wurden auch, die auf den 9. Oktober laufenden Einladungen bereits ver­­wendet. Für die Siebenbürger Magnaten wurden in der Ge­­meinde Görgeny-Szt.­Imre Wohnungen eingerichtet. Auf dem Jagdgebiete selbst werden die Arbeiten noch fortgelegt . Ober­­gespan Baron Koloman Kemény und der Oberjäger­­meister Josef Pausinger sind bemüht, Alles so vorzu­­bereiten, daß die diesjährigen Jagden alle früheren übertreffen sollen. Personalien. — Der König von Griechenland ist am 28. v. M. in Gmunden angekommen und in Villa Cumber­­land abgestiegen. — König Milan von Serbien scheint nunmehr zur Ueberzeugung gelangt zu sein, daß eine gerichtliche Schei­­dung Eile von seiner Gemalin mit zu großen Schwierigkeiten ver­­sei, und soll seine principiellen Bedenken mehr gegen einen Ausgleich mit der Königin auf der Basis einer bloßen Trennung erheben. Herzog Pilipp von Koburg und Ge­mahlin halten sich gegenwärtig in Poborella auf, wo Hirschjagden stattfinden. Das herzogliche Paar begibt sich in den ersten Oktobertagen nach Vacs, von wo sie zu den Herbst­­rennen nach Budapest kommen dürften. — Ihre k k. Hoheit Erzherzogin Klotilde hat Alt-Schmels am 29. v. M verlassen und sich nach Alcsuth begeben. — Graf Julius Andrássy ist am 30. v. M., in Budapest eingetroffen ;­ zur Freude seiner zahlreichen Freunde und Verehrer ist der Graf vollkommen hergestellt. — Senatspräsident C3emegyi hat einen 4 wöchentlichen Urlaub erhalten, welcher der Vorbote der Pensionirung ist! — Abgeordneter Dr. Stefan Tipa wird im nächsten Frühjahr die Verwaltung der im Szat­­márer und im Szabolcser Komitate gelegenen Güter seines Vaters, des Minister-Präsidenten Tip­a übernehmen und seinen ständigen Wohnsitz in Kocsord (Szatmárer Komitat) nehmen, wo das Kastell für ihn bereits adaptirt wird. ---F­.1.0.0.3.-P.u-L.7-k­y,der-Großmeister-der-großen symbolischen Loge von Ungarn, wird in allernächster Zeit diese Stelle niederlegen. Wie in Freimaurerkreisen verlautet, wird der ehemalige Intendant der königlichen Oper, Baron Friedrich P­o­d­ma­ni 6­ky, zum Großmeister gewählt werden. — Verlobung. Die Comtesse Irma Andrasfy, Tochter des Graf Manó hat sich mit dem Fürsten Nicolaus Esterhäsz3y zu Budapest verlobt. Aus der Zips. — Trauung. Am 25. v. M. führte der Stuhl­richter Ladislaus Te­c­k­e zu Leutschau das Fräulein Margit v. Mattyasov.Bich­ zum Traualtar. — Todesfall Am 24. hau Joh. Samuel Szenoviß, v. M. verstarb zu Leut­ 86 I. alt und fand die Beerdigung dieses wacern Bürgers am 26. unter großer Theilnahme statt. ? — Kirche und Schule. Die neuere Widerseßlich­­keit im Tirnauer Seminar ist auf direkte Wei­­sung des Fürstprimas erfolgt. Der Primas erklärte, ‚er werde es nicht dulden, daß ein Organ der Regierung die­ Befähigungs-Zeugnisse unterschreibe, bis nicht ein Geseß der Regierung dieses Recht sichert. Der Graner Schulinspektor, der diesen Entschluß des­ Primas kannte, verlangte vor seiner Abreise nach Tirnau von der Regierung neuere Instruktionen "für jeden Fall. Die Instruktion, welche ihm ertheilt wurde, lautet, daß der Kommissär bei Unterfertigung der Befähigungs- Zeugnisse auf dem der Regierung zukommenden Rechte beste­­hen solle. "Von dem Geschehenen wurde der Primas verstän­­digt, der dasselbe genehmigend zur Kenntniß nahm. Die Re­­gierung­ wird die­­ Munizipien im Verordnungswege anweisen, sämmtliche von der­­ Tirnauer Präparandie ausgestellten, vom Schulinspektor aber nicht unterfertigten Lehrerdiplome als ungüftig zu betrachten. Anderseits heißt es, daß Schulinspektor und Direktor ganz auf eigene Faust (ohne jede Instruction) gearbei­­tet haben. — Bittere Worte Aber unsere Justiz. Vor einigen Tagen war im „Pester Lloyd“ der Senats-Präsident an der königlichen­­ Kurie Karl Csemegi, welcher bei der jüngsten Reichstagswahl für den oppositionellen Kandidaten Baron K­a­a 3 seine Stimme abgegeben, beschul­­digt worden, daß ihn sein von der Regierung verlegter Ehr­­geiz hiezu veranlaßt hätte. Csemegi erklärte diese Merkung als eine Versiche und führte eine Reihe von Bei­­spielen­ an dafür, daß er selbst als Staatssekretär dem Minister Tipa opponirt habe. Unter Anderem erklärte Csemegi : :

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