Kaschauer Zeitung, Juli-September 1889 (Jahrgang 51, nr. 76-114)

1889-07-02 / nr. 76

- 4 sg ren ==" De dés. SS "Mid. 17 ES: a EEE NETTER a ie al AM fék, SEE ÁRIA sano — Mit Wartegebühr beurlaubt: kr HEFEN Maria Severin von Steer (auch vor ahren in Kaschau gewesen). — In Ruhestand Cl. Edmund Fülhegyides verseßt: Haußmann II. IR. Nr. 34 unter Vor­merkung zu Lokaldiensten. — Das Kriegs­ministerium gibt bekannt, daß alle an Böglinge der Militär-Bildungs- und Erziehungs- Anstalten gerichteten Korrespondenzen und Postsendungen (selbst Rückstellung von Ich­wind und die Absendung durch Militärs unter Dienstcouvert mit einer, die Portofreiheit begründenden Adreßbezeichnung unstatthaft ist. — Traungen. Am 27. Juni führte der Guts­­besiter und Notar am Eperjeser k. ung. Gerichtshofe Herr Mathias Uhlarik das Fräulein Anna, Tochter des weil. Vinzenz B­e ös r zum Traualtar. — Am selben Tage fand zu Eperjes auch die Trauung des Oberlieutenants Herrn Franz Renvers des 67. L -Inf.Rgts. mit Frl. So­fie, Tochter des dortigen Advo­­katen Herrn August T­o­m­k statt. Mit der Hochzeit der Tochter feierte auch das Ehepaar T­o­m­ka sein 25-jähriges Ehejubiläum, die silberne Hochzeit. — Verlobung. Gestern verlobte sich Fräulein Agnes Adler mit Herrn Isidor Ja­ul­u­s, Gutsbesiter im Pester Comitat. — Herr Edmund Genzovits, Parquettenfabri­­kant verlobte sich mit Fräulein Anna Janiga aus Barcza. — Verlobung. Der Eperjeser Kaufmann Herr Karl Oswald verlobte sich mit Fräulein Aranta, Tochter des Herrn Wilh. Gallots<ifk. — Schlinffeier. Am hiesigen Obergymnasium des hochwürdigen Premonstatenser-Ordens zu 1­8 ß­6 wurde das „Te­ Deum“ am 29. Juni gefeiert. Das Hochamt in der Kirche. celebrirte Se. Hochwürden Franz Benedek Regent des hiesigen Conviktes. Nach der Messe hielt der Direktor des Gymnasiums Se. Hochwürden­kornel Natafalussy an das im großen Auditorium versam­­melte zahlreiche Publikum, welches aus der Jugend und aus distinguirten Gästen, unter diesen viele Damen bestand, eine Anrede, welche sich durch Inhalt und Form und durch die dem Herrn Direktor eigene feine Eloquenz auszeichnete. Er ging in seiner Rede von der Wahrheit aus, daß alles, was unser Eigen werden soll, mit riesigem Fleiße und unermüdlicher Ausdauer gelernt werden müsse. In Folge dessen tritt in Hinsicht der wissenschaftlichen Laufbahn die der Gewerbe und des Handels als eine leichtere hervor. Und,­­ wäre -- sagte Redner­­ an der Zeit, im vollen Interesse des Zeitalters mit dem Vorurtheile zu brechen, wornach Alles den wissenschaftlichen Lebensbahnen zuströmt. Er würdigte im Ganzen den gemachten Fortschritt der Jugend, deren mo­­ralisches Bestreben, und ermahnte dieselbe auch in den Fe­­rien nicht zu rasten und rief denen, die mit diesem Schuljahr das Institut verlassen, mit väterlicher Güte zu : an Gott, an Glauben, an Vaterland fest zu halten, auf daß sie glücklich und zufrieden sein mögen ! ! Nach Verlesung der Klassifikationen und Austheilung der zahlreichen schönen Prämien war dieses erhebende Fest zu Ende. Seitens der Jugend dankte dem Pro­­en Arpad Möller Schüler der VIII. asse.­­ — Schuftfest Am 28. Juni feierten die an der hies. Militär-Unterrealschule. Zöglinge dieses vortrefflichen In­­stitutes das Schlußfest des Schuljahres 1888/9. Nach den um 8 Uhr begonnenen Empfang der militärischen Ehrengäste wurden Exerzierproduktionen vorgenommen, wornach der Gottesdienst abgehalten wurde. Nach diesem besichtigten die Gäste, worunter auch die angesehensten Familien des Aristo­­kraten- und Bürgerstandes und der Beamtenwelt zu sehen waren, die wirklich schönen Zeichnungs- und Schreib-Arbeiten der Zöglinge ; hierauf folgten Deklamationen in deutscher, ungarischer, böhmischer und französischer Sprache, sowie Ge­­sangsproduktionen, welche Professor H­asel mit den Zög­­lingen des III. und IV. Jahrganges aufführte und welche allgemeinen Beifall fanden. Nachdem der Schulkommandant Herr Oberst von Siegl das recht befriedigende Resultat der Abschlußklassifikation verlautbart, die Bravsten der Braven belobt und sich von den scheidenden Zöglingen der höchsten Classe verabschiedet hatte, hielt Herr Generalmajor von Paxy an den Schul-Commandanten, den Lehrkörper und an die Zöglinge eine erhebende Ansprache, worin er im Namen der Anwesenden seinen Dank für alles Gesehene und Gehörte aussprach und die Jugend aufmunterte, auch in Zukunft mit Fleiß und Ausdauer dem schönen und ehrenvollen Ziele zu­­zusteuern, das zu erreichen ihr einziges Bestreben und der Wunsch ihrer Eltern ist. Das nachmittägige Programm verlief — so wie wir es in dieser Musteranstalt gewohnt sind — auf die glän­­zendste Weise. Ein zahlreiches Publikum hatte sich eingefunden und lohnte die mannigfaltigen Productionen der Zöglinge im Turnen, Fechten und Gesang mit wohlverdienten Beifall. Besonders die Lieder „Wanderlust“ von Abt und „Wald­­concert“ von Wiß, sowie das schöne „Verbunkosok indulója" von­­ Mihalek, (Rajta, rajta, marsfiänak van jó dolga igazán) — mit besonderer Verve und Präcision vorgetragen wurden — lebhaft acclamirt.­­ Sodann zerstreute sich Alles" auf die verschiedenen Spiel­­pläge — auch Se. Excellenz Feldmarschall-Lieutenant von Sterner war inzwischen erschienen und zeigte für die verschiedenen Produktionen der Zöglinge im Scheibenschießen, Lanzenwerfen, Armbrust- und Bogenschießen ein reges I In­­teresse.­­­ Das Promenadeconcert unserer Militär-Kapelle, das Feuerwerk, die Illumination und der Reigen mit Lam­­pions — alles gelang auf das vortrefflichste und hochbefrie­­digt verließ man das schöne Haus mit dem Bewußtsein, einen recht angenehmen Tag verlebt zu haben. — Der Kaskauer Männergesangsverein nahm mit 24 ausübenden Mitgliedern und deren Angehöri­­gen unter Führung des Präses Herrn königl. Rath und Bürgermeister Theodor Mü­n­st­e­r an dem 25jährigen Ju­­biläum des Leutschauer Gesangsvereins Theil und kam am Samstag nach 11 Uhr Vm. in der ehem. Drahtfabrik in Leutschau an, wo die Militärmusik ihn empfing. Nach einer Ansprache des Leutschauer Bürgermeisters Herrn Szön­­nyey als solcher und Präses des Gesangsvereins und Bewillkommnung duch die schönen Damen der Stadt, welche jedem Gäste aus Kaschau ein Blumensträußchen verehrten, wurde ein Lunch eingenommen. Um 2 Uhr war Bankett und Karna, begann die vortreffliche Produccon der des Zipser Sängerbundes Leutschau, Kesmark, Poprad, Kirch­­drauf und Igls, welche Herr Profeßor Schermann leitete Nach der erster Abtheilung sang Kaschau Abts „Wald­­andacht“ und auf der großen Beifall hin das Kossuthlied — das ebenfalls mit großem Beifall aufgenomm­en wurde ; nach der zweiten Abtheilung sang auf ausdrückliches Verlan­­gen Kaschau ein Bu In­y'sches Lied. — Hierauf folgte Tanz und Abends zog ein Theil der Kaschauer schweren Herzens nach Hause, während Mehrere fi nicht losreißen konnten und bis nächsten. 2 Morgen, auch bis Montag Morgen dort verblieben.­­ Alle Kaschauer sind voller Begeisterung für die lieben Leutschauer und vol. Dank für deren Gastfreundschaft.­­­ Todesfall. Am 28. Juni verstarb zu Vidrany die Gemahlin des Stationschefs der ung. Nordostbahn des Herrn Atilla Szentistványi, Frau Boriska geb. P­alfovits im 34. Lebensjahre, den 7. einer glücklichen Ehe und fand deren Beerdigung unter großer Theilnahme be ee und Bekannten am Vidranger Friedh­ofe statt. — Das Sonntags - Konzert bei Schaffhäz war gut besucht und hat Herr Capellmeister Pretl die vorgetragenen Solo-Piecen mit dem beim Bürgermeister- Jubiläum von Seite der Bürger Kaschaus erhaltenen Tactir­­sto> dirigirt. — Nationalcapelle Fatyol Lajos von Nagy: Károly wird heute Nachmittag bei der Lajos-Quelle auf der Durchreise nach Paris — in Gala - Nationalpostüm sich produziren. Der Kapelle geht ein sehr guter Ruf voraus, den dieselbe auch hier bei einigen Conzerten als verdient rechtfertigte. — Das Arbeiter-Majales am verflossenen Samstag war recht gut befugt und verlief in animirterter Weise — ; das viele Publikum ergößte sich außer am Tanze auch mit dem Lagern im Grünen, von wo aus der Ballon aufstieg und das Feuerwerk ganz gut gesehen wurde. Es war dies das lezte Majales dieses Jahres; mit ihm sind alle heurigen Unterhaltungen im Freien vom besten Wetter be­­günstigt gewesen und g­ut ausgefallen. Westschießen.­­ Bei dem am 29. Juni abgehaltenen Scheibenschießen gewann das 1. Beste Herr E. Rotter auf einen Nagel­­schuß, das 2. Beste Herr C Hau­ßer, das 3. Beste Herr I. Duirsfeld, das 4. Beste Herr M. Widder auf je einen Fünferschuß. Treffer-Prämie hat Herr M. Widder auf 17 Treffer mit 43 Kreisen. Außerdem gewann Hauptm. Plas­ke, E. Rotter, M. Widder je 1, 0 Haußer 3 Fünfer-Kreise. — Bei dem am 30. Juni abgehaltenen Scheibenschießen gewann das 1. Beste Herr Hauptm. Plas­ke, das 2. Beste Herr Alexander Stadler, das 3. Beste Herr. E. Rotter, das 4. Beste Herr M. Widder auf je einen Fünferschuß. Treffer-Prämie gewann Herr M. Widder auf 19 Treffer mit 46 Kreisen. Auf der Ring-Scheibe gewann das 1. Beste Herr Hauptm. Pl­as<ke auf 28 Kreise, das 2. Beste Herr M. Jakob auf 23 Kreise, das 3. Beste G. Elisher auf 18 Kreise. Außerdem gewann Herr ©. Elisher, G. Jakob, I. Mayer, E. Rotter, M Widder je einen Fünfer-Kreis. — Begünstigung für die Mitglieder des ungarischen Karpathenvereines. Die erste k. k. priv. Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft bewilligt den Mit­­gliedern des Ungarischen Karpathen-Vereins folgende Be­günstigung : Die Vereinsmitglieder können von Preßburg bis Orsova derart reisen, daß sie für Billet8 I. Classe den Betrag für die 11. Classe zahlen, und fahren sie II. Classe, brauchen sie nur den Fahrpreis III. Classe zu zahlen. Zur Legitimierung muß die Mitgliedstarte des laufen­­den Jahres vorgezeigt werden. Das Präsidium — Versicherungsfache. Das Ministerium des Innern verordnet, daß Immobilien der minderjährigen Waisen nur mehr bei vaterländischen Gesellschaften versichert werden dürfen. Zur Kontrollirung dieser Verfügung sind jährlich durch die betreffenden Vormünder die Polizzen bei der Waisen­­behörde­­ vorzuweisen. Eine interessante Entscheidung in Kandidations-Angelegenheiten. Der Minister des Innern hat in einem konkreten Falle ausgesprochen, daß der Wahlpräses nicht verpflichtet ist, den Wählern die Gründe darzulegen, weshalb er bei einer Wahl irgend­einen Kandi­­daten in die Kandidationsliste aufgenommen hat, doch kann er auf Anordnung der oberen Behörden nachträglich verhalten werden, anzugeben, weshalb er einen­ oder mehrere der Konkurrenten nicht in die Kandidationsliste einreihte. — Zwei Stawallmacher, Bahnarbeiter, kamen in der Nacht am 29./30. um 11­­. Uhr in die Docskalifische Gartenrestauration in der St. Läßlegasse, welche derselbe heuer eröffnete und die stets vom schönsten Publicum ihrer ange­­nehmen Lage wegen besucht wird, und begehrten Speise und Trank ; sie schimpften dann über alles und als ihnen der Gastgeber weiteren Trank verweigerte, indem sie betrunken waren, machten sie solches Spektakel, daß die anwesenden Gäste ganz entrüstet waren und man die Krawallmacher hinausbefördern mußte. Die aber bombardirten nun von draußen das Haus und schlugen Fenster und Rahmen in Trümmer und als die übrigen Gäste nach Hause gehen wollten, wurden auch diese von den Beiden mit Steinen empfangen. Man schloß wieder das Thor und wartete ab, bis die Stein­­werfer müde wurden dann stürmte das ganze Hausgesinde plößlich hinaus, um die beiden Krakehler einzufangen, welche aber entflohen. Der Lärm, den dies alles verursachte, lockte einen Render von der Hauptgasse her, dem bei der Mühle einer der Flüchtenden in die Arme lief, der auch den Anderen nannte. Beide erhielten je 5 Tage Arrest. — Die Bude am Stehengiter wurde behörd­­lich abgetragen und dem Befiger, welcher nicht nur seine Er­­laubniß zur Aufstellung derselben, aber nicht einmal einen Gewerbeschein zum Ausschank von Erfrischungen Hatte, eine Strafe von 25 fl. auferlegt. — Ausverkauf. Herr 3. Holländer kün­­digt im heutigen Inseratentheile an, daß er wegen Geschäfts­­auflösung einen Ausverkauf veranstaltet, worauf wir unsere Leser aufmerksam machen. — Des Thürmers Tochterlein, die 6-jährige Anna Hrabaner, wurde am 29. Vormittag auf der Hauptgasse von einem der zwei Windspiele gebissen, die ein Herr von draußen immer in die Stadt herein bringt, wenn er sich hier raschen und frischen läßt. Die Wunde ist so groß, daß in dem Riß ein Hühnerei Platz findet ; die Hunde waren natürlich ohne Maulkorb.­­­ Unfall. Ein Reitknecht ist gestern Vormittag in der Mühlgasse vom Pferde gefallen und wurde mit gebro­­chenem Fuße in’s allgemeine Krankenhaus gebracht. — Des Lieutenants Klage ! Es ist fatal zu heiraten. Eine Schöne ohne Geld erlaubt mein Stand nicht. Eine Häßliche mit Geld erlaubt mein Gefühl nicht. Eine Schöne mit Geld erlaubt ihr Vater nicht. Eine Häßliche ohne Geld — das ist überhaupt nicht erlaubt. — Der ungarische „Conducteur.“ Das so­­eben zur Ausgabe gelangte Juli-Heft des Kursbuches „U­t­­mutató" wird allen Bade- und Vergnügungsreisenden die besten Dienste leisten, da dasselbe außer den präzisen Fahr­­ordnungen die Preise der ermäßigten, Bade-, Saison- und­ Rundreise-Billets enthält. Besondere Sorgfalt wurde auf die Reisen nach Paris verwendet, indem die Tour Budapest Paris in allen möglichen Kombinationen zusammengestellt er­­scheint. Das Heft ist in allen Buchhandlungen­ und an den größeren Bahnstationen erhältlich. — Sicheres Mittel gegen Küchenschaben.. Das beste Mittel gegen diese Hausplage ist der Borax. Eine Abkochung von Gries mit verdünnten Bier, in welchem eine Portion Bora aufgelöst ist (ungefähr ein Eßlöffel voll auf ein Glas), gut angefeuchtet und auf kleine Brettchen aufgetragen, wird an den Stellen, wo die Insekten sich Abends einzufinden pflegen, hingestellt. Den folgenden Morgen findet man gewöhnlich die ganze Portion aufge­­fressen und dafür die Schaben theils todt, theils halbtodt­­umherliegen. Drei bis vier Wiederholungen fahrens genügen, um die ganze Brut zu vernichten, dieses Beis — Die Meiter an den Fusswegen wollen von ihrer Manier, mit den Pferdehufen die Fußsteige zu ruini­ern und die Fußgänger zu gefährden, nicht ablassen ; wir haben s­chon lange geschwiegen und die Klagen unberücksichtigt gelassen, die uns zusamen, indem wir hofften, man werde von Seite­­des geehrten Stationscommandos in der Zeitung des öfteren erhobenen Klagen darüber Gehör geben und das Reiten am Fußsteigen dem Militär verbieten. Nachdem aber noch immer Offiziere und Reitknechte hieß thun, müssen wir noch einmal uns damit befaßen. Das geehrte Mil.-Kommando warte nicht, bis wir eine bestimmte Person benennen, denn wir­ wollen nicht eine Person denunziren, sondern im Allgemeinen­ eine Abhilfe anstreben. Unsere Bäder.­­ — Bad Lublan (Lubl6) zählte am 19. b. 148 Gäste, darunter 96 Tags-Gäste. — Curbad Bl­ume­n=­thal bei Poprad hat jezt 30 stabile Gäste. — Shmefs (Tätrafüred), ist unserem Badebericht­­erstatter schwach besucht erschienen und er schrieb in unserer“ lezten Nummer hieß der Pariser Ausstellung zu ; in Wahr­­heit aber, und wie wir uns selbst überzeugten, ist nur die schöne Zeit Schuld daran, daß man in den Schmedien über­­haupt wenig Gäste sieht, da Alles stets auf Touren begriffen ist, während bei schlechtem Wetter, wie im Vorjahr, alles auf einem Knäuel in den Bäder-Conversationshallen und Tanz­­saalen zu finden ist. Gerade im Vorjahr war der Besuch zur jenigen Zeit ein schwächerer wie heuer, da damals bis 23. Juni 69 Parteien mit 363 Personen und heuer 174 Parteien mit 721 Personen Schmeks besuchten. Die Pariser Ausstellung hat Schmek­ somit durchaus nicht geschadet ; im­ Gegentheil begann die Saison heuer viel früher und auch: Bestellungen auf Saisonquartiere liefen zahlreicher als in­ allen früheren Jahren ein, so daß eine glänzende Saison zu erwarten steht. — Custozzafeier. 23 Jahre sind es her, daß: Oesterreichs Fahnen im Siegeslaufe auf den Feldern von Custozza flatterten. Custozza ! welch erhebender Name, dessen Klang jedes­ Soldatenherz mit Begeisterung erfüllt und die Pulse Höher­ schlagen läßt !­­ : Das in Mistolcz garnisonirende Infanterie-Regiment Nr. 5 Ludwig König von Portugal feierte diesen Tag als­ einen besonderen Fest- und Ehrentag. Hat doch der ruhmreiche Sieger von Custozza Seine kaiserliche Hoheit Feldmarschall Erzherzog Albrecht nach der­ errungenen Schlacht sich bewogen gefühlt, den von Ihrer­ königlichen Hoheit Weiland Königin Mutter von Baiern ges­­pendeten Lorber-Kranz dem an der Feuertaufe mit besonderer Tapferkeit Antheil genommenen Regimente Nr. 5 zu widmen, welcher durch die Allerhöchste Gnade seiner Majestät als stolzester Fahnenschmut, für „ewige Zeiten“ zu tragen be­­willigt wurde. Als Vorfeier wurde bereits am 22. d. M. Nachmittag, vom genannten Regimente auf der reich dekorirten Militär Schießstätte in Anwesenheit Seiner Exzellenz des Truppen- Division 8 - Commandanten Feldmarschall - Lieutenant von Ciharz ein Bestschießen mit Musik bei Vertheilung von namhaften und zahlreichen Besten veranstaltet. Sonntag­s am Vorabende, so war Retraite mit Musik und Ständchen beim Divisionär und anderen hohen Persönlichkeiten. Tags darauf war Tagwache mit Musik, dem um 9 Uhr Vormittags ein großes Hochamt in der städtischen­ Pfarrkirche folgte, und welchem die Gästen der Behörden und alle Offiziere und Beamte der Garnison, sowie die gesammte Mannschaft des­­ Regimentes beimwohnte. Nach der Messe versammelte sich Alles im Hofe der großen neuen Kronprinz Rudolf-Kaserne, wo Oberst und Regiments-Kommandant Johann Goldschmidt in be­geisterter Rede und im Angesichte der­ begränzten Fahne die hohe Bedeutung der Regimente in deutscher, ungarischer und­­rumänischer Sprache in­ Erinnerung brachte und welche in­ begeisterten nicht enden wollenden Hoch- und Elfen-Rufen auf Seine Majestät dem obersten Kriegsheren und dem Sieger“ von Custozza, bei der vieltausendköpfigen Menge, den lebhaf­­­testen Widerhall fand, ab . Die Mannschaft erhielt an diesem Tage ein besonderes­ Festessen, und um 1 Uhr Mittags vereinigte er das Offi­­zierskorps des stehenden Heeres und der königlichen ungarischen­ Landwehr der Garnison zum Bankett im großen Prachttank des Hotel Dresdner, wo von Seite des Divisionärs und des­ Regimentes schwungvolle Toaste auf Seine Majestät, Erz­­­herzog Albrecht, schließlich auf das Regiment Nr.­5 ausge­­bracht wurden. J­etz! IE nt ! Nachmittags. versammelten sich alle Theilnehmer mit dem­ Damen nebst vielen Eingeladenen vom Civile im festlich aus­­gestatteten Offiziersgarten, wo mit Restschießen, Kegelspiel und als Vorst­­ Eb­elnachrichten 2c.) zu frankiren - | ; - . '

Next