Kaschauer Zeitung, April-Juni 1893 (Jahrgang 55, nr. 38-74)

1893-04-01 / nr. 38

ET: § 4 L Mt GEE fa & N 2. RETTET x BR­a­u­es Nr. 38. „Kaschauer Zeitung“ 1. April 1898. Lokal-Rachricten. — Der hohen Ofter-Feiertnge wegen er­­scheint Die nächste Nummer unseres Blattes Donnerstag den 6. ds. ; Kirchliches. — Die heutigen Auferstehungsfeierlichkeiten finden statt : Um 1 Uhr Nm. in der A Kalvarienkirche ; um 2 Uhr am Ro­­salienberg ;3 Uhr im Elisabethinum ; 4 Uhr in der Dominikaner­­kirche ; 5 Uhr Kirche (celebrirt in der Nonnenkirche 3; 6 Uhr in der Seminar­­von Sr. bischöfl. Gnaden); 7 Uhr in der Prämonstratenserkirche. Weihe Am Dofersonntag: Osterbrod- und Victualien­­um 6 Uhr in allen Kirchen, um 9 Uhr hl. Messe in der Seminarkirce, celebrirt durch Sr. m. Gnaden und ungarische Predigt von Hw. Stephan 8. Am Ostermontag Hochamt um 9 Uhr Vm. in der Seminarkirche und ungarische Predigt gehalten von Hw. Emerich T 6­th. ß Personalien. — Se Exc« Corpscom Graf Vertult Gyllenband ist Donnerstag Abends 8 Uhr vom Rei­henbegängniß des G. b. C. Baron Edel­heim Gy­ul­ay hier eingetroffen. — Herr Direktor Karl Tetmajer von P­rzerwa der hies. staatl. Maschinen-Gewerbemittelschule ist von Meran, wohin derselbe an das Eiterbelager seines geliebten, dort an Diphteritis erkrankten und auch dieser jüdischen Krankheit zum Opfer gefallenen 4jährigen Töchter­­ders EÜ­a eilte, hierher zurückgekehrt, wo ihm die allgemeine Theilnahme über diesen herben Verlust entgegengebracht wird. — Herr Bankdirektor David Rotten­­berg befindet sich, wie wir zur Freude aller seiner vielen Verehrer melden können­, am Wege der Besserung und ist zu hoffen, daß derselbe bald von seiner hartnäckigen Krank­­heit befreit werden wird. — Frau Materna hat das für den 9. April bestimmte Conzert abgesagt, nachdem dieselbe die Zeit für ungünstig hält und beabsichtigt dieselbe hierher, Anfangs November zu kommen. — Pälmay Zlka. Am 27. Abends verabschiedete sich Frau Zlka P­äl­ma­y vom Theater an der Wien, in welchem sie drei Jahre gewirkt hat. Frau Pälmay trat als „Mamsell Nitouche“ in derselben Rolle auf, in welcher sie am 19. April 1890 an dieser Bühne zum ersten debütirt hatte. Das Theater war vollständig ausverkauft, Male jn viele Personen konnten gar keine Pläte mehr bekommen. Die Künstlerin wurde nach jedem Akte wiederholt gerufen und erhielt zahlreiche Blumenspenden. Nach Schluß des Stückes wurde Frau Pálmay ein halbes Dußendmal vor die Rampe gerufen , sie trat vor und rief in ihrem deutsch-ungarischen Dialekt : „Auf Wiedersehen!“ Als Beweis für die ungewöhnliche Beliebtheit der scheidenden Künstlerin sei noch erwähnt, daß als sie nach Schluß der Vorstel­lung das Haus verließ, vor dem Theater einige Hundert Personen auf Frau Palmay warteten und sie mit stürmischen Hoch- und Eljen­­rufen empfingen ; auch Blumen wurden ihr in den Wagen gereicht, der sich nur mühsam den Weg durch die Menge ahnen konnte. Imre­­stadt. Ernennungen. — Dr. in Nyiregyháza. Alexius K­ov­ác zum kön. öffentlichen Notar — Transferirung. Der Exekutor des Szatma­r- Nemetier Bezirksgerichtes Bela K­o­v­i­c 8 wurde zum Be­­zirksgerichte in Nagy-Károly transferirt. Hymen. — Dieser Tage hat sich der hiesige Kaufmann Herr Ernst Hen­­ je mit Fräulein Irma von Roxer in Nä­­a (Nichte des Herrn Advocaten Titus von Demeter) verlobt. — Das 1848/99r Reliquien-Museum, respec­­tive dessen Hauptarrangeur und Begründer Herr Graf Bela Kreith, gibt sich alle Mühe, um die Hauptstadt als Ort eines solchen Museums gegen die Städte Yrod, Kolozo­­var und Debreczin zu erhalten und hat viele Preise auf Ar­­beiten ausgeschrieben, die in diesem Sinne verfaßt sind. Leider ist der Zeitpunkt der Einlieferung (1. April) ein so kurz be­­messener gewesen, um viel Material zusammenzubekommen, dann fehlt es den meisten Blättern an Raum, längere Ar­­tikel solchen Genre­s aufzunehmen. Was aber die Bereicherung des Museums anbelangt, verdolmetschen wir gerne die Bitte der Museumsleitung, indem wir in deren Namen alle unsere Leer und Leserinen ersuchen, glorreichen Epoche dem Museum Reliquien aus der 1848/9er leih- oder geschenkweise und nie r­­in Geld, die wir gerne übernehmen, zukommen zu lassen. — Zur Millenniums-Ausstielung. Zum Prä­­sidenten der historischen Ausstelung hat der Handelsminister den Grafen Bela Széchenyi ernannt. Da sich jedoch Graf Széchenyi für einige Wochen zur Chicagoer Ausstellung begibt, wird im der für die nächste Woche anberaumten kon­­stituirenden Sipurg Handelsminister Béla L­uk­á­c­s persön­­li präsidiren. — Der Handelsminister hat den langjährigen Sekretär des Landes-J Industrievereins Moriz Gelleri zum Sekretär der Millenniums­- Ausstellung ernannt. Im Er­­nennungsdekret gibt der Minister der Erwartung Ausdruc, daß Gelleri seine während einer vieljährigen Thätigkeit auf dem Gebiete der Industrie- Einwilung erworbenen Erfahrungen, seine Fachkenntnisse und seine vielseitige Bildung der Ange­­legenheit der Ausstellung widmen und die Realisirung des angestrebten Zieles aus vollen Kräften fördern werde. — Die Herren Philharmoniker werden mit dem für das Rothe Kreuz- Conzert bestimmt gewesenen Pro­­gramme am Montag vor geladenen Gästen sich produziren und dürfte diesmal statt dem Academiesaale der Prunksaal Scalkhäz hiezu aus­ersehen sein. — Theater. Herr Dei. Tipay beginnt morgen den 2. April mit „Pröbahäzassag“ den Nachtrags- Cyclus zur heutigen Saison und gedenkt derselbe im April auf 1—2 Wochen nach Eperjes zu gehen und dann wieder bis Ende dieses hier zu spielen, so daß mit ersten Mai fon der zu­­künftige Director Herr Hal­may mit seiner Gesellschaft sich hier zu produziren Gelegenheit haben dürfte. — Conzert der National-Musikkapelle Horváth findet morgen Sonntag im Grand Hotel Schalkhäz statt. — Die Gewerbec­orporations- Kranken Aus­­hilfskassa hat einen Bericht an die Mitglieder derselben vertheilt ; nach diesen sind im Jahre 1892 an Beiträgen von Arbeitsgebern 892 fl. 68 fl., von Mitgliedern 1894 fl. 60 kr., an Zinsen 6 fl. 45 fl. und andern Spenden und Einnahmen 371 fl. 74 kr., zus. 3155 fl. 47 kr. eingegangen. Von dieser Summe wurden an Gehalten 619 fl. 50 kr., Sustentationen 643 fl. 25 kr., Spitalskosten 148 fl. 60 kr., Arzneien 214 fl. 16 fl., Beerdigungsbeitrag 20 fl., Einrich­­tung 509 fl. 15 fl., andere Ausgaben 5 fl. 48 kr., zusam­­men 2476 fl. 04 kr. ausgegeben. An Mitgliedern zählte die Cassa am 31. Dezember 1892 — bl­s 1999 von 2297, welche am 15. August 1892 Mitglieder waren. — Zur Bewegung der Privatbeamten. Aus der hauptstädtischen Presse dürfte bereits Jedermann die Ber­wegung bekannt sein, welche die Versorgung der Privatbeam­­ten im Falle der Arbeitsunfähigkeit zum Ziele hat. Sei aber diese Idee noch so löblich, so war das Vertrauen zur Lebens­­fähigkeit einer solchen Versorgungsanstalt zu Beginn ein sehr geringes, denn es war zu befürchten, daß das edle Bestreben eben an der Gleichgiltigkeit der Interessirten Scheitern wird. Diese Ansicht bewährte sich aber alsbald für falsch, denn die Privatunternehmungen und deren Beamten beeilten sich kaum zwei Wochen zu Hunderten den an der Spiße der Be­in­wegung stehenden Kapazitäten Vertrauen zu wollten. In den meisten Städten konstituirten sich auch die Provinz-Commissi­­onen um den Verkehr mit der Centrale zu erleichtern. Und nun erhalten wir folgenden Aufruf an die Privatbeamten von Kassau und Umgebung. In Folge der Bewegung der Central-Vorbereitungs­­commission zur Errichtung einer Landes- Pensionsanstalt für Privatbeamte erlauben wir uns die Interessirten, namentlich die Herren Chefs und Beamten der Privatuntern­ehmungen, wie Geldinstitute, Assekuranzen, Mühlen, Handels- und In­­dustrie-Aktien- Gesellschaften, Unternehmungen und Firmen, Handeln, und Gewerbekammern und Gremien, Landwirth­schaften, Genossenschaften, Bau, Communications, und andere Unternehmungen, Spitäler, etc. 2ic. zum Anschlusse­n an die Landesbewegung und zur Conftitwirung der mission einzuladen, zu welchem Behufe dieselben­ Kaschauer Dom­­am 2. April, Ostersonntag um 11 Uhr Bm im Rathsaale am Stadthaus je zahlreicher erscheinen mögen. Kaschau, am 30. März 1893. Die Vorbereitung?commission für Kaschau der Landes-Pensionsanstalt für P­rivatbeamte. — Der Karpathenver­eins-Generalausihur hält am 8. April Nm. 2*­, Uhr im Komitatssaale zu Leut­­igau seine Sigung ab. Außer den currenten Sachen kommen auch ein Antrag wegen Aufstellung einer photografischen Section und eines Ausflugscomiter, sowie die Frage der Ber­theiligung des Vereins an der Milleniumsausstellung zur Verhandlung. — Eine Electricitäts-Actien-Gesellschaft für Licht und Kraft ist — in Kés­mark im Entstehen ; könnte der hiesige Herr Gasdirector, Cl­as, der ja doch auch ein tüchtiger Electrotechniker ist, eine solche Anlage an Stelle der, wie man sieht, unzureichenden Gasanlage, nicht hier zu errichten trachten ? Das Geschäft würde sich rentiren, und wäre umso leichter jezt durchzuführen, nachdem die Wasser­­kraft des Hernad zur Verpachtung kommt und zu einer Elec­­trizitätsanlage überaus tauglich ist. Nicht nur die Beleuchtung der Stadt, aber auch Kraft­­vertheilung an Jedermann könnte dadurc­h erzielt werden, was nicht geringen Gewinn hereinbringen würde. — Das Stos­ßer Kaltwasser- Heilbad ver­­sendet wieder seine Zirculäre und es freut uns, Gelegenheit nehmen zu können, diesen ausgezeichneten Lusk­urort hier unier der anempfehlen zu können Leßteres ist wohl in Anbetracht des bereits großen Standes an stabilen Publikum fast un­­nöthig, aber wir wünschen, daß dieses Bad stets an Ausdeh­­nung gewinne, damit immer noch mehr Heilbedürftige dort unterkommen könnten, deren Viele jezt dort keinen Platz be­­kommen. Darum sollten immer noch mehr diesen schönen Ort kennen lernen, der der Vergrößerung fähig und auch werth ist. Jeder, der Stock besucht, wird sein Wiederkommen, wenn euch nur als Erholung Heischender versprechen und ein siche­­rer Besuch wird die Vergrößerungs- und Verschönerungslust nur zu erhöhen geeignet sein. — Das Heilbad Erdsbenye, einer der besuch­­testen und beliebtesten Curorte der Hegyalja wird am 11. Mai eröffnet. Näheres im heutigen Inserate der Badeverwaltung. — Der Kiosk- Entrepreneur Herr Szalay hat von hier aus 20 Kioske nach Preßburg spedirt, wo dieselben zur Aufstellung kommen. — Die Trammwaplinie nach Baranek wird Sonntag und Montag Nachmittag befahren werden und wird dem Publikum zu Ausflügen ins Csermelythal zur Verfü­­gung stehen. Sodann wird der Verkehr nur an Sonn- und Feiertagen stattfinden, bis am 1. Mai der regel­­mäßige tägliche Verkehrsplan in Wirksamkeit tritt. Mit Dampf wird erst vom 1. Juni ab­gefahren werden. — Klusinsky's Klaviere haben eben so guten Ruf, wie guten Klang und bedingt der Letztere den Ersteren auch hier, wie überall, wo es um einen guten Flügel zu thun ist, um ein Piano oder Harmonium, seien die Instrumente nun neu oder überspielt, getauft oder gemiethet. In Neuestem hat die Firma die amerikanischen Orgelharmoniums hier einge­­führt, die beste Rekommandation verdienen. Siehe übrigens Herrn Karl Klusinsky's Inserat in heutiger Nummer. Militärisches. — Konkurs auf Auditoriatd-Prak­tifantenstellen. Mit 1. Mail. 3. können mehrere Auditoriat3-Praktifantenstelen mit dem Adjutum jährlicher 500 Gulden zur Belegung gelangen. Bewerber um derlei Stellen haben ihre gehörig instruk­ten Gesuche beim k. u. Militär-Obergerichte in Wien (Universitätsstraße, Korps­kom­­­. mando, Gebäude III. Stab) einzubringen. Die bezüglichen Auf­­nahmebedingungen sind in den organischen Bestimmungen für das k. u. kf. Auditoriat (Normal-Verordnungsblatt 9. Stüd vom Jahre 1881) enthalten. — Die Militärk­apelen in der Pro­­vin­z. Auch in Szegedin hatte, wie bekannt, die Abfingung des Kossuthliedes bei der Aufführung von Gerö's "Pröba­­házasság" denselben Effekt wie in der Hauptstadt. Es kam zu Demonstrationen, in Folge deren die mitwirkende Militär­­­­kapelle das Haus verließ. Ein Szegediner Blatt weiß aus diesem Anlasse zu berichten, daß in Zukunft den Militärka­­pellen überhaupt verboten werden wird, bei den Theatervor­­stellungen in der Provinz mitzuwirken. Wäre sehr schade. — Die Kassauer Handelsbank-Aktienge­­sellscaft hält am 16. April um. 11 Uhr im eigenen Lokale ihre ordentliche Generalversammlung ab. Näheres im „Meghivas“ der Direktion im heutigen Blatt. — 19,982 Kilo Schwefelbohnen werden im­ Entrepot am Bahnhofe am 5. April 2 Uhr Nm. versteigert. Näheres im „Ärverssi hirdetmény" des öff. Notar Dr. Jul. Offenheimer im heutigen Blatte. — Cassiers­ und Correspondenten:Stelle bei der hies. Kunstmühl-Aktiengesellschaft ist zu beseßen. Näheres im heutigen Inserat „Pälyäzat“ der Mühlen­­direktion. — Ein provisorischer Steuerexekutor wurde von der städtischen Generalversammlung anzustellen be­­willigt. Bewerber um diesen Posten haben sich persönlich ent­­weder beim Herrn kön. Rath Bürgermeister Theodor Münster“ oder beim Herrn Steueramtächef zu melden. — Eine öffentliche Noulette ist am Glacis,­ Ausgang der Faulgasse, aufgestellt, schaft ihre Kreuzer hintragen, um von wo Kinder und Diener­­den aufgestellten Ge­­­winnsten etwas gewinnen zu trachten. Es ist merkwürdig, daß dieses Spiel in Localen verboten, im Freien aber ges­­tattet ist. — 1700 Frischlinge aus der Mezöhegyeser staa­t­­­lichen Schweinezucht werden verkauft und sind Offerte zu der, am 17. April 11 Uhr Vm. im Rathsaale des Aderbauministeri­­ums in Budapest stattfindenden Verhandlung einzureichen. Die Schweine sind in 5 Partien in Mezöhegyes ein­­gestellt ; Offerenzen haben 2000 fl. Reugeld zu belegen. — Die Gassen und Häuser der Vorstädte sind noch immer nicht beschrieben und nummerirt. Am Rakóczy-­­und Bethlenkörut (??) prangen noc immer die „Glacis“­­Tafeln und die Häuser draußen tragen noch die alten Haus­­nummern oder gar keine. Entweder war nun die Neunummerirung nothwendig oder nicht ; im ersteren Falle sollte schon längst Ordnung sein, im letzteren Falle hätte man die Verwirrung vermeiden sollen, die feit herrscht, in dem ein Haus im amtl. Verzeich­­nis eine ganz andere Nummer trägt, als am Hause zu­ sehen ist. Wir wissen nicht, ob dieß der Herr seiner jüngsten Rundfahrt durch die Vorstädte Obergespan auf in den Bereich seiner Aufmerksamkeit zog ; wenn nicht, so möge ihm dies­er Anlaß bieten, die Sache in Ordnung bringen zu affen. — Zu Numpold’s Poprader Bierhalle ist auch Flaschenbier zu 12 Kreuzer der halbe Liter (6 kc. extra für die Flasche Elsaß) erhältlich und ist es zu empfehlen, eine Probe damit anzustellen. — Das Orpheum beginnt am morgigen Tage­ an Vorstellungen aufs Neue und sind viele Novitäten in ussicht. — Im Interesse der allgemeinen Rein­­lichkeit ist eine Kundmachung der Oberstadthauptmannschaft­ erschienen, die auch im heutigen Inseratentheile unseres Blat­­­tes enthalten ist.­­ Darin wird merkwürdigerweise konstatirt, daß die bes­cördliche dießbezügliche und die auf die Desinfizirung, Woh­­nungsüberfüllung, Halten von offenen Brunnen, u.­­. w. bei zugnehmenden Vorschriften sehr selten, meist gar nicht befolgt werden und angedroht, daß Unterlassungen bei der zu gewär­­tigenden polizeilichen Revision strenge gestraft werden. Dieß hören wir alle Jahre und fragen uns, ob es einen Fall geben darf, daß jemand den Befehl der Stadt­­hauptmannschaft so negiren kann, daß dieselbe den Ausspruch, zu thm­ in der Lage ist, es kämen Fälle vor, in welchen irgend­wer (wer ?) diesen Befehl gar nicht befolge ? Dieser soll sans phrase strenge gestraft werden, statt daß, wie ge­­wöhnlich, klein­e Unterlassungen ausgebauscht u. der ganzen­ Strenge des Gesetzes theilhaftig werden. — Bahnunfall. Der Gastwirth Johann S­ek­er­rát am Holzplaß wurde gestern vom Budapester Zuge über­­fahren und ihm den Kopf vom Rumpfe gänzlich abgetrennt. Derselbe suchte am Bahnhof auf, die­ ihm am „Letzten“ zu zahlen die Bahnhofbediensteten­­ hatten, hörte auch das­ Pfeifen des Zuges, sprang aber, statt in's Freie, gerade auf“ das befahrene Geleise, wo ihn der Tod in so gräßlicher Art­ erreichte. Al­s Die Möbelfirma Jakobovics wird über die Feiertage in ihrer Auslage eine Ausstellung einer Speise-­­Zimmergarnitur im Baroque-Styl veranstalten, auf welche wir die Aufmerksamkeit des Publikums zu wenden uns veranlaßt fühlen. ű — Das ,Ta-ra-ra-boom-de­ay" wird mit­ diesem Refrain am Geburts­orte in London gesungen und­ nirgends mehr so —; in Paris lautet der Refrain: — Tha-Rha-Rha-Boum di-Ho !“ -- Ertl in Wien singt: „Trara ra bum diree !“ — im­­ Volkstheater in Budapest singt man: „Taradi bum diäh“, im Kaschauer Theater : „Tra­­ra-ra-bum diäy“, im Kaschauer Orfeum : „Ta-ra-ra-bum-­­D'Ey“, — im Preßburger Orfeum : „Da-ra-ta-bum-t­je !* im Budapester Orfeum : „Tra-tra-ra-pum-die !* u. |. f. So ist nämlich diese Piece überall wörtlich angekündigt, wie sie“ erst gesungen wird, dürfte noch interessanter sein. — Eine Kubazigarre liegt vor uns, welche der­ Befiger (selbst Trafikant) anrauchte, dabei aber einen Zungen­­reiz spürte, dessen Ursache er in einem vielsagenden Haare­ fand, das einen Zoll weit, kokett geringelt aus der Spike der Zigarre herausragte. Wie viel von dem schönen schwarzen­ Haare noch in der Zigarre darin sein kann ,­ suchten wir no< nicht zu enträthseln und können auch nicht konstatiren, aus welcher Gegend dies zarte Verbindungsmittel zwischen­ Arbeiterin und Consumenten stammt ; =- wir können die Fort­­setung der Untersuchung, die jedenfalls zu Tage liefern könnte, nur der hiesigen interessante Details­­k. u. Zigarren- und Tabak. Fabriks- Direktion überlassen, die in solchen Sachen mehr spiritus spurü befiken dürfte, als die armen Raucher. ' :

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