Kaschauer Zeitung, Juli-September 1893 (Jahrgang 55, nr. 75-113)

1893-07-01 / nr. 75

a Nr. 75. „Kaschauer Zeitung" 1. Juli 1898 nungeaccessist Victor Rautenstrauch der Genie-Direc­­tion in Kascau zur Genie-Direction in Wien . =“ mit Wartegebühr beurlaubt Hauptmann I. Ef. Vinzenz S­ugovic des J.-Rgts. 34 . — außer Dienst verseßt : Oberlieutenant der Reserve Karl Weber von Webenau des Corps-Art.­­Rgts. Nr. 6. “ =“ in Ruhestand und­ von K­a­rl des Inf.-Rgts. verlegt: Oberlieutenant Eme­ 66 ; — die Ablegung der Offizier Scharge bewilligt : dem Lieutenant i. d. Reserve Andreas Janck6 de Eßtel­­­­ek des Inf.-Rgts. 34 ; — der Austritt aus dem Heeresverbande bewilligt : dem­ ­ Oberarzt i. b. Reserve Dr. Josef L ip p a des I.-Rgts. 67. — Die Einführung tragbarer Zelt­­ausrüstung für die Fußtruppen des Heeres wurde von Se. Majestät genehmigt. Die diesbezüglichen näheren Bestimmungen wird die „provisorische Instruction über die tragbare Zeltausrüstung" erhalten. Die Weisungen wegen der successive erfolgenden Aus­gabe der Zltausrüstung an die Truppen werden im Wege schriftlicher Verordnung ergehen. — Der Gärtnerverein hält morgen 10 Uhr Vm. im ae EE seine constituirende Versammlung ab. „Was will denn der Verein ?* hören wir des öfteren fragen. „Ic hab meinen Garten, in dem kann ich nach Herzenslust­experimentiren so viel ich nur will.“ — „Ic hab einen Gärtner, der pflanzt und pflegt mir meinen Garten und Blumen so gut, wie ich es nicht besser wünschen kann.“ — „Ic pflege mir meine Blumen besser und habe schönere Blumen, wie mancher Gärtner.“ — Nun das ist alles rich­­tig ! aber nur der geringste Theil der Gesellschaft lebt in told­glücklichen Verhältnissen und verhältnißmäßig wenige können eine Erdstolle ihr Eigenthum nennen, und die große Mehrzahl sehnt si nach dem Genuße der göttlichen Natur, und wenn dies auch nur in Miniatur zu erreichen wäre. Wie viele Menschen, die wirklich im ihrem innersten Herzen wahre Baum- und Blumenfreunde sind, das heißt, eine reine Freude an Gottes Gabe in dieser Richtung haben, stehen rathlos da, wenn ihnen das glückliche 208 zu Theil wird, ein Stücken Erde in einen Garten umschaffen zu können. Sie wissen nicht, sollen sie Eschen, Ahorn, Linden, Eichen, Fichten, Obstbäume, oder Sträucher pflanzen, auch was sich für das eine oder andere in Bezug auf Boden oder Lagen am besten eignet. Hier soll der Verein zuerst helfen. Ziel und Zie> des Vereins ist also : zunächst unter seinen Mitgliedern, und durch diese im weitesten Kreise die Kenntniße aller der brauch­­barsten Bäume, Sträucher, Blumen, Gemüse zu verbreiten. Die Gelehrten der Gesellschaft, die Botaniker, die Gar­­tenbefiger, Gärtner, Forstleute, Gartenfreunde und andere kenntnißreiche Männer sollen ihr Wissen untereinander zum Wohle der Allgemeinheit austauschen und verbreiten helfen. E38 soll das s<öne und nüßliche Alte, was wir schon im reichen Maße besitzen, richtig beleuchten und unsere gegensei­­tigen Erfahrungen uns und aller Welt bekannt gemacht werden. Das Neue, in allen Welttheilen aufgefundene und zusam­­mengetragene, soll gewissenhaft geprüft und seinem Werthe nach schäßen gelernt und gelehrt, dessen Kultur zum Nuten und zum Wohle des Nächsten und unser 3elbst befördert werden. Interessante Mittheilungen über Gartenbau sollen ge­­sammelt und zunächst unter den Mitgliedern verbreitet wer­­den, welche solche dadurch wieder weiter zu geben in die Lage kommen? Wo Rath nothwendig ist, soll er beim Verein gefunden werden und kann ihn der Einzelne nicht sofort geben, so wird Umfrage unter den Mitgliedern oder bekannten Vereinen ge­­halten werden, bis die Frage erledigt sein wird. Ziel und Zweck des Vereins ist also, Alles, was im Gartenbauwesen und der Hortikultur vorkommt, zu fördern und deßhalb empfehlen wir Jedermann, auch dem Zimmer­­pflanzen-Freunde und den vielen­ Blumenfreunden, denen die Pflege einer Hofe>e oft Freude bereitet, die Theilnahme an diesem Vereine, dessen Streben ein so allgemein nüßliches ist und dessen Wirken­­offentlich recht bald für sich zu sprechen Gelegenheit bekommen wird. — E<ubhmacer-Selbstbildungs­- Verein. Mit Erlaß Nr. 45493/V. 10. cz. sind die Statuten dieses Vereines vom Minister des Innern ohne Renderung mit der Guthei­­ßungsklausel versehen worden. Der Vereinsausschuß gibt dies allen Mitgliedern se­wohl, als auch allen Fachgenossen und Vereinsfreunden mit dem Ersuchen bekannt, das Streben des Vereins, die Ausbildung seiner Mitglieder in fachlicher, wie intellectueller Hinsicht zu fördern, eine Bibliothek anzulegen, Fachschriften zu aquiriren, conditionslose Fachgenossen auf der Durchreise zu unterstoßen und ihnen Pläne zu verschaffen etc., durch Beitritt zum Vereine Vorschub zu leisten. Der Verein hat unterfragende und ordentl. Mitglieder ; als Ichteres kann jedermann, der in welch immer Zweige des Schuhmachergewerbes arbeitet, ob Mann oder Frau, aufge­­nommen werden und zahlt Einschreibgeld 30 kr. und einen monatl. Beitrag von 20 kr.. Wir nehmen anerkennend die Dreh­ung dieses Vereines zur Kenntniß, welcher die Fortbildung dem Zeitgeiste entspre­­chender Fachgenossen und Heranziehung derselben in die Gesellschaft zum Ziele hat und wünschen wir, daß recht viele der leßteren sich demselben einverleiben lassen mögen, wodurch allein der Verein zur Blüthe gelangen kann. Bücer|penden für die Bibliothek werden dankbarst an­­genommen. Einschreibungen können bei Herrn Mich. Ba­ll­a, Hauptgasse Nr. 51 zu jeder Zeit geschehen. — Der Dilettantenausflug nach Szalancz am 2. b. unterbleibt, nachdem die Veranstalter in Erfahrung brachten, daß der Bruder des Gutsherrn am Krankenbette liege und dieselben durch Verzicht auf eine dort abzuhaltende lärmende Unterhaltung diese so ernsten Verhältnisse regardiren zu müssen glauben. Der Ausflug ist nur verschoben worden. — Majales. Morgen hält der Selbstbildungsverein der Kaschauer Stuhmacer beim „Lajosforräs“ seine Sommertanzunterhaltung ab, zu welcher Karten 8­60 fr. bei Stark & Társa, Johann Tomas und im Schuhmacher­­gestuft im Kammergebäude zu haben sind. — Berstschießen. Bei dem am 29. v. M. abgehal­­tenen Industrie-Scheibenschießen gewann: Das 1.­­Beste Hr. Eugen Pottornyay Honvedhauptmann. Das 2 Beste Hr. Josef Mayer. Das­­ Gleichenfest. Am 3. Beste Herr Mór Widder, 28. feierten die Bauleute des Architekten Herrn Eduard Reich­man das Gleichenfest am Neubaue des Herrn Roth in der Csatorna utcza, Ede der Mühlgasse, welcher sich recht nett repräsentiren wird. — Historisches Concert. Am 5. b. werden toil wieder Gelegenheit haben, Herrn Julius K­ald­y's ausge­zeichnete Sängerschaar in der Production ungarischer histori­­scher Lieder und Gesänge zu hören. Eine Farce derselben sind die Kuruczen - Lieder,­­ welche es wirklich verdie­­nen, daß man sie zum Leben erweckte, um in unsere Gene­­ration etwas urmagyarisches Gefühl einzuimpfen. Die Mit­­wirkenden sind sämmtli< Mitglieder der königlichen Oper in Budapest. Fräulein Sofie György, Irene C8ip r und Herr Alexander Beres 8 versehen den gesanglichen Part, Herr Julius K äl­d­y, Direktor der Budapester Musikschule und Fräulein Isabella K­uliff­ay besorgen die Klavier- und Cimbalbegleitung, Herr Adolf M­eier endlich handhabt das speziell ungarische Blasinstrument, den tárogató (beiläufig Feldtrompete). Das Programm besteht aus drei Abtheilungen. Die erste umfaßt 5 Lieder aus der Tököly's<en Zeit, Ende des XVII. Jahrhunderts. Die zweite enthält Lieder des Rákóczi'sten Zeitalters, Anfang des XVIII. Jahr­­­­hunderts. Die dritte Abtheilung endlich besteht aus 8 Liedern in den Zeitraum von 1722—1789 fallend. Schließlich sei noch erwähnt, daß Sämmtliche Programm­­nummern für Klavier und Gesang eingerichtet, mit vollstän­­digem Text an der Abendkassa für 4 Gulden erhältlich sind. —­rends Operetten- Ensemble gab am 28. bei vollem Hause­ den „Vic­eadmiral“ unter großem Beifalle und können wir uns die Wiedergabe der Rollen der Gilda durch Frau Wald, der Serafine und Sybelline durch die Fräuleins Grünau und Wagner, der Mirobolante durch Herrn Laube, des Henri durch Herren Walter und des Punto durch Herrn L ö Daß auf Fräulein Wa­l­d als f­st e­r nicht besser vorstellen, altes Trabokel wie immer am Plage war und große Heiterkeit erregte, versteht sich von selbst. Die Ausstattung war eine sehr nette.­­ — Am 29. ging der „Hexenmeister“ in Szene und zeichnete sich darin Director Fr­eund aus, der zum ersten­­male hier als — wir glauben , ufeuriger u. stürmischer — Lieb­­haber (Graf Schönhoff) auftrat, dessen Partner ihm in seiner zu oft bei ganz nichtigen Anlässen offenbarten Extase nicht zu folgen vermochten. Seine schöne Erscheinung, sein herrliches Organ und sein rhetorisches Talent liehen seinem Rollenvor­­trage einen sehr schönen Rahmen. Die übrige Rollenverthei­­lung war nicht eben die Gelungendste. Mondheim und Laube b­aten zwar ihr Möglichstes um als Knaus und Grimburg zu reussiren (Letzterer hatte dazu eine unbegreifliche Maske); Herr Löffler ward seiner Rolle als Helffrich vollkommen gerecht , ebenso Fräulein Polon­yi als Jenny, während Fräulein Grünau als Ella zu oft aus der Rolle der Naiven fiel, nichtsdestoweniger aber recht gut gefiel, wenn sie als solche sich gab. — Auf allgemeines Verlangen sind wieder Du u­ndkar­­lob á 6 fl. für Paterresiße (bei Tischen) an der Cossa zu üben. — Das Orpheum in Hübsch Cafe Variete wurde gestern wieder eröffnet, nachdem der Magistrat über Rekurs des Eigenthümers den Beschluß des Oberstadthaupt­­manns annullirte. Herr H­ü­b­sc hat ganz neue gute Kräfte aquirirt, welche bei dezentem Programm Jedermann den Be­­such des Locales ermöglichen, der für gute Unterhaltung incl­ni­t. — Trataway-Fahrordnung. Von morgen an tritt auf der Strecke „landwirthschaftliche Lehranstalt­­ Bä­­ränyka“ der Lokomotivverkehr definitiv in­s Leben. Die bis­­herige Fahrordnung bleibt für den ganzen Tag an Sonn­­und Feiertagen, an Werktagen für Vormittag in Wirksam­­keit ; an Nachmittagen an Wochentagen wird jeder zweite aus der Stadt fahrende Wagen Anschluß an den Locomotiv­­zug bei der landw. Anstalt haben und mit einer grünen Tafel und der Aufsc­hrift " Bárányka" versehen sein, während die anderen Wagen derlei rothe Tafeln und die Aufschrift „Gazdasägi intezet“ tragen werden. Bäder-Nachrichten. — Lublöfürdö (Bad Lublau) weist laut Cur­­liste Nr.­­1 vom 23. Mai bis 23. Juni 126 Gäste, da­­runter 76 Touristen- und Tagesgäste aus. Aus Kaschau , sind dort Klaviermeister Alois Gruber, Franz Deovay, aus Eperjes , Oberstlieutenant Josef Well­is­ek, Kauf­­mann Eduard Mischke und Frau Witwe Stefan Mitsc­­ke. — Aus Bädern und Sommerfrisc­hen. Die legten uns zugekommenen Kurlisten weisen die folgenden Frequenzziffern auf: Alss Tátra-Füred 195, Aussee 989, Balaton-Füred 129, Buziás 89, Gmunden 1342, Gräfen­­berg 492, Herkulesbad 996, Korytnicza 53, Krapina­-Töplig Zschl 2994, Karlsbad 14.762, 501, Lipik 492, Luhaticho­­wiß 290, Marienbad 4920, Pistyen 1136, Rajecz-Teplitz 112, Roznau 217, Tarc3a 60, Tatrafüred 492 (darunter Telegrafenbauleiter Geza Z­gol­ay und Frau Vilma K­o­­p­e­si aus Kaschau), Tepliz=Schönau 2008, Trenc8on-Tepliz 1276, Uj-Tätrafüred 207, Veldes 135, Vöslau 2109, Wa­­rasdin-Teplig 554 Personen. — Ein Ei­belmilionen-Diebstahl wurde |. 3. an dem Szabadkaer Insassen Geiger verübt, dessen Thäter das dortige Gericht nicht zu erub­en vermochte, denn der Hauptthäter Maczanko entfloh aus dem Gefängnisse , gegen dessen Complicen wurde die Untersuchung ein­­gestellt. Der Geschädigte gab sich mit diesem Resultate nicht zufrieden und das Justizministerium delegirte den Szegediner Gerichtshof, welcher den damaligen Gerichtsrath, nunmehrigen Richter an der Kas­chauer kön. Tafel Dr. Koloman R­o­sa mit der Untersuchung dieser verwickelten Affaire be­­traute. Dr. Rosa entledigte sich seiner schwierigen Aufgabe mit großem Geschir und stellte in verhältnißmäßig kurzer Zeit den Thatbestand fest, ließ viele Verhaftungen vornehmen und brachte die verschiedensten von den Mitgliedern dieser Gaunerbande in früheren Jahren verübten Verbrechen : Pfer­­dediebstähle, Dokumentenfälschungen u.­­ w. ans Tageslicht. Die Schlußverhandlung dauerte mehrere Wochen und mußte ohne das geistige Haupt dieser Bande, Maczanks — der, wie gesagt, verschwunden war —, durchgeführt werden. Alle An­­*­ Kurucz, vom lateinischen crux (das Kreuz) nannten sich die Kreuzfahrer: Georg Dözjas, des Anführers der Bauernrevolution im Jahre 1514. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts taucht dieser Name wieder auf. Die damals ihrer Güter beraubten sogenannten Kur­­dosek (Flüchtlinge) nannten sich im Kampfe um ihre politische und Glaubensfreiheit Kuruczen im Gegensaß zur Hofpartei, den labanez­en (ein Spottname : Lauf Hans!) und diesen Namen behielten sie auch während des Freiheitskampfes unter Franz Rakóczi II. bei. gefragten wurden schuldig gesprochen und­ zu mehrjährigen Zuchthaus- und Kerkerstrafen verurtheilt. Dieser Maczanko, von dem es hieß, er sei nach Bosnien geflüchtet, wurde kur­­rentirt , aber vergebens­ Jekt hat man sich dieser Tage seiner bemächtigt, und da erst jüngst dem alten Geiger wieder 23.000 fl. auf räthselhafte Weise entwendet wurden, bringt man diesen Diebstahl abermals mit diesem Diebstgesellen in Zusam­­menhang. Wenn es sich bestätigen sollte, daß die hung verschiedene gravirende Daten auch gegen bisher Untersuc un­­d erholtene Personen, die bisher nicht in Unter­­suchung gezogen waren, aufgedeckt hat, wird die Sache eine sehr interessante Wendung nehmen. Die Untersuchung dauert fort und wird die in der seinerzeitigen Schlußverhandlung dunkel gebliebenen Seiten dieses Straffalles vollkommen zu klären berufen sein, wahrscheinlich auch die Ursachen der Sistirung der ersten Untersuchung klar legen. 7 — Die Tramway hatte Donnerstag sehr viel zu thun, insbesondere mit den durch den Regen obdachlos gewor­­denen Ausflüglern, deren viele sich wieder beschwerten, daß sie am Bäränyka einstiegen, 14 kr. belegten, bei der landw. Lehranstalt aber abgesetzt und im Regen stehen gelassen wurden, weil die aus der Stadt gekommenen Waggons schon mit Gästen der Mil.-Unterrealschulschlußfeier belegt waren, wo sie doch das Prioritätsrec­ht der B förderung besaßen. Solchen Unzukömmlichkeiten muß­ entweder "dadurch aus­gewichen werden, daß die aus der Stadt kommenden Mar­gen, wenn sie von der Landw. Lehranstalt wieder zurücfah­­ren, nicht früher Passagiere aufnehmen dürfen, bis die von Bárányta kommenden Passagiere darin versorgt sind, oder man baue eine Wartehalle, damit das auch bei anderer Ge­­legenheit oft des Zuges harrende Publikum überhaupt eine Unterkunft habe. — Wetter. Der ewige Regen blieb am 28. v. M. aus u. die Hoffnung auf bessere Zeiten regte sich ; =­ vorgestern den 29. bliebs auch bis Mittag schön, wo es sich zu um­­wölken begann, jedoch noch nicht so drohend aussah, um auch nur einen Ausflugsfähigen zurückzuhalten. Es war so nach Alles im Freien, als um 6 Uhr ein Gewitter heranzog, welchem bald ein Wolkenbruch folgte, dem Niemand drauß­e Stand halten konnte, so rapid stieg das Wasser auf Gassen und Straßen, auf Feld und Wiesen , die Hernad und Csere­mely traten aus und richteten außer der Störung jeder Comes munication sehr großen Schaden an. — Der misteriste Mann, dessen wir unlängst erwähnten, ist der Cöh­menmachergehilfe des Herren Georg Petrik, und heißt Michael Hrabovsky, ist aus Beretö gebürtig und 18 Jahre alt ; derselbe wird als beson­­ders nüchtern geschildert und soll jedem Getränke abhold sein, sein Zustand ist noch immer der gleiche und ist keine aus­­gesproßene Krankheit an ihm zu beobachten. Derselbe kann auch Simulant sein, wie deren seit Ein­­führung der Krankenkasse Viele schon da waren. — Holszlicitation findet am 26. Juli um. 11 Uhr in Göriig statt und ist Näheres in der Kundmachung des Gölniger Bürgermeisteramtes im heutigen Blatte zu ersehen. — Der Blitz s<lug beim vorgestrigen Gewitter in die Telefonleitung in der Nähe der Wehre ein, so daß die Leitungsdrüthe schmolzen und die Wirkung sides Schlages sich in dem dortigen Wärterhäuschen derart äußerte, daß eine­­ unter dem Telefon sißende Frau vom Sessel fiel und der Wärter, der zwischen Telefon und Tisch stand, einen Lichte­rschein gewährte. Obwohl nun bei normalem Stand des Telefons (im ausgeschalteten Zustande) kein Unglück passiren kann, indem der Blichstrahl im schlimmsten Falle gar nicht heraus kommt, sondern abgeleitet wird, so ist dan vom Aufhalten in der Nähe eines Telefons beim Gewitter abzurathen, der Gebrauch desselben zu dieser Zeit aber schon ganz zu unterlassen. — Unser Straßenmisere zeigte ei wieder ecla­­tant bei dem Regen am 29., gangbar machte. Theilweise durch der untere Gassen wieder un­­schlechte Pflasterung verur­­sacht, breiten sich in­mitten der Gassen Tümpel aus und längs der Pferdebahn zu beiden Seiten über klafterbreite Wasserstreifen, die unüberschreitbar sind. In der Chermely­­gasse reicht das Wasser vom Tramwaygeleise bis zu den Gartenmauern und der Passant muß im Wasser waten, weil er auch nicht über dasselbe auf die trockene Straßenmitte ge­­rathen kann. Ebenso ist es bei der Maschinenschule, wo das Trottoir bei solcher Gelegenheit immer schuhhoh überschwemmt ist. In der Amselgasse können maritime Uebungen vorgenommen jeder Zeit nach einem Regen werden. Daran sind die miserabel applizirten Niveauverhältnisse schuld, deren Daten keine Basis haben und nach welchen in die Welt hinein ge­­pflastert und gebaut wird ohne Rücksicht auf die Abflußer­­möglichung des Fallwassers, dessen werden Einsicherung eben nicht kann, besonders wenn sie in die Kellerräume und unter die Mauern von Wohn­­häusern geschieht. — Wer sich gute Schuhe preiswürdig anschaffen will, wende sich an Ernst H­en­s< Kaschau. — Litertation. Am 10. Juli 8 Uhr Vm. im Hause Nr. 2 der Harang­utera (Glodengasse) Silberwaaren, Mö­­bel, Wäsche, Kleider und Bettzeug im Werthe von 1022 fl. (E. S. 475 fl. 16 fl. c. s. c.) — Eine Börse mit Kleingeld aus rother Seide gehäkelt, wurde Donnerstag an der Strebe der Hauptgasse von der Kaserne bis zur E>e- Elische­r Bräuhausgasse verloren ; sollte dieselbe Jemand finden, wolle er sie an die Stadthaupt­­mannschaft abgeben. "hat beste Expediens genannt h § — Photographien-Diebstahl. Eine beliebte Manier unserer Dienstboten besteht darin, die Albums ihrer Herrschaft zu plündern und ihnen passende Porträts daraus zu nehmen, um mit selben später prahlen zu können. So sahen wir bei einem eintretenden Dienstboten das Porträt eines Offiziers, den dieser für seinen Geliebten ausgab und von dem es herausstellte, daß er an einem Album entwendet wurde, sic< Es ist gut, jeden abgehenden Dienstboten auf den Be­­stand seiner Effecten zu untersuchen, und sollte dieser Punkt in den Dienststatuten aufgenommen sein, womit sich auch jeder ehrliche Dienstbote einverstanden erklären wird, damit ihn später keine Nachrede treffen kann. — Gpercentige bulgarische Obligationen In der laufenden Woche verzeichneten die Gpercentigen bul­­garischen Obligationen eine neuerliche Courchavance, welche ihre Begründung findet in dem gesteigerten Bedarfe des aus lagesuchenden Capitals mit Rücksicht auf das allmälige Flüs­­­­sigwerden des Juli Coupons. Da sich voraussichtlich in dem ersten Tagen des Monats­ Juli der Anlagebedarf noch in« EN­N m­a ver re ER ai

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