Kaschauer Zeitung, April-Juni 1895 (Jahrgang 57, nr. 39-75)

1895-04-02 / nr. 39

den TREE ST TEGY Nr. 39. „Kaschauer Zeitung" 2. April 1895. genheit geboten, im Theatergesang sie zu vervollkommnen. Gewiß steht Frau Mariette von Erdelyi Jedermann gerne mit näherer Auskunft hierüber zu Diensten und wünschen wir nur, dag dadurch Kaschan wieder um ein Culturinsti­­tut reicher werden möchte. — Herr Rezitator Szatál ist hier an­­gekommen und gedenkt einige Vorträge zu halten. — Ilka Pal­may ist bereits vollständig gewesen. Die liebenswürdige Künstlerin hat ihr Wiederauftreten bis Mitte dieser Woche verschoben, um durch verfrühte Anstren­­gung nicht einen Rückfall herbeizuführen. Frau Palmay hat während ihres Unwohlseins aus allen Kreisen der Gesellschaft Kundgebungen der Sympathie erhalten, die ihr sehr wohl thaten. Fräulein von Schönerer hat der Künstlerin die decis dirte Erklärung abgegeben, daß ihr nicht in den Sinn komme, eine andere Primadonna zu engagiren, wenn sie auf ihre Kunst zählen könne. Der Contract, der auf 25 Abende abge­­schlossen wurde, wird wahrscheinlich verlängert werden. — MichaelRovacz, der auch d­er bestbekannte Komiker der Krecsänyi'shen Gesellschaft, wurde vom Direktor Jauner nach Wien aufs neu erstehende Ronacher-Theater en­­gagirt. So wird man wohl künftighin nach Wien gehen müssen, um unsere besten Theaterkräfte zu sehen und zu Hören, die bei den schlechten und immer schlechter werdenden Theaterverhältnissen der ungarischen Provinz kein genügendes Publikum finden, das sie estimm­en würde. Deutsche Theater gibts natürlich hier nicht, und die Ungarn gehen nicht so zahlreich ins Theater, wie die Deutschen und so gehen un­­garische Künstler ans deutsche Theater hinaus, um einen Wirkungskreis zu erhalten und hier bei ur8 müssen Ungarn und Deutsche an den Resten der zu geschäftlichen Consortien zusammengeschrumpften Theatergesellschaften sich begnügen. Militärisches. — Laut VBl. Nr. 11 vom 20. d. wurde die Ueber­­nahme des Oberstlieut. Sigmund Mog­yorossy des IR. 34 und des Majors Gustav Richter des IR. 5 in den Ruhestand angeordnet, ernannt, zu Assistenzarzt- Stellvertretern die Eins.-Freiw. Doctores Sam. Duschnit des IR. 67, Eugen Balogy 65, Alex. Hall 66, Franz Weiß 5, Fil. Waldmann 38, Aladar Fried 85, Eman. Friedländer 65, Peter Kovic8 38, — trandferirti: Res.:Cadett Mathias des IR. 60 zur&kt; ung. Gensdarmerie ; in die Vrablik Reserve überjegt: Oberlieuten. Josef Seidlißer IR. 85 und Elemer von Ruhestand Go ßtonyi des Huß.-Regts. 12 ; — in den verfegt : Hauptm. I. Cl. Theod. Pradl des CAR. 6, Mil. Redings.»Off. 3. Cl. Jos. Pezerovich der 15. ITDiv.; — Austritt aus dem Heeresverbande be- SE Hauptmann II. Cl. Johann Dominke des Ernennungen. — Im Bereiche der Kaschauer k. u. Post- und Tele­­grafen-Direction wurden ernannt: Zum Inspector Ignaz Sperlagh (Eperjes) zu Oberbeamten : Julius R­o­ß­­naty (Ungvár), Franz Ve­z­ák, Geza Zgolay, Bela L­esko ; zum Conzipisten Ludwig S­o 9­8 junior; zum Hilfscontrollor : Andreas La­c­z­k­o, sämmtlich in Kaschau. — Stefan N1ykovic8 und Ludwig Okoli­­c­s äny in Kaschau, Alexander Jeney in Szatmár Nemethy zu Rechtspraktikanten.­­ — Kassai dalegylet (Alter Männergesangsverein) hielt am 31. d. seine Generalversammlung ab; in dem ver­­lesenen Lohresberichte, welcher im ganzen zur Kenntniß ge­­nommen wurde, veranlaßte nur jener Punkt einen Beschluß, welcher dem protofollarischen Dank an den gewesenen ver­­dienstvollen Chormeister Hw. Ludwig Konrad­y und dessen Wahl zum Ehrenchormeister beantragt. Nach Verlesung der Rechnungsabsc­hlüsse, anläßig welcher Ausschußmitglied Gabriel Kovács die Ergänzung des Stammkapitals vom 1080 fl. auf 1200 fl. beantragt, was jedoch für heuer nicht bes rücsichtigt werden kann, wurde dem Coffier und den Rech­­nungsrevisoren Absolution und Dank votirt. Unter allgemeiner Acclamation wurden sonach die Herren Klimtovics, Zgolay und HanuZ3ovsky wieder zu Rechnungs­­revisoren gewählt. — Der Byerkle-Club hält morgen den 3. Abends 8 Uhr im Hoftracte der Sörcös’schen Bierhalle seine fon. Kitnirende Generalversammlung ab. = Concert. Heute ist das große Concert Rossi- Abränyi im großen Prachtsaal des Grand Hotel Schalkhäz und wir sind in der Lage, registriren zu können, daß es ein hochrelegantes Publikum sein wird, welches da zusammenkommt , sind doch beide je­ner Lieblinge nicht nur der Kaschauer, sondern auch des Wiener und Budapester Publikums. Ueber­­dieß wird unser Künstler diesmal von einer Pianistin ersten Ranges, Fräulein von Hueber,­­Lehrerin am Offiziers­­töchterinstitute in Hernals) begleitet werden, da Herr Weber . Hierauf gab der präsidirende Herr Bürgermeister, Kön. Rath Münster im eigenen und im Namen sämmtlicher Funktionäre die Demission und forderte die Generalversamm­­lung zur statutenmäßigen Vornahme der Neuwahlen auf. Ein allgemeines stürmisches Essen gab dem Wunsche nach Wieder­­übernahme des Präsidiums von Seite des geliebten und all­­verehrten Stadtoberhauptes Ausdruck und auch als dieser die Eventualität in Aussicht stellte, daß er bei den städt. Wahlen nicht mehr als solc­her herauskommen könnte, änderte daran nichts, indem das Zutrauen und die Sympathie, die ihm von allen Mitgliedern des Vereines entgegengebragt wird, nicht seiner Stellung, sondern seiner Person gelten, worauf Herr Münster sich bewegen ließ, wieder das Vereinspräsidium zu übernehmen. Hierauf wurden mit Acclamation die alten Functionäre wieder gewählt, nur wurde zum 2. Secretär Herr Dr. Aladar H­ed­ry und zum Bibliothekar Herr Josef Chrzanowsky gewählt, nachdem Herr Bela Böhm von diesem Posten wegen anderweitiger vieler Beschäftigung demissionirte. Zum Fahnenträger wurde Herr Stefan K­o­­­valkovics erwählt. Die Chormeisterstelle ist durch Herrn Karl Stoll belegt. In den Ausschuß wurden sodann gewählt die Herren : Franz Hanusovsky, Gabriel Kovács, Josef Schürger, Johann­ ­ Szabs, Wilh. Szilägyi, Karl Fülöp, Sam. Legäny sen., Julius Studinka, Julius Kieselbac­h, Alex. Tyrnauer, Ignaz Zgolay, Rudolf Aust und zu Ersaßmitgliedern die Herren Béla Böhm, Anton Böllmann, Dr. Wilhelm Valls und Heinrich Streh­­l in Meran plößlich erkrankt ist. Fräulein von Hueber soll, wie man sagt, die Musik nicht nur in den Händen, sondern auch im Kopf und Herzen haben.*) — Außer den schönen sechs Piecen, welche Herr Rossi, begleitet von Frl. Hueber vorgetragen wird, werden wir jede Piecen von Frau Niranyi Wein, begleitet von Herrn Tarnay, und auch von Fräulein Hueber drei Solovorträge am Klavier (Fischhoff : Menuett, Chopin : Andante spianato Reinhold : am Springbrunnen) hören. Karten können noch gelöst werden bei Koczanyi , Bitéz Buch- und Musikalienhandlung. — Empfehlenswerth ist die Besichtigung der in der Auslage des Buchhändlers Herrn Franz Mildner befind­­lichen Porträts, welche durch den bekannten Maler Moreo aus Wien angefertigt sind. Derselbe weilt noch einige Tage in unserer Stadt und empfiehlt sich dem P. T. Publikum für alle Malerarbeiten, nimmt Reparaturen und Correkturen jeder Art an, welche loco prompt ausgeführt werden. — Liedertafel. Der am Sonntag im Brankjoale des Grand Hotel S<alkh 43 abgehaltene Gesangs­­abend des Kassaidalegglet (Alter Männerge­­sangsverein) ließ alle dur das Chormeister-Interregnum fühlbar gewordenen Verhältnisse vergessen und konnte das zahlreich versammelte höchst distinguirte Publikum wieder die zwei- und zielbewußte Hand Stoll 3 erkennen, der in der kurzen Zeit seines Regimes mit dem guten Mate­­riale des Verein auchs wieder gute Leistungen erzielte. Damit erwachte auch wieder das Selbstbewußtsein in jedem einzelnen Mitgliede des Vereins und so kam der schöne Abend zu Stande, dessen Programm nur schöne Nummern aufwies, die auch mustergiftig vorgetragen wurden. Ins­­besondere ernteten großen Beifall die Nummern „Rossis Liebesbrief“ vorgetr. vom Herrn Karl S­t­o­ll und dessen zugegebenes ungarisches Lied, ferner Rieger's Volkslied „Alföldi legény", Bellini's Norma-Eröffnungschor mit dem bravourösen Baritonsoto des Herrn Stroh und Af­­holez's­ Jägerlied, welches mit besonders guter Nuanzirung, stark und voll in feinen Fortepartien, weich und zart in feinen Pianos vorgetragen wurde, so wie die Quartette der Herren Stoll, Schürger, Stroh und Hanu3ovsky, dann der Herren Chrzanovsky, Böllmann, Dokupil und Revy (Matrosenlied) — nicht zu vergessen die komische Szene " Két render selentése" föstlichh vorgetragen von den Herren Revy und Chrzanovs­ky, die immer fortgejekt werden mußte. Beim folgenden höchst animirten Tanze betheiligten sich 42 Paare, welche bis 3 Uhr Früh beisammen blieben. — Ein großes Militärconzert steht uns in Aus­­sicht. Am 7. b. Sonntag wird nämlich Herr Kapellmeister Alb. Prettl im Prunksalon des Grand Hotel Schalkbär zu Gunsten des Militärkapellmeisterpensionsfondes eine meist aus ganz neuen hier noch nicht gehörten Piecen bestehendes Conzert veranstalten, dessen Besu­ wir unserem Publikum als eine Ehrensache ans Herz legen. Handelt es sich doch einmal zu Gunsten der Leiter jener Militärmusiken, die so oft zu wohlthätigen Zwecken stets bereitwilligst mitwirken und öffentlich in wie zahlreichen Conzerten unentgeltlich das Publikum mit ihrer Kunst erfreuen, auch einmal ein Scherf­­lein beizutragen für jene Kapellmeister, die sich zeitlebens, so lange ihre Kraft reicht, mit der Einftudhrung immer neuen Materiales so große Mühe geben, um dann­­­ ohne Pension dazustehen, wenn eben nicht der auf solche Art vergrößerte Fond ihnen doch einige Stüge bietet. Wir sind es dem Zwecke dieses Conzertes schuldig, es so zahlreich als möglich zu besuchen — aber wir hoffen, daß auch das hier mit­­getheilte Programm einen großen Zuspruch schaffen wird. Programm. I. Introduction und Chor aus der Oper »Carmen« en VG 3314.14 2. Grosse Fantasie aus der Oper »Pro­­dana nevesta« (Die verkaufteBraut) v. F. Smetana 3. »Probekuss-Walzer«, nach Moti­­ven der Operette: »Der Probekussa 4. Ouverture zur Oper »Tannhäuser« v. C. Millöcker und »Der Sängerkrieg auf Wartburg« v. Rich. Wagner . Fragmente aus Chansonette« der Operette »Die . . . . . . . v. Rud.Dellinger . I. Ungarische Rhapsodie« . . v. F. Liszt . a) »Liebchen träumt«­für Streich- K. Komzi b) »Ueberselig« Guat­ me Homa . »Der Traum eines österreichi­­schen Regervisten«, grosses mi­­litärisches Tongemälde . . . .v. C. M. Ziehrer 9. Grosse Fantasie aus der Oper »Die Medici« N­­ . v. R.Leoncavallo 10. Unser Losungswort ist: Franz Josef I.«, Marsch »Kaiser . . . v. J. F. Wagner — Die Wiedereröffnung unserer Domkirche soll einem Beschlusse des Dombaucomites zufolge erst im November 1896 geschehen u. zw. deshalb erst so spät, weil einige Altäre bei der Milleniums-Ausstellung exponirt sein werden. Dieser Grund kann jedoc die Verschiebung der Er­­öffnungsfeier nicht rechtfertigen und darf dieselbe auch aus demselben nicht verschoben werden, denn wir müssen im Jahre der Milleniums-Ausstellung ebenfalls jede Gelegenheit und jeden Umstand bewußen, damit sich zu jener Zeit auch bei und der Fremdenverkehr lebhafter bewege, um einesthei­s für jenes Jahr auch unseren Kauf- und Geschäftsleuten einen Nuten zu schaffen, dann aber um überhaupt damals, wo ein größerer Fremdenstrom Ungarn durchfluthen wird, auch unser Kaschau im Glanze zu zeigen, einladend zur Wieder­­kehr, anspornend zur Empfehlung für andere Fremde. Damals uns zurückzuziehen, hinter den Ofen zu stellen, darf nicht geschehen. Tag für Tag erfahren wir es, wie der sich stets er­­höhende Verkehr der Hauptstadt den Verkehr in unserer Stadt degradirt und dieser wird im Milleniumsjahre ge­nug dadurch schon zu leiden haben, daß ja auch Viele von und die Hauptstadt besuchen und die Ausstellung besehen, also Geld dorthin tragen werden, das sie sich zu Hause absparen wollen, m­­ag Er no<­jekt bei Professor Marcello Rossi Vervollkomm­­nung sucht. A Deßhalb sol die Neueinweihung und Wiedereröff­­nung unseres Domes in die Sommer­zeit 1896 fallen, das mit die Ungarn besuchenden Fremden in größerer Zahl so an den merkwürdigen und schönen Bau, wenn auch ohne den bei der Ausstellung befindlichen Altären, zu besehen Gelegenheit hätten, wodurch Kaschau doch auch eine Sta­ Kon’ ian Fremdenverkehre jenes Jahres und dadurch vielleicht auch für die Zukunft werden könnte. Aber auch unsere Kauf- und Geschäftsleute, unsere Hausherren sollten si rühren und unsere Initiative bes nüßen, um es daru zusehen, daß die Eröffnungsfeier im­ Juni und Juli des Ausstellungsjahres auf jeden Fall statt­­finden möge. H: — Das Statut über den Getreidemarkt und den Getreidehandel 38sensalen ist durch 30 Tage am Stadthausthore ausgehängt und kann während dieser Zeit von Jedermann Einsprache gegen den Inhalt des­­selben erhoben, dem muß dieß dem Bürgermeister in obiger Frist auch angezeigt werden. “ en Kundmachung des Bürgermeisters im heutigen atte. — Prinzipielle Entscheidung der kön. Kurie.. Die Klage, welche auf Zahlung einer 20 fl. nicht über­­steigenden Versicherung­s­gebühr gerichtet ist, ge­­hört nicht zur Kompetenz des Bezirksgerichtes, wie dies sic­­her der Fall war, sondern zu derjenigen des Verwaltungsge­­richtes der betreffenden Gemeinde. Auf eine Realität kann, wenn dem Eigenthümer der­­selben gegenüber ein Belastungsgebot angemerkt ist, keine­ Exekution geführt werden. Wenn der Exekut bis zum Tage der Feilbietung, welche in Folge einer Nachtrags-Offerte angeordnet werden, die For­­derungen der Exotionsführer begleicht, kann die Feilbietung auf ohne Zustimmung des Nachtrags8-Offerenten aufgehoben werden. — Im Interesse der heimischen Garnfabriken richtete der Handelsminister an die Munizipium des Landes die Aufforderung, künftig hin, bei Sicherstellung ihres Bedarfes an gewebten und gewirkten Stoffen, auch zu bedingen, daß er in aus im Lande erzeugten Garnen hergestellt sein müssen. — Hochwasser. Dur die am 29. und 30. Nachts niedergegangenen Regengüsse ist die Bahnverbindung zwischen Kaschau und Eperies unterbrochen, da zwischen Athos und­ Lemes der Bahndamm unterwaschen und eine Brücke zerstört wurde. Der Hernadfluß steigt fort­­während und hat Samstag Nat? an drei Stellen bei Tehang, and unterhalb Kaschau das Ufer überschritten und die anliegenden Felder überstwemmt. Glücklicherweise ist das Gros des Eises noch Freitag und die früheren Tage bei ges­ringerem Wasserstand, ohne besonderen Schaden anzurichten, abgegangen. — Der Weg nach Tehany hat durt den Aus­­tritt der Hernad nicht gelitten und man kann dahin ganz­ gut schon trockenen Fußes gelangen. Mit der heutigen Res­­tauration dürfte das Publikum sehr zu­frieden sein, denn dieselbe befindet sich nicht nur in sehr guten Händen, son­­dern er wurde und durch einen zeitlichen Besucher bereits verrathen, daß dort — was man schon lange von dort nicht sagen konnte — ein guter Wein zu haben sei. Relata ref. — Papageyen-Theater. Damit wir nicht ohne Theater bleiben, hat sich, ein Herr Tomassevic ent­­schlossen, hier im Prunksaale des Grand Hotel St al. k­­b 8­3 eine Papag­ yew Gesellschaft auftreten zu lassen, welche gewiß einen interessanten Genuß zu bieten geeignet sein dürfte. Die Vorstellungen dieser fliegenden Truppe begin­­nen am 21. d. und machen wir das Publikum auf das Originelle derselben im Voraus schon aufmerksam. — Remontenmarkt. Am 27. wurde in Miskolcz der Remontenmarkt gehalten. Das Militär-Werar kaufte insge­­sammt 47 theils in Miskolcz, theils in der Umgegend gezüch­­t­e Fohlen. Die Preise variirten zwischen 315 und 450 ulden.­­ — Die Licitation von verfallenen Pfändern in der Kaschauer Volksbank findet am 4. April und eventuell den folgenden Tagen Nachmittag 2 Uhr statt. Bis zum Licitations­­termin können die Pfänder von den Betreffenden noch aus­­gelöst werden.­­ Telegraphischer Schiffsbericht. Der Bolt­­dampfer „Noordland“ der „Red Star Linie”, in Antwerpen, ist laut Telegramm am 26. März wohlbehalten in New­­­York angekommen. — Konkurse. Zu beseßen sind : am Budapest-Jose­fs­städter Gymnasium eine Professur für lateinische und deutsche (oder ungarische) Sprache und Literatur und seine Professur­­für Naturgeschichte und Geographie. Bewerbungsgesuche bis 1. Mai b. J. an die Budapester Ober-Studiendirektion ; — am Totiser Untergymnasium einer Professur für Freihand- und­­geometrisches Zeichnen. Bewerbungsgesuche bis 1. Mai b. J.. an die Raaber Ober-Studiendirektion ; — am Neusater- Obergymnasium die Schularztentstele und Professur für Hy­­giene. Bewerbungsgesuche bis 1. Mai an die Gregeriner Ober-Studiendirektion. — Postmeister als Matrikelführer. Die ungarn­ländischen Postmeister haben an die Minister für Handel und für Inneres Petitionen gerichtet, des Inhalts, er mögen bei­ Ernennung der Matrikelführer die Postmeister in Betracht ge­­­zogen werden, da durch solche Stellen die Lage der geringer­ dotirten Postmeister erheblich verbessert würde. — Ein Mittel gegen die Rinderlungenseuche. Hr. Karl K­a­d­i­k, Gutsverwalter der gräflich d'Harcourt'schen Herrschaft Teplics­ka im Trencsiner Komitat, versendet einen Aufruf, worin er sich als Erfinder eines wohl­­feilen und praktischen Mitels gegen die Rinder- Tungenseuche introduzirt und ein an das Aderbau­­­­ministerium eingereichtes Bittgesuch zum Abdrucke bringt, laut welchem er sich den landv. Vereinen und D­ekonomien zu öffentlichen Probekuren erbötig macht, unter Intervention eines Staatsthierarztes. Er will anstatt Keulung oder Führen­­auf die Fleischhant die Heilung durchführen und nach zwei bis fünf Monaten soll das kurirte Thier an das Budapester Thierarznei-Institut zu genauer Untersuchung übergeben wer­­den. Man werde dann gesunde Lungen (und nicht vernarbte Kapseln) vorfinden. Er widersprict der verbreiteten Ansicht von der Unheilbarkeit der Lungenseuche.­­— Die­nung italienischer Weine. In einem der Hauptorte der Provinz Puglie in Italien wird wegen der verschärften Kontrole und der Formalitäten der italienischen: sz GY rút 00. *) Fräulein Ol­g­a von Hueber ist die hochtalentirte Toter des weil. f. k. Ministerialrathes Julius Ritter von Hueber und seiner Gemalin Anna, geb. Maroffy von Marospart ; dieselbe begann mit 4 Jahren den Unterricht im Clavier und erhielt mit 17 Jahren den 1. Preis im Conservatorium zu Wien. Seitdem hat sie als Mitwirkende in den Konzerten der ersten Künstler stets großen Beifall errungen und lernt seit Kurzem auch das Biolinspiel,

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