Kaschauer Zeitung, April-Juni 1900 (Jahrgang 62, nr. 39-74)

1900-04-03 / nr. 39

HE SET ET EF Nr. 39. „Kaschauer Zeitung“ 3. April 1900. Erst Hochverehrter Mitbürger — Herr k. u. k. Oberstlieutenant Albert Schreiber d. R. seinen geliebten Bruder und­­ álá wir ihm unsere aufrichtigste Theilnahme zum Aus­­ruhe. — Studienreise, Fünfundzwanzig Hörer der hier. höheren Handelsschule werden am 7. b. unter Führung ihres Direktors Herrn Stefan L­e­v­ay und Prof. Joh. Gara eine Studienreise unternehmen, um die bedeutendsten Handelsem­­porien, Fabriken und Hafenpläne Italiens, zu besuchen ; die Reise wird bis 21. dauern und soll sich bis Mailand ausdehnen eisestipendien der Handelskammer. Die Kaschauer Handels- und Gewerbekammer hat getreu ihrer stets beobachteten Aufgabe in ihrer jüngsten Plenarsitzung einen Beschluß gefaßt, welcher geeignet ist, die Entwicklung unseres Kleingewerbes bestens zu fördern. Dieselbe beschloß nämlich drei Reisestipendien zu 400 Kronen auszuschreiben, auf welche ebensoviel intelligente und strebsame Gewerbegehilfen der Tischler, Schlosser, Tapezierer und Zimmermalerbranche, welche die Pariser Weltausstellung zum Zwecke des fachlichen Studiums besuchen wollen,­­ werden konfurieren können. Dieselben hätten auf ihrer Reise auch München und Stuttgart zu besichtigen und von ihren gesammelten Erfah­­rungen der Kammer Bericht zu erstatten. Diese löbliche Ini­­tiative unserer opferwilligen Handels- und Gewerbekammer, dürfte im ganzen Lande verdiente Anerkennung und Nach­­ahmung finden. Im Baugewerbe. Kammermitglied Herr Peter Jakob hat in der am Samstag stattgefundenen Plenar­­figung der Handels- und Gewerbekammer die Aufmerksamkeit unserer Kammer auf das auch in unserer Stadt gegenwärtig brachliegende Baugewerbe gelenkt und gebeten, die Kammer möge ihren Einfluß­ geltend machen, daß der projektirte Bau der Landes-Korrektionsanstalt in Kaschau den hiesigen Bau­­meistern gesichert werde. Nach den Ausführungen des Herrn Kammerrathes J­az­kab befinden sich in unserer Stadt zur Zeit mehrere Hun­­derte von Maurern und Hilfsarbeitern ganz ohne Beschäfti­­gung und wäre es somit im allgemeinen Interesse der Stadt gelegen, daß dieser größere Bau nicht von den wohl eben­­falls mit Recht jammernden, aber mehr protegirten haupt­­städtischen Bauunternehmern — abgefischt werde. — Wieder ein Verlust. Ein beträchtlicher Theil unseres Grundbuchsamtes, — 59 Gemeinden — wurde be­­kanntlich vom 1. April d. J. decentralisirt und nach Szikp6 verlegt. — Diese neueste Verfügung des Justizministeriums bedeutet, einen enorm harten Schlag für unsere Stadt, resp. deren wirthschaftliches Leben. Unsere Geldinstitute, unsere Advokaten und öffentl. Notare verlieren insbesondere hiedurch gerade die ergiebigste Gegend unseres Comitates. Die Sache soll sich fast zwei Jahre lang durch Unterhandlungen verzo­­gen haben ,­ uns wundert es aber schon gar nicht, daß sich darum weder die Repräsentanz, noch der Magistrat, noch irgend ein einflußreicher (!) Protektor bekümmert hat. Wir haben's ja — und können's leicht verlieren. Zur Gasvertrags-Hebertragung. Die Han­­dels- und Gewerbekammer hat über eine Interpellation des Kammermitgl. Josef Wirth beschlossen, sich mit der neuen Gasgesellshaft ins Einvernehmen zu setzen, derselben die Wünsche und Beschwerden der Konsumenten bekannt zu geben und zu trachten, daß die Mängel und Nachtheile des i. Z. abgeschlossenen städt. Vertrages, im beiderseitigen Interesse behoben bzw. abgeschafft werden. Man behauptet, daß die neue Gesellschaft aus konci­­lianten und tüchtigen Geschäftsleuten bestehet, welche ihr eigenes Interesse dadurch werden am besten zu wahren wissen, wenn sie den hiesigen Verhältnissen im Preise je mehr Rech­­nung tragen und den Gas- und Elektrizitätsverbrauch zu fördern trachten werden. — Cumberland:Spirde. Am Abend des 1. April produzirte sich Cumberland im­ großen Saale des Grand Hotel Schaltház. Das Programm ist bis auf dem kleinsten Punkt gelungen. Aufsehen erregte das Auffinden einer Stechnadel, die bei einem Herrn versteht wurde. Dem „Füh­­rer“ machte Cumberland zur Aufgabe immer an den Ort der Stechnadel zu denken. Ebenso gelang die Erub­ung des Thäters, wie der Waffe des Raubmordes. Mit der Er­­füllung eines gedachten Befehls überraschte er ebenso an­­genehm das Publikum, als mit dem Porträtmalers­eines gedachten europäischen Herrschers. Cumberlands Produktionen fanden freundliche Anerkennung. Militärisches. — Laut V.-Bl. Nr. 8 vom 29. v. M. wurden er­­nannt: Zu Assistenzarztstellvertretern: Die Eins.-Freiwilligen Doktores der geh. Heilkunde : Otto Specht des IR. 66, Viktor Frommer 66, Karl Müller JFB. 29, Emil Zahler 67, Viktor Stre­­linger 25, Adolf Komáromi 38 und Adalbert Tordai 338. 31 beide beim GSp. 20. — zum Bro­­job: Rechnungsunteroffizier I. Kl. Anton Lagler des HR. 14 beim GA. in Lemberg. Trans­ferirt wurden: Hauptleute I. Kl. Oskar Hausner v. IR. 60 zu 37, Vincze Jugovig vom FR. 60 zu 62, Rittmeister 1. Kl. Friedrich S­wistel­­nicki v. Swistelnicki v. HR. 2 zu 14, Hauptmann 2. Kl., Georg Jovescu v. JR. 60 zu 61, Oberlieutenant Eugen Kaczander v. JR. 60 zu 2; Lieutenant Emerich Su­­pancv. FR. 41 zum HR. 14, Johann Kümmerlin Edl. von Eichenau v IR 60 zu 102; Viktor Freiherr Splenyi de Miháldy v. HR. 2 zu 14. In die Reserve übersett: Oberlieutenant Theod. Werdan des JR. 67; zur k. k. Landwehr über­­setzt: Ref. - Cad.-Off.-Stellv. Robert Görgey von Görgö u. Topporcz der CAR. 6. Mit Warte­­gebühr beurlaubt: Hauptmann II. Kl. Oskar Ritter Hopows­ky v. Kubaricz JR. 25, Oberlieut. Vinzenz Paßzelt 34; in den Ruhestand verlegt: Medik -Offiz. 8. Kl., Stefan Fur 4k des Garn.-Spit. 20. Der Aus­­tritt aus dem Heere bewilligt: Dem Oberlieutenant Ludwig Radey des HR. 12. Hymen. Herr Dr. Johann Báraby, k. u. Bezirksrichter in Tamas hat sich mit Fräulein Maria Bubics in Tolna- Tamas, Nichte unseres Hochverehrten Bischofs — verlobt. — Der k. u. Honvedregimentsarzt Herr Dr. Geza Gurdelyi hat sich mit Fräulein Irma Kozma in Eperjes verlobt. Kunstförderung. In betreffs des Standes der von Herr Dr. Edmund Hornyay angeregten Bewegung zur Hebung des Kunst­­gesp maches wird Donnerstag eine Antwort dieses Herrn auf eine an ihn dießfalls gestellte Frage erscheinen, auf welche wir schon jetzt aufmerksam machen. — Der Kazinczy­kör hielt am 30. v. M. eine Aus­­schußsizung ab, in welcher der Vereinsnotar Herr Bela L­a­­danyi das Protokoll führte. Dieselbe hatte die Tagesord­­nung der Generalversammlung festzustellen, welche auf den 8. dss festgesegt war, Umstände halber aber auf den 22. dss verlegt werden mußte. Nach Feststellung der Tagesordnung wurde das Schrei­­ben des Secretärs Dr. Andor Juh äß verlesen, in welchem er von seiner Stelle in Folge Ueberhäufung mit Arbeit­­ abdankt ; dieß wurde mit großem Bedauern zur Kenntniß genommen, ohne Herrn Johauß der Ausschußmitgliedschaft zu entbinden ; die Stelle wird vorderhand nicht besezt werden. Dem hl. Prämonstratenserorden wurde für die gütige Ueberlassung des Obergymnasialsaales für die Kazinczyker­ Vorlesungen innigster Dank votirt und haben die Herren Vicepräses Koloman R 6 v­o ß Abtheil,­Präsi Dr. Ignaz Hohenauer, Notar Bela Lad änyi und Cassier Sig­­mund Kovács diesen Dank deputativ zu vermitteln. Als neue Mitglieder wurden angemeldet und einhellig angenommen: Fräulein Gisella Gerster, Frau Lazar 3­ez­mányi, Frl Emma Höffle, Frl. Ilona Borbely und Eugen Schleiminger, Redakteur des «Felsővidek». Hierauf wurde eine Interpellation verlesen, in welcher die Vermehrung des Zeitungslesematerials im Bereinslocale beantragt wird ; es wurde beschlossen, zu der ohnehin aus 10 Zeitungen und mehreren Wochen- und Monatsschriften bestehenden Lectüre für die Vereinsbesucher noch ein politisches, ein belletristisches und ein Wegblatt zu bestellen. Außerdem werden die hiesigen Redactionen einige Zeitungen beistellen Betreffs der Qualification der in die Journalisten­­section des Kazinczykör aufzunehmenden Personen wurde be­­stimmt, das solche sich wenigstens, wenn auch außer ihrem Berufe, stabil mit Journalistik beschäftigen müssen ; übrigens wird diese Frage bei der Generalversammlung ihre endgül­­tige Lösung finden.­­ Dr. Ignaz Hohenauer bringt die Kazinczytafel- Anbringung in Anregung, worüber sich ein interessanter Ideen­­austausch entspinnt, aus welchem der Beschluß resultirt, mit Sammlung von Spenden hiefür bis nach Enthüllung der Tino­y-Gedenktafel zu warten. Hinsichtlich der Bestrebungen des Herrn Dr. Edmund Hornyay zur Förderung des Kunstgeschmacks gedenkt der Kazinczykör eine wartende Stellung einzunehmen umso mehr, als ein Vereinsmitglied diesfalls ein Memorandum als An­­trag einzureichen gesonnen ist. Zum Notar wurde der Generalversammlung Hochw. Herr Eugen Schleiminger vorzuschlagen beschlossen. — Die Kaschauer Bezirkskrankenkasse hielt au 1. d. unter Vorsit­zes Präsidenten Herrn Karl Werfer im zweiten Termin ihre Generalversammlung ab, welche gleichfalls resultatlos verlief, indem nach Erwähnung des Jahresberichtes und der Schlußrechnungen, die als verlesen betrachtet wurden, nachdem sie die Anwesenden durchzulesen Gelegenheit hatten, der behördliche Kommissär Herr Stadt­­hauptmann Béla von Cselenyi der Untersuchung erwähnte, welche anlässig eines Falles nach Entdeckung mehrerer Un­­zukömmlichkeiten im Laufe ist und fäglich mit der Ertheilung des Absolutoriums bis zur Beendigung derselben zugewartet werden sollte. Auch die Vertreter der Kassamitglieder Josef Timko und Gabriel K­ap y waren für Verschiebung der Generalversammlung, bis eine Kommission die Rechnungs­­legung überprüft haben würde und glaubt insbesondere Herr Kapy es rügen zu müssen, daß die Schlußrechnungen nicht wie es bei allen Anstalten Gebrauch und auch statutenmäßig ist, den Mitgliedern mehrere Tage vor der Generalversammlung zur Einsicht zugänglich gemacht werden.­­ Die Generalversammlung wird sonach auf unbestimmte Zeit vertagt. — Hebammenkurs. Behufs Einführung eines sol­­chen anstalt in Verbindung mit der hiesigen Findelhaus- und Gebär­­wird der Universitätsprofessor Herr Dr. Wilhelm Tauffer dieser Tage hier erscheinen und Vorerhebungen pflegen. Wir empfehlen demselben, die Gebärabtheilung unseres allgemeinen Krankenhauses zu besuchen und darüber zu urtheilen, ob dieselbe es verdient, bei solcher Gelegenheit hintangeseßt und beseitigt zu werden, wo es sich darum handelt, praktisch erworbene Kenntnisse im Geburtshilfsfache Jenen beizubringen, welche berufen sind, in Geburtsfällen die erste Hilfe zu leisten. — Herabsetzung der Gebühren für cemische Weinuntersuchungen. Der Handelsminister hat im Ein­­vernehmen mit dem Aderbauminister die Gebühren für die von den ständigen Weinuntersuchungs-Kommissionen in Buda­­pest und Klausenburg vorgenommenen chemischen Untersuchun­­gen mit der Geltung vom 1. April d. J. von 32 Kronen auf 16 Kronen herabgelegt. — Der Telefondienst beginnt vom 1. ds an schon um 7 Uhr früh. — Marktverlegung. Der für den 15. ds bestimmte Jahrmarkt in Tipa-Lucz wird heuer ausnahmsweise am 11. d. abgehalten. — Der Minister des Innern und die Reichs­­tagswahlen. An die Munizipien ist ein Erlaß der Regie­­rung mit folgendem Inhalte herabgelangt: Bei Ueberprüfung des Namensverzeichnisses der Wähler für die Abgeordneten­­wahl hat der Minister des Innern wahrgenommen, daß die Wähler auf Grund der alten Berechtigung in größerer An­­zahl aufgenommen wurden als dies der Wirklichkeit entspricht. Nachdem auf Grund der im Jahre 1900 zu vollziehenden Konskription und Namensverzeichnisses die Reichstagswahlen vor sich gehen werden, ist bei der Konskription der Wähler in jeder Beziehung mit solcher Genauigkeit vorzugehen, welche dieser wichtige Akt erfordert. Es werden daher die Munizi­­pien verständigt, daß auf Grund des alten Rechtes nur jene wählen können, die im Sinne des V. und des IV. G.­A. vom Jahre 1848 auf Grund der alten Berechtigung in dem vom Jahre 1848 bis inclusive 1872 angefertigten Namens­­verzeichnisse der Wähler thatsächlich enthalten waren. — Lohnender Nebenverdienst für Private und Hausierer. Auslagen keine nöthig. A la Montre Suisse (3. Scweizeruhr) Chaux-de-Fonds (Schweiz). — Fahnen aus Moos. Die Liptö-Ujvärer kön. Forstschule wird wie man uns von dort berichtet­­— mit einer sehr beachtenswerthen Sammlung von Lehrmitteln und Forstprodukten an der Pariser Ausstellung t­eilnehmen. Die Ausstattungsobjekte wurden dieser Tage nach Pa­­ris erwedirt und fanden darunter insbesondere 4 Stüd zu Dekorationszwecken dienende, von Frl. Anna Neznik fünstlerisch aus Waldm­oos hergerichtete bzw. gesu­chte Fahnen volle Bewunderung, welche denselben schon der Originalität des Stoffes wegen, auch in Paris zu Theil werden dürfte. Bekanntlich hat die Textil-Industrie des Auslandes sich längst schon die „Waldwolle“ zu nagen gemacht und kann hiedurch der praktische Erfindungsgeist der Franzosen leicht eine neuere Anregung finden, was event. auch unserer Forstwirthschaft zu Gute kommen könnte. — Geschenke und Protektion. Das Kultus­­ministerium hat einen interessanten Erlaß an die Scul­­inspektorate des Landes gerichtet. Derselbe ist gegen die sogen. Namenstags- und Festgeschenke der Schulkinder für ihre Lehrer und Lehrerinnen gerichtet und verbietet die Sammlungen zu diesem Zweckk, als auch die Annahme der Geschenke selbst, auf das strengste. Somit wäre dieser schöne alte Brauch, womit die Eltern den Lehrern ihrer Kinder ihre Dankbarkeit zu bereigert trachteten, welcher jedoch an vielen Orten bereits in übertriebener Weise überhand genommen, manchen vermögenslosen Eltern schwere Opfer auferlegt und andererseits auch zum Protektions­­anfuge, schon in den Elementarschulen führte,­­ gänzlich abgeschafft.­­­ Erster Mädchen-Ausstattungs-Verein a. &. Die XXXVII. ordentliche Generalversammlung hat am 25. März, unter Vorsit­zes Präsidenten Armin Schwarz, bei zahlreicher Betheiligung seitens der Mitglieder stattge­­funden. Dem Generalberichte entnehmen wir, daß auch das Verwaltungsjahr 1899 ein günstiges und erfolgreiches war, indem 14271 Antheile neu eingeschrieben wurden, was auch bei besseren wirthschaftlichen Verhältnissen als es diejenigen waren, die im verflossenen Jahre allenthalben herrschten, ein ganz bedeutendes Resultat genannt werden kann. Sowohl die neu beigetretenen Mitglieder als auch die Begünstigten derselben gehören in stark überwiegendem Maaße den jüng­­sten Altersklassen an, womit erwiesen ist, daß der Anstalt in den erzielten Neueinschreibungen junges, lebenskräftiges Ele­­ment zugeführt wurde. Die Einnahmen des Jahres 1899 welche eine Gesammtsumme von 2,030452 K 96 hergeben, weisen in allen Titeln, unter denen sie erzielt wurden, eine namhaft steigende Tendenz auf; die Ausgaben erforderten einen Gesammtbetrag von 864.882 K 18 h, wobei wir die Summe von 529.750 K 76 h für Ausstattungsprämien be­­sonders hervorzuheben, welche sich auf 206 Mitglieder mit 756 Begünstigten, einschließlich 19 Waisen vert­eilte. Die kleinste Ausstattungsprämie war 600 K, die größte 10.360 K. Von dem erzielten Jahresresultate sind der mathematischen Prämien-Reserve 1.000.286 K 78 h zuzuführen, womit sich dieselbe auf 5.120.373 K 78 h erhöht, die statutenmäs­­sige Dotation beobachtend, wurden ferner dem Prämienerhö­­hungsfond 82.642 K, der Spezialreserve 33.056 K 80 h und dem Beamtenpensionsfond 4000 K votirt. Die Schluß­­ziffer der Bilanz beträgt 5.824.869 K 20 h und findet die­­selbe in Sparkassa-Einlagen von 1,610.943 K 82 h; in Pfandbriefen erster Bonität im Betrage von 1,792.811 h, ferner in 2 Anstaltsgebäuden, welche nach Abschreibung von 15.114 K 43 h bilanzmässig mit 1,496.353 K 78 h be­­werb­et sind, ferner in Darlehen auf eigene Polizzen und ausstehenden Prämienforderungen und in Baarkasja-Borrath ihre Bededung. Der Generalbericht und die Bilanz wurden beifälig zur Kenntniß genommen und über Antrag des Auf­­sichtsrathes der Direktion das­ Absolutorium ertheilt. Mit der Authentisation des Protokolles wurden die Herren Franz Steiner und Karl Rätfay betraut. — Ein Kaminfeuer kam am 31. v. M. im Hause Nr. 46 der Hauptgasse zum Ausbruch, das bei dem herr­­schenden Winde leicht verhängungvoll hätte werden können,­­ wenn die rasch herbeigeeilte Feuerwehr denselben nicht schnell­­stens gestillt hätte. — Todtschlag. Der Begleiter des Werkelmannes Johann Bardener, der rumänische Bursche Jacs Mi­lo S8ip, der zum Tragen des Leierkastens aufgenommen war, sich dieser Verpflichtung aber bald zu entziehen wußte, aber von seinem Herrn immer Geld auf Schnaps haben wollte, erschlug am 30. v. M., als die Familie des Bardenex im großen Regen am Wege von Szepsi gegen Kaschau in der Nähe von Böröszát hielt, den Werkelmann mit einem Knittel, ohne daß die Frau desselben, welche ihr fieberndes Kind am Rücken trug, helfen konnte. Bis Leute kamen, war der Todt­­schläger mit dem Leierkasten verschwunden und wird derselbe jegt currentirt. Der Erschlagene starb am Transporte ins allg. Krankenhaus,­­ Klassenlotterie. Bei der Ziehung am 30. v. M. wurden folgende Treffer gezogen : 10.000 Kronen gewinnen: 50827 69794; 2000 Kronen gewinnen: 4196 4690 6722 13259 15412 33072 36852 37656 56250 47657 55225 59971 64947 67461 74678 74793 85635 89833 89851 92086 95100 95613 95896 98618 ; ferner wurden 69 Treffer mit 1000, 40 mit 500 und 1379 mit 200 Kronen gezogen. — Photographische Stativ - Apparate und Hand-Cameras Kodak, Goerz-Anschuß, Delta, mit sämmtlichen dazu gehörigen Bedarfsartikel und Ernemann Chemi­­kalien sind zu original Fabrikspreisen zu haben bei Franz Mildner akad. Buchhandlung in Kaschau.­­— Preisliste auf Wuns< gratis. — Kurrentirt wird der Häftling Geza F­arkas, der aus der Inf.-Reg.-Kaserne flüchtig wurde. Farkas flüch­­tete sich in bürgerlichen Kleidern. Gefunden wurden in der Szechenyi-Au 3 Stüd Zeugnisse und ein Confirmations-Gedenkblatt, welche Doku­­mente auf den Namen des Josef Tóth ausgestellt sind. — Bei der Polizei steht zur Uebernahme der obere Theil einer Flöte. — Gestohlen wurde eine doppeldeckige goldene Damenuhr ; der eine Dedel ist glatt, auf dem andern ist in der Mitte eine mit Rubinen ausgelegte Blumengranute, ferner eine ca. zwei Meter lange, dünne, geflochtene goldene Halskette, an zwei Stellen zerrissen und das mit weißer Baumwolle verbunden ; ferner ein breites goldenes Bracelet mit Ver­­zierungen und einem kleinen Opal und zwei leeren Stellen für Edelsteine . Gesammtwerth 230 K. —­­ re

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