Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1900 (Jahrgang 62, nr. 113-150)

1900-10-02 / nr. 113

­ Pe I, ETTE I mmm neee eee] ihren Verwandten hatte sich das Blatt für die arme Wittwe bedeutend gewandt. Von Armuth und Entbehrungen war keine Rede mehr. Frau Sophie Weichert gewährte ihrer Schwägerin Amalie reichliche Mittel, um nicht nur ein aus­­kömmliches, sondern ein ganz behagliches Leben führen zu können. Aber Magda durfte hiervon nichts erfahren . Frau Weber wollte durchaus das junge Mädchen an Einfachheit und Entsagung gewöhnen. Sie wollte Magdas Hang zum Put unterdrücken, weil dieser Hang die Besorgnis der alten Frau erregte. Sie glaubte, daß Eitelkeit und Pußsucht leicht auf den Weg des Verderbens führen. Und da Frau Weber fürchtete, daß das leichtsinnige Blut. von Magdas Vater — über die Mutter wußte Frau Weber auch nicht viel Gutes zu berichten — sich au) auf Magda vererbt habe, so glaubte sie, das junge Mädchen gar nicht streng genug erziehen zu können. Wenigstens dachte Frau Weber, daß sie ungeheuer strenge Prinzipien Magda gegenüber verfolge. Im Grunde genommen, ließ das gute Herz Amaliens fi doch immer wieder von dem munteren Sinne des jungen Mädchens gefangen nehmen, und was Magda ernstlich wollte, das erreichte sie dennoch immer bei ihrer „gestrengen“ Tante. Heute war Magda ein wenig roth geworden, als die Tante sich über die Toilette gewundert, welche die Nichte für den „dramatischen Unterricht“ gemacht. Das schöne Wetter mußte schließlich als Entsc­huldigung dienen, und mit einem Kuß kund mit einem bittenden Blick aus ihren prächtigen, dunklen Augen hatte Magda ihre Tante schnell für diese Auffaßung gewonnen und sie mit derselben ausgesöhnt. „Du bist ein Flattergeist! Du wirst deiner neuen Idee auch nicht allzu lange treu sein!" meinte Frau Weber halb wehend, halb vorwurfsvoll, als Magda ihr Adieu sagte, um — kurz vor drei Uhr — in die „dramatische Stunde‘ zu gehen. „Wundere dich nicht, liebe Tante," sagte Magda im Hinausgehen, „wenn ich vielleicht erst gegen Abend zurück­­komme. Du weißt, Fräulein Mureni plaudert sehr gern, aber auch sehr interessant." Damit war sie verschwunden und ließ ihrer Tante gar keine Zeit, Einreden zu machen und ihrer Nichte das lange Plaudern zu verbieten. Ein Gefühl reiner, seliger Freude durchstömte Frit Klein, als er die zierliche Gestalt des geliebten Mädchens zu sich in das Boot hob. „Verstehen Sie ein wenig das Steuer zu führen, Fräulein Magda?" Er wählte absichtlich diese fremdklingende Anrede, um Magda nicht in Verlegenheit zu bringen. (Fortsezung folgt.) EBEN RETTEN A Nr. 113. „Kaschauer Zeitung" 2. Oktober 1900. ek Gs 2 ba Serge­ne HEN Ä Be BEE Eh Pr 557 ehe Probstdomherr und Pfarrer Andreas K­o­zor­a das Hoch­­amt zelebriren und sind zu demselben alle Civil- u. Militär­­behörden geladen P­ersonalien. — Die Familie des Herrn Oberstaats­anwaltes Josef von Paksy ist von ihrem Benczur­ist aus bevorstand, Sommeraufenthalte auf Gute Zsaka zurüc gekehrt. — Der Direktor der Maler-Meisterschule Herr Julius Baiern, Szent-Iväny de Liptö6-Szent-Jvan­jun findet dessen Begräbniß heute, den 2. im 31. Lebensjahre und b. um 4 Uhr Nahm, Centralfried­­höfe statt. In dem Verblichenen verliert das Komitat einen pflichtbewußten und eifrigen Beamten, dem eine sehr Zukunft Opfer fallen, von­­die Benehmen echt wo Gentey des am Komitats deren er in seiner Ambacher Villa übersommert hatte, nach Budapest zurücgekehrt und hat die Leitung der Maler-Meisterschule wieder übernommen. Todesfälle.­­ Am 30. v. M. verschied der erste Vicenotär des Komitates Abauj-Torna Herr Ladisl. vom Trauerhaufe Nr. 18 Meßärosuteza Der Verstorbene nahm auch gerne an schöne Die Kaschauer Gesellschaft einen höchstäkorierten, edelsinnigen und in chevaleresten liebenswürdigen Herren, der troß seiner Jugend hier überall die größte Hoch­­achtung genoß und seines Charakters wegen allgemein geehrt wurde. Thätigkeitsactionen Theil und noch im Vorjahre Kreuzfiliale allen Wohl­­erschien der schöne Mann auf der Bühne, als es galt, von Seite der hiesigen Aristokratie für die weiße ein schönes Scherflein zu sammeln und wo Herr v. Szentiványi mit seiner sympathischen Erscheinung so allgemeinen Gefallen fand. plöglich Der so blühend aussehende junge Mann mußte einer ihn befallenden Krankheit nach langen Leiden zum uns Allen aufrichtig und innigst betrauert. Gott möge seine trauernden Eltern und Geschwister trösten | Ernennungen. — Zu Staatsanwälten : der Miskolczer Gerichtspflichter Gustav Bul­yovßky in Miskolcz und der Neutraer Vice­­staatsanwalt Dr. Alad. C­z­e­rny­onßky in Rözsahegy ; zu Vicestaatsanwälten , der Diesd-Sz.-Martoner Unterrichter Dr. Gabriel Diopeghy in Zilak, der Szabadkaer Unterrichter Desider Ol <vaäry in S.-A.-Ujhely. — Nagy Lacezi und Petöfi. Der erst jüngst verstorbene penf. Gerichtshofrichter Herr Ladislaus v. Nagy, war 1845 Jurist in Eperjes, als auch Alex. Petösi dort war und ein Gedicht über die Sároser Burg angesichts deren Ruinen schrieb. Dieses Gedicht ist noch nirgends erschienen; dasselbe hat s. 3. Herr von Nagy dem gewesenen Honved­­offizier Wilhelm R­ott­er aus dem Gedächniß in die Feder diktirt, welcher es dem Reichstagsabgeordneten Wal. JU y és übersandte ; dieser übergab es an Moriz J­o­k­a­i, welcher es veröffentlicht und als 49. der noch nicht gebruchten Ge­dichte Betöfis für würdig hält. Unsere Leser finden das schöne Gedicht des jungen Poeten in vortrefflicher Ueber­­sezung Ladisl. von Neugebauers an der Spite unseres heutigen Feuilletons. — Bekanntschafts-Abend. Am 4. b. werden die Hörer der hies Rechtsakademie im Prunksaale des Hotel Schalkhäz ihren Bekanntschaftsabend abhalten. Grand Militärisches. — Laut VBl Nr. 33 von 28. geruhten Se. Maje­­tät zu ernennen: die Oberste Alfred Ritter v. Ziegler des Generalstabs-Cops, Generalstabs-Chef des 6. Corps, zum Commandanten der 68. Inf.-Br. und Norbert Freiherrn v. Catty des Generalstabs-Corps, eingetheilt zur Truppendienstleistung beim Inf.-Rgte Nr. 26, zum G­e­­neralstabs-Chef des­ Corps; ferner,die Uebernahme des Ober-Stabsarztes 2. Dl. Dr. Emanuel Koristka, Garnisons-Chef-Arztes in Miskolcz, nach dem Ergebnisse der Superarbitrirung als invalid, auch zum Waffendienste beim Landsturme ungeeignet, in den Ruhestand anzuordnen. — Ferner wurde ernannt: zum Assistenzstellvertre­­ter der Einj.-Freiw. Dr. Moriz Goldner des Kais.-Jäg.­­Rgts Nr. 2 beim Garn.-Spital Nr. 20. — Transferirt: Hauptmann 2. Cl. Ludwig Edler v. Dierkes von FR. 69 zu 60. — Ein neues Exerzierreglement wird in der ersten Hälfte des nächsten Jahres ausgegeben werden. Um die praktische Verwendung der neuen Ausgabe auch un­bedingt zu gewährleisten, wurden vor Kurzem alle Fußtrup­­pen aufgefordert, Vorschläge zur Abänderung des alten Reglements zu machen. Diese Vorschläge werden im opera­­tiven Bureau des Generalstabes, das sich mit der Verfassung taktischer Reglements beschäftigt, in dem bereits fertiggestell­­ten neuen Reglement verwerthet werden­ werden . Die nächstjährigen großen Manöver bei Fünfkir­en stattfinden. An den Uebungen werden die Truppen des 3., 13., 4. und 5. Armeekorps t­eilnehmen. Die Manöver werden daher ebenso wie die dies­­jährigen und jene bei Güns den Charakter von Armeemanövern haben. Man will von nun an nur in großem Styl (zwei Corps gegeneinander) angelegte Schlußübungen halten. Trauungen.­­ Am 28. beamte Herr Viktor v. führte der Kasc­hauer k. u. Staatsbahn: S­chol­tz das Fräulein Tochter des Obergymnasial-Professors Herrn Emer, Rozsika, Kö­ny in $glö zum Traualtar. — Landessängerfest-Conferenz. Am Sonntag fand im Gemeinderathssaale eine Konferenz über die Bors­arbeiten zum Landessängerfeste, das im August 1901 in Kaschau abgehalten werden wird, statt und präsidirte der Versammlung Herr k. Rath Bürgermeister Theodor Münster, als Präses des Gesangsvereins, welcher die Anwesenden begrüßend Herrn Professor Lekly als Referenten das Wort gab. Dieser, zugleich als BVicepräses des Gesangsvereins, schlug zu­allererst vor Se. Excellenz den hw. Herrn Bischof Geheimrath Dr. Sigmund Bubics und Herrn Ober­­gespan Sigmund v. Brechy zu Ehrenpräsidenten zu wählen und selbe deputativ um die Uebernahme dieser Würden zu bitten und dann detaillirte er die Aufgaben, welche der Kasc­hauer Gesellschaft harren und deutete die Wege an, wie dieselben am leichtesten zu lösen wären. Er proponirt zu diesem Behufe die Aufstellung dreier Hauptkomites : für den Empfang, die Bequartirung und das Festarrangement, welche unter dem Präsidium der Herren Theodor Münster, Rudi Maurer und Julius Lekly aus je so und so vielen Mitgliedern zu bestehen haben würden und sich nach Bedarf zu ergänzen hätten. Nach Austausc­h verschiedener Meinungsäußerungen wurde auch die Aufstellung einer Centralkanzlei beschlossen, in welcher alle Fluktuationen der Arrangementsbewegungen in Evidenz zu halten wären und es den Komite-Präseßen überlassen, ihre Mitglieder zu den Detaillberathungen nach Maßgabe der Nothwendigkeit einzuberufen. Der September-Generalversammlung des Stadtmunizipiums fand am 28 v. M. unter Vorsitz des Obergespans Sigmund von Pehy statt und war von nur wenigen Gemeinderäthen besucht. GR Michael Berzaczy interpetiert wegen dem Regenriß erregenden Zustand der Umgebung der jüngst ab­­gebrannten Theile der Oberen Mühle, dann wegen dem städtischen Kotter, dessen Entfernung bereits beschlossen wurde, der aber noch immer die Nähe der ref. Kirche verunziert und zu großen Unzukömmlichkeiten Anlaß gibt. Der Bürgermeister verspricht, im Senate darüber nach­­­zuforschen und der nächsten Generalversammlung zu referiren- GR Johann Erdödy interpetiert wegen dem Musiksmus. Organisationsstatut, das doc schon seit Monaten vom Minister sanktionirt, aber bis jezt noch nicht ins Leben ge­­bieten sei, in Folge dessen die Musikschule ohne jede Behörde astehe. Der Bürgermeister erklärt, nach eingebrachter Infor­­mation darauf antworten zu wollen. GR Bela Haltenberger interpetiert wegen der gefahrvollen Situation der Tramwayanlage am Ausgange der Esermelygasse und beantragt die Verlegung des Schienen­­stranges. Der Bürgermeister sagt die sofortige Berathung dieser Angelegenheit zu. Hierauf wird der Monatsbericht verlesen und zur Kenntniß genommen. Das Wichtigste in demselben ist, daß die Probe­­ohrungen gelegentlich der Suche nach Wasser im Hernäd­­thale der Stadt schon 6937 K 50 h Kosten verursacht haben und außerdem noch die Diäten für die Commissionen, für dann die Beifertigung der Pläne usw. in Verrechnung kommen werden. (Belegt werden wir eine Wasserleitung aus der Hernäd bekommen.) Ferner daß die Protokolle über die Theateruntersuchung der nächsten Generalversammlung­­ vorgelegt werden. Bei Punkt 2 der Tagesordnung bemängelt GR Emil v. Polinsky den ausgewiesenen Ueberschuß per 22000 K an Wegbaukosten vom Jahre 1901, der auch im Präliminare pro 1902 aufgenommen ist, statt zur Aufzehrung präliminirt worden zu sein, wodurch die Wegsteuer geringer geworden Auch GR Bela Blanár ist dieser Meinung und beantragt, derlei Präliminarien stets der Finanzkommission zur Ueberprüfung zuzuweisen, welcher Ansicht auch der Vor­­figende ist, während GR Josef Halmos bemerkt, das sei­­ schon seit jeher angeordnet gewesen, sei aber nie eingehalten­­worden­­­ wäre. Der Bürgermeister erbittet sich die Ermächtigung, daß­­ er gegebenfalls derlei Sachen an die Finanzkommission leite, worauf das Wegpräliminare angenommen wurde. Der I. Semestralbericht des Verwaltungs­ausschußes wurde zur Kenntniß genommen. Die zwischen Kert- und Zöldfautcza eröffnete Gasse (neben den mil. Wagendepots) wurde Esillagutcza zu benennen beschlossen. Für den Lloydunterricht in den Elementar­­schulen wurde eine jährliche Subvention von 200 K zu­­gestanden. Die Systemistrung eines Elementar-Lehrer­substituten für dieses Schuljahr mit 1200 K Gehalt und 480 K Quartier­­geld wurde nach längerer Debatte, an der sich die GR Takács, Blanar, Halmos 2c. bet­eiligten, bewilligt. Der Bürgermeister meldet jezt an, daß der Minister den Konsumsteuervertrag mit der Stadt vom November an­gekündigt habe und ersucht, dies in der heutigen Tages­­ordnung aufzunehmen. Dem Gesuche des Stadthauptmanns Bela v. C3e­­lenyi um eine Funktionszulage von 300 K wurde nicht Folge gegeben. Dem hiesigen Männergesangsvereine wurden zur Ber­streitung der Kosten des nächstjährigen Landessängerfestes in Kaschau 3600 K votirt. Die Aufschließung der Verbindung zwischen Harang­­und Daruntcza wurde dem betreffenden Komite zugewiesen. Die Kündigung des Konsumsteuervertrages wurde zur Kenntniß genommen. Otter Kanonenprobe wird der Fabrikant Adolf Emerling am 7. Oktober von 4—5 Uhr Nahm. und am 3. Oktober von 8 -9 Uhr Vorm. in der Szehenyian abhalten, welchen beizuwohnen wir unseren Oekonomen bestens empfehlen. — Der Minister und die Kranken-Bezirks­­kassen. Der Minister des Innern hat die Gewerbebehörden 1. Instanz aufgefordert, ihre Erfahrungen über die Bezirks­­krankenkassen ihm mitzutheilen. Auch unsere Stadthaupt­­mannschaft wurde zu solcher Berichterstattung aufgefordert! dieselbe möge darin nicht darauf vergessen, auf die laxe art hinzuweisen, mit welcher behördlicherseits die Einkassirung der regelmäßig von den Arbeitern einkassirten, aber von gewissen Arbeitgebern nicht abgeführten Beiträge unterstüßt wird und wie unsere Bezirkskrankenkasse speziell unter den Verhältnissen zu leiden hat, welche in der der ihr zugewiesenen Etablissements und der zerstreuten Lage entfernt davon wohnenden Vereinsärzte basirt, wodurch horrende Auslagen entstehen und der Zweg doch nicht immer erreicht wird. — Aufforstung kahler Flächen. Diejenigen pri­­vaten Grundbesizer, welche zur Aufforstung von Flächen und von Flugsandboden Setlinge benöt­igen, kahlen kön­­nen solche auf ihr schriftlich zu formulirendes Ansuchen un­­entgeltlich erhalten. Die bezüglichen Eingaben sind bis zum 15. Oktober bei dem zuständigen kön. Forstinspektorate ein­­zureichen. — Der Abaus-Tornaer allg. Lehrerverein wird am 17. Oktober 9 Uhr um im hiesigen großen Komitatssaale seine 31. Generalversammlung abhalten. Tagesordung : 1. Präses-Eröffnungsrede ; 2. Currente Angelegenheiten ; 3. Ausschußbericht; 4. Bericht über die Thätigkeit der Kreise; 5. Cassabericht ; 6. Bericht über die aufgelassene Hilfskasse ; 7. Bericht des " Eötvös"-Kaffiers ; 8. Bericht über die Rech­­nungsrevision ; 9. Bericht über die Zuurtheilung der Sti­­pendien und Aushilfen; 10 Antrag auf Errichtung eines Comitats­-Internates ; 11. Beamtenerneuerung ; Abhandlun­­gen: 12 „Ueber Phänominik in der Volksschule“ von Josef Nemes; 13. „Haben Ausflüge außer der Zerstreuung auch noch einen anderen Noten vom Gesichtspunkte der Volkserziehung und Belehrung ?“ von Josef Fertaly — Die John'schen Rauchfangverschieber werden duch Herrn Mu­ska bei uns eingeführt und verweisen wir empfehlend auf dessen dieß­bezügliche heutige Annonce. Das Telephon kann vom 1. Oktober angefan­­gen erst um 8 Uhr Vormittags in Anspruch genommen werden. — Eine neue Wirkwaarenfabrik soll, wie wir hören, die Union-Mühle an Stelle ihres Etablissements zu errichten gedenken, und sollen die Verhandlungen mit einem Ausländer-Consortium im Zuge sein. — Der Mühlkanal ist abgelassen worden und wird derselbe jett gereinigt, nachdem aus demselben ca. 5000 Wägen Sand entfernt werden, auf ca. 3000 Wägen aber die hies. Baumeister reflektiren, so ist Gelegenheit geboten, daß sich Jedermann, der Flussand­ braucht, solchen leicht beschaf­­fen kann. — Die Reform der Gewerbe-Vertrauens- Männer-­Institution hat der Minister auch von der Stadt ein Gutachten abverlangt; der Magistrat hat aber in seiner Vorlage auf die vom Handelskammersekretär D­e il an den Minister diesfalls gerichtete Eingabe hingewiesen, welcher er sich vollkommen anschmiegt. — Die Hauptallee des Széchényipartes wird leitere Zeit von Landfuhrwerken durchfahren und auch das Militär benützt dieselbe zum Durc­hmarsc­he, Fällen das Gehpublikum auf den Fahrweg so daß in solchen angewiesen ist. Der Render, dessen Häuschen an der Stefansbrüde steht, ist damals regelmäßig an einem anderen Orte und möchten wir anrathen, auf der Stefansbrüde einen stabilen Posten nur zur Beaufsichtigung der Hauptallee und des Beginns der Kossuth-Lajosgasse aufzustellen, der mit dem an der Ehe der Haupt- und Kossuth-Lajosgasse und mit einem zweiten in dem Széchényipart cirkulirenden Posten in leichter Verbindung zu sein hätte. Dies würde nicht nur verhindern, daß die Gehalb­e der Au befahren oder zu anderen Zwecken, als zur Frequenz für das spazierende oder zur Bahn gehende Publikum bewußt werde, sondern auch den nächtlichen Gas­rottenunwesen unserer Strizzi­ 8 einen Halt gebieten, dem man behördlicherseits ein Ende zu bereiten nicht im Stande­ zu sein scheint. Letzteres betreffend aber plaidiren wir in allem Ernste noch einmal um Purifizirung des Szechenyi- Parkes von jenem Gesichter, dem man denselben zum Schauplatz seines Treibens offiziell zungewiesen. — Das Statut über die Militärbequartirungs­­ablösung ist am Stadthausthor angeschlagen und­­ kann gegen dasselbe binnen dasselbe reklamirt werden. — Siehe amtl. Inserat. — Eine Erfindung von bedeutender Tragweite wird uns von der bekannten Frankfurter Matragenfabrik Julius Wiesbacher, in Gestalt einer zerlegbaren Spinnfeder­­matrage vorgelegt, die vom hygienischen sowohl als auch vom rein praktischen Standpunkt aus Anrecht auf eingehen­­dere Würdigung besigt. In der Matragenfabrikation wird die Erfindung eine vollständige Umwälzung herbeiführen, weshalb wir die einschlägigen Berufe ganz besonders daran aufmerksam machen. Die neue Matratze besteht aus zwe­iheilen, dem festen Holzramen mit den Sprungfedern und der eigentlichen Matraße, der Polsterung, welche durch einen leicht zu handhabenden Verschluß, der sehr geldhicht erdach ist, über den Federn befestigt wird. Diese Vorrichtung is so einfach, ihr Nuten aber auf den ersten Blick so einleuch­tend, daß es wahrlich keiner weiteren Worte bedarf, ihren Gebrauchswert festzustellen Die ganze Matraze­­ ist durch zwe Handgriffe offen, jedes Theilchen kann gründlich gereinig seinem und ;

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