Kaschauer Zeitung, April-Juni 1901 (Jahrgang 63, nr. 39-75)

1901-04-02 / nr. 39

SEEN EE TEE NETZE EEE EU TODETZEETEHL TEE ERETETTRITERPUETTTTTTE Nr. 39. „Kaschauer Zeitung" 2. April 1901. Se RL 3 EEE: ee u — Die stille Woche ist unter den besten Ausspi­­zzen eingetreten; mit einem sonnenwarmen schönen Tage, ein Genuß nach längerer recht rauher Witterung, hat sie begon­­nen; die nach Labung, Licht und Wärme schmachtenden Felder und Auen die aufbrechenden Knospen an Baum und Strand künden den wohl schon dauernden Frühling. Am Gründonnerstage wird es wohl auch wirklich schon „Grünes“ geben und zu Ostern wird die ahnende Menschenseele, welche die Erinnerungs-Epoche der Leiden und das Martertodes des Erlösers mit Wehmuth und stiller Schwermuth begeht, wird die Feier der glorreichen Auferstehung schon mit lingsblumen des Feldes und Waldes geschmüht und den Erst­­sc­hmü­­cend begehen können. Auch die Natur geht ihrer Auferste­­hung ar nd Lobet den Herrn G­ottesdienst. Im h­r. Kultustempel der Mutter­­gemeinde beginnt der Gottesdienst am Borabende des Bafjah­­festes Mittwoch den 3. um 6 Uhr 20 Min. Abends. Das Seelengebet (Maskir) am 11. April um 10 Uhr 30 Min. Vormittag. — XXVII. Ausweis pro März 1901 über die zu Gunsten des­ Kaschauer Honved-Denkmal­­fondes eingelaufenen Spenden. Dampf- und Wannenbad-Act.­Gesellschaft Ertrag des Tanzkränzchen der Israel. Jugend Sendung des Grafen Johann Hadit aus Wien 40 „ Kaschau 30. Mär­z 1901. OK Rudolf Maurer, Easfier. — Dem Kaschauer Gewerbe- und Arbeiter, Invaliden- und Pensionsverein hat der gr.-k. Probst- Domherr und Pfarrer Herr Julius Bißlo6czky 20 h und der volksw. Referent Herr Carl Fiedler 2K 44h gespendet, wofür der Verein seinen innigsten Dank ausspricht. — Die zwölf Greise, welche am Gründonnerstage zur Fußwaschung gelangen, sind: Ludwig Toporcsai 82 Jahr alt, Andreas Alexi 78, Stefan Policzia T­, Andreas Czibull­a 77, Michael D­ik­i 76, Johann Hankovic8 73, Andreas Szebolát 73, Andreas Diki 72, Josef Bal­ogh 70, Andreas Jaczko 71, Georg Marczin 66, Stef. Jelzuska 57 Jahre alt. Personalien. — Herr k. u. k. Generalstabsarzt Hermin Fischer hat sich von hier auf eine Reise nach dem Süden begeben. — Fräulein Ilonka Thuröczy hat am Landes- Musikconservatorium in Budapest am 25. aus dem Clavierspiel und der Musiktheorie v. M. die Prüfung 1 Theil mit Auszeichnung abgelegt. Die Ausbildung der Geprüf­­ten, einer Schülerin des Fräuleins Helene von Orten­thal und deren gründliches Wissen überraschte die Herrn Professoren, welche der Lehrerin zu ihrer ausgezeichneten Schülerin und dieser zu ihrem Talente und ihren Kenntnissen gratulirten. Der Ernennungen. M.­Szigeter Unterrichter Stefan Czikó in Püspök-Ladany und der Devaer B Vizestaatsanwalt Ludwig Nagy in Bajda-Hunyad zu Bezirksrichtern; der Nyitraer Vizestaatsanwalt Rudolf Reinikovsky in Nyitra zum Gerichtshofrichter. — Der Rechtspraktikant des Kaschauer k. Gerichts­­­hofes Zoltan Palla­thy zum Vicenotär daselbst. — Der­­ Verwaltungspraktikant Nicolaus Borhy zum Rechtspraktikanten im Bereiche der k. Tafel in Kaschau. — Von unserer Hochschule. Die Kaschauer kgl. Rechtsakademie hat neuerdings Ursache mit berechtigtem Stolze auf ihre Erfolge zu bilden. Drei vorzüglich absolvirte Hörer derselben, nämlich die Advokatirskandidaten Aristid und Andor Aranyossy und Aladár Sipossy, haben kürzlich das Kolozsvär erste juridische Rigorosum an der Universität in mit Auszeichnung abgelegt, was denselben umso mehr zur Ehre gereicht, als sie die sämmtli­­chen vier Jahrgänge hier frequentirt und sich in Kolozsvär blos als Rigorosanten für je zwei Wochen aufgehalten haben und die Classification mit Stimmeneinheit erfolgte. Eljenek! » Militärisches. — Laut BBI. Nr. 9. vom 28. vg. M. wurde ange­­ordnet: die Transferirung der General-Majors Anton Fiala, Command. des Art.-Brigade in gleicher Eigenschaft zur 2. AB, ernannt: Oberst Anton Mars<, Commandant des CAR 12. zum Commandanten der 6. Art.-Brigade. Die Ueberlegung in die k. k. Gensdarmerie angeord­­net: des Lieut. Gust. Köhler des IR 66, Carl Tiham­­lex des IR 67. Ernannt: zum Assistenzarzt in der Reserve, Res.­­Ass.-Arztstellv. Dr. Nicol. Földi des IR 39; der Eins. Freiwill. Dr. Eugen T­o­th des IR 67; zum Profo- Ben. Wachtmeister Povon Stiplosaf des Tr.-R. 2 beim Garn.-Arrest in Miskolcz Transferirt: Hauptm.-Auditor I. Cl. Franz Panek v. IR 71 zu 25. Hauptm.-Aud. II. Cl. Stanis­­laus Fiala von IR 34 zum Garnis.-Gericht in Mostar ; Lieut.- Rechnungsführer Franz K­is 8 von CAR 6. zum Me­montendepot in Lobod. Mit Wartegebühr beurlaubt, Lieutenant Geza Bede des IR­­ 65, Regimentsarzt I. Cl. Dr. Armin Rößler des IR 65, BVerpfl.­Off. 3 Cl. Friedrich Wer­­ner (Aufenth. Linz). In den Ruhestand verseßt: Mil.-Rechn.­­Off. I. Cl. Josef Schmelzer der Intend. der 27. JTD. Der Austritt aus dem Heeren gestattet : dem Lieutenant in der Res. Dr. Robert H­o­r­v­ay des FJB 32. Herr Rittmeister Nicolaus von Hod äpy Elsaß- Cadre-Commandant des 12. Huß.-Regts wurde von Kaschau und Marczak­ó transferirt und ist auch schon dahin abgegangen. Todesfälle. — Am 27. v. M. verschied zu Prag die Gemahin des s. 3. in Kaschau garnisonirten Artillerie-Hauptmanns Herrn Carl Müll­er, die hochverehrte Frau Ludwig Müller, geb. Pribil nach scherem langen Leiden im 41. Lebens­­jahre und fand deren Beerdigung all dort unter großer Theil­­nahme am Kleiseitner Friedhofe statt. Wir bringen dem so schwer betroffenen Gatten, der hier als Jagdfreund so beliebt gewesen und viele Freunde zurückgelassen, unser Aller aufrichtigstes Beileid zum Aug druhe. — Am 27. v. M. verschied hier der gewes. Guts­­pächter von Rozgony Herr Israel Gaiger im 86. Lebens­­­­jahre und wurde am 29. v. M. unter großer Theilnahme zu Grabe getragen. Der Verstorbene, einer der ältesten Abonnenten unseres Blattes, brachte die lezten Jahre in Kaschau zu, wo er allgemeine Achtung genoß. Mit innigster Theilnahme bringen wir den Hinterbliebenen unser Beileid dar ! — Das Bürgercasino beschloß in seiner jüngsten Generalversammlung die Belassung des status quo der Funktionäre und bleibt Herr Gabriel Angy­al als Vizedirek­­tor für die Zeit der Krankheit des Direktors Stich der Leiter des Casinos, ferner wurde die Bauangelegenheit be­­handelt und hießfalls Beschluß gefaßt.. — Die Prüfung in Buchhaltung und Wech­­selwesen der Frequentanten des dießfälligen vom National­verband erhaltenen Kurses — fand am 31. v. in Gegenwart des Herrn Akademie-Direktors und Präsidenten des National­­verbandes Herrn Dr. Alois Kleiner und zweier Ver­­treter des Verbandes durch die Cursleiter Herrn Ludwig Ris<ak und Dr. Bela Halmi statt und gaben die 12 "(von 40) zur Prüfung erschienenen Frequentanten ganz befriedigende Antworten. Nach der Prüfung richtete der Prüfungs-Commissions- Präses mehrere Worte an die Geprüften, ihnen die Pflege der gewonnenen Erfahrungen und deren vortheilhafte An­­wendung empfehlend., Trauung. — Am 25. v. führte der Oberlieutenant des k. u. 10. Honved-Jnf.-Regiments Herr Ladislaus Czav­rak die Witwe nach dem Stuhlrichter weil. Zoltän G­roß, Frau Margit Mariässy in der ref. Kirche zu Miskolcz zum Traualtar. — Die letzte Scheingerichtsverhandlung(), welche unsere Juristen am 23. v. M. abhielten, war von einem hochistinguirten Fachpublikum besucht, welches das Streben der Jugend, sich für den Ernstfall vorzubereiten gebührend würdigte. Der Fall war die Ehrenbeleidigungs- und Verläumdungsklage des Kasc­hauer Bahnrestaurateurs, ver­­treten duch Egon Gianone gegen den Redacteur des „Fm“, Ludwig S 6 3, welch letzterer über Ersteren schrieb, das dieser seine Gäste mit Grünspan und Fuchie vergifte. Der Borfigende, Béla Kaczvinsky vereidete die Pro­­und Contra-Zeugen, der Klagevertreter motivirte in geschi>­­ter Weise sein Klagebegehren, der Vertheidiger gläub­te flott und schlagend für die Freisprechung seines Clienten, nachdem er noch vor Eröffnung der Verhandlung die Competenz des ordentl. Gerichtshofes bestritten u. ein Geschworenengericht ver­langt hatte. Der Präses zog sich mit seinen Beiftzern Arpad Fenyö und Stefan Mic­­key zurück und verkündigte nach längerer Berathung das Urtheil, wornach­mós zu 1 monatlichem Gefängniß und 200­0 Geldbuße verurtheilt wurde. Der Vertheidiger meldet die Berufung und Nichtig­­keitsbeschwerde an. Ja Vertheidiger den Fall von der Apellata gedenkt der gewinegte nicht berührten Gesichtspunkten aufzufaßen und dürfte sich vielleicht — auch auf Grund der Nichtigkeitsbeschwerde — eine neue Gerichtsverhandlung oder eine Revision des Prozesses zu Gunsten des Angeklagten herauswachsen. — Roth Kreuz-Ball in Schmöllnitz. Am Oster­­montag veranstaltet die Filiale des Roth-Kreuzvereines über Anregung des Präses Herrn Förster P­o U 3­g zum Besten der BVereinscassa eine Kostüm-Tanzunterhal­­tung (ohne Costümzwang) welche in Anbetracht des edlen BZwedes, der emsigen Vorbereitungen und der regen Theil­­nahme, welche sich die Unterhaltungen des Vereines so­wohl hier, als auch bei der Intelligenz der Umgebung bisher er­freuten, die Wintersaison würdig abzuschließen verspricht. Wird doch diesmal für die hiesigen Verhältnisse etwas ganz­ Neues geboten, das Comite ist aus bewährten Kräften zu­­­sammengestellt und wird dasselbe sowie die Damen-Mitglie­­der des Vereines alles aufbieten um den Lästen einen an­genehmen Abend zu verschaffen. Die Einladungen werden eben verscheidt und erhielt das Comitee schon vielerseits Zu­­sagen der Theilnahme. Im Falle Jemand, der Lust zur Theilnahme und Anspruch auf eine Einladung hat, selbe aus Zufall nicht erhalten hätte , so bittet man sich deshalb an das Präsi­­dium der Filiale (Herrn Förster Geza Po­l­á­g) zu wenden. Eintrittskarten zur Unterhaltung und dem Közvacsora können gegen Vorweisung der Einladung in der des Herrn G­all € auch im voraus gelöst werden. Apotheke EF. — Wohlthätigkeit8-Carousissel des vom Offi­­ziers­corps 8 der Garnison Kaschau am­­ 27. und 28. April 1901, 6 Uhr Abends in der gedechten Reitschule am Glacis unter dem Protectorate ihrer Excellenz der Frau Johanna Edlen v. Pokorny stattfindende Carous­­sel wird im Stile des 18. Jahrhundertes gehalten, aus einem feierlichen Einzuge, einer Herren- und Damenquadrille, einem Caracollo, einer Fahrquadrille mit vier 6-spännigen Geschoßen, einem Jagdritte und schließlich einem Circus bestehen. Das Reinerträgniß dieses Festes soll gemeinnüßigen wohlthätigen Zwecken zugeführt werden. Um Pläge rechtzeitig reserviren zu können wird ersucht, Bestellungen derselben, bei Angabe des gewünschten Tages, sowie des Platzes ehethunlichst an den Herrn Oberlieutenant Arthur Baron Müller von Klingspor des Corps-Artillerie-Regimentes Nr. 6 zu richten. Die Ein­­teitierarten werden in geschlossenen Couverts mit einer ge­­nauen Skizze der aufgestellten Tribünen sowie des betreffen­­den Platzes in der Buchhandlung Adolf Maurer Hinter­legt, wo dieselben gegen Entrichtung des hiefür zu bezahlenden Betrages vom 15. April an behoben werden können. Falls an dem gewünschten Tage bereits sämmtliche­­ Pläge vergriffen sein sollten, so wolle mitgetheilt werden,­­ob die Vormerkung für den anderen Tag genehm ist. Preise der Plätze : Size auf der Hauptribüne 1-­4 Reihe ä 10 K, 5 Reihe á 8 K. Size auf den Seitentribü­­nen 1-3 Reihe ä 5 K, 4 Reihe 4 4 K, 5 Reihe a 2 K. verein — Der Erste ungarische allgemeine Beamten­ wird heuer aus seiner Jubiläums-Stiftung zwei Stipendien zu 100 K verleihen. Mittelschüler können ihre S W­­ege bis 5. Mai bei der Vereinsdirektion ein­­reichen. — Die Bezirkskrankenkassa hielt am 31. v. M. ihre Generalversammlung unter Vorsit­zhres Präsidenten Herrn Carl Werfer ab. Der Jahresbericht, welcher an sämmtliche Mitglieder versei>t wurde, wurde als verlesen erklärt und hatte Niemand eine Bemerkung dagegen zu ma­­chen, weshalb auch das Absolutorium ertheilt wurde. In den Aufsichtsrath wurden auf 1 Jahr ge­­wählt: Fabr.-Director Martin Bittelmayer, Apoth. Adam Esanyi; von Seite der Angestellten : Buchh. Hein­­rich Poll­ak, Buchh. Julius Charmany, Adriabeamter Joh. Romansky und Buchh. Bela Esincsics, In den Directionsrath die ausgelosten Mitglieder und zu Eriagmitgliedern: Dr. Victor Kircz und Alvis Szá­lLossy; von Seite der Angestellten : Karl Kundrat, Joh. Roth, Stefan Bursticzky und Robert Neuberth. Mitglied Heincz interpetiert wegen der Art und Weise des Verfahrens bei Erkrankungen in der Sägemühle und wegen Auszahlung auf Grund einer vom Arzte als Schwindel erklärten Bestättigung. Beide Angelegenheiten kommen vor die Direction und wurde Herr Heinz Dor­derhand zum Vertrauensmanne in der Kirchichen Säge er­­nannt, der sowohl die Interessen der Kasse, so wie jene der Arbeiter und deren Brodgeber zu wahren ersucht wurde. — Amerikanische Decoration. Unser von Ame­­rika zurückgekührte Meister Josef Király hat in aller Stille und Schnelle hier die Decorirung und Malerei des großen Cafes Herdiczky in einer Weise besorgt, welche die Anerkennung jedes Besuchers herausfordern muß. Jeden aber, der — wie wir — während der Arbeit zugegen war und den Fortgang derselben zu beobachten Gelegenheit hatte, welche Király ganz allein — aus freier Hand kunstvoll ausführte — zur Bewunderung zwingt. Uebrigens wird ja das Publikum Gelegenheit haben, diese herrliche Restaurations-Arbeit im Caffe Herdiczky, welches heute unter Mitwirkung einer Nationalkapelle eröffnet wird, selbst in Augenschein zu nehmen und zu beurtheile Neue Zeitung. Seit Sonntag erscheint hier unter der Chefredaction des Herrn Victor Rosa und Re­­daction des­ Herrn Zoltán Szathmáry eine Tageszeitung «Kassai Friss. Ujság» — deren eine Hälftet in Budapest, die andere Hälfte — Locales — GE gebracht wird. Die einzelne Nummer kostet 1 Kreuzer. ) — Die heutigen Wettrennen werden am 26. und 27. Mai, zu den Pfingstfeiertagen am Hlynik abgehalten, bei welchem auch ein Lotterierennen vorkommen wird; das bei diesem gewinnen­de Pferd wird verlost und auf Verlangen des Gewinners lizitirt, demselben auf Verlangen aber auch 500 K ausbezahlt. — Löbliche Neuerung, neulich Gelegenheit wahrzunehmen, Mit Freuden hatten wir daß in der Kasch­auer Sparkassa zwei Cassen systemisirt worden sind, was nun ermöglichen wird, eine jede Partei troß des enormen Verkehrs auch bei dem größten Andrange ohne Zeitverlust bedienen zu können . Zur Reichsraths­wähler-Conscription, welche am 11., 12 und 13. April täglich von 3­4 Uhr Nachm. in Bürgermeisteramte vorgenommen wird, wurden die Ge­­meinderäthe Franz Hamar, Carl Kor­ányi und Josef Halmos bdesignirt; Notär ist der städt. Vicenotär Stef. Rößler Jeder sich für­­ wahlberechtigt Haltende wolle diese Gelegenheit wahrnehmen, um sich die Aufnahme in die Wählerliste zu sichern. — Selbstmord. Am 31. v. M. hat sich der gewe­­sene Post- und Telegrafenbeamter Imre Haluska er­­schoßen. — Göllnitzthalbahn-Entgleisung. Am 27. ent­­gleisten schon wieder 4 Lastwaggon der Göllnitzthalbahn in Folge Achsenbruch, zum Glü> ohne weiteres Malheur und gehören dergleichen Unfälle auf dieser Strebe schon zu den regelmäßigen Wochenereignissen, an die man sich langsam gewöhnt wie im Krieg an das Pfeifen der Kugeln. Jeden­­falls ist es rathsam, sich früher gegen Unfall zu versichern und sein Testament zu machen, ehe man das Wagniß unter­­nimmt, ob zwar die Gesellschaften die Prämien für diese Strede erhöhen wollen. Selbstmordskandidaten und Liebha­­bern amerikanischer Duelle ist diese Strede besonders zu em­­pfehlen =­ der Berlierende muß sich nur verpflichten ein Monat lang täglich hin und retour zu fahren. Von den­ 4 Maschienen der schmalspurigen Strecke­­waren drei auf einmal dienstuntauglich und­­ mußte eine den ganzen Verkehr besorgen täglich — 6 Züge. Die Aufschrift der Waggons „G. V. V.“ wird folgendermaßen gelesen : Gott wie wadelig! Hoffentlich wird aber die Aufsichtsbehörde den Schut der Bediensteten und Passagiere nicht ganz einem glücklicher Zufalle überlassen — sondern schon einmal gründlich auf­­räumen. 5 — Bauvergebung. Der hies. Arbeiterkrankenhilfs- Verein wird auf seinem Grunde in der Wassergasse Nr. einen einstökigen Bau aufführen; Kostenvoranschlag 39,638 K 6 35 h. Offerte sind bis 9. April 10 Uhr Vm. beim Präsi­­denten Herrn Josef Stefan, Franz-Josef-Plaß­e, ein­zureichen, wo auch die Pläne u. Bedingungen einzusehen sind. Georg — Eingefangen wurde der desertirte Honved-Just. Malik von der­ Gensdarmerie, als er sich in sei­­nem Heimatsorte A.­Szalek bei seiner Geliebten aufhielt und wurde derselbe dem Mil.­Gerichte eingeliefert. — Greek. Die Landleute Alexander Gydrgy, Lukas Fodor und Josef Dir­d­a kamen nach dem Sam­­stagmarkt im Wirthshaus Vörösmarb­yter Nr. 4 zusammen, tranken und begannen einen Streit, in dessen Verlauf F­e­­dor dem György mit einem Stod den Schädel ein­­hieb, so das derselbe voraussichtlich 12 Tage arbeitsunfähig sein dürfte. — Gefährliche Drohung. Kann Oros aus Göncz kam am 24. Der Pferdeknec­ht Jo­­v. M. betrunken nach Hause und sein Herr verbot ihm, in diesem Zustande zu den Pferden zu gehen und ging lieber selbst mit der Magd die Pferde füttern. Als er den Stall verlassen wollte, stellte sich Orok seinem Herrn mit der eiserne Heugabel entgegen und drohte, ihn zu durchbohren, wenn er ihn nicht gleich sein Buch und seinen Lohn gebe, damit er einen anderen Dienst sich suchen könne. Der etwas gefährliche Knecht wurde zwar unschädlich gemacht, aber auch der Polizei angezeigt, welche ihm wohl Raison beibringen wird. Wo ist der Sto>!?­­- Arretirt wurde die Mißlöhner Zigeunerin Marie CöSipar-Bubroncz wegen Diebstahl . Currentirt wird der von Esernovig­ durchgegan­­gene Postexpeditor Geza G­a­y­e­r, welcher 20.000 K schwere Geldbriefe unterschlug und mit der Postexpeditorin Sofie 20 K 905, *) Verspätet eingesendet.

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