Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1902 (Jahrgang 64, nr. 113-149)

1902-10-02 / nr. 113

Nr. 113. „Kasc­hauer Zeitung“ 2. October 1902. Abtheilung der Geschäftswelt anempfiehlt und die Committenten der größten Zuvorkommenheit versichert. — Die Kaschauer Creditbank (Kassai hitel­­bank) hat ihre neuen Bureaux im Pfarr-Palais Hauptgasse Nr. 30 Parterre — bereits bezogen und auch ihre Amtirungen dort schon begonnen. — Der Kassai Kazinczyför hielt am 30. v. M. unter Vorstz des Präsidenten Herrn Theodor Münster eine k. Rathes und Bürgermeisters Ausschulfigung ab. Zuerst wurde die von Herrn Professor Lekly eingereichte Ab­­rechnung über das Resultat der Kossuth-Centeniarfeier ver­­lesen ; darnach verblieb von der Einnahme pro 878 K 50 hz) nach Abzug der Ausgaben pro 239 K 26 h ein Netto­­ergebniß von 638 K 54 h, von welchem die vom Kazinczy­­kör ansässig dieser Feier ausgegebenen 50 K 58 h abgezogen und der Betrag von 587 K 96 h dem Honveddenkmal­­fonde zugewendet würden. Ueber Antrag Lekly's wurde beschlossen für die materielle und geistige Unterftügung des Kossuthfeier- Arrangements Dank auszusprechen: der Bier. Gast- und­lectricitäts-A.-G., der Schalkhaz-A.-G., allen Mitwirkenden — Hw. Professor Telepy, den beiden Gesangsvereinen, Herrn Géza Szekely, Herrn Professor Alex. Augustiny, ferner Herrn Akusius von Beöthy für seine herrliche Festrede. Ueber Antrag des geschäftsf. Secretärs Sigm.­kovács wurde ein Stammbuch über die gründenden Mitglieder und die separate Verwaltung des Fundational-Vermögens beschlossen. — Als Tag der nächsten Generalversammlung wurde der 19. November, 11 Uhr Vorm. bestimmt und folgende Tagesordnung : 1. Präsidial-Eröffnung. 2. Sekretariats-Bericht. 3. Schlußrechnung und Präliminare. 4. Gedenkrede auf weil. Dr. Zoltan Räth, wegen deren Abhaltung der Chefsekretär Berfügungen zu treffen haben wird. — Betreffs der winterlichen Vorlesungen wurde ein Comitee entsendet, bestehend aus den Herren: Koloman Reveß, Dr. Blasius Horváth, Geza Gerlöczy, Koloman Kemensky, Sigmund Kovács, und Geza Szekely und beschlossen, Eintrittskarten mit 20 h per Borlefung, oder 2 h per Saison auszugeben, während Ippenamkoliche Letztere unentgeltlich erhalten. Hinsichtlich der Volksbibliothek meldete der Borfigende,­daß in der legten städtischen Generalversammlung diese Angelegenheit berührt und in Aussicht gestellt wurde, zur Miethe eines für die Volksbibliothek und des Kazinczi­­kör würdigen Locales beizusteuern. Vorläufig wurde bis zur Erledigung des diesbezüglichen gesuchsweise zu stellenden Vorschlages beschlossen, die Volksbibliothek im Locale des Kazinczykör unterzubringen und mit der Verwaltung derselben den Sekretär Sigmund Kovács, mit der Cassenführung über den Vereinskassier Eduard Pro zu teren at Chefsekretär Geza Gerloczy referirt über die “depu­­tative Vertretung des Kazinczykör bei der Constituirung des gleichnamigen Vereines des Zemplener Comitates in S.­A.­­Uihely, welcher er und die Herren Johann Kreß, Sigmund Kovacs und Geza Szekely in Voraussezung der nach­träglichen Gutheißung im Namen des Vereines beiwohnten. — Ferner berichtet der Chefsecretär über die dem Kazinczykör zugefallene Aufgabe, bei der Bilderausstellung des „Nemzeti szalon" in Kassa mitzuwirken, welche er mit Hilfe des bereits gewählten und zu erweiternden Comites kunstfreundlicher Heroen demnächst beginnen wird. — Endlich berichtet derselbe, daß er dieser Tage in Angelegenheit der „II. Rákóczy erekly-kiällitas" von Herrn Coloman Thaly über mehrere wichtige Ansichten und Rath erbeten habe. Wie schon Aktionen dessen erwähnt, wird dießfalls eine ausgebreitete Correspondenz nöthig werden, zu deren Bewältigung er um eine bewanderte zu honorirende Schreibkraft als Aushilfe ersucht. Betreffs des Ausstellungs­ Sotales haben die Schritte wegen Erhalt eines hiesigen Ari­­stokraten-Palais noch keine Erledigung gefunden. Hr. Dr. Blasius Horváth erklärt als Chef der literarischen Section, deren Constituirung schon in einem Journale urgirt wurde, daß diese bis nach geschehener Ber­­einung des Culturvereins mit dem Kazinczykör und nach der Aufstellung der Volksbibliothek und dadurc­h bedingter Aende­­rung der Statuten bewerkstelligt werden wird. Wegen Theilnahme an der „Tompa-Feier“, zu welcher der Eperjeser Szechenyi­kör den Kazinczy­kör einlud, wurde der Präsident betraut, wegen Theilnahme daran das Nöthige zu verfügen. Als neue Mitglieder wurden aufgenommen: Kript, städt. Steuerbeamte und Graf Ludwig Stom Ander k. u. Mappenarchiv­-Ingenieur.­­ — Journalistische8 „A. K. K." hat zu erscheinen aufgehört; an Stelle dessen gibt Herr Dr. Samu Fényes ein Blatt „Kassai Ujság" heraus, dessen Redacteur Herr Julius Mitlos sein wird. wurden von einer Kaschauer Jagdgesellschaft am 26. v. M. im Szurdoker Hotter geschossen. Hymen. — Herr Förster Johann Szeleczky hat sich mit Fräulein Adele Zahorsky in Stolpß verlobt. — Schritt für Schritt, (dir.) Wir können nicht genug thun, um die Webeindustrie,­an der es uns in Ungarn sehr gebricht, und für deren Erzeugnisse Jahr für Jahr Hunderte von Millionen Kronen dem Lande entnommen werden, auszubreiten, Interesse dafür und einschlägige Kennt­­nisse zu mehren. Zur Erwerbung gründlicher Kenntnisse in diesem Fache hat der Staat und neben diesem die für die vaterländische Industrie stets opferwillige kön. Freistadt Kes­mark eine verheißungsvolle Planzstätte in der k. u. Staats­­webeschule in KEsmark errichtet. Dabei bleibt aber die Regierung nicht stehen, sondern bewußt die hier wirkenden ausgezeichneten Fachlehrkräfte dann als Werkmeister, um in Spezialkursen Wissensbedürftigen Gelegenheit zu geben, sich in der Webeindustrie Kenntnisse und Fertigkeit zu erwerben. Wie immer, wenn es sich um die Förderung vaterländischer Industrie handelt, ist die Kaschauer Handelskammer, nament­­lich ihr begeisterter und Hochverdienter Sekretär Herr Deil Send nicht müßig und so kam im August d. J. wieder ein Spezialkurs für Handelsbeflissene in Kaschau zu Stande, an dessen theoretischem und prakiischem Unterricht, 14 junge Kaufleute täglich doch 4—5 Stunden mit viel Eifer das­­ Wissen und können sich aneigneten. Als Lehrkräfte waren aus der Kesmarker Staatswebeschule 2 tüchtige Lehrkräfte der Professor Josef Ts<­örner und der Werkmeister Michael Rom­an belegirt. Der praktische Unterricht würde in der Werkstätte der Weberei Anton Tfir­st ertheilen. So ein Kurs öffnet den Kaufleuten, die mit Webestoffen zu thun haben, die Augen; die Erkenntnis wird sich bald Bahn brechen, daß der junge Kaufmann das Verständnis, ein Gewebe beurtheilen zu können, das ihm als Verkäufer überaus notwendig ist, auf diesem Wege am rascheiten sich aneignen kann. Daß den Chefs, die die Waaren einkaufen, diese Kenntnisse noch noth­­wendiger sind, ist einleuchtend. Bädernachrichten. — Uj-Tätrafüred (Neu-Schmede) zählte laut Kurlisten Nr. 28 am 22. v. M. 1620 Gäste­ aus Kassa: Theodor Blondian j. Gem, Michael Balaban, La­­dislaus Winz und Dr. Ritter Arthur Wagner. — Mühlenverk­auf. Die Composteforats (Wasser)­­Mühle in Szepft mit Hanfstampfe, Nebengebäuden und Garten ist zu verkaufen. Näheres all dort. — Papst Leo XIII. trinkt ungarisches Heil­­wasser. Der Papst, der sich eines selten hohen Alters und einer wunderbaren Lebenskraft erfreut, trinkt, wie aus dem Briefe eines in Rom lebenden­ hohen kirclichen Würdenträgers hervorgeht, ungarisches Heilwasser. Se Heiligkeit bewußt nämlichh — wahrscheinlich auf ärztliche Anordnung — das Bitterwasser „Marke Palme“, mit welchem dieselbe sehr zu­­frieden ist und wovon der Quellenbesizer , u. k. Hoflieferant Loser János in Budapest, von kompetenter Stelle in s<meichelhafter Weise verständigt wurde. 754 — An unsere Post- Abonnenten! Wir bitten für das demnächst­ beginnende vierte Quartal die Bestellung nebst Pränumerations-Gebühr auf die „Kaschauer Zeitung“ recht­­zeitig zu erneuern, da bei verspäteter Bestellung die Expedition erschwert wird und auch für Nachlieferung der bereits er­­schienenen Nummern nicht garantirt werden kann. Der Abonnementspreis pro Quartal für Post-Abonnenten inner­­halb Ungarn und Oesterreich beträgt K 3*30, für das Ausland entsprechenden Postzusc­hlag. — In Amerika. Der Ab.-Szäntöer Bezirksrichter Alexander von S­väby ist nicht in der Schwarczer'schen Heilanstalt, sondern in Amerika, ‚wohin sich derselbe selbst in Sicherheit gebracht hat. — Betrug. Ein sich als Bevollmächtigter einer Wiener Firma ausgebender Mann verkauft hier im Hauslr­­wege Talmigolduhren als echte falls von einem Betrogenen schon Golduhren und wurde hieß­­die Anzeige erstattet. — Einbruch. In der Nacht vom Sonntag auf Montag wurde in das Geschäft des Herrn Stefan Koval­­ikovics eingebrochen und daraus ca 20 K Kleingeld gestohlen, ohne daß man sich an den Waaren vergriffen hätte. Der Einbruch geschah dur das Hoffenster der Hut­­macherwerkstätte, was auf einen mit den Verhältnissen des Hauses Vertrauten schließen läßt. — Trinken Sie „Sultan“. Mineralwasser zur Erhaltung ihrer Gesundheit. 84 *) Darunter sind die von Beöthy gespendeten 100 K, die von der Hotel-A.-G. Schalkhaz gespendeten 50 K und die Kartenablösungen der Stadtrepräsentanten mit 296 K enthalten. .­ ­­ ­­ ­­ Nachmittagsvorstellungen. Herr. Theaterdirek­­tor Komjathy legt großes Gewicht­ auf die Sonn- und Feiertagsnachmittagsvorstellungen, welche er speziell deshalb arrangirt, damit bei deren Billigkeit auch die unter beschei­­denen Verhältnissen lebenden Familien das Theater besuchen können. Bisher wurden die Nachmittagsvorstellungen, mit mehr oder weniger Auslassungen gegeben und leierten die Dar­­steller meistens ihre Rollen nur so ab. Dies wird nun anders sein, das nachmittägige Publikum wird ebenso vollständige Vorstellungen genießen, wie das abendliche. Die ganze Ge­­sellschaft jest eine besondere Ambition darein, um den mög­­lichst diskreditirten Nachmittagsvorstellungen ein ständiges Publikum zu schaffen. Die e­rst­e­ Nachmittagsvorstellung­ wird am 5. Oktober sein, (nicht heute wie unrichtig ins Repertoir aufgenommen wurde), bei welcher Gelegenheit „II. Rákóczy Ferencz fogsága", Szigligetis historisches Schauspiel, zur Darstellung gelangt. Repertoire. Morgen Donnerstag „A királyné dragonyosa“. Sudermanns effectvolles Schauspiel „A beesület“, (Die Ehre) gelangt morgen Freitag zur Aufführung und war mit folgender Rollenvertheilung: Müh­lingng — Breznay Anna): Heineckene — Ligeti Lujza; Leonora — Tóth Ilonka); Alma — Berlänyi Vanda); Auguszta — Takács Mariska ; Mühling­­— Bartha; Heinecke — Vágó Bela; Róbert — Odry Árpád; Trast­gróf — Komjáthy János ; Hurt — Palásty Sándor; Michals­ky — Székely Gy. „Kis herczeg", diese liebliche Operette Lecocq's ist für Samstag bestimmt. Die Titelrolle gibt Fräulein Emma Komlössy, welche dabei Gelegenheit haben wird, ihre Qua­­lität als Primadonna dem Publikum zum wiederholten Male zu zeigen. Außer ihr spielen darin noch: Luise Ligeti, Irma Bárdosz, Julius Szekely und Jul. Nagy. Sonntag geht außer der Namittagsvorstellung „Il Rákóczy Ferencz fogsága" am Abend Berczi's „Az igmándi kispap“ in Szene, welches prächtige Volksstür hier schon sehr lange nicht gegeben wurde. Die Hauptrollen in diesem ergreifenden szenenreichen Stüdk spielen: Emma Komlóssy, Anna Breznay, Mariska Taka4c8, Leona Tarnay, Arpad Odry, Bartha, Bágó, Jul. Nagy und Dion. Makray.­ ­ Theater, Kunst und Musik. Referat. — Am 30 v. M. sahen wir in C38 sky's , Buborékok" das Lustspielensemble, vermisst mit dramatischen Kräften, auf der Bühne und ist nur zu bedauern, daß so wenig Publikum sich den Genuß verschaffte, dieser abgerundeten Vorstellung beizuwohnen, welche wir in Bezug auf die Hauptacteure als eine Muster-Darstellung classifiziren müssen. Vom Director an, der den Sectionsrath Rabay mit oft großer dramatischer Verve gab, waren Alle bestrebt, den schönsten Erfolg zu erzielen und belohnte auch das Publikum jeden der dazu beitragenden Acteure duch Hervorrufe und Applaus aus der Szene. Vor Allem zeichnete sich Frau Anna Breznay als Szidonia durch consequente Buchführung und paracteristische Nuancirung ihrer Rolle aus. Fräulein Ilonka Tóth als Szerafine war in allen den verschiedenen Gemüths- Mouvements von gleich künstlerischer Größe ; die Damenrollen : Gizella =­ Frl. Mariska Takács, übrigen Aranka — Frl. Vanda Berlänyi, Witwe Szereczky — Frau Alice Gy. Szekely und Malvine — Frau Ilona Secsözy, nicht minder die beiden Stubenmädc­hen Mariska “ Kovács8 und Aranka Makray waren als Episoden­­— Die ersten Schnepfen in unserer Gegend - Figuren von bester Wirkung. Von den Herren ist in erster Reihe Herr Bela V­ág­y als Marosan Demeter rühmend , hervorzuheben, dessen Spiel Jedermann entzüdte und zum Beifalle hinriß. Herr Julius Nagy als Ignaz Solmay brachte diese köstliche Pantoffel-Heldenrolle vortrefflich zur Geltung, Herr Arpád Odry gab seinem Tamäs den richtigen­­ Anstrich, ohne sich vorzudrängen. Herr Alex. Szöke als Robert war besser, als Herr Albert Nográdi in der Rolle des etwas salopp dargestellten Reichstags­abgeordneten Bela Solmay, Herr Alex. Palästiny personifizirte das Lustspielelement mit Beweglichkeit und übergenügender Komik ; das Beste war aber sein letzter Auftritt, in dem er köstlich sich gebeidete. Auch die Episodenrollen wurden von den Herren Georg Serfözy, Anton Antalfy, Dr. Makray und Alex­ Beress entsprechend gegeben. Wir gratuliren Herrn Komjathy zu dem schönen Erfolge, wäre der materielle demselben entsprechend ge­­wesen, hätte sich Komjäthy gratuliren können. Wir zweifeln nicht, daß sich das Publikum, sobald es überzeugt worden ist, die Gesellschaft Komjäthy's sei aller Achtung werth, nicht lange so zurückhaltend verbleiben wird, woran übrigens ja nicht die Zweifel an der Tüchtigkeit der Gesell­­schaft, sondern andere Umstände Schuld sein können, die sich vielleicht mit der Zeit ändern dürften, damit gebührender Lohn für seine, wie man sieht, sehr dem Direktor energischen Bemühungen um Aufrechthaltung am künstlerischen Niveau zufallen möge.­­­ ­ Heimath und Fremde. Hofnachrichten. * Sofie Fürstin von Hohenburg, Gemalin des Thronfolgers, wurde von einem gesunden Prinzen entbunden * Kaiser Wilhelm wird auf der „Hohenzollern“ im Februar die Reise nach Italien unternehmen. Kaiser Wilhelm wird die Beerengenerale bei ihrer Anwesenheit in Berlin empfangen. Auf die Form, in welcher dieser Empfang sich abspielen werde, darf man gespannt sein.­­ Die Genesung des Präsidenten Roose­­velt verzögert sich, weil er ein sehr unruhiger Patient ist und in seiner Jugend strophulos war. Die sechs Aerzte, die zur Konsultation herangezogen wurden, erklären alle, es liege keine Gefahr einer Blutvergiftung vor; auch werde der Prä­­sident kein Bein verlieren. Eine Beinhau­tverlegung scheint aber jedenfalls vorzuliegen und große Vorsicht wegen Ver­­eitelung des Brandes nothwendig zu sein.­­ Der Herzog von Orleans und die Herzogin werden nicht mehr in Twickenham residiren und es ist Auf­­trag gegeben worden, das Schloß zu verkaufen. Die Mel­­dungen­ englischer und französischer Journale, nach welchen der Herzog von Orleans es durchgefegt hätte, die Verzeihung des Königs Eduard zu erlangen, scheinen demnach nicht der Wahrheit zu entsprechen. Schon seit die orleanistischen Blätter in Frankreich, zwei Jahren berichten der Duc d'Orleans werde von dem König von England wieder in Gnaden auf­­genommen werden. Der König habe sogar den Wunsch aus»­gesprochen, daß die englische Gesellschaft die Beleidigung vergessen möge, welche Philipp d'Orleans der verstorbenen Königin Viktoria angethan. Solosses deutet aber auf ein . — Der Verkauf des prinzlichen Mißlingen dieser Absicht hin. * Kongrese. Am 28. v. M. hielt zu Veßprem der Verein der Handelss<ul-Professoren seinen achten Kongreß, zu welchem sich mehr als hundert Mitglieder einfanden. Dr. Virgil Koltai hielt eine Ge­­denkrede über weil. Ladislaus N­ovy, der gew. Direktor der Budapester Handelsakademie und brachte zur Kenntniß, daß das Beppremer Comitat an Nevy's Geburtshaus eine Ge­denktafel anbringen ließ. Professor Philipp Bartos einen Vortrag über den Unterricht der fremden Sprachen hielt in den höheren Handelsschulen, wobei er insbesondere die Wich­­tigkeit der deutscen Sprache hervorhebt und beantragt, der Verein der Handelsschul-Professoren möge in Angelegenheit des Unterrichts der fremden Sprachen im Kreise der kauf­­­männischen Welt eine schriftliche Enquete veranstalten.­­­ Der II. Landeskongreß der ungarischen Techniker wurde am 28. v. im großen Saale des Jo­­sef8-Polytechnikums zu Budapest eröffnet. Die hervorragend­­sten Vertreter dieses Standes hatten sich eingefunden ; über­­haupt war das Interesse für die Verhandlungen des Kongresses sehr rege, denn mehr als 300 Techniker aus allen Theilen des Landes waren erschienen. Die Eröffnungsrede hielt Ge­­heimrath Karl v. Hieronymi. Verhandelt wurde­ der Vorschlag betreffend die Regelung der Frage der Techniker­­qualifikation und in Verbindung damit die Frage betreffend die Regelung der Privatingenieur-Institution, welches dem Unterrichtsminister unterbreitet wurde, der Entwurf einer technischen Ordnung, die Organisation eines technischen Lan­­desrathes, die Regelung der Qualifikation der Baumeister, die Frage der Erziehung der Techniker, in Verbindung mit derselben die Schaffung der einheitlichen Mittelschule, Ver­­besserung der Lage der im Staatsdienste stehenden Berufs­­genossen, das Bizinalbahngefeg, Bau der öffentlichen Straßen, Zementfabrikation u. w. Besonders eingehend wurden be­­handelt Hafens, die Angelegenheiten der Wasserstraßen, des Budapester Organisation der Schifffahrt, Berieselungskanäle, Kanalisation der Städte, technische Meßapparate, die Buda­­pester Wohnungsverhältnisse und die Schaffung eines tech­­nischen Museums. — Beim Congresse der Naturforscher und Aerzte in Karlsbad hob Professor Dr. Heubner 44

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