Kaschauer Zeitung, Juli-September 1903 (Jahrgang 65, nr. 74-112)

1903-07-02 / nr. 74

GETZ = Nr. 74. „Kasc­hauer Zeitung" .2 Juli 1908. FR Zocal-Nachrichten. — Kreuzaufsetzung. Am 23 v. wurde in Eperjes das m Hw. Herrn Pfarrer Julius Za­bo­r­ovsky eingeweihte­­ne Kreuz der Pfarrkirche auf den Thurm angebracht ; die kleinere Kugel wurden die auf deren Bau des Thur- 28 bezughabenden Dokumente mit den Namen der derzei­­t geistlichen und weltlichen Funktionäre der Stadt ein­­schlossen. — Pristerweihe. Se. Excellenz der hoc­hw. Bischof­sheimrath Dr. Sigismund Bubics hat am 25. v. an er hies. Theologen die kirchlichen Weihen ertheilt. Von zuselben wurde Hw. Geza Hor­váth zum Priester, Josef 'igula und Rudolf Keretes zu Diakonen geweiht und sojef Goppovic seiner Jugend wegen nur mit den iederen Weihen versehen. Die feierliche Installation des Eperjeser Pfarrers Hw. Bela Za­borovsky findet am 5. d. Sonn­­ag durch Hw. Andreas Plethenyi, des früheren Pfarrer­s in Eperjes statt. Nahm. 1 Uhr ist Festbankett im Re­­doutensaale. Edle Spenden. — Herr Karl Kinsky spendete dem Ráköczistatuenm­­onde 10 K, zur Ráköczi-Reliquienausstellung 5 K, für die Juristenfahne 5 K, für den Ráköczi-Becherfond 2 K, wofür demselben im Namen der betheilten Fondsvermaltungen bestens gedankt wird. Oeffentlicher Dank. — Der Tischgesellsc­haft des Gasthauses der Frau Daday, welche am Peter-Paulstage aus der Local- Sparbüchse unter Führung des Waisenhaus-Inspektors­ Herrn Paul Holecsef ein Juniaris bei der Lajos-Quelle für 24 Waisenkinder mit Frühfind, Mittagsmahl und Jause, sowie mit Bertheilung kleiner Präsente arrangirte, wird hiemit der beste Dank abgestattet. Fin. — Für den N­äksczy-Statuenfond weist die Nebaction des „Pesti Napló" am 27. v. folgende weitere Spenden aus: Sammlung der Zsolna’er „Függetlensegi asztaltársaság" 69 K 90 h; Professorenkörper und Jugend des Eperjeser kön. kath. Obergymnasiums 68 K 21 h; "Eperjesi Jogásztestület" 20 h; Zöglinge der bürgl. Mädchenschule in Ipolyság 20 K; Classe IV. B) des Budapester Obergymnasiums in der Bärczaygasse 4 K 50h. Bisher 37468 K 84 b. — Der hier, Athletic-Club Hat als Beitrag zum Ralóczi-Statuenfonde vom Ertrage seiner Unterhaltung 37 K gespendet. Zum Ralóczi-Becherfonde spendeten : Graf Dionys Andrássy 200 K, Akusius von Beöthy 50 K, L. Nr. 2 K, Dr. Alex. Esterházy 2 K, Barna Gyurtó 2 K, Bela Cselényi und Bela Mihalik je 1 K. Zu­­sammen wurden bisher 555 K gesammelt. Kirchliches.­ ­ Se. Exc. der hw. Bischof Geheimrath Dr. Sigm. Bubics ernannte zu Consistorialräthen mit dem Vorrechte des Tragens der rothen Binde folgende geistliche Herren der­­ Diözese und zw. den Consistorialnotär Grafen Adorjan C­z äky, den bischöfl. Secretär Stefan Harcsär, den Pfarrer Johann Liber in Kakasfalu und Josef Wrichan in Räd, Hw. Barna Topt wurde zum Consistorialvice­­n­tär ernannt, dem Czekeer Pfarrer Hw. Alex. Värlaky wurde die Entlassung aus der Diözese in Folge Berufung nach Amerika gewährt.­­ == Zur Zierde des Kassaer Domes wurden von der Bauleitung auch die Statuen des Primas Johann Bitéz, des Palatins Stefan Zs­apolyay und des Hel­­den Sebastian Rozgonyi bestimmt, deren aus dem Ate­­lier Franz Mikula hervorgegangenen Modelle vom Landes­­senate der bildenden Künste zur Ausfertigung für gut befun­­den wurden.­­ — YAvancement. Herr Julius von Zobel, der in allen Kreisen der Kassaer Gesellschaft aufrichtig geschägte Vorstand der hiesigen Filiale der Oest­­ung. Bank, wurde in Anerkennung seiner vierjährigen vorzüglichen Dienstleistung­­ zum Oberkontroller der Deft­­ung. Bank ernannt. Wenn wir dem verdienstvollen Herrn auch unsererseits vom Herzen gratulieren, freut es uns mit den Geschäfts­­kreisen zusammen, daß dieses verdiente Avancement unter Belassung im bisherigen Wirkungskreise erfolgt ist und der hochgeehrte Herr Oberkontrollor aug weiter als Vorstand der Bankfiliale in Kassa erhalten bleibt. Elsen | Personalien. — Der emeritirte r.­k. Pfarrer Hw. Karl Horváth, dessen „Toll­ajzok“ und „Emlekvirägok“ betitelten, im Publikum und in der Presse sehr beifällig aufgenommenen Werke auch von Sr. Majestät dem Könige zur Einverlei­­bung in dessen Privatbibliothek gewürdigt wurden, hat wie­­der eine Arbeit , Emléksüzér" erscheinen lassen, in welcher der gefühlvolle und edeldenkende Autor in interessanter Weise die erwähnenswertheren Movimente im Leben unserer Stadt unter Vorführung lebenstreu geschilderter Personen und deren treffender Charakterisirung dem Leser darlegt, welcher gewiß einen Genuß in dieser Lectüre finden wird. — Herr Honved-Intendant Anton Turek ist samt Familie nach gipit (Slavonien) abgereist. — Herr Dr. Ignaz Hohenauer ist samt Gemalin nach Rankfüred zum Badegebrauche abgereist. — Herr Friedrich Wilhelm wurde an der Buda­­pester Universität zum Doctor juris promovirt Ernennungen. — Der Gerichtshofnotär Arthur Wittenberger zum Unterrichter in Nagy-Kapos. — Der hies. Communalschulstuhl wählte in seiner Sigung am 27. den Lehrer Theodor Bitvay zum Communalschullehrer. Militärisches. — Laut BBI. Nr. 24 vom 27. v geruhten Se. Ma­­jestät die Beurlaubung des Obersten Oskar Ritter von Bivenot des Inf.-Regts Freiherr von Appel Nr. 60 nach der angesuchten Superarbitrierung als derzeit dienst­­untauglich mit Wartegebühr auf die Dauer eines Jahres allergnädigst anzuordnen. — Transferirt werden: die Arthur Ritter Bartels von Bartberg Oberlieutenante: vom JR Nr. 47 zu 66; Col. Scholtz vom Haß.-Reg. 14 zu 4; Paul von Szentkirály vom Haß.-Reg. 16 zu 14; Lieutenant Ernst Hübsch vom DAR 18 zu DAR 5; Hauptmann Rechnungsführer I. Cl. Karl Hirst Edler v. Nekars­­thal vom JR. 65 zu 84; Oberlieutenant Rechnungsführer Josef Titsc­h vom DAR 21 zu JR 65; Lieutenant Med­nungsführer Ludwig von Läßl 6­ssy vom Hengstendepot in Debreczen zu JR 60; Mil -Becpfl -Offizial Il. Cl. Edmund Gößlinger vom Mil.-Verpfl.-Magazin Kassa zum MVM. in Prag. Der Austritt aus dem Heere wurde bewilligt , dem Lieutenant in der Reserve Emerich Rönay des CAR 6. — Räfköczifeier. In Eperjes wurde die 200-jährige Räköczigedenkfeier am 25. v. durch einen feierlichen Gottes­­dienst in der Pfarrkirche und eine Galageneralversammlung des Stadtmunizipiums im Pedoutensaale festlich begangen ; die Festrede hielt Gemeinderath Gustav Esengey und wurde dieselbe in Drud zu legen und zu vertheilen beschlossen.­­­ Verlobung. Der hiess seiner Realität wegen bestbekannte und geschäftstüchtige Möbelhändler Herr Las­dislaus Leg­any, Sohn weil­ unseres Hochgeehrten biederen Mitbürgers Herrn Samu Leg­any, hat sich mit Fräulein Mariska, Tochter unseres hoc­hgeehrten Mitbürgers und Hausbesigers Herrn Josef Gratzinger verlobt, womit wieder eine Bereinigung zweier Kassaer Patrizierfa­milien angebahnt ist, wie sie vordem häufiger und stets zum Wohle derselben hier vorzukommen pflegte. Trauung. — Am 30 fand die Trauung des Oberrealschulpro­­fessors Herrn Dr Elias Pap mit Frl. Pauline Ko­hn statt. Namensänderungen. — Mur Holländer in Kassa auf „Holes“, — Studienreise. Am 26. fessor Here Josef Balajja der v. M. führte der Pro­­u. höheren Ge­­werbeschule 28 Schüler dieser Anstalt nach Brasil und Arad, wo sie nach Hause­ die Holz und Werkstätte, die übrigen Gewerbeetablissements und das Frei­­heitsdenkmal besuchten. Am­­ Sommerunterhaltung in A.-Keked. In dem nahen schönen Badeorte Als6-Ke­ked werden die Seelsorger und Lehrer des Abaujer Kirchendistricts zu Gunsten der hilfsbedürftigen ärmeren Schüler der Saros­­pataker Hochschule eine Sommerunterhaltung abhalten.­­ Der hies. M. 5. bei d. dauerndes ref. dieselben wieder der Sajosquelle weist folgendes 14. b. Sportverein arrangirt seit 28. v. Preiskegelscheiben auf seiner Kegelbahn täglich von 5 bis 8 Uhr Nm, am legten Tage von 3­­7 Uhr Nm. Von Mitgliedern eingeführte Gäste sind „gerne gesehen. “ Die Sommerunterhaltung des Arbeitervereins am 5. d. Mitwirkung der National­­capelle des Joh. Orgovän. 3. Verlosung einer sehr schönen Torte. 4. Weltpostverkehr. Confetti- und Serpentin-Schlacht. 6. Aufstieg von Luftballons. 7. Preiskegelscheiben ; I. Preis 10 Kk, II. 5 K,IIL.2K. 8. Feuerwerk. Beginn der Unterhaltung um den Saal 1 K. Ueberzahlungen Rákóczi 3 Uhr. Entree 20 K, in werden mit Rücksicht auf den wohl­thätigen Zwei dankend angenommen und in den Zeitungen quittirt. Bei ungünstiger Witterung wird den nächsten Sonntag verschoben. Ein Theil die Unterhaltung auf­­ Reliquienausstellung zugewendet. Todesfälle. — Am 23. v. verschied na­ längerer Krankheit zu Dobrisch in Böhmen der gewesene k. u. Oberingenieur Herr Karl Herrmann im 70. Lebensjahre, dem 49. einer glücklichen Ehe mit seiner Gattin Betti Herrmann und fand dessen Leichenbegängniß am 25. v. als dort unter großer Theilnahme statt. Der Verstorbene war in Ungarn seit den 50er Jahren is in die 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts als Inge­­nieur in Garbócz-Bogdany thätig und dehnte sich seine Thä­­tigkeit im Dienste der kön. stantl. Funktionalgüter auf die Comitate Abauj-Torna, Szepes, Sáros, Zemplen, Borsod und Gömör aus, überall Spuren gewissenhafter und präziser Arbeit hinterlassend ; derselbe war allgemein seiner Bon­­homie und integren Charakterfestigkeit wegen beliebt und wird dessen Hinscheiden von seinen vielen hiesigen Freunden zu denen auch wir zu zählen die Ehre hatten, innigst bes­chauert. Der hinterbliebenen Witwe, die ihm stets lieben u­nd pflegend, treu und sorgsam zur Seite stand und die ewirtschaftung des Gütchens in Bogdány mit Umsicht und­rfolg führte, sei unser tiefstes Beileid dargebracht.­­ — Am 26. v. M. verschied nach langem und sc­hmerz­­haftem Leiden der k. u. Post- und Telegr.-Bedienstete Herr Alois Studinka im 61. Lebensjahre, dem 33. einer glücklichen Ehe und fand dessen Leichenbegängniß am 28. unter großer Theilnahme, insbesondere des Postpersonales und der Herren Beamten mit Herrn Director k. Rath Robert Bene an der Sprge am Zentralfriedhofe statt. Den Conduct besorgte die Best.-Anstalt Rohringer.­­ Am 26. b. verschied nach langem Leiden die Tochter der Witwe Frau Stefan Luspay, Fräulein Elsa Lus­pay im 23. Lebensjahre und fand deren Beerdigung am 28. unter großer Theilnahme am Zentralfriedhofe statt. Den Conduct besorgte die Best.-Anst. Rohringer. — Am 27. v. verschied nach langem Leiden der Gutsbesiger Herr Andor Fáy de Fáy im 51. Lebensjahre und fand dessen Beerdigung am 30. unter großer Theilnahme am Zentralfriedhofe statt. Den Condukt besorgte die erste Oberung. Best.-Anst. Maurerhof.) Hier. k.­l­­­ein bis gramm 5 auf und Metall-Gewerbeschule 27. kamen : 1. Blagmusik der 34er Musikkapelle 2. Tanz im Saale unter ; des Reinertrags am wird Pro­­der Schein wird sie für schuldig finden. Die schöne Sarah wird ihr Larvhen kraus verziehen, wenn sie ihren Liebhaber als einen Spigbuben gebrandmarkt sieht. Nur Geduld ! 34 werde sie schon so kirre machen, daß sie froh sein soll, von mir als Gemahlin begehrt zu werden.“ Damit der Zwerg ihn nicht als Kassenboten gehen und kommen sehe, hatte er ihn vorher mit einem Auftrage fortgeschi>t. Als er in seiner Wohnung wieder angelangt war, war der Zwerg no< nicht zurück. Nach kurzer Zeit hatte er sich wieder in einen elegan­­ten Cavalier verwandelt. Er begab sich sofort zu dem Ban­­kier Cohn, überreichte ihm den eingelösten Wechsel und erstattete Bericht. Wenige Minuten später stiegen Beide in die bereits harrende Equipage und fuhren zu dem Rechtsanwalt Dr. Jauner. Dr. Jauner war ein vierschrötiger Mann von vierzig und einigen Jahren. Die Wangen in dem brandig rothen Antlig waren schwammig, aufgeblasen, zwischen denen sich die blaufchimmernde klumpige Nase breit eindrü>te, und glichen im Verein mit dem fetten niederhängenden Kinn ziemlich einem Paar Hamstertaschen, dessen Anhalt, der festgeschlossene, Dolichlippige Mund sorgsam verbergen zu wollen schien. Unter der vorspringenden, wie aus bräun­­lichem Stein gemeißelten Stirn verstecten sich in tiefen Höhlen listig blinzelnde Augen und über ihr lag ein üppig wirrer, grau gesprenkelter schwarzer Haarwulst, unter dem die Ohren fast verschwanden.­­­ Der Mann machte den Eindruck, als sei er von einem Galgen heruntergeschnitten und in einen eleganten Gesellschaftsanzug gestelt worden. Er saß in seinem Arbeitszimmer und blätterte in einem Stoß Akten, als ihm ein Schreiber den Bankier Cohn und den Freiherrn von Leo meldete.­nd­ erwarte die Herren.“ Seine Stimme hatte einen schrillen und doch dumpfen Klang, als töne sie aus weiter Ferne. Gleich nachdem der Schreiber verschwunden war, die Beiden ein, verehrten er ihnen entgegentrat und die dargebotene hiers Hand des Ban­­mit einem lauernden Blic e er fort : „Wahrscheinlich Freiherr die Hand des ich nicht ?“ meine indem auf dessen von Leo, von dem Sie mir erzählten, Herr Bankier ? „Io habe die Ehre," entgegnete der Freiherr so weu­, indem er seinerseits Rechtsanwalts ergriff und drücke. „Bitte, nehmen Sie Plaß!" sagte dieser höflich und rüc­e zwei Sessel näher. „Wie ich glaube, führt Sie eine diskrete Angelegenheit zu mir. Irre worüber ich neulich mit Ihnen sprach, gegnete der Bankier, digen Nichte Sarah „Sie wissen, nichts einzuwenden haben, es betrifft die Verhei­­rathung meines jungen Freundes mit meiner liebenswür« Stein. Haben „J< hoffe, gegen die Erlauben Sie, Angelegenheit, Sie das Schriftstü> ausgefertigt ?" „Es harrt der Unterschrift, meine Herren,“ erklärte der Rechtsanwalt. Form daß ent­­werden Sie ich Ihnen die Urkunde vorlese!“ . Der Rechtsanwalt verlas eine mit juristischer Sßig­­findigkeit verfaßte Schuldurkunde, wonach der Freiherr von Leo dem Bankier Cohn nach und nach die Summe von zwei Millionen schuldig geworden sein sollte, wurde ferner Dedung dieser Summe aus dem dem Bankier unter seiner vormundschaftlichen Verwaltung stehenden Vermögen des Fräuleins Sarah Stein, der Braut des Freiherrn von Leo, zugesichert, und zwar mit Verfallzeit am Hochzeitstage der Beiden. Als der Rechtsanwalt die Verlesung beendet hatte, tauschte­ er schnell einen verständnißinnigen Blic mit dem Bankier. Dieser niete unmerklich mit dem Haupte. Dem Freiherrn entging dieses flüchtige und doch so bedeutsame Mienenspiel der Beiden. „Sind die Herren mit Inhalt und Form der Schuld­­urkunde einverstanden ?" fragte der Rechtsanwalt geschäfts­­mäßig. „Ich bin damit zufrieden.“ „Und Sie, Herr von Leo?“ erklärte der Bankier. Der Freiherr saß nachdenklich da — jehr erhob er das Haupt und blicbe den Rechtsanwalt forshend an. „Wer bürgt mir dafür," sagte er langsam, „daß diese Urkunde nicht als dann geltend gemacht wird, wenn aus meiner­ beabsichtigten Verheirathung mit Fräulein Stein nichts werden sollte ?" „Meine Ehre!“ betheuerte der Bannier und legte die Hand auf's Herz. „Zudem ist diese Gefahr ja vollständig ausgeschlossen.­­“ „Das finde ich eben nicht,“ fuhr der Freiherr mit nachdrüdlichem Tone fort. „Sie erlauben wohl, daß ich in einer solchen Angelegenheit nicht mit einem Ding wie der Ehre, einem wesenlosen Nichts, rechne." „Das schre>t ja beinahe wie Beleidigung,“ brummte der Bankier und rückte ärgerlich den Sessel ein wenig zur Seite. „Mein lieber Freiherr,“ nahm jeit der Rechtsanwalt mit überlegenem Lächeln das Wort: „Ihr Bedenken ent­­behrt jeden Grundes. Merken Sie auf, hier steht : Schuld­­schein über eine Forderung von zwei Millionen Mark — Verfallzeit am Hochzeitstage des Fräuleins Stein mit dem Freiherrn von Leo. — Wollte der Herr Bankier von dieser Urkunde an in dem Falle, daß die geplante Verbindung nicht zu Stande kommen sollte, Gebrauc machen, so hätte er doch zunächst den Nachweis zu führen, wie­ Sie ihm jene Summe schuldig geworden seien. Diesen Nachweis könnte er­ aber auf keinen Fall führen. Fassen Sie ferner den Sinn der Formel: Beifallzeit am Hochzeitstage! vollkommen ! Das heißt mit anderen Worten: Nur dann, wenn die näher bezeichnete Hochzeit eintritt, ist die Summe fällig; im an­­deren Falle nie! — Verstehen Sie, mein Herr?" N Der Freiherr nichte gedankenvoll mit dem Haupte. (Zortregung folgt.) den „Sehr willkommen Herren!“ schüttelte. Begleiter fuhr „Allerdings — — herzlich willkommen, begrüßte der die Rechtsanwalt bewußte diskrete sie, Herr Doctor," tra­­i ; EEE «

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