Kaschauer Zeitung, Juli-September 1910 (Jahrgang 72, nr. 74-111)

1910-07-02 / nr. 74

! KEST ZENET b 2 “br: x Nr. 74. „Kasc­hauer Zeitung" 2. Juli 1910, EEE ee. ae RE EUER 7 ; BET RE >E­RT = GER SE ETTERER — Eröffnung der Ausstellung in der hiesigen weibl. Landwirtschafts-Lehranstalt. Am 26. d. fand sich ein streng intelligentes Publikum in Pflanzen dekorierten Bestschule der hiesigen dem mit diversen weiblichen land­­"dum ordinem Melchisedech ! — — Ein neuer Celebrant. Der neugeweihte Priester Ulrich Hemerka, Sohn unseres Domchormeisters Ulrich He­merka seniors, brachte sein erstes Meßopfer im Dome vor einer riesenhaften Menge Gläubiger dem Allmächtigen dar. Manuduktor war Abtpfarrer Andreas Kozora, die Festrede hielt Catechet Karl Kowarcz. — Simon Mislificza, der allgemein beliebte, von seinen Real-, Bürger u. höheren Handelssa nlzöglingen höchst geachtete, mit echter, wahrer kindlicher Liebe Überströmte Catechet, sehnte sich wie jeder Andere, nach Selbstständigkeit, er geht und wird Pfarrer in Nagyazar. Gibt es im Leben größere Genugtuung, als wenn man das erlangt, was man wünscht. Als Priester war Miklusicza ein Priester : Secun- Ein echter, liebender Freund der Jugend, ein wahrer Vater, ein weiser Führer jugendlicher Temperamente , ein ratgebender, wohlmeinender Freund der besorgten Eltern. Mit wehmützigen und dennoch mit freudigen Herzen , Krimizfeier, sehen wir ihn scheiden. Der neugewählte Priester Johann Kovács brach­ sein erstes Meßopfer in Göncz dem KVU- mächtigen dar. Als Mannuduktor fungierte der Gönczer Pfarrer Barnabas Bódy. Baron Julius Jesika hielt die Festrede, die alle Anwesenden zu inniger Andacht führte. Nach der kirchlichen Feierlichkeit versammelten sich die Gäste zum frugalen Mahle in der gastfreundlichen Behausung des Pfarrers Barna Bódi. Der neue Priester wurde allseits begrüßt. Trauung. Der hiesige städt. Beamte Emerich Takács führte im Dome Frl. Stefanie Nikolovski zum Traualtar. Den Trauakt vollzog Abtpfarrer Andreas Rozora, als Trauzeugen fungirten Dr. Edgar Kriebel und Magistratsrat Koloman Varga. — Fahrtbegünstigungen für die Mitglieder des Karpathenvereins auf der Kassa-Oderberger Bahn. Die Kassa--Oderberger Eisenbahn hat den Mit­gliedern der Sektion Ostkarpathen des ung. Karpathenvereins bei Exursionen folgende Ermäßigungen bewilligt: 1. Bei gemeinschaftlichen Exkursionen, wenn mindestens 10 Mitglie­­der daran teilnehmen, für Entfernungen, welche größer sind als die 4. Fernzone, ist für die 2. Wagenklasse eine ganze Fahrkarte 3. Klasse, für die 3. Wagenklasse eine halbe Fahr­­karte 2. Klasse zu lösen. Diese Ermäßigung wird jedoch nur auf Grund vorher zu erfuhender und auszustellender Legitimationen gewährt. Für die Ausstellung dieser Legiti­­mationen ist per Person eine Gebühr von 20 h zu entrichten, welche Säume bei Einsentung des Gesuches an das Sekre­tariat der Generaldirektion der Kassa--Oderberger Bahn einzusenken ist. 2. Die von Kassa und Eperjes nach Bärtfa Csocható, Fenyöháza und Poprädselka giltigen ermäßigten tour-retour Karten können auf Grund der vom Karpathen­­verein ausgestellten, mit der abgestempelten Photographie versehenen Jahres­karten von den Mitgliedern nicht nur an Sonn- und Feiertagen und an den vorhergehenden Tagen, sondern innerhalb der im Tarife festgelegten Jahreszeit, an jedem Tage der Woche benügt werden. 3. Auf der Csor­­bato­r Zahnradbahn können gegen Vorzeigung der mit der abgestempelten Photographe versehenen Fahrkarten die ers­mäßigten einfachen und tour retour Karten gelöst werden. M­itterungsbericht. Im Norden des Landes fielen in Begleitung von Gewittern kleine Regen, im Uebrigen war das Wetter im ganzen Lande heiter und trogen. Die Temperatur ist nachher etwas gestiegen und erreichte das Normale. Das Maximum mit 30 Gr. C. war in Ossegg, das Minimum mit 7 Gr. C. in Anavaralja. — Brognose: Es sind Gewitterregen und später Temperaturabnahme zu erwarten. PARISER MARRENHAUS Kossuth Lajos­u 6. Telefon 465. Militärisches. — Transferiert wurde der Leutnant Franz Mildner vom Feldhaubitzenregiment No. 6 zum Feldkanonen­­regiment No. 10. — Seltenes Naturspiel. Am 29. Juni abends halb 10 Uhr war über Kassa ein selten schönes Naturspiel zu sehen. Ein Meteor bewegte sich nach dem großen Ge­­witter an dem noch bewölkten Firmament von Nordost gegen Westen, woselbst der Meteor in unzählige Funken zerstob. Dieses Naturspiel wurde in Oberungarn an vielen Orten bewundert. — Sommerunterhaltung. Der Kassaer Gewerbe­­­ ciub (Iparoskör) veranstaltet am 17. Juli am „Bank6“ eine Sommerunterhaltung, an welcher es an Zerstreuungen aler Art nicht fehlen wird. Höchst interessant wird das Tombola sein, bei welcher Gelegenheit viele wertvolle Gegen­­stände — aber auch Gänse und Hühner — ausgelost werden. Für Beri­chtsmittel ist gesorgt. — Die Sommerunterhaltung des KHaffaer Commersklubs (Kereskedökör) findet am 10. b. am Baule statt. Beginn nac­hmittags 5 Uhr. Entree 2 k, Familenka­rte 4 k. Diverse amüsante Berstreuung wird ges­coten. Unter anderen eine Männerschönheits- Konkurrenz, zu­­welchr nur Damen stimmberechtigt sind. (Das Wahlrecht ist nur für Damen). Die Einladungen dürfen auf Andere nicht übertragen werde und sind auf Verlangen vorzuzeigen. Die Damen werden gebeten in je einfach:rer Robe zu er­­scheinen. Ueberzahlungen werden mit Dank angenommen und öffentlich quittirt. — Eine geschlossene Tanzunterhaltung findet am 17. Juli an der Lajosquelle zu Gunsten der Private angestellten- Auehilfskaffa statt. — Da das Programm sehr interessante Nummern enthält, kann man auf einen recht gemütlichen Unterhaltungstag rechnen.­­ — Bierpreissteigerung. Infolge der enorm hohen Eiskosten und des seit Neujahr schon bestehenden höheren Bie­­rrahisoße? sahen die hiesigen Wirte sich gezwungen den Bierpreis um 2 Heller pro Glas zu erhöhen. Diese Neuig­­keit berührt wohl schmerzlich, doch müssen die auf Wahrheit beruhenden Gründe berücksichtigt werden. je . 11— Postautomobilfahrt Kassa -Bärtfa. Der Handelsm­inister hat die für den 1. Juli projektierte Eröff­­nung der Postautomobilfahrten zwischen Kassa und Bärtfa verschoben, da die Strecke zwischen Kassa und GälßeEcs eine so große Steigung hat, daß Automobile derzeit dort nicht verkehren können. Die Kassaer Postdirektion wird das Hin­­derniß so bald als möglich beseitigen lassen. — Gegen Leberanschoppungen — die Krankheit der Vielessex besonders bei träger Lebensweise­­— verordnen die ersten medizinischen Kapazitäten, täglich nüchtern 1 Wein­­glas Ofener Franz Josef-Bitterwasser etwas erwärmt zu trinken und hierauf einen tüchtigen Spaziergang zu machen. Durch die gesteigerte Darmbewegung, welche das „Franz-Josef“- Wasser hervorruft, wird die Blutzirkulation im Unterleibe angeregt, wodurch­ die unangenehmen Erscheinungen bald verschwinden, und der Kranke nicht selten das Gefühl der Genesung von einer schweren Erkrankung hat. — Von der är­tlichen Jury der ungarischen Milleniums-Ausstellung wurde von allen anderen gleicchartigen einheimischen Mineralwässern allein das natürliche Franz-Josef-Bitterwasser mit der großen Milleniums-Medaille ausgezeichnet. 791 — Feuersbrunst in Jákanjfalu. Eine furchtbare Katastrophe hat das sonst so blühende Dorf Jákönjfalu ereilt. Durch Kinderleichttun entstand dies große Ungläd. Viele, sehr viele, sonst in glü>sich fühlende Insassen stehen am Rande des Grabes. 42 Wohngebäude nebst 61 Neben­­bauten wurden ein Raub der Flammen. Die Kirche, der Turm, die Glo>en und Orgel sind vernichtet. Uebermensch­­liche Arbeit im Rettungswesen leistete der Pfarrer von Bodrogkereptur und der Oberförster Gesa Ács. Aus dem Flammen rettete die im Tabernaculum aufbewahrte Mons­­tranze mit Lebensgefahr der Pänyer Pfarrer Josef Damits. Jammer und Elend sind unbeschreiblich. Sammlungen werden eingeleitet. " = Eine Feuersbrunst in Göncz kam zum Aus­­bruch. Es war ein riesiger Kampf bei Sturm und Wind des erboste Element zu besiegen. — Troß anstrengender Arbeit wurden dennoch 4 Wohngebäude und 8 Scheuern ein Opfer des Fuers. wirtschaftlichen Lehranstalt ein. Die Angehörigen Der Zöglinge sowohl des Zivil. als aug des Militärstandes. Diözesanbischof Dr. August Fischer-Colbrie scilderte in äußerst schlichten und dennoch treffenden Worten, wie sehr nötig und erwünscht es sei, daß heranwachsende Mädchen als einstens­ beglühende Gattinnen und Mütter es vermagen das Wohl des Hausstandes zu fördern, das Weh desselben zu mindern , die Sparsamkeit einzuführen, die Sorgen zu vere fhenden. Er schilderte, wie eine schlichte Einbrennsuppe mit Liebe zubereitet, dem kummervollen Vater ge­­machvoll serviert, mehr munden dürfte und wird, wenn eine bescheidene, edle Hausfrau selbe bereitet, mit Liebe, Freundlichkeit und echter Hausfrauenkenntnis würzt. Nicht Glanz, nicht Pracht, die wir hier in dieser Exposition finden werden, sind die Mittel zu einem echten Wohlstand, sondern das echte, rechte in Gott geschte Vertrauen ist der Vollzieher desselben. Er betonte, daß wir, und besonders die blühende Jugend nie vergesse: „Mit Gott fang an, mit Gott Hör’ auf, das ist der schönste Lebenslauf!" Er wies hin, mit welchen immensen Opfern diese Anstalt zustande kam. Wie viel Sorge, Selbstüberwindung es bedurfte, dem geliebten Vater­­lande, der gebildeten Welt ein solches Institut zu schaffen, das dem häuslichen Wohle, dem häuslichen Auskommen, dem teuren Vaterlande zu Diensten steht. Er wies hin, wie vielen und mannigfaltigen Anfechtungen heutzutage jedes, besonders ein solches Unternehmen widerstehen muß. Nach diesen salbungsvollen, ermunternden Worten erklärte er die Exposition als eröffnet. Das Publikum strömte in die Räume. Natürlich jedermann nach den Seinigen. Nun den ersten Saal. Wir wollen nicht besonders anführen: Teri, Kläri, Mari, Säri, wir sagen nicht tünderujjak, wir erwähnen nit Rosakrumph­. Wir sagen nur: Kinder! Ihr habet Uebermäßiges geleistet, ihr waret in einer Ans­­talt, in welcher die verausgabten Helfer, Kronen nicht nuß­­los verklungen. Die einzelnen Säle wurden durchschritten. Nadelarbeiten aller Art Flie-, Strich- und Hinter-Vorder­­fticharbeiten und Gott weiß wie diese diversen Ausführungs­­arbeiten genannt werden, Smyrnateppichsu­pfungen, Webe­­erzeugnisse, im andern Saale Malereien, Stilleben — oh! ein Stilleben! oh! in Pension! Das kann wohl ein echtes Stilleben sein! (aber 40 Jahre dienen.) In den anderen Sälen Gaumen und Begier unbefriedigende Ausstellung : Schinken und diverse Braten, unter Schu und Glas, welcher Gedanke, welche Begier (nézlek, nézlek, de hlába nézlek), die gedechten noblen Tische, und nichts auf selben, oh! welche Schmach! Kurz, wir kommen auf diesen Gegen­­stand zurüc. Namen nennen wir aus Prinzip nicht, Jedes Kind trachtete Gutes, Vorzügliches zu leisten, sind gleichen Lobes wert. — Tag der Waisenkinder. In hies­ bescheidenem Bürgerkreise rafften sich einige brave Bürger auf, denen das fühlende Herz am rechten Fleß liegt, um auch solcher zu gedenken, die abgesehen der Gottesfürsorge nur der Fürsorge des hies, edlen Frauenvereins obliegen. — In den alten David'schen Psalmen heißt es: „Wer für Witwen und Waisen sorgt, tut ein Gott gefälliges Werk“ ; diesen Spruch­­ beherzigend ents<lossen sich einige (wolste Gott, es wären mehrere) Bürger unserer Stadt, sammeln, steuern bei, um den armen vater- und mutterlosen Waisen einen angenehmen Tag, einen Nachmittag zu sc­haffen, wo auch ihre jungen, zarten Herzchen sich freuen. Am 11. Juli wird dieses so lichte Festhen abgehalten. — Unter der Leitung der Frau Witwe Veronika Da­day ist morgens 7 Uhr Versammlung in ihren Lokale Galamb­utca 15. von da Ausmarsch zur Lajos8quelle. Herr Johann Szamecz sorgt für die lieben Waisen. Frau Adelheid Murczko für Ordnung und Magen. Alle Achtung dieser wohltätigen Gesellschaft. Wir bitten auch recht freund­­lich alle Freunde der Waisen sich zahlreich an diesem Feste zu beteiligen. — Die Zöglinge und Professoren der Kolozs­­värer Gewerbeschule weisen zum Besuch in unserer Stadt, woselbst­ sie alle Sehenswürdigkeiten, vor allem die Grabstätte Rákóczi's, besichtigten. Von hier geht die Studien­­reise nach der Tatra weiter.­­ Wallfahrt nach Lourdes. Am 26. Juli be­gibt sich eine Wallfahrtsgläubigerschaar nach dem Ball­fahrtsorte Lourdes, und zwar unter Führung des Weih­­bischofs Dr. Medard Kohl. Anmeldungen werden nur mehr bis 10. Juli angenommen in Poz80ny, Käptalan-utca 3, beim hw. Abtkanonikus Alexander Gaibl. Programme sind auch dort zu erhalten. Selyem, Csipke, Zur Sommersaison Reisetaschen u. Koffer, Tennisballen u. Schläger. Wichtig! Grossartige Tombola- Gegenstände für Sommerunter­­haltungen werden preiswürdig zu­ 691 sammengestellt. 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