Kaschauer Zeitung, November-Dezember 1913 (Jahrgang 75, nr. 125-147)

1913-11-01 / nr. 125

Raidhnger Zeitung fe Die Bar- und Lithian-haltige Heilquelle SALVATOR bewährt sich vortrefflich bei Nieren- u. Blasenleiden, Harngries, Harnbeschwerden, Rheine - Gicht, Zuckerharnruhr, Scharlach, sowie bei Gatarrhen d. Athmungs- u. Verdauungsorgan £ Gv­­ ÜL Vir in incentorzgerfanfeagen wenn AUGUST SCHULTES *er*Uptere Sanitergudan-Aneri­imung Budapest, V. Rudolf­ Jakpart 8. handeln kann. Solche Auswanderer hätten auch hier, in und Gelegenheit ihrem Vaterland Mittel zu produktiver Arbeit gefunden, und wenn sie ausgewandert sind, so ist ihr Verlust, nicht nur als Produzent, zu beklagen, sondern auch als Konsument Wenn es dem energischen Einschreiten der Kriegsverwaltung ge­­lingt, solche Auswanderer zurückzuhalten, so ist die Aktion mit großer Genug­­tuung zu begrüßen. Die anderen Elemente, das Gros des A­uswanderungskontingents, wird man allerdings nicht durch Grenzpolizei, Gen­­darmerie und durch keinerlei chinesische Mauer an das „teure“ Daterland fesseln können. Diese Leute, die hier weder­­ Arbeit noch Brot finden, werden immer Schlupflöcher in dieser Mauer ausfindig machen, selbst unter Gefahr ihres Lebens und ihrer Freiheit. Um sie hier zu halten, bedarf es keiner polizeilichen Maßregeln, sondern Arbeits- und Lebensmöglichkeit und­ eine gerechte Verwaltung. Diese wieder haben zur Varaussehung eine gänzliche radikale Reformierung alles dessen, was jeht in unserem Lande be­­steht. Wenn dieser Wechsel eingetreten sein wird, werden uns keine Rekruten mehr fehlen und keinesfalls werden wir in einem Jahre drei Armeekorps nach Amerika liefern. Die Komitat­skongregation. Wir berichteten "bereits in unserer­­ Donnerstagsnum­mer, daß der M­unizipal­­ausschuß des Komitats Abaufj-Corna in seiner Mittwoch, den 29. d. stattgehabten Generalverssammlung das Darstellungs­­reffript und im Zusammenhang, damit­­ einen Vliftrauensantrag der Opposition verhandelte Den Mittrauensantrag unter­­breitete Graf Johann Hadik, und be­gründete denselben in einer längeren Rede. Zum Namen der Partei der natio­­nalen Arbeit unterbreitete Barnabas Coft den Gegenantrag, das Darstellungs­­reskript der Regierung zur Kenntnis zu nehmen. Nach einer Replik des Grafen Hadik wurde die Abstimmung angeord­­net. Für den Antrag der Regierungs­­partei stimmte auch der Botschafter in Konstantinopel Markgraf Johann Palla­­picini, der direkt zu diesem Zweck nach Kassa gekommen war. Die Stimmen der Beamten waren geteilt. Im ganzen wurden 225 Stimmen abgegeben, hievon 123 für und 102 Stimmen gegen den Antrag des Grafen Johann Hadik. Somit votierte der M­unizipalausschuß mit 21 Stimmenmehrheit Wißtrauen­­ für Die Regierung Der Munizipalausschuß nahm das Resultat der Abstimmung unter stürmi­­schen Elfenrufen zur Kenntnis. Nach der Abstimmung suspendierte Oberge­­span Sziklay die Eagung. In den Mittags- Funden verhandelte dann die General­­­­versammlung die aus 127­ Gegenständen bestehende Tagesordnung. Dor der Tagesordnung brachte Jo­­hann Kordt die Angelegenheit der Ernennung des Kassaer Pfarrers zur Sprache. Trotzem, daß die städtische Repräsendanz zu jener Zeit Ludwig Konrady an erster Stelle kandidierte, sollte jezt der Diözesanbischof doch Barnabas Tost an erster Stelle in Vor­­schlag bringen. Er beantragt, daß die Stadt in der Form einer Repräsentation bei der Regierung vorstellig werde und gegen derartige Verlegungen ihrer am entschiedensten protestiere. Interessen Bürgermeister Dr. Szentlelety erklärt, daß er über diese "Angelegenheit im Kultusministerium Informationen ein­­halte und auf Grund deren kann er die Repräsentanz versichern, daß die­­ Inte­­ressen und die Inventionen der Stadt an kompetenter Stelle berücksichtigt werden. " Vom Stadthause. Ordentliche Generalversammlung der städtischen Repräsentanz. Sitzung der gemischten Kommissionen. Nach einer langen Pause hielt die städtische Repräsentanz gestern am 30. d.,­­ nachmittags um halb 5 Uhr eine ordent­­liche Generalversammlung, an welcher die Stadtväter in einer ziemlich großen Zahl teilnahmen. Den Vorsitz führte Bürgermeister Dr. Julius Szemid­eleky.­­ 1. November 1918. SteFenypferd- Lilienmilchseife von Bergmann & Q0., Tetschen a. Elbe bleibt nach wie vor unerreicht in ihrer Wir­­kung gegen Sommersprosser sowie unent­­behrlich für eine rationelle Haut- u. Schön­­heitspflege, was durch täglich einlaufende Anerkennungssch­reiben unwiderleglich be­­stätigt wird. & 80 h vorrätig in Apotheken, Drogerien und Parfümeriegeschäften etc. Desgleichen bewährt sich Bergmann’s Lilien­­cremer „Manera“ wunderbar zur Erhaltung zarte Damenhände; in Tuben & 70 Heller überall vorrätig. Adi­­­­­­­ne we­­­nn we me­n nur in geringem Maße zu beobachten; immer­­hin beträgt sie aber 48 Minuten. Von den Planeten bleibt Merkur unsichtbar. Venus leuchtet als Morgenstern ; ihre Sichtbar­­keit beträgt am­ Ende des Monats jed­cch nur eine Stunde. Mars ist die ganze Nacht hin­­durch zu sehen. Jupiter ist gleichfalls sichtbar, nimmt jed­cch im Verlaufe­­ des­­ Monats dau­ernd an Sichtbarkeit ab, bis­­zu eineinhalb Stun­­den in den legten Novembernächten. Saturn schließlich kann von etwa Mitte des Monats an ziemlich die ganze Nacht hindurch beobachtet wer­­den. Dabei ist zu bemerken, daß Merkur im Sternbild, der Wage Venus in der Jungfrau und in der Wage, Mars in­ den Zwillingen, Füpiter im Schoßen und Saturn, im­­ Sternbilde des Stiers aufzufinden ist. 68 - Wer sich über den Stand der einzelnen Stern­­bilder im Novembermonat orientieren will, der beachte folgendes: Er stelle sich möglichst am ersten­­ Novemabend etwa gegen acht Uhr in der Breite von Berlin auf, dann leuchten ihm in der Richtung von Süden nach Norden entgegen: Fische, Pegasus, Andromeda, Cassiopeia, Kleiner Bär und Großer Bär. Im Osten erblidt en: Widder, Stier, Perseus­ und Führmann. Im Westen sc­hließlich erblinten: Schwan, Leier, Her­­ t­leg und Krone. Doch nicht immer kann man den Blic am Himmel haben. Das Leben bringt es so mit sich, daß man ihn’ auch, mehr als einem mitunter lieb ist, an der­ Erde haften lassen muß. Da bekommt man dann freilich wenig Angenehmes und Liebliches zu erbhauen. Denn die Erde gleicht, seht einem Sterbenden. Zusehends tritt ihr Beifall mehr und mehr ein. Der Stimmung, die von ihr ausgeht, kann man sich nicht ent­­ziehen. Wehmut und Bangigkeit schnüren einem das Herz zusammen; Trauer und Furcht um­­fral­en einem die Seele ... Unwill fürlic fragt man sich, wo denn die süönen Tage geblieben seien, die noch vor kur­­zem die Welt mit ihrer herbstlichen Heiterkeit erfaßten? Und doch tut die Natur weiter nichts, als daß sie wieder einmal unab­­änderlichen, ehernen Gesetzen Folge leistet. Uns bleibt nichts weiter, als ein williges Sich-Fügen in das Unvermeidliche, als ein geduldiges Sich- Vertrösfen-Lassen auf bessere Zeiten! Und so nehmen wir denn die kurzen,­­trüben Tage, wie sie sich geben.“ Unser Herz aber geht in diesen Sterbestunden der Natur in si, bereut getane Schuld, trauert um entrissenes Glüh, und ge­­lobt dort, wo es gefehlt hat, in aufrichtiger Buße und Reue Besserung.­­ So hat der vorletzte Monat des Jahres auch seine ethische Bedeutung. Mit der schönen Zeit räumt nun der November endgültig auf. Sturm und Regen, Nebel und Rauhreif bringt er uns, und womöglich schon den ersten Frost und die ersten Floten. Das wollen wir jedoch nicht hoffen, denn das wäre nicht programmgemäß, aber für die­ Wahrheit dessen können wir ein­­gestehen, was der Dichter in seinem November­­liede singt : Novemberstürme jagen Um Giebel nun und Dach, — Es schleift mit [henem Zagen Dahin der kurze Tag! Und von den Stunden jede Mahnt dich zu dieser Frist, Wie nun die Welt so öde Und kalt geworden ist! Nun gehören wir wieder ganz der Häuslich­­keit an und lassen uns gern von ihrem Zauber einspinnen. Manche sommerliche Erinnerung wird wieder wah und macht beim trauten Lam­­penschein die Runde. Das aber ist es­­ gerade, was wir an unserem Monat troß seines rauhen Äußeren ichön und behaglich finden. Darum finden wir uns auch gern mit der Häßlichkeit und äußerlichen Rauheit, der Novembertage ab. lee "

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