Kaschauer Zeitung, April-Juni 1914 (Jahrgang 76, nr. 38-73)

1914-04-02 / nr. 38

derselben schmähende Aeußerungen über Ungarn fallen gelassen worden sind, ist die Aufregung­­ gegen die Klausenb­urger rumänische Hochschüler groß. Ausland. Die Zahl der aus Serbien und aus den von Griechen bejrgten Gebieten in das autonome Albanien ge­flüchteten Personen beträgt gegenwärtig mehrere Zehntausende. Unter den­­ Flüchtigen, die große Not leiden, befinden sich auch viele Gulgaren. — Die Verhandlungen gegen Madame Caillaux werden wahrscheinlich erst in der zweiten Hälfte Juni stattfinden. Labori gibt sich große Mühe, daß die Anklage nicht auf Mord, sondern nur auf Totschlag laute.­­­ In einer Kinofilmniederlage in Moskau entstand durch eine Explosion ein Brand, welchem zwei Men­­schen zum Opfer fielen. Schwere Brandwunden. Telephonleitung Berlin— Mailand dem öffentl­­­lichen Verke­hr Übergeben werden. 8 Back wit be Die Streede Um auf so große Entfernung ist 1350 Kilometer lang und führt durch den Simplontunnel, eine gute Telephonverbindung zu gewährleisten, ist die Leitung aus Al­s Milimeter starrem, har­­tem Kupferdraht hergestellt worden. RISSE IN Fat<&aller Zettung 2. April 1914, | | Die 300-jährige Gedenkfeier der 1614 in Szepesváralja (Kirchdrauf) auf Anregung des damaligen Oberge­­­spans und Besitzers der Zipser Burg Christoph Churzö, durch die Evangeli­­schen der Zipser und Saroser Komitate, sowie der fünf königl. Freistädte (Bártfa, Kassa, Kisseben, Löcse, Eperjes) abge­­haltenen Synode wird im Laufe des Som­­mers durch den Cheißer evang. Kirchen­­distrikt und unter der Teilnahme der evang. Gesamtkirche in festlicher Weise begangen­­ werden. Die Synode fand im genannten Jahre vom 22.—24. Januar statt und wurden durch dieselbe zwei Superintendenzen ge­­schaffen, aus denen sich im Laufe der Zeit der Cheißer evang. Kirchendistrikt entwickelte. Die Zipser und Saroser Kir­­chengemeinden bildeten die eine Superin­­tendantur, die 5 kön. Freistädte, zu denen später als sechste Eusmark hinzukam, die andere. An die Spike der Komitatssu­­perintendenz kam als Superintendent der Szepespdraljaer evang. Pfarrer Stefan Xylander (Holzmann), an die Spiße der städtischen, der Löcseer evang. Pfarrer Peter Zobler. Die Synode von Szepes­ vdralja akzeptierte im großen ganzen den­­ Kanon der im Jahre 1613 in Zsolna­y abgehaltenen Synode, doch finden wir unter ihren Beschlüssen auch wesentliche­­ Abweichungen davon. Die Szepesvdral­­jaer Synode regelte sozusagen die ganze­­ Organisation, das Rechtsverhältnis, die Verwaltung und das Glaubens-Leben der ganzen evang. Kirche in Oberungarn, und war, daher von großer Wichtigkeit für die Entwicklung der evang. ung. Landeskirche, die eben deshalb das Ju­biläumsjahr nicht unbeachtet vorüber­­ziehen lassen will. Die Gedenkfeier ist für den 25. August, im Anschluß an den nach Jaló einberu­­fenen Distriktualkonvent des Theißer Kir­­chendistriktes geplant. Am genannten Tage begibt sich der ganze Konvent sammt den aus den übrigen Distrikten geladenen Vertretern, darunter General­­inspektor Barom Desiderius Pronay mit den 4 Bischöfen Baltik, Geduly, Gyuray und Scholy, den Vertretern der beiden Häuser des Parlamentes und­­ der Komi­­tate Sáros und Szepes früh mittelst Extrazug nach Szepesváralja, wo in der der dortigen evang. Kirche die Jubi­­läumsfeier vor sich gehen wird. Bei der­­selben gelangt auch ein Teil, der im Auf­­trage des Zipser Städteseniorates durch Professor Dr. Diltor Bruckner verfaßten Geschichte der Synod zur Verlesung. Für die Vorbereitung zu diesem Feste sorgt Szepesváralja ein reiches Komite, an dessen Spite der umsichtige und agile Ortspfarrer Konsenior Alexander Szon­­tágh steht. Einladung zur Pränumeration auf die Kaschauer­­ Zeitung für das II. Quartal 1914. Erscheint : Dienstag, Donnerstag und Samstag Pränumerationspreise : für Kassa: Ganzjährig 10­0, Halbj. 5­0, Viertelj. 2.50 mit Postversendung : Ganzjährig 13.20, Halbj. 6.60, Viertelj. 3 30 . Probe-Nummern senden wir auf Verlangen gratis und franto WS Die pt. auswärtigen Prä­numeraxten werden ersucht, bei Erneuerung der Pränumeration der Bequemlichkeit und Ver­­einfachung wegen sich gefäh­rli­cher Postanweisung zu bedienen. Als Zuschriften und Geldsendungen sind an die Administration der „Kaschauer Zeitung“ (GŐ utca 64) zu richten. — Wir­ke unsere Abonnenten anläßlich des Quartalwechsels die Prä­­numeration des Blattes gefl. zu err­neuern und die Rückstände uns umgehend zuzusenden. Die Administration der „Kaschau­er Zeitung“ Kassa, Fö­ utca 64. ICh beweise Ihnen in Das Leben erzieht uns, liebste Mimi“. „Nun“, erwiderte diese etwas spiß, „da kann ich nur sagen, daß ich ganz zufrieden bin mit­ meinem Sisal. Eine Frau nimmt doch immer eine ganz andere Position ein, als ein alleinste­­hendes Mädchen. Denke mal, wenn Du älter wirst, Hela. Ueberleg's Dir nur noch gründlich. Eine alte Jungfer schreilich !" sie schüttelte sich ehrlich. Ueberlegs Dir Hela, Ja meine es gut mit Dir, troß meiner vielleicht altmodischen Ideen von der Ehe. Aber scließlich aus der Welt sc­hafft die Moderne die Ehe auch noch nicht. Weißt Du, wir Haben in der Familie so eine alte Tante — — Gott, sie hat ihre Leibrenten — — zu holen ist's nichts bei ihr — ,­ aber vor die Tür jrgen kann man sie body auch nicht gut. So ißt und schläft sie sich bei uns allen der Reihe nach doch, aber schließlich sind wir alle froh, wenn sie fort ist. Dies denke, wenn's Dir so erginge“. „Sei ohne Sorge. 34 habe keine Verwand­­ten, denen ich lästig fallen könnte". „Desto [chlimmer für Dich,. „Ansichtsache liebe Mimi“. „Allerdings [= — für Emanzipierte mag die Aussicht weniger schreihaft sein, aber für eine Dame, die etwas auf sich gibt... .* eis, halb ABA: Lächeln. „Liebe Mimi, da ich in der O­ffentlichkeit stehe, nehme ich an, daß Du's weißt. Ja habe einmal Schiffbruch mit meiner Liebe gelitten. Ic habe genug davon“. Frau Mimi senkte den hübschen Kopf. „Ich weiß ja“, sagte sie zögernd, damals in allen Zeitungen. Dein Berliebter hat [lebt an Dir gehandelt. Aber es gibt doch auch nor andere Männer“. „Gewiß. Aber ob sie besser sind ? Uebrigens die Zeitungen übertrieben, liebe Mimi. Ein biß­­chen schwach war Gustav. Er ging einer Koketten etwas leicht ins Garn, das war alles“. „Und Du hast ihn sehr geliebt “* „Ich ? Ach nein. Wenigstens nicht so, um mir durch diese Episode das ganze Leben verbittern zu lassen“. „Das scheint mir aber doch so. Gesteh's nur, Hela. Die böse Erfahrung 981 Dich mißtrauisch gemacht“. „Vielleicht“. „Nun also. Aber glaube mir, es gibt noch gute Männer und Du bist zum Geliebtwerden geschaffen“. „ach laß das Mimi; ich fühle mich durch die­­ Annäherung eines Mannes wenig geehrt. Den Endzwei kennt man“. „Nun eine Ehe natürlich was ist dabei ?“ Die Scriftstellerin lächelte eigen: „Um Gottes Willen!’ rief­ die Freundin entd sekt. „Hela, Du Arme! Aber siehst Du, das kommt davon, würde Dich ein Gatte schüßen. Aber so ein — — Blaustrumpf“. (sichtbares­­ Schaudern). Wieder das Mienenspiel der andern. „Hast Du wirkst immer einen Beschüßer an Deinem Mann :" „Über natürlich, daß Heißt, mir gar zu viel Kleinigkeiten darf ich ihm nicht kommen. Ex hat soviel zu tun, weißt Du und da mag ich nicht immer über die Dienstmädchen Hagen. Ohne ihn gehe ich aber nicht aus und so kann es mir nicht passieren, daß man zudringlich wird”, „Und wenn Dein Mann plötzlich stürbe “" „aber Hela!" „Run, nun! Aber Dein Erschrechen beweist nur, wie bil­los Du Dir ohne ihn vorkommen würdest, Du könntest nicht ohne Mann leben. Von einer Abhängigkeit in die andere, das ist Dein Glü>", „Du sagst­­ das in "so sonderbarem Ton liebe Hela“. „Nun, ich wollte Dich nicht beleidigen. Ge­­wiß nicht. Io wollte Dir nur beweisen, daß unsere Charaktere eben ganz verschieden „Es stand | | dass es in Ihrem Interesse steht De mir einzukaufen. In grösster Auswahl finden Sie bei mir die besten und elegantesten Herren- und Kinderanzüge sowohl RE, wie auch nach Mass St­elle Bedh im festen P Telefon 558. Haltestelle der Elektrischen. ERDELYI IZSÓ BEBRgRld VORBAIPL gegenüber dem Theater sind. |“ %

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