Kirchliche Blätter, 1901. Mai -1902. April (Jahrgang 6, nr. 1-53)

1901-05-01 / nr. 1

»v- e 2r. 1. Ericheint jeden Dr iwod. Für das Inland: . Bermannftadt, den I. Mai 1901. Adminiftration: ID. Krafft, Hermannftadt. 3tirchliche Blätter aus der ev. Landeskirche A. B. in den siebenb. Landesteilen Unnarns. Evang. Wochenschrift für die N aller Stände. Für das Ausland: halbjährlich K. 3.—. Halbjährlich Mi. 3.—. Inhalt: Auf Gott allein! — Osmtate­­—Dr Josef Bedenö von Scharbergs—Die Kreuzaffaire an der Budapesterunwekfttat und zwei Nachspiele­—Die christliche Urgemeinde in Jerusalem.­­ — Nachrichten aus Schule und Kirche. — Bücherschau. — Anzeigen. V. Jahrg­­ ­­öl­ter auf die Welt Sein Herze­n stellt, Der Schafft sich bittres Leid; Was sie verspricht, Das hält sie nicht,­­ altigte, Wun­der, der Auf Gott allein! Auf Gott und Welt, Dem mwintet nie die Ruh­; Geteiltes Herz Schafft Sorg’ und Schmerz,­­ Ihr fehlt Bestän­digkeit.­­ Führt nicht dem Himmel zu. C ! Cantate! Der ihm vertraut, Auf ihn nur baut, st selig Hier und dort, Yulins Sturm, du mit dem Bewußtsein deiner Schwäche und der Ge- . . . . . wißheit der göttlichen Gnade deine Pilgerbahn verfolgert, „Singet dem Herren ein neues Lied denn | jo­ sicher wirst du einst Rechenschaft geben müssen, wie er ihn Wunder“. Bi. 98,1. du mit dem amvertrauten Pfunde gewuchert hast. Wohl el­, die Auferstegung, | dem, der in der entscheitenden Stunde, die feinem erspart ad) in allen Schriften herze , nachdem die Öfter- | bleibt, vor dem Richterstuhl seines Gewissens mit Ehren­glocken Längst verflungen sind. Manche, den das Leid tat zu­­ besteht und die Güte des Herrn­ preisen kann, der ihn Boden gedrückt, mancher, dem die Verzweiflung dunkle Ge­­ge führt der­ Nacht zum Sieg! Nicht alle werden im der danfen eingegeben, schreitet wieder aufrechten Hauptes einher | Wage der Gerechtigkeit vollgewichtig genug befunden­ werden, und singt mit dem unsterblichen Dichter: „OD, tönet fort, | und es wird ihnen wenig helfen, daß sie sie auf das ihr süßen Himmelstlieder! a Thräne quillt, die Erde hat | allgemeine Los der menschlichen Sindhaftigkeit berufen, mich wieder!” Nichts ist ja leichter, als die Schuld von sich abzumälzen Was ist es, das uns froh macht zu neuem Leben,­­ und anderen Schultern aufzuladen. Man tröstet sich so das und den Namen sreift zu dem Kampf mit den um­­­ gerne mit dem Gedanken, daß Irrtum nun einmal unter­­holden Mächten, die uns von der Wiege bis zum Grabe | trennlich mit der menscl­hen Natur verbunden sei, und immerdar­umschwärmen? Es ist die Erkenntnis, die | daß auch die Süunde in jedem Gemüte einen Frucht­­aus dem Glauben an den Todes überwindet und jein­­­baren Boden finde. Wie schal und nichtig ist Doch diese ewiges Evangelium der Wahrheit fließt, daß alle gute­­ Ausrede! Es flingt fast, als ob Gott selbst in der Gestalt und vollkommene Gabe von dem Vater alles Lichtes­­ des Versuchers an uns heranträte. „Gott versucht niemand“, stamm­t, der „uns gezeuget hat nach seinem Willen, auf­­ wohl aber die Dämonen der Finsternis, die an der eignen daß wir wären Erstlinge seiner Kreaturen“. Meerke | Luft des Menschen einen ar­tigen‘ dirs wohl, du Krone der Schöpfung, der erste sollst du­­ finden, fein unter aller Kreatur, mit der der Allmächtige die Da gilt e8 denn, im Diesem grißte zwischen Erde bevölkert hat! Das Heißt mm freilich: Gebieter | den uralten Feinden offen Farbe zu benennen. Es ist fein über alles, was da Ereucht und fleucht, allen Segen­­ bequemer, von dem Schwergewichte seiner Leidenschaften in und Vorteil dieser Welt zum Schmuch und zur würdigen­­­den Staub sich ziehen zu lassen, als den Flug nach auf­ Ausgestaltung des eigenen Lebens zu verwenden. Aber­­­wärts zu nehmen. Der Weg zur Hölle ist mit glatten in der sittlichen Welt giebt es feine Rechte ohne die ent­­ Steinen gepflastert, an denen der Fuß in nicht wund­sprechenden Pflichten, je größer die Fülle der Güter,­­ stößt, während der rauhe Pfad nach oben dem milden desto verantwortungsvoller das Amt, das in die Hände Wandrer fast den Atem rauben will. Und doch darf ung des gewissenhaften Haushalters gelegt ist. Denn so wahr | die Wahl nicht schwer fallen. Unsre Bestimmung weist sgeh­en Und wer es stellt Auf Gott allein! So soll es sein, . Er ist der rechte Hort:

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