Kirchliche Blätter, 1902. Mai -1903. April (Jahrgang 7, nr. 1-52)

1902-05-07 / nr. 1

4 H Br 1, . Erfdeint ee Mittmeg. Hirchliche Adminiftration: MW, Krafft, Hermannitadt. Blätter aus der ed. Landeskirche A. B. in Er Landesteilen Ungarns. ee Ynhalt: Nach Han: — Exaudi. — An die nennegefindetäk evang. Gemeinden in Österreich. "= Über Sparsamten­ bei Säul- u Kirchen­banten: — Fofef 1.­­ — Nachrichten Für das Inland: ‚Halbjährlich K. 3.— Mai—oft., Nov. April. 2. , a Evang. Wocenk­rift für Die a... aller Stände. . aus Schule und Kirche — Anzeige. Hermannstadt, den 2. Mai ‚1902. — VI. Jahrg. « Für das Ausland: Halbjährlich ME. 3.—. Mai—Oft., Nov. April. > . s Bach oben. Nach oben zeigen die Wipfel allt im Grabe da ruhe der Tote fein: ach oben steigt der Lerche Schall. Das Kreuz darauf ladet nach oben ein. Kac oben schauen die Blümel ein, Nach oben rädt sie der Sonne Schein. Nach oben glänzen die Wasfer mild, Drum glänzt auf ihnen des Himmels Bild. Der stile Berg in die Lüfte Kar Strebt auf, ein riesiger Weihaltar. Zu der Stadt geht Kreuz und quer der Lauf: Die Türme zeigen zum Himmel hinauf. Exaudi. £ uf. 17, 20—21. Da er aber gefraget ward von den Pharisäern: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebährden (nicht mit, unter Beobachtung, so daß Beobachtung dabei stattfindet); man wird auch nicht sagen: Siehe, hie, oder, da ist es. Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch (mitten unter euch). — E35 ist Frühling. Der Apfelbaum prangt in voller Blüte. Mitten im Dorf tritt auf einer Anhöhe am Saum des Obstgartens ein schmales Landhaus hervor. Netz unter dem Apfelbaum sitt am taufrischen Georgen: ein Mädchen auf der Bank. Das Buch ist ihr in den Schoß. Ihr Auge ist nicht auf etwas Be- Der Traum muß schön sein­ gefunden, und sie blickt in dag Thal, über dag hat auf die Gebirge hinaus, stimmt es gerichtet. Sie schaut nach innen, Bilder noch als fern ihr winken, « denn ihr ganzes Wesen wetteifert jetzt an Schönheit und Seligkeit mit der Apfelblüte. Vor ihr tummelt ein Knabe sein hölzernesterd. Auch seine geleuchtetz von innern Seelenvorgängen entflammt. — — — Es will Abend werden. Drüben am Ausgang des Dorfes erhebt sich der Friedhof. Vor einem frisch aufge­­worfenen Hügel steht ein Greis. Er hat den Hut abge­­nommen und über den Stod gelegt, auf den er seine gebeugte Gestalt stüßt. Schmerzlich ruht er durch sein Gesicht, indem er wie traumverloren zu ft­ und zu den „die dort nich, da alles nach oben zeigt, m­ist dein Herz zur Erde gebeugt? "Da alles dich weifet dem Himmel zu, Barum suchst du hier unten Die Ruh’? Na oben ruft dich gar dringend das Wort, Und du träumst immer hier unten fort. D Men, gen Himmel fuhr Jesus Christ: = u, oben! dein Wandel im Himmel ist. ER Pr Bienen, FR um die stummen Reihe eine blühen, spricht: alle Herrlichkeit des Menschen ist wie des Grases Blume. Mein Herz ist geschlagen und verdorret wie Gras. Wann werde auch ich hier Ruhe finden können ? Abseits von ihm lehnt an einem Baum ein Mädchen und weint in sr hinein: Verlassen, verlassen bin ich! Meine Mutter mag mich nicht und fein’ Schag hab ich nicht! Was thu’ ich da? ‚Morgen- und Abendstimmung auch im Menschen­­herzen! Welche ist die wahre? Welche darf die Leitung­­ in unserm Leben übernehmen ? Zwischen Morgen und Abend liegt ja der Tag. Wandelt as am Tage! Laßt uns wandeln im Lichte des Herrn. » Der Mittag kommt wohl aus dem Morgen her und neigt sich gegen Abend; er ist aber dennoch ganz anders als beide­ voller Hite. Ihr Lieben, laßt euch die Hiße, so euch begegnet, nicht befremden. Zu welchem Zweckk sollen wir sie aber ertragen; hat das Leben auch einen Zweck? An dieser Frage gehen die Leute auseinander. Laßt uns effen und trinken, dem morgen sind wir tot. Es ist ein Unglück, als Mensch geboren zu sein, die Nichtigkeit dieses Jammerthales fühlen zu müssen, verstehen zu können. Ein Glück ist’s, bald zu sterben, und so ist der Tag des Todes besser als der Tag der Geburt. | Er “er u rer « s­c ” «

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