Kirchliche Blätter, 1903. Mai -1904. April (Jahrgang 8, nr. 1-52)

1903-05-06 / nr. 1

Al — " RE Mh 3 FD PD Für das Inland: Salbjährlich K. 3—. qui-M,s,««va.—21pkil· , ; s« Erscheint jeden Mittwoch. Hermannstadt, den 6. Mai 1908 2­­­1 tt VL. gahrg. Administration: ID, Krafft, Hermannstadt, aus der ev. Landeskirche A. B. in den febenb. Landesteilen Angarıs, _ Evang. Bodenschrift für die Glaubensgenossen aller Stände,­npolitik und der Religionsunterricht. — Nachrichten aus Schule und Kirche. — Bücherschau. — Anzeige,­­ Inhalt: Frühlingsfeier. — Cantate. — Babel und Bibel. — Die Vermählung Seiner Frist Die angatÆationalität­e­n Für das Ausland: Halbjährlich Mi. 3.—., Mai—Ost., Nov. — April. a niglichen Hoheit des Großherzogs Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar. — er « a: « * % Frühlingsfeier, Süßer,goldner Frühlingstag, Jnniges Entzückem Wenn mir je ein Lied gelang, Sollt es Heut nicht glühen? Cantate. Joh. 14, 5—6. Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wisfen nicht, wo du hingehest; und wie können wir den Weg wiffen? — N­esus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch mich. "­ch dem Auferstandenen sehen wir den Himmel offen ; dur­ ihn erschließen sich des himmlischen Vaters „viele Wohnungen.” Wir jubeln und jauchzen. Unser Herz wird s­con Sehnsucht erfaßt nach dem Baterhaus, nach dem ‚ewigen Heim unsrer Seele. Aber dann wird ung­au­ wieder weh, wenn wir unser armes, Hilfloses Wesen er­­­kennen und tagend rufen wir, wie Thomas: „Herr, wir „wissen nicht, wo du hingehest; und wie fünnen wir den Weg wissen !“ Unser Herr antwortet seinen Jüngern heute, wie einst. Er sagt nicht: ich will eu­ einen, mehrere Wege zeigen; vielleicht gar verschiedene Wege; ich habe Wahrheit, ich will euch davon ein Teilchen geben ; ich habe Leben, ich will auch euch davon mitteilen. Unser Herr tröstet ganz anders: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben!“ Wer in das Vaterhaus will, muß Sesum selber ergreifen. Bist du mit den Verhältnissen unvertraut und un­­s bekannt schon einmal, urpröglich verlassen, in dem Gewühl einer großen Stadt gestanden? mitten in finstrer Nacht an steilen Hängen und Abgründen hingeschlichen? oder am hellen Tage in das wirre Dilicht des dichten dunklen Waldes hineingeirrt? Ist dir da der Angstschweiß­ heraus­­getreten und hast du einen Führer begehrt? — So sind wir in dies Erdenleben, in seine Freuden, und seine Ge­­fahren hineingestellt. Soll unsre Seele nicht erschrecen, wenn sie unter den finstern Schatten dieser Erde den Weg verliert? que via vite? Suc­ ihn nur, der treue Dod warum in dieser Zeit in die Arbeit treten? Stüihling ist ein hohes Fest, Bt mich ruhn und beten. » Uhland, Hirte geht dir nach. Er selber ist der Weg, der Weg­­ für alle Gänge deines Lebens, Ergreife ihn, lobsinge Gott! Dein Geist sehnt sie nach Wahrheit, nach der vollen reinen Wahrheit. Was ist Wahrheit?! — Von allen Seiten bietet man sie dir an. Die falschen Propheten­­ preisen ihre Ware an meisten und’ pugelt sie verführei­ch u­m auf. Aber merke: nicht das macht dich selig, ob du genau weißt, in wie viel Tagen oder in wie viel Jahrmillionen Gott die Welt geschaffen hat, oder welche Stellen der Bibel schon in Babel auf Riegelsteinen geschrieben waren, ehe sie in geistvoller Verwandlung dem Pergament des Tempels anvertraut wurden, oder wie die Welträtsel alle­s lauten und wie man sie am bequemsten auf Seite schieben kann. Derlei mag das Denken erfrischen und befruchten. Dem Denken reicht der Christ nicht aus. Vielmehr, er übt und [ehrt und mehrt es. Aber das ist die Hauptsache : aber dich mußt du im laren sein. Wozu bist du da? wie füllst du deinen Pla im Leben aus? wie besteht dein Gewissen vor dem Richterstuhl des Alwifsenden ? Sejns sagt nicht: ich Lehre dich die Wahrheit, meine Lehre, meine Kirche und deren Formen und Dröhnungen, oder meine Schulen und Universitäten sind die Wahrheit. „Ich bin die Wahrheit.“ Denn Denen, Fühlen, Wollen, Handeln auf den Herrn richten, dich in sein Wesen ganz versenfen — das ist Wahrheit. Ergreife ihn und so b­­ringe Gott! ” Das verbürgt Leben, Leben im ewigen Baterhaus. Wer möchte nicht das Leben? niemand will den Tod. Und dennoch, ringen wir täglich mit ihm. Ein elender Leib — ein leidbedrücktes, verzagtes Herz — schwermütiger Sinn, — Lebensüberdruß — das Gefühl nicht geliebt, nicht anerkannt zu sein — schwere Selbstaufrage und die B #

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