Kirchliche Blätter, 1906. Mai -1907. April (Jahrgang 11, nr. 1-52)

1906-10-24 / nr. 26

w­­­­t jeden Mittwoch Hermannstadt, den 24. Oktober 1906. 5 Hirchliche X. gaben. Administration: W. Krafft, Hermannstadt. lätter a = aus der eit, Landeskirche R.B. in den ebenb. Landesteilen Ungarns. a a a RENEE Subalt: Was ist größer als die Welt? — Kinderpredigt. — Die Ergänzung von $111 der Kirchenverfassung. — Statistisches Lahrbuch; der ev. Der magyarische Sprachunterricht in den Volksschulen. — Zur Vorlage des Landeskonsistoriums über die Pensionsanstalt. — Nachrichten aus Schule und Kirche. — Büchers­au. — Anzeigen. Für das Inland: Halbjährlich K. 3.—. Mai—Ost., Nov. — April. Evang. Wochenschrift für die Glaubensgenosssen aller Stände, Für das Ausland: halbjährlich ME. 3.—. Mai—Oft., Nov. — April. rm Landeskirche A.B. — Was it größer als die Weitz I, Kor. XII, 13. Von Berlin aus besuchte ich mit einigen Freunden das Krüppelheim in Nowames-Neuendorf bei Potsdam. Der Führung des freundlichen Geistlichen, der die Anstalt­­ tete, besichtigten wir­ diese Heimstätte so zahlreicher Un­­eielichen. Als wir bei dem Kaffeetu­ch sahen, den ung > »ie Schwestern des Hauses in lieber Weise gedect hatten, und die gewonnenen Eindrücke in vertrautem Gespräch mit unserm geistlichen Führer verarbeiteten, da wollte aus Jungen allen ein Gefühl beinahe das Herz abdrü­cen: Wieviel­e harte Ungerechtigkeit, wieviel furchtbare Grau­­samkeit birgt doch diese Welt! Wie kann der gütige und gerechte­ Gott so vieler Schuldlosen Not und Unglüc zu­­lassen? Schwer regte sich diese Frage auf unsere Seele. . Kein Ausweg schien uns zur Lösung des dunkeln Rätsels zu führen. Nur des Geistlichen Auge blickte heiter und freundlich. Er wiafte ung. Wir gingen in das Siechenhaus, wo die ‚ganz hülflosen und fiechen Krüppel lagen. Wir traten an ein Bett heran. Zunächst erblickten wir mit Schaudern eine formlose Fleischmasse. Doch aus ihr heraus sah ung ein Menschenkopf entgegen mit zwei Augen voll Geist und Leben, mit demselben Verlangen nach Licht und Luft und­­ Glüh, wie deines und meines. Als unser ehrwürdiger Freund ans Bett trat, da ging in diesen Augen ein eigen­­tümlicher Glanz auf. Er lächelte ihnen freundlich zu, reichte dem Armen eine kleine Erfri­ehung in den Mund und strich mit seiner Hand liebevoll über das müde, franse Haupt. Da fiel aus den Augen dieses unglücklichen Geschöpfes ein solcher Strahl voll dankbarer Liebe, voll ‚glücklicher Zufriedenheit auf seinen Wohltäter, wie ich ihn nie in einem andern Menschenauge habe leuchten ge­­sehen. Wenige von uns konnten ihre Rührung verbergen. . Niemals wird das erschütternde Bild meinem Sunern ent­­schwinden! Der Geistliche sah ung mit feinem freundlichen Auge­­ ernst an. Wir verstanden seinen Blick. Wie Schuppen fiel e3 von unsern Augen. Wo wir bisher nur­ jammer­­volles Dunkel zu sehen vermochten, da wurde es licht, ein Glanz der Freude umstrahlte und. War nicht gerade hier an dieser Stätte die Antwort auf unser banges drogen gegeben? War nicht dies Krankenbett des armen, hülftosen Krüppels uns zur Kanzel geworden, von der Himmelswasfer in unsere Herzen strömte, mächtiger als in jedem geweihten Gotteshaus? — Was ist größer als die Welt? Es ist das Menschenherz, das Liebe geben und empfinden Fans. Jamwohl, was ist größer als die 2 ° mit ihrer Freude sind Luft, aber auch freahaft über ihren Sommer und ihre Not? Es ist die Liebe um Ch­risti willen.­­ Gott sei­ L­ob und Dank,daß er sie« werden ließ. Br. i END. Ra­­­ tHinderpredigt, gehalten in dem Kindergottesdienst, der in der Dorfkirche zu Fred gelegentlich der freien Tagung sächslicher Pfarrer und Prediger am 10. Oktober abgehalten wurde. Liebe Kinder! Ihr geht wohl manchmal über den Alt hinüber, der an eurem Dorfe vorbeifließt. Da drüben ist das Sachsen­­land. Da wohnen in vielen großen und kleinen Gemeinden die, die fächlisch sprechen, wie ihr. Da gehen die Kinder in deutsche Schulen, wie ihr und lernen, was sie für's Leben brauchen, lernen, fromm und gut zu sein und ihr Volk und ihre Heimat zu lieben. Denkt euch, mehr als 30.000 solcher sächsticher Schulkinder gibt es da. Da seid ihr nur ein kleines Häuflein dagegen. Aus diesem Sachsenlande, das da drüben nach Osten und Westen und Norden sich Hinzieht, sind wir in euer Dorf gekommen, viele sächsiiche Pfarrer, zu einer Ver­­semmlung. Und da konnten wir es nicht unterlassen, auch zu euch zu fommen in eure Frühficche. Wir müssen euch­ es sagen, wir freuen und, daß ihr jeden Tag so schön anfangt­­mit dem Gedanken an Gott, mit Gebet und frommem­­ s

Next