Kirchliche Blätter, 1911 (Jahrgang 3, nr. 1-52)

1911-10-14 / nr. 41

rk­lrkhe Hütter Bezugspreis: x Verlag: Inland: aus der eu, Landeskirche FH. ». Jos. Drotleff, Hermannstadt Ganzjähr. K 10, halbjähr. K 5 ;­­ » s - Insektionspreiss 1 Iekenburg. E 2 Ausland: * ben fi b bi­n Landest len Ungarns Der Raum einer einspaltigen Erscheint jeden Sonnabend Ev. Wocenschrift für die Glaubensgenosen aller Stände Petitzeile kostet bei einmalige Einrücen 20 Heller, bei jedem weiteren Einrücen je 15 Heller Nr. 41 Bermannstadt, den 14. Oktober 1911 III. Jahrgang Inhalt: Von der Generalkirchenvisitation im Bitriter Bezirk. (Schluß.) — Gott ist stärker als der Kaiser. — Bemer­­kungen zum Buche eines Gemeinschaftspastors. — Nachrichten aus Nah und Fern. — Bücherschau. — Amtlicher Teil. — Anzeigen. Ganzjähr. ME 10, halbj. ME 5 Von der Generalkirchenvisitation im Bistritzer Bezirk. Schluß.­ Die Visitation des größten unserer Kirchen­­bezirke (mit den Diasporagemeinden 39 an der Zahl) hat am 7. d. Mt3. ihren Abschluß gefunden. Sie war eine Arbeitsleistung des visitierenden Bischofs, die selbst seine Begleiter voll und ganz zu würdigen kaum imstande sein dürften. Gott erhalte uns diese Arbeitskraft! Die Tage vom 1. bi­s. d. MtS3. waren mit der Bisitation der evang. Stadtgemeinde Bistrig, mit den abschließenden Versammlungen des Bezirks­­konsistoriums, der Lehrer, Pfarrer und Pfarrfrauen und mit der Einweihung des besonders stattlich sich präsentierenden neuen Bistinger Gymnasialgebäudes, eines geradezu imponierenden Reftaktes, vollauf aus­­gefüllt. So verlobend er nun wäre, gerade diesen Weiheart nach Inhalt und Verlauf eingehend zu schildern, so muß der Berichterstatter sich solches dennoch versagen, weil er der Meinung ist, es passe eine derartige Schilderung mehr für Tageszeitschriften als für die „Kirchlichen Blätter“, und irrt er darin, so wolle ihm das zugute gehalten werden: es ist nun einmal seine Weberzeugung! Doch sei soviel erwähnt: der 7. Oktober wurde eingeläutet durc die besonders stimmungsvoll klingende große Glocke vom hochragenden Kirchenturme herab. Darauf ließ ein Bläserchor aus Heidendorf in guter Absicht und ebenfalls vom Turme hernieder die Melodie eines Ch­orals über den Marktplag Hin erklingen, und bald darauf sammelte sie die Schuljugend, Knaben, S­ünglinge, Mädchen, mit Fahnen und Fähnchen bewehrt, mit Blumensträußen und Kränzen geschmückt, vor den Schulhäusern und wurde von den um eine schöne Ordnung eifrigst bemühten Lehrern zum Fest­­zuge ins Gotteshaus aufgestell. Um 9 Uhr sehte sich Dieser Zug, gefolgt von einer unabsehbaren Menschenmenge, in langsame Bewegung, und als nach Verlauf von etwa 20 Minuten der Raum des altehrwürdigen Gotteshauses bis auf den legten Plab gefüllt war, durchbraufte ihn alsbald erheben­­der Choralgesang („Lobe den Heren!”), dankend dem Allmächtigen und pfeifend feine Güte, seine Hilfe, seinen Schuß. In ausführlicher Festrede legte nachher Chymnasialdirektor Sicher die Bildungs­­bestrebungen des sächsischen Volkes in der Vergangen­­heit dar, erörterte die Notwendigkeit der Aufführung eines neuen Gymnasialgebäudes und verbreitete sich eingehend über dessen Bestimmung für Gegenwart und Zukunft: es solle sein eine Stätte deutscher, evangelischer, patriotisch gerichteter Bildung und Gesittung für alle Zeiten seines Bestandes, nieman­­den ausschließend, allen dienend!­— Aus der Kirche strebte dann die Teilnehmermenge, vergrößert noch durch jene, die im Gotteshaus seinen Pla hatten finden können, in schön geordnetem Zuge dem neuen­­ Gymnasialgebäude zu, nahm bei demselben auf dem Spielplage der Gymnasialschüler Aufstellung, Ließ den Gesang des Liedes: „Dir unserm Gott, der Väter Gott, sei Dank und Preis“, zum Himmel aufsteigen, vernahm in tiefer E­rgriffenheit ein vom frühern Gymnasialprofessor, regigem Mädchenbürger- Schuldirektor Alberti verfaßtes und vom Gymnasial­­professor Dr. Binz vorgetragenes Festgedicht, sprach­­andachtsvoll gestimmt des Bischofs herzerhebendes Weihegebet mit und schloß die ganze Festlichkeit in unwürdiger Weise durch den Gesang des Lutherliedes: „Ein’ feste Burg ist unser Gott.” — Doch da ist das Ende an den Anfang gestellt! Bifiziert wurden in Bittung zunächst sämtliche Schulanstalten, beziehungsweise deren einzelne Klassen, dann das Raffawesen, die Pfarramtskanzlei und über­­haupt die ganze Amtsgebarung aller kirchlichen Be­­diensteten. Sie konnte durchgängig als musterhaft bezeichnet werden. Die Visitation der Schulanstalten hatte hier ebenso wie in den Landgemeinden selbstverständ­lich nicht etwa den Zweck, die bereits erreichten Unter­­richtsergebnisse festzustellen, vielmehr den, Einsicht in die Unterrichtsweise und die Arbeitsart der­ ein­­zelnen Lehrkräfte zu gewinnen, um diese Einsicht, soweit erforderlich und möglich, für eine fortschreitende RES nn­r ein

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