Kirchliche Blätter, 1919 (Jahrgang 11, nr. 1-52)

1919-01-04 / nr. 1

Bezugspreis: Anland: Ganzj. K 33 °—, halbj. K 16:50 Ausland: Ganz. ME. 88 °—, halbj. 16 ° 50 erscheint jeden Sonnabend aus der ev. Landeskirche RB. in ven siebenbüre, Wandesteilen Wugartz Ev. Worhenschrift für die Glaubensgenosen aller Stände Verlag: 30f. Drotleff, Hermannstadt Injertionspreis: Der Raum einer einspaltigen Bet­tzeile fortet bei EinneAIREN: Eintüden Krone i’—, bei deren Aufträgen Nachlahr Nummer 1 Hermannstadt, 4. erdigung der Elsa Galamb geb. Schmidt.­ — Aufruf zur Gründung eines ns­­ächsischen Jugendbundes. — Nachrichten aus­ Nah und Fern. — unge Teil. — Anzeigen. Inhalt: Deutsches Neujahrsgebet 1919. Januar 199 XI. Jahrgang — Bum neuen Sahı. — Injere Sirieger. — Salualıeben. Nede bei der Be­­- | ° Deutsches Neujahrsgebet 1919.­ ­ Die Halden dampfen nebelschwer, > ‚entfeffelt wellt das Menschenmeer. Mein Boot verjauf, der Deich zerbannt, auf Alpen Flut, e3 stürzt der Karst. E3 Tagt der Eid, e8 herrscht die Macht, sein Leuchtturm glüht durch Todesnacht. Die Welt verwüstet, satt von Leid, das wird nicht Heil in Ewigkeit. An mir gähnt’s grau und Hoffnungsfeer, der­ Sturmpelm­eiß, e3 brachh der Spern, mein Schu­varm Biok, wie Roi Hit girl, das Herz pocht dumpf, vertrauen ging. Um mich und in mir Gier und Groll. Mein Bolk, wie wart du Ehren voll! Nun Fordr’ ich Dich, wo alles bricht, Allmächtiger, vor mein Gericht! Was Du selbst schafft, ward Dir verhaßt. Ward das Erbarnen Dir zur Last?. Bergist Du mein? Schließt mir Dein Tor? Dein Herz ist Stein und taub Dein Ohr! Du wahst. Ich­wöre Dein Gebot. Mir war's, als wärst Du lange tot. Beut mir die Hand, ich winfe. Dir. Bett! mich, weil ich verfin! — in mir. Woher die Kraft? Der Herr ist da, in Not und Tod wie bist Du nah! Zum neuen Jahr. Die Revolution, die das staatliche Angesicht Europas in ähnlicher Weise verändert hat, wie es einst die Napoleonischen Kriege getan haben, hat auch vor den Kirchen nicht Halt gemacht. die evang. Kirche, die mit dem staatlichen Leben enger verknüpft ist wie Die katholische, von ihr tiefer er­­schüttert worden zu sein, ohne daß die andere unbe­­rührt ist, was sich später zeigen wird. Die Einwirkung geht nach­ zwei Seiten, nach innen und außen. Nach außen: Die­ ganze Organi­­sation, die Verfassung der Kirche muß in Deutschland auf einen neuen Boden gestellt werden, da die Staats­­kirche aufhört, und schon sproffen die Vorschläge, wie und was alles besser zu machen wäre, auf, wie das Gras im Frühling. In der Tat steht der Protestantismus vor einer Lebensfrage, denn auch die Form ist nicht bedeutungslos, in der sie hinfort das religiöse Leben ausgestalten soll. Aber noch bedeutsamer ist die andere Einwirkung, die nach dem Staubensinhalt der Kirche. Die unge­heuere Anschätzung an­­th­­at wie Starge Drailin­gen des alten Glaubens erschüttert­ und die Erfahrungen des Schübengrabens und des Weltkrieges überhaupt zwingen zu einer Revision über alte Anschauungen. Noch ist es nicht möglich, den neuen religiösen oder unreligiösen Einschlag zu ermessen, den die Heim­­kehrenden und Heimgefehrten mitbringen, nur das eine ist sichtbar: auch hier beginnt ein Neues. In­ Eeinerem Wellenschlag spürt es zweifellos unsere evang. Kirche. Allerdings ist sie niemals Staatskirche gewesen. Darum bleibt sie recht von den Fragen unberührt, die die deutsche Kirche so tief er­­schüttern. Was sie mit dem Staat verbindet, das ist äußerlich vor allem die Tatsache der großen Dota­­tionen und Unterjrügungen, die möglicherweise in Frage kommen. ‚Doc ist im Augenblick ein Urteil darüber unmöglich). Aber in Bezug auf ihre Behfaffung ergeben ge­­änderte Anschauungen den Wunsch, gewisse Bestim­­mungen zu ändern. ‚Es ist nicht unbekannt, daß der fächsliche Nationalrat, unter anderm Aue über diese Frage gewisse Erörterungen geführt hat, und, wie es heißt, sollen seine Vorschläge dem Landeskonsistorium zur verfassungsmäßigen Behandlung vorgelegt werden. Wenn sie einmal vorliegen, wird es an der Zeit sein, dazu Stellung zu nehmen. Auch ohne sie zu fennen, wird sich aus der Ent­­wien­te­verhältnisse ergeben, daß ei­ns »H«—3. So Bunächst Scheint‘ .

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