Kirchliche Blätter, 1923 (Jahrgang 15, nr. 1-52)

1923-03-22 / nr. 12

f­ ­ . s | Te er] «­­ . Ei Pr . 5­0 Kir Musizgepyug, SEN de Star Bezugspreis: Anland: Ganzi. Zei 100°—, halbj. 50° — Ausland: Lanzi. Lei 100:—, halbj. 50 °— Preis einer Einzelnummer 3 L ’ en Se Sibiy­oe aus Der ev. Tanz. —_ in Siebenbürgen « Ennochenschrift fü­r die Glau­bensgenossen aller Stände Erfeint j­eden Donnerstag. Herm­annstadt, 22. März 1923 XV. Jahrgang Nummer 12 ° Inhalt: Leidenszeit — Werdezeit. — Neubelebung unserer Kirchenmusikpflege. — Von geistiger Not. — Was sagen uns unsere Kirchenbücher?­­ Nachrichten aus H­eit und Welt. — Amtliches. — Anzeigen. — Beilage. Nonpareillezeile Kostet bei ein­maligem Einraden 6 Lei­­b größeren Aufträgen Nachlaß Leidenszeit — Werdezeit. Zuc. 24, 26. Alles Werden ist Wandlung, Herausgestaltung eines Neuen aus Vorhandenem. Das ist nicht möglich ohne Lösung von diesem, ja oft mit dessen Auflösung verbunden. Und­ das geht nicht ab ohne Ningen und damit nicht ohne Leid. Es kommt dazu der Widerstand der Umwelt gegen das Neu­­werden, weil sie durch dieses sich im gewohnten Gleichmaß beeinträchtigt fühlt. Sie fragt nicht, ob das Neuwerden auch ihr zugute kommt, sie spürt es nur als Störung des Gegebenen und strebt ihm mit dem ganzen Gewicht ihres Beharrer­s entgegen. Und das führt zum­ Kampf ‚zweischen‘, Altem und Neuen, Minderem und Höherem, und auch der bringt neue Wunden und neues Leid. Darum ist alles Werden mit Leiden verbunden. Der Keim muß den Kern, der ihn umschlossen hielt, sprengen, um zum Leben zu erwachen, er muß in hartem Ringen, in einem ans Wunderbare grenzenden Ansturm den Widerstand der Erde überwinden, um dem Licht der Sonne entgegenzu­­wachsen. Der es nicht vermag, der bleibt im Tode, ihm ist sein Werden beschieden. Nicht anders ist es mit des Menschen Werden. Mit seinem leiblichen zunächst,dass unter Weh und Schmerz sich aus dem Mutterschoß bringt und im Weiterwachsen sich lösen muß vom Elternstamm, durchringen muß in eigenem Kraftentfalten durch den Widerstand der Umwelt,so es zu voller Ent­­wickelung gelangen will.Er teilt dies Geschick mit allen Erdengeschöpfen und trägt es,wie sie,in unbe­­wußtem Lebensdrang.Ein schwereres Ringen und bittereres Leiden noch aber ist ihm beschieden­ in der Welt,in die er allein eintreten darf,in der In­­nenwelt des Geisteslebens.Auch hier die gleiche Erscheinung:jeder Schritt nach vorwärts bringt Kampf mit dem,was da ist,alles Neuwerden be­­deutet Lösen von Bestehendem,Kampf mit seinem Gegenstreben,doppelt schwer,weil es nicht gegen die Umwelt nur sich richtet,sondern auch gegen­­­­ die Welt,die jeder in sich selber trät.Mit dem Kampf kommt auch hier das Leid,eides größer, heißer,je höher das Werden sich richtet. Vor unsern Au­gen steht in diesen Wochen das leuchtendste Beispiel der Menschengeschichte, das Leiden unseres Heilandes.In ihm rang ein neues Werden in jener Innenwelt des Menschen sich zum Licht empor,ein Werden,wie es größer und herrlicher nicht gedacht werden kann und kaum je geahnt ward,das Emporstreben des Menschen aus einer an die Erde geketteten Welt zu einer reineren,höheren,vom Gottesgeist durch­­flutet ei­ im Bilde gesagt:die Wandlung des Men­­schnes zu­m Gottessohn.In sich selbst zum Siege gelangt,in­ Kämpfen,auf die wir nur schließen können, aus den unsichern,­an äußerem Geschehen haftenden Bildern von seinem Weisen in der Einsamkeit, seiner Versuchung auf dem­ Berge,wohl auch aus manch dunklem Wort,das von seiner Umgebung unverstanden aufgenommen ward,hat Jesus dann das soviel schwerere Ringen mit der Welt aufge­­nommen.Mit dem ganzen­ Gewicht ihres Behar­­renwollens,mit der ganzen Erbitterung über dem der sie aus sich selber aufzustören wagte,um sie aufwärtszuführen,hat sie sich gegen­ ihn gewandt. Ein Kampf begann,wie er so groß und schwer, weil umso Großes nie gefochten­ wurde,und Leid und Leiden trafen den kühnen Kämpfer,wie sie sein anderer gefühlt, weil sie nicht den Leib war, sondern die Seele zerrissen. Es galt, wie das Em­­mauswort voll tiefen Sinnes sagt: Sejus mußte solches leiden, um zur Herrlichkeit des Grieges zu gelangen. Und das ist nun das Andere, Wunderbare an diesem Kampf, daß er mit dem Siege dessen endete, der gegen eine ganze Welt gerungen und allem Leid, das Menschenhaß ersinnen und Menschenmacht zufügen kann, sich unterziehen mußte. Aus dem Tode hob sich sein Leben hervor, aus der Erdengewalt die Geistesfreiheit, aus dem Weltsinn die Gottesliebe. Der Sieg aber ward ihm, weil er ICAO RER, Ep gms

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