Kirchliche Blätter, 1932 (Jahrgang 24, nr. 1-52)

1932-09-15 / nr. 37

Kirchtib­emtiitter Bezugspreis: Inland: ganzjährlich Lei 500.—, Halbtägel. Lei 250—, Ausland: ganzjährl. Mark 15 °—, Dollar 3­50. ‚ Preis einer Einzelnummer 10 Lei, ertheint jeden Sonnerstag, aus der ev. Landeskirche A. B. in Rumänien Evangel. Wondenschrift für Die Glaubensgenossen aller Stände Berlagt­onterus- Buchdruckerei und Ber­ugsanstalt d­er­ Landesfiche A.B. n Rumänien, Hermannstadt. Snnsertionspreis: Die eingespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum Lei 12.—, bei größeren Aufträgen Nahleh. Nummer 37 Hermannstadt, 15. September 1932. XXIV. Sahraang Inhalt: Zum 80. Geburtstag unseres Bischofs D. Dr. Friedrich Teutsch. — Entgegnung auf die Erwiderungen. —­­Die Lebensbejahung unserer Gesamtgemeinde.(Schluß.)—­Unsere Kirchen-Gesangbücher.—­Volksku­ndlicher Fortbildungs­­ku­rs an der Lehrerinnnenbildungsanstalt.—Mitteilungen aus dem Leserkreis.—Nachrichtenaus Zeit und Welt.—Bild­er­­und Zeitschriftenschau­.—Amtlicher Teil.—Anzeigen. Zum 80.Geburtstag unnseres Bischofs D.Dr.Friedrich Tentsch.— Morgen,am 16.September,läuten die Glocken von allen unsern Kirchtürmen den Tag ein.Sie künden den Gemeinden mit ihrem hellen Feierklang,daß dieser Tag für unsere Kirche und das in ihr geeinte Volk eine besondere Bedeutu­ng hat.Es ist der 80. Geburtstag unsereg Bischof SD.—Dr.Friedrich Teutsch, den er nach Gottes Ratschluß und mit seiner Hilfe erleben konnte,noch aufrecht,noch im hohen schweren Amte stehend,das er über ein Vierteljahrhundert getragen hat.ES ist ein Eben-Ezer für ihn und für ung,da wir d essen innewerden,wagegsagen will:nach Gottes Ratschluß und mit Gottes Hilfes Wie hat doch Gottes Gnade über ihm gewaltet von dem ersten bis zum 80.Lebensjahr.Er war das Kind eines Hauses,das nach mancher vorausgegangenen Überschattung von Sonnenschein erhellt war,nicht etwa vom trügerischen Schein irdischer Sorgenfreiheit, aber von dem stillen, warmen, das ganze Heim erfüllen­­den Lichtschein, der von einem liebenden Frauen­ und Mutterherzen sich immer erneuend ausgeht, und von dem hellen Geisteslicht, dessen reicher Quell der Bater war, damals. Schon ein an Geist und Wissen, Seelenstärfe und Willenskraft führender Mann, bald der Führer des in seiner ev. Kirche sich einenden Sachsenwolfes. Wohl hat gerade infolge dieser wachsen­­den Geltung des Baters die Gesamtheit ihn immer mehr für sie in Anspruch genommen, aber die wärmsten Strahlen wandte er doch dem für geistige und seelische Einflüsse so empfänglichen Sohn zu, und die steigende Bedeutung des Vaters fiel dann auch wieder verklärend auf den Weg des Knaben. Er ist am Bater und durch ihn gewahjsen. Ein V­ater­­haus in der Sonne und dazu dann eine Schule auf der Höhe, getragen von Männern, die des Vaters und einstigen Rektors geist- und willensverwandte Mitarbeiter waren und sich als solche fühlten und erwiesen, auch als ihr Rektor Pfarrer und Volksführer, zulegt Bischof geworden war. Und wieder warf ein sonnenheller Weg, den der verheißungsvoll herangeblühte Jüngling zu den Hoch­­schulen des deutschen Mutterlandes ziehen durfte, um, wie er es sich nicht anders denken konnte, sich für den ererbten Dienst an seinem sächsischen Volke und seiner ev. Kirche vorzubereiten. Wie hat­­ er das Höhenlicht, das von diesen hochstehenden Bildungs­­stätten ausging, wissensdürftig in sie aufgenommen, unvergängliche Eindrücke von vorleuchtenden Lehrern und Schriftstellern empfangen und festgehalten, wie hat er den Aufschwung des deutschen Boltslebens im weiter­­stehenden, siegumstrahlten Reiche im tiefsten Herzen mit­­empfunden und sie erhoben an dem Bewußtsein, diesem selben Volkstum anzugehören, im Blute verbunden, nur räumlich getrennt. Und dabei dann noch­ über­­all die Wahrnehmung, wie des Vaters Segen den Kindern Häuser baut, Wege ebnet, Menschenherzen erschließt. Daheim hatte er es gefühlt, im fernen Lande ward er bei wachsender Einsicht sich dessen bewußt, wie reich dieser ihn geleitende Baterfegen war, wie beglückend, aber auch wie verpflichtend. Berpflichtend in dem Sinne, das Empfangene weiterzugeben, dorthin vor allem, woher es seine stärkste Entfaltungskraft erhalten, an den Wurzel­­boden der Heimat, des angestammten Bolfes. Und auch da wieder die Gnadenführung in des Jünglings und werdenden Mannes Leben: Der erste Pfleger des Wurzelbodens, der beste Kenner und Deuter heimischen Bolfslebens aus seiner Geschichte heraus stand ihm wegeweisend, aufhelfend zur Geste, als er die ersten eigenen Schritte ins wirfende Leben tat. So ist er ein Lehrer geworden, der in die jungen Geister und Herzen künftiger Bolfsbildner ergoß, was seines Innenlebens reichster Schale war, so hat er ihren Sinn zur Höhe gerichtet und ihren Willen auf ein treues Erfüllen der Aufgabe, seinem Bolfe zu dienen. So ward er, der so lichte Wege geführt worden, selbst ein Führer derer, die mit ihm die Hand an’s Werk gelegt. So erwuchs er zum Er­­forscher der Vergangenheit seines Volkes, so zu ihrem meisterhaften Darsteller, so gleichzeitig zum werk: und kampfesfreudigen Mitbesorger und Mitbesehtiger der Lebensgrundlagen seines Bolfes. Aus dem am Bater aufwachsenden, von ihm treulich geleiteten Knaben und Züngling war er zum eigenkräftigen Mitarbeiter an seiner Seite gereift, nicht mehr der Führung be­­dürftig, aber wo immer aufbl­cend zu ihm in der stillen, erhebenden Freude, mit seinem Wirken am gleichen Werte mit- und weiterbauen zu künnen. Wer feine Geschichte des Lebens ©. D. Teutsch’s Tieit, der wird dessen inne, wie diese beiden Lebensströme inner- -

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