Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, 1927 (50. évfolyam, 1-12. szám)

1927-01-01 / 1-2. szám

talen Anlaut-vokal i, e (aí) ein j entwickeln könne,1) das etwa in keltischem Munde zu g geworden wäre.2) Aber ist es schliesslich notwendig, einen langsamen Ent­wicklungsgang von dem germanischen e-, i- hier zu dem keltisch­­römischen ge- anzunehmen und vorauszusetzen? Könnte dies schliesslich nicht einfach spontan erfolgt sein ?, u. zw. im Munde der Kelten.3) Das dürfte aber schwer zu beweisen sein. Es scheint sich vielmehr um anderes hier zu handeln. Kelt Erin (Irland) erscheint bei den Griechen um die Mitte des IV. Jahrhunderts v. Chr (s S. 3, Anmerkung 1) als *’Ispvv)4) Die ‘) Much weist die im Agls. und Nord, aufgebrachten Stützformen eorrnen, qrrnun mit Palatalvorschlag als jung ab. Sie müssten freilich älter sein. Aber muss überhaupt im Germanischen diese Form gesucht werden? Es kann sich ja immer um vulgärlat. inische Aussprache in verschiedener Dialektfärbung, ja überhaupt um fremdrassig gesprochenesVulgärlatein gehandelt haben. Schuchardt I 100 Fussnote sagt: »In Irland war allem Vermuten nach der Vindobonensis des Livius geschrieben. Sollte in ersischer Spracheigentümlichkeit der merkwürdige prosthetische und epenthetische Gebrauch von i seine Erklärung finden? So iregem, eonisul, aftrox. Manche Schreibweisen dieses Kodex sind ganz dunkel, so praulo XLII, LVII 6; «apparuit LXIV, XVIII 1 (»der überstehende Punkt • bezeichnet die Tilgung (?) des Buchstabens«); ./aetolis XLV, XXXI 12. Man kann in einigen Fällen rein graphische Irrungen annehmen, s. Hertz Adnot. crit. S. VIII a«. Ich glaube an diese graphischen Irrungen überhaupt nicht, und zwar aus dem ein­fachen Grunde, weil Irland selbst: kelt. Erin bei Aristoteles schon (384—322 v. Chr.) als 'Iépvvj ( *’Iépvíj; mir. Hériu, Ériu, bei den Römern als Hibernia er­scheint, insbesondere da die Griechen damals — wie Schuchardt III 56—57 betont — kein Jod kannten: »also sprachen sie im, doch vielleicht auch ijus (vgl. ebda III 23). Consentius 19 ff. Cr. sagt: Graeci exilius hanc litteram (nämlich i) proferunt, adeo expressioni eius tenui studentes, ut, si dicant ius, aliquantulum de priori litera sie proferant, ut videatur dissyllabum esse factum.«! — Damit, wie durch lat. JKb/ernia (wo 6 vielleicht auf *Hi(i>)ernia zurückgebt), ist doch der Vorschlag eines i im Altirischen und keltisch beeinflussten Vulgär­latein auch für obige Liviushandschrift wahrscheinlich gemacht, wenn nicht be­wiesen. (Vgl. auch Schuchardt I 86 und Diez, Et. Wb. S. XII, die sich über ähnliche Erscheinungeu im Oskischen änssern, wenn diese auch nicht eben den Anlaut betreffen). 2) Da müsste man sich zuerst über den Lautwert eines solchen g- klar werden (s. u.). 5) Dazu müsste dann eine Adoptionsfamilie erwiesen werden (s. u. S. 6 bei Anmerkung 2). 4) Später: ’Iouspvia bei Ptolem. (1. H. II. Jahrh) Vgl. bei mir S. 90 und 81: Piverjön ) (P)iverjö(n) »das fette Land«. Jedenfalls doch erst nach Schwund des P- entstanden. Fick, Wb. II 45: skrt. pivari, pîvară »feist, fett«. (Vgl. Pe­dersen, Kelt. Gr. 91). 1*

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