Landwirtschaftliche Blätter, 1913 (Jahrgang 41, nr. 1-51)

1913-01-05 / nr. 1

der unentgeltlichen ärztlichen Behandlung und kostenfreien Spitals­­verpflegung erhält das von einem Unfall heimgesuchte Mitglied der Pensionskasse bis zu 70 Tagen täglich 1K Unterstützung, falls seine Arbeitsunfähigkeit länger als eine Woche angedauert hat.Über­ die 70 Tage hinaus,aber hat das Mitglied bis zu seiner völligen Herstellung auf Pension Anspruch diese Pension beträgt im­ Falle gänzlicher Erwerbsiosigkeit jährlich 240 K Wenn der durch den Unfall verursachte körperliche Schaden die Arbeits­­unfähigkeit auch nur im allergeringsten Maße sagen wir nur zum vierten Teile herabsetzt,so­ kann schon die Jahrespension nicht weniger als sOK betragen.Hat der Unfall den Tod zur Folge gehabt,so erhält die Familie 400 K,wenn aber 7 oder m­ehr Kinder unter 14 Jahren zurückbleiben,je nach ihrer Anzahl,500 bis sooK Unterstützung Selbst wenn der Verstorbene keine Familie hinterläßt,also weder Frau noch Kinder hat,erhalten die nächsten Angehörigen zur Bestreitung der Begräbniskosten 100K. Die Vorteile das­ Pensionskasse des Weitern noch zu würdigen halte ich nicht für nötigAus dem Gesagten und den angeführten Beispielen geht es zur Genüge hervor,daß die Pensionskasse des Landbauern eine eminent wohltätige,ausschließlich der landwirt­­schaftlichen Bevölkerung zugutekommende Institution ist,die un­­ausgenützt zu lassen geradezu als sträflicher Leichtsinn oder mindestens als unfaßbare Gleichgültigkeit gegen das eigene Wohl bezeichnet werden muß. Die Gegenleistung für die eingezahlten geringen Beträge ist der Pensionskaffe nur dadurch möglich gemacht, daß sie nicht auf Gewinn gegründet ist und zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen außerdem vom Staate eine jährliche Subvention von 200.000 K erhält. — Kurz zusammengefaßt können wir und durch den Beitritt zur Landeshilfskafse für landw. Arbeiter Pensionen sichern, für das Alter, für den Eintritt der minderen oder gänzlichen Erwerbsun­­fähigkeit, Unterftügungen unseren Familien für den 2 Ablebens oder eines anfalles und alles das in Halbjahresbeitrag vr«­5K., Es kann daherspsmann nur geraten werder bald behufs Erwerbung der M­itgliedschaft dieser ka Landwirte beim Ortsamte anzumelden G.v. « sich nicht in Zahlen ausdrücken läßt. Und alljährlich kommen und gehen neue Männer durch den Kurs und tragen das Verständnis und die Begeisterung für diese Arbeit in ihre Gemeinden hinein. Wer da meint, daß solche Arbeit für den gewöhnlichen Mann aus dem Volke zu schwierig sei, den möchte ich einen Tag in­ diese Schule senden, d..mit er lerne, wie auch­ so schwierige Sachen, richtig angefaßt, gemeinverständlich an ihren Mann gebracht werden können. Wer es versteht, wie der diesjährige Kursleiter &. Martowas, so lebendig, so far und einfach auch somplizierte Fälle zu zer­­gliedern und beizutragen, der braucht um seinen Erfolg nicht bange zu sein. Und wenn dazu noch­ Helfer von solcher Ausdauer zur Seite stehen, wie sie unserem Leiter in den Herren Revisoren U. Diet­ und R. Roth, der kann seines Erfolges um so ge­­wisser sein. Ihnen allen gebührt der beste Dank, nicht nur im Namen der Burdbesucher, sondern im Namen unserer Gemeinden und der ganzen großen Sache, der sie sich so h­ingebend gewidmet haben. Und noch eines nehmen die Besucher des Kurses mit nach Hause: das­ Bewußtsein, daß unsere ersten und besten Männer an ihrer Seite stehen und ihre Arbeit mit ihrem ganzen Wohl­­wollen fördern. Die Arbeit, die von bdieser Seite, getan worden ist, möchte ich nicht weniger hoc anschlagen, als jene in der Kursschule gelistete. Dr. ©. X. Schuler, Archivar ©. E. Müller, Seminardirektor Dr. Capefins, Stadtpfarrer D. Schullerus, Prof. Reiffenberger haben an den langen Abenden es sich nicht verdrießen lassen, Vorträge zu Halten, die in unser Wolfsleben Hineingreifend um so unmittelbarer‘ auf die Herzen wirkten und gewiß an von nachhaltiger Wirkung sein werden. Verbandsrevisor St. Karl hatte zum Hermania-Konzert freien Zutritt erwirft und so Ge­­legenheit gegeben, die Mufik auch einmal von solcher Seite auf sich wirken zu lassen. Am verlegten Abend fand eine Weihnachts, als unser h­ochverehrte Herr Bischof die Ansprache hielt. — „Das werde ich nie vergessen“, sagte feier statt, bei der fein geringerer, mir einer der Anwesenden nach der Schön und erhebend ver­­lienen Beier. ‚Eine Kleine Prüfung der Kursteilnehmer durch Verbands­­x &t. Raft und eine Ansprache Direktor R.Wolff3 beschloß Mpend. 2 so sind wir mit herzlichem Dant für alles Hinweggezogen , dem lieben Hermannstadt und möchten allen Gemeinden, „moch keine Besucher entsendet Haben, sagen: Schiet eure Leute u den Kurs! Ihr werdet gewiß viel Segen dahinter ernten. 5 Sc Raiffeisenvereins Kainerlmrg in Hermannstadt In der Zeit vom 12.bis 21.Dezember ist der"all­­jährlich sich wiederholende Kurs für Vorsteher und Kassiere in unseren Raiffeisenvereinen abgehalten worden.Von vierundzwanzig Teilnehmern aus allen Gegenden unserer engeren Heimat besucht, hat dieser Kurs abermals ein Stück jener Arbeit vollbracht,die unmittelbar am Volk getam ebenso unmittelbar dem Volke wieder zugutkommen wird Wir haben es so recht empfunden in diesen Tagen.Während es draußen in der Welt gärte und brodelte und alle Herzen von banger Sorge erfüllt hinaushorchten,ob nicht die Kriegsfurie auch in unser Land die Brandfabelwerte,da ist hier in aller Stille an einem Werke gearbeitet worden,das nur fü­r den Frieden bestimmt ist und nur im Frieden gedeihen kann.Und doch ist es auch eine Bereitschaft für den Krieg,indem solche Arbeit Rüstzeug schafft zum Kampf ums Dasein,der unserem Volke noch nie so hart zugesetzt hat wie gerade in gegenwärtiger Zeit.Wir­ können uns die Arbeit der Raiffeisenvereine nicht mehr wegdenken aus unserem Volksleben—ohne sie könnten wir uns kaum wohl behaupten. &s ist über die tief und weitgreifende Wirkung der Raiffeisensache an dieser Stelle wohl sein Wort weiter zu verlieren, sie ist längst Gemeingut all unserer sächsischen Gemeinden geworden. Eines aber können wir mit Bestimmtheit sagen: Ohne diese Hilfe zur rechten Zeit wären viele unserer Gemeinden verloren gewesen. Darum Ehre den Männern, die mit vorausschauendem Biid das Richtige erkannt und mit zielbewußter Hand die Arbeit begonnen und fortgeführt haben! E& ist ein Gewinn daraus erwachsen, der _ Am Bienensland. Smeererfahrungen im Jahre 1912. eine Mittelernte der Mr2 Duenenjahr 1912 ist zu. Ende. E8 war ein recht trauriges Bienenjahr. Viel Regen, wenig Sonnenschein! Da haben si unsere Bienen sprizen müssen! Sie haben die wenigen schönen Flugtage in der Hochfr­ont auchgenüßt, sichert und werden den viöger­lichen Winter gut überwinden. Wo aber die Hochtracht wenig ausgenügt werden konnte, da it Schmalhans Küchenmeister geworden. Dort hat man Ende September die Nachricht um so freudiger begrüßt, daß die £.° ung. Regierung den Ämtern Ungarns für 1912/13 ein Kontingent von 5000 Meterzentner Rohruder á 31 K steuerfrei zugewiesen hat, der freilich nur Zentnerweise auf ortsamtliche Bestätigung an Imkier auchgefolgt, aber zur Auffütterung bestens empfohlen wurde. Es ist ein Glück gewesen, daß diese billigen N Rohruder­­sendungen für die meisten Imker zu spät genommen sind, um verfüttert zu werden, wir sind dadurch vor sicherer Ruhr d. h­. vor großem Schaden bewahrt geblieben. Denn Schulrat Baffler warnt im „Deutschen Imker aus Böhmen“ vor dem Rohzuder als Bienenfutter und Hat beim Landesbienenzuchtinspektor im j. ung. Aderbauministerium tgl. Nat Kovach und bei der fol. Lehranstalt für Bienenzucht in GömölNd angefragt, „ob man denn auf Grund erprobter Erfahrung mit Rohzuder füttere.” Die j. ung. Bienenzuchtanstalt @5oöls Hat am 22. Oktober 1912 % TR, ä

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