Landwirtschaftliche Blätter, 1919 (Jahrgang 47, nr. 1-48)

1919-01-05 / nr. 1

‘ klein­en Gwinden leicht verschmerzt werden und­nbetracht dessem daß alle anderen Rüben in der Miete infolge dieser Ventilation frisch und gesund erhalten werden. &3 fanun vorkommen, daß durch undersichtiges Sortieren traufe oder schon angefaulte Rüben in die Miete gelangen, die ihre Nachbaren anstecken, wodurch ganze Nester­ fauler Naben entstehen oder sogar große Zeile der Miete verderben können. Solche F­­aulnisprozesse sind von einer starren Temperatur­­erhöhung begleitet und kann man umgekehrt aus einer zu starren Temperaturerhöhung auf Fäulnisprozesse in der Miete schließen, worauf diese sofort geöffnet und die Franken Rüben sorgfäh­ig ausgelesen und entfernt werden sollen. Die Mieten­­temperatur kann mit Mietenthermometern festgestellt werden, deren je 2 in einer entsprechenden Entfernung von­einander in die Miete hineingesteeft werden und man dann am heraus­­stehenden Ende die Temperatur des Mieteninnern abgelesen werden. Die Anschaffung solcher Mietenthermometer ist bei der hohen Rentabilität des Nebensamenbaues und folglich den hohen Werten, die über Winter in den Mieten aufbewahrt werden sollen, sehr empfehlenswert. — Als Bezugsquelle empfehle ich die Firma Kapeller in Wien. Die Steelinge sollen im Frühjahr so zeitlich als möglich ausgepflanzt werden, sobald es eben die Feuchtigkeitsverhält­­nis des Bodens gestatten. Kleine Spätfröste schaden ihnen nicht. Das Bedecken der Köpfe mit Erde nach­ dem Aussehen, um sie vor Frost zu zwingen, ist nicht nötig. Der Wurzel­­schwanz langer Stedlinge sol mit dem Messer abgekürzt­­ werden, so daß der Stedling eine Länge von zirfa 24 cm. behält. Das Feld wird der Länge nach auf 70 cm N Reihenweite markiert, der Breite nach auf 60 cm. Auf die Kreuzstelle wird die Nabe mit dem Spaten gepflanzt. Wo der Boden zu fest ist und beim Pflanzen mit dem Spaten leicht Hohlräume um die Rübe herum bleiben, wodurch sie der Gefahr des Ver­­trocknens ausgelegt ist, empfiehlt es sich, nur Längsreihen zu markieren, mit dem Pflug auf dieser Markierungslinie eine Furche zu ziehen, an die senkrechte Furchenseite im Abstand von zirka 60 cm die Stehlinge anzulegen, die Furche wieder zuzuadern und mit den Füßen die Erde an die Rüben gut anzudrücken. Bei­­­ieser Methode wird man auf das spätere Behaden der Rüben der Duere nach mit dem Planet jr. ver­­zichten müssen und nur der Länge nach Haden können, weil die Duerreihen ungerade verlaufen werden. Beim Pflanzen mit dem Spaten verführt man zweckmäßig so, daß ein Arbeiter den Spaten an der Kreuzungsstelle der beiden Markationslinien so tief als möglich senkrecht in die Erde hineinsticht, die Erde damit et­was beiseite drückt, so daß eine E­rdspalte zurückbleibt, in welche eine Arbeiterin, die im Korbe die Stedlinge nachträgt, je einen Stedling hineinwirft und eine zweite folgende Arbeiterin diesen Stedling gerade­­richtet, und mit den Füßen die Erde um ihn herum fest andrüct. : &3 wird, auch eine­ Pflanzmethode geübt, wobei Die Markierung mit einer größeren N Reihenweite erfolgt (1 m) und dann um den Kreuzungspunkt je zweier Reihen herum in naher Entfernung voneinander je 3—4 Stedlinge gepflanzt werden­­­ Diese Methode soll Hadarbeit ersparen und die Samentriebe von dem Umbrechen durch den Wind besser zwingen, doch wird der Samenanrat und das Angreifen der Samen hiedurch nach­­teilig beeinflußt und auch mit dem besseren Schuß gegen den Wind hat es nicht seine Nichtigkeit, da Doch der Wind hier eine breitere Angriffefläche findet, als bei der anderen Anbauart. . Die Pflege während des Sommers besteht in häufigem Bechalen. Ein Anbinden der Samentriebe an Stöcke wird nicht empfohlen, weil so bei starrem Wind Triebe leicht abbrechen, et sie sich sonst Höchst eng niederlegen, aber nicht beschädigt werden. „ Geerntet wird, wenn der größere Teil der Samenm­änel braun ist und die Samen beim Zerbeiben ein mehliges Endosperm zeigen. Die Stauden werden mit der Sichel abgeschnitten, auf Plaschen gelegt und dort zu Garben gebunden. 6—8 Garben werden in Mandel zusammengestellt und solange stehen gelassen, bis die Stengel auch halbiwegs trocken geworden sind. Zu viele Garben dürfen in einem Mandel nicht stehen, weil sonst die­ Luftzirkulation im Innern zu gering ist und die mittleren Garben schimmeln. E3 kann man gedroschen werden. S­iebei wird die Trommel­­ der Dreichmaschine so weit wie möglich gestellt.­­ Der erdroschene Same wird mit einer Putzmühle ge­reinigt und kann auf einer«sogenannten»Stoppelles­ e«maschine« anchsortiert werden.Letztere ist sehr einfach gebaut.Unter der Auffüllvorrichtung läuft über zwei Walzen ein endloses Tuch,eine schiefe Ebene bildend,in der Richtung von unten nach oben.Wenn nun die Rübensamen auf diese von unten­­nach oben sich beweget-deschiefe«Ebene fallen,so sollen die reinen Samen ohne Stielchen(Stoppeln)auf der Erde hinunter, während die mit Stielchen versehenen,also noch nicht reinen Samenknänel vom endlosen Tuche mitgenommen und oben abgegeben werden,sodaßs reine und nureine Samenknänel aus der Maschine gesondert zunorschein kommen. Ist der Same feucht,maß er häufig geschnnfelt·oder er« kann ausjeiner Trockenanlage(·nach Hopfendarre)getrocknet werden. Die Auswahl der Obstbäumchen beim Einkaufe. Wer Obstbäumchen kaufen will, halte an dem Grundlake fest, nur gesunde und kräftige Bäumchen zu kaufen Schwache, tränkliche Krüppel haben Teinen Anspruch gepflanzt zu werden und gehören in den Ofen. Man wolle sich nicht durch Die billigen Preise der von Winkelbaumschulen auf die Märkte gebrachten Bäumchen verleiten lassen und ich möchte dringend empfehlen, die Bäumchen und aus gut geleiteten Baumschulen zu­ beziehen.­­ Ein gutes Bäumchen muß folgende Eigenschaften haben : Es muß reichliche, gesunde Wurzeln haben, die seine stärkeren Verlegungen, wie solche bei undersichtigem Ausgraben in der Baumschule Leicht entstehen, aufweisen. Der Stamm sol ferzengrad, schlank, ionisch gewachsen sein, d.h. unten stärker, nach oben sich verjüngend. Die Wunden, die dem Entfernen der Verstärkungstriebe und des Zapfens herrühren, müssen möglichst bem­arbt sein. Die Stammstärke soll 70—80 cm oberhalb des Wurzelhalses mindestens 7 cm betragen. Der Baum muß ferner eine dortschriftsmäßige einjährig oder zweijährige Krone, be­­stehend aus­ einem Leittrieb und 4—5 Seitentrieben, haben, welche wenigstens 50—60 cm lang sind. Außerdem darf der Baum seine Spuren von Krankheiten erkennen Lassen. Die Unterlage muß dem Zweck, zu welchem die Bäumchen benugt werden­ sollen, entsprechen. Hoc und­ Halbstämme müssen auf Wildling veredelt sein. Die Kirschenbäumchen, bei denen im Gegensaß zu den Apfel- und Birnbäumchen die edle Sorte in die Krone veredelt wird, soll aus dem Samen der weichfleischigen Vogelkirsche gezogen sein und einen Hefen Schaft hefien, da diese widerstandsfähiger gegen Gummifluß sind, während die dunkelfarbigen Stämme früh zugrunde gehen. Buschbäume und Formbäume sollen auf schwach­­wachsender Unterlage veredelt sein; Apfel auf Splittapfel oder Johannisapfel, je nachdem ob eine größere oder kleinere­­ Form, eine stärker- oder schwächerwachsende Sorte gepflanzt werden soll. Birnen auf Diitte. Endlich muß noch die Garantie für die Echtheit der Sorte verlangt werden. Die Bestellung der Bäumchen soll stets ein paar Monate vor der Pflanzzeit erfolgen, wenn man eine Bürgschaft aller borgeführten Eigenschaften erlangen will. Nicht derjenige Obstzichter, der große Mengen Obst­­bäumchen anzupflanzen in der Lage war, ist glücklich zu nennen, sondern derjenige, Dem ‚es gelungen ist, gesundes und ”

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