Landwirtschaftliche Blätter, 1926 (Jahrgang 54, nr. 1-52)

1926-01-03 / nr. 1

Seite 4, Nummer 1, Bandwirtscaftliche Blätter Soen und Tier eine bedeutungsvolle Rose zugeschrieben Ein vierter Beitrag von WM. Ambrosi jun, über euzeitliche Weinbaufragen“, der noch auf Tagesordnung stand, mußte unterbleiben, da der Bor­ Wwagende am Grscheinen durch Krankheit leider verhindert war. Mit dem Ausdruce des Dankes an Die Bortragenden und dem Wunsche, ed mögen die erteilten fachlichen Batschläge auf fruchtbaren Boden gefallen sein, wurde Die Tagung vom Vorfigenden für geschlossen erklärt. —I­— Ein Wort zur Reinhaltung unserer Haustiere. Ron dipl. agr. Hans Benning. Leider häft die Reinhaltung unseres Viehbestandes in vielen Betrieben, auch in solchen fortgeschrittener Banktoi­te, noch sehr viel zu wünschen übrig. Nicht Des damit, Daß, Die meisten Haustiere fast ihr ganzes n in Hennen, dumpfen, d­unkeln und sü­nfigen Stall Bungen (pri Löchern) zubringen müssen, nein, sie leben fast nie Striegel und Bürste, ihr Körper ist ganz ein­­gefaut vom Bauch bis zum Rüden hinauf und wird von S­äufen, Milben, Heeden und anderem Ungeziefer in der Läftigsten Weise geplagt. Den Pferden wird­­ eine etwas sorgsamere Pflege zuteil und man t­ut hier für eine Selbstverständlichkeit, das sie jeden Tag gepust werden müssen. Wenn aber die Rinder und Schweine im Jahr zuweit oder dreimal gereinigt werden, dann glaubt man auch schon in bezug auf ihre Rein­haltung weiß Bett wie viel getan zu haben. Aber Mt einmal diese zwei- und dreimalige Reinigung im Jahr wird von allen Landwirten dargenommen, es gibt no­ sehr viele, Die meinen, daß Rinder und Schweine überhaupt nicht gepubt zu erden brauchen. Wer aber so denkt und sein Vieh also behandelt, ist ein fauler und nachlässiger Landwirt, der Sünde begeht an seinem Eich und nicht wert ist der Biere, die ihm Dienen. Ein solcher Bauer würde auch nichts anderes verdienen, als daß ihm Die Bäuerin den Kamm und die Seife ver­­fliecte, damit er sich ein halbes Jahr lang nicht Fammen und tauchen könnte. Die kleinen „Betterdyen“, Die si­­n­ d­ieser Zeit bei ihm einfinden würden, würden ihn von eines besseren belehren und ihm begreiflich machen. Was 3 heißt, der Neinlichkeit und Neinhaltung des Körpers so wenig Aufmerksamkeit zu schenken. G ptt fet Dank haben wir aber auch sehen Diese Bandwirte, die nur nur ihre Weide, sondern auch ihre Rinder und Schweine regelmäßig puhen und ihnen eine sorgsame und liebevolle Pflege zuteil werden lassen­ und­­ nicht nur dann tun, weil sie si ihres Diches erbarmen und weil sie si an dem sichtlichen Wohlbe»­den und gefälligen Aussehen ihrer Tiere freu­en, fond­en auch darum, weil sie wissen, Daß ihnen ihre Tiere ne derartige Pflege weichlich belohnen. Das Wasen übt nämlich einen sehr günstigen Einfluß auf die Ges­te und auf die Futterverwertung der Tiere. Das ohlbefinden eines Bieres, dessen Körper täglich ge»­peinigt seind, ist selbstverständlich.. Die Kuh 3, DB. fühlt Ah ruhiger, wohler und zufriedener, wodurch sie ihrem Bived, der Milchgewinnung und der Ausbildung des K­albes gewiß besser zu dienen imstande ist. Ohne regel­­mäßiges Busen kann die zum Bedeihen erforderliche Hauttätigkeit nicht im Rang gehalten werden, denn fest« Mebender Dünger und Schmuck jeder Art verstopfen die Hautporen. So ist es denn auch ar, daß bei mans» gernder Hauttätigkeit die Futterausnügung eine geringere ist. Vielfache Berfuche haben ergeben, daß gut gepußte Kühe bei sonst gleicher Behandlung und Fütterung mehr Milk) geben als solche, bei denen diese Arbeit gar nit oder Body nur in mangelhafter Weise geschah. So wur­den in einem Falle durch Busen um ı­, Liter, in einem anderen um 1 Liter Mil je Kopf und Sag mehr erzeugt als ohne Bupgen. Das PBugen gibt demnach den Siern nicht nur ein gefälligeres, besseres Aussehen, sondern erhöht an die Erzeugung, macht sich also­ unmittelbar bezahlt. Se»­pußte Siere neigen auch durch die Umwegung ihrer Haut« nerven weniger zu Grläh­ungen als ungepußte. Das Punzen findet mit Striegel und Bürste statt. Der Striegel sollte außer zum Reinigen der Bürste nur zur­­ Befestigung großer Schmutmaffen, die ji mit der Bürste nicht immer entfernen lassen, dienen. Dabei muß man jedoch vorsichtig sein, um nicht schmerzhafte Überlegungen der Haut herbeizuführen. Die Schwänze lassen sich nur dur­ Auswaschen reinhalten und­­ empfiehlt si) zweis Besserer Reinhaltung derselben ein Beschneiden der Duaste. Die sornfäh­ige Reinhaltung der Biere hat weiter den Vorzug, daß man eine saubere Milch zu gewinnen vermag. Die Reinlichkeit der Milchgewinnung ist jedoch ein Kapitel für sich u. soll Hier nicht näher behandelt werden. Sind die Tiere von Ungeziefer (Läufe, Haarlinge u. der.) befallen, so müssen sie auf alle Fälle davon bes­treit werden. Da sich die Läufe am liebsten an den mit langen Haaren befehten Stellen wie z. B. in der Umgebung der Hömmer, am Hals, ferner im Naden, auf dem Rüden und am Schwanzanrat ansiedeln, so muß, soll eine gründliche Reinigung vorgenommen werden, Das Synar an diesen Stellen abgeschoren werden, Damit Die zur Behandlung Benüsten Mittel bis auf die Haut Dringen und Das Ungeziefer vernichten können. Nach dem Scheeren wird der Körper abgewaschen und zwar mit einer starren Ablochung von Tabak: 1/, Kilogramm Rauchtabak auf etwa 11­, bis 2 Liter Wasser, oder auch mit einer Mis­cung von 1 Beil Betroleum und 6 Seilen Gpirilus. In der Regel genügt eine zweimalige in Zili­­enräu­­men von 8 Lagen vorgenommene Waschung, da beim swelten Waschen die inzwischen ausgeschlüpften Gier (Ru­fe) vertilgt werden. Bewährt hat ich auch ein täglich ein- bis zweimaliges Berupfen der mit Läufen behafteten Stellen mittels eines Flckens oder eins Ochswammes, der in ein Semish von 1 Zeil Petroleum und 1 bis 2 Seile Leindl getaucht wird. Wie ich dem Auffatz von Prof. Dr. Bonfert, Mediarch, entnehme und mie mir auch Harz Diplom-Landwirt Mei, SHeltau, persönlich mitteilte, soll fi Das in Apotheken und Drogerien er­­hältliche K­upferpräparat „Suprez“ außerordentlich gut bewährt haben. Die Wirfung sol­la gründlich fern, Daß die mit Euprez beiupften Schmaroher innerhalb weniger Minuten getötet und an die Gier vernichtet werden,­­so daß in den meisten Fällen eine zweite Behandlung nicht mehr notwendig is. Da aber Suprez verhältnis»­mäßig teuer und De­r Herstellung der Sabaklauge etwas umständl­ig ist, so möchte ich unseren Landwirten auch ein einfaches, billiges und sehr gutes Bekämpfungsmittel anempfehlen, es ist Dies Die seit 23 Jahren eingeführte, von der Seifen- und Kerzenfabrik Gustav Melber in Hermannstadt hergestellte V­iehmwaschseife, die sich in der Prazins als Durchaus gut und wirksam bewährt hat. Da ein Stüd Seife bei zweimaliger Benüßung für ein Stüd Großvieh oder zwei Stüd Kleinvieh ausreichend ist und der Preis derselben 7­wei (im Großverlauf nur 6 2ei) beträgt, so kann genannte Seife warm anempfohlen werden. Jedem Stüc Seife legt eine genaue Gebrauchs«­anweisung bei. k-—-.......»««« 8. Yanıtar 1996

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