Landwirtschaftliche Blätter, 1938 (Jahrgang 66, nr. 1-52)

1938-01-02 / nr. 1

2.Januar 1938 — Landwirtschaftliche Blätter Nr. 1 — Seite 3 bedecktem Bodenr die Temperatur im runumlUs 2 Grad Celsius tiefer als bei offenem,oder mit anderen Kulturen beiskenztem Boden Diese kleinen Schwan­­kungen der Temperatur genügen jedoch,jn»Frühjahr bei Spätfrösten erheblichen Schaden anzurichten Auch aus diesem Grunde kann eine Grasnarbse unter den Obstb­äumsenc oft g­efährlich sein. Durch­ die ständige großse Wasseverdunstung­ des Gmk­ses hierrsch­t aber auch eine ständig feuchte Atmosphäre unter den Obstbäumen. Diese warme, m­it Wasser- Dampf geschmängerte Luft bietet den pflanzlien Schäd­­lingen (Bilzen) und vor allem dem geflich­teten Scorf. Die besten Lebens- und Entwicklungsmöglich­­keiten. Wir werden also mit einem starren Befall von Seiten des Schorfes und Mehltaues zu rechnen haben und werden stets Evante Früchte ernten, wenn wir unsere Bekämpfungsmaßnahmen nit darnach richten. Durch Öfteres Sprigen werden aber die Entstehungs­­sorten der Früchte erheblich höher. Die Einwirkung des Grases als Unterkultur zeigt sie als nachteilig nicht nur bei der Wasserversorgung der Obstgehölze, sondern hat sich auch bei ihrer Er­­nährung geltend. Bei chemischen Analysen, die über Den Gehalt Der Grasnarbe an Stieftoff gemacht wur­­den, fiel der hohe Gehalt an Gesamtstichstoff auf. Die­ser ist sogar höher als der des offenen Aderlandes. E35 fiel wohl der Hohe Gehalt an Gesamtstichstoff auf. Doch spielt für die Ernährung der Pflanze nicht der im Boden vorhandene Gesamtstidstoff eine Rolle, son­­dern der in Wasser Lösliche Stichstoff, d. h. die Nitrat- Verbindungen des G Stichstoffes. Und an diesen Nitraten hat Die Grasmarke noch ärmer als offener Aderboden, da sämtliche Nitrate im Rasen in Ammoniak und or­­ganische Eimreisverbindungen übergeführt werden und den Wurzeln der­ Obstbäume verloren gehen und für sie wertlos werden. Wird der auf die Grasnarbe geführte Dung nicht untergegraben, sondern nur ausgestreut, so hat er für die da­stehenden und wachsenden Obstbäume seine Be­­deutung, da die Nährstoffe des Dunges von den Wurs­­teln des Grases aufgesogen werden und zu den tiefer liegenden Wurzeln der Obstbäume gar nicht gelangen. Werden einzelne Zurhen , Nillen oder Löcher ge­­graben, um in Tiefe den Dung zu bringen, in der Meinung, dadurch die Rährstoffe der Düngermittel den Wurzeln der Obstbäume zugängig zu machen, so kamn es dahin fommen, Daß Diese in Die FZuch­en und Rillen gebragiten Düngemittel, da sie hier in Hodhionzentrier­­ter Form vorhanden sind, direkt als Giftstoffe auf die Wurzeln der Obstbäume wirken. Die Wurzeln können sogar abgetötet werden. — Leichter gelangen no Die Kährstoffe der verschiedenen Kunstdünger bis an die Wurzeln der Obstgehölzer, doch müßten wir, um diesen Effekt zu erreichen, so hohe Mengen an diden Dinge­­mitteln ausstreuen, daß Diese Art von Düngung nicht mehr wirtschaftlic wäre. An Bodenbearbeitung kann in einem mit Grasnarbe bedecktem Lande das Egnen, Walzen und eventuell ein Sahren mit dem Eru­rpator Durchgeführt werden. So bleibt aber eine Bodenloderung, die den Wurzeln der DObitbäume, wie auch den Bakterien des Bodens „der Mikroflora” die günstigsten Lebensbedingungen schafft? Nach diesen Erörterungen brauchen wir uns wirklich nicht zu wundern, wenn unsere Obstbäume nicht jedes Jahr, sondern nur jedes zweite, dritte, ja vierte und fünfte Jahre Vollernten Tiefern. Und wenn von diesen Biollemmien mehr als 50 bis 60% der lichte Kleine, minderwertige, Transe Ware Darstellen. Wir brauchen uns auch und zu wundern, daß unsere Obstbäume vor der Blüte ihres Lebens Fränteln und frahzeizig erschöpft sind, erschöpft sind, zu einer Zeit, wo sie gerade ihr das Geld wahren müßten, wenn das Kapital, das in Ihnen steht, sich­h­tig berzinsen soll. Auch die sonstige Pflege, die unseren Obstbäumen bis heute zuteil wurde, war in den meisten Fällen nicht dazu angetan, den Obstbäumen wirklich günstige und zu Lebensbedingungen zu schaffen. Der Obst­­bau wurde und wird zum Anrede des Nebenerwwerbes als Nebenkultur sogar als nebensächliche Kultur bes­trieben. Die Technik schreitet mit ihren Errungenschaften immer weiter twrwärts und Bolk­lammerent entgegen. Die Landwirtschaft schliegt sich der Technit an, um so mehr, als sie ji den Ansprüchen 9­ 3 Käufers an­paffen mus. " Die­ Lebensansprüche werden immer eröger und damit die Anforderungen, die jeder Käufer an landwirtschaftliche Waren stellt. (Es stehen dochh jeden Käufer meistens” Früchte in Hülle und Zülle zur Verfügung und da wird er Doch natürlich immer die beste und feinste Ware herausgreifert.)­­ Mit diesem Fortschritt ist aber der gesamten Lande­wirtschaft uad Biel geset, „sichere, gleichmäßige Höchst und Dualitätsernten jedes Jahr zu erreichen“. Dieselben Anforderungen werden auch an den Obstbau gestellt. Auch da müssen wir heute nach demselben Biele streben. Damit wird aber auch jedermann Flar, Dak dieses Biel bei der Art des Obstbaues, wie er bis fest betrieben wurde, nie und nimmer erreicht wird und erreicht werden kann. Wir müssen, um Diesfes Biel zu erreichen, vor allen Dingen fordern, dasß der Obstbau als Kultur jeder anderen Kultur gleichgestellt und als gleichberechtigter Betriebszweig in den landwirtschaftligen Gesamtbetrieb aufgenommen wird. (Schluß folgt.) Wer kommt mit? Die Weihnachtsglocken verfündeten Frieden. Das neue Sahr 1938 flieht als ein Züngling vor der Türe, gehiüh­t in den geheimnisvollen Mantel, unter den e3 al­g birgt, was uns das neue Jahr an Freuden oder Leiden bringt. E3 klopft an und wir lassen e3 ein im Bew trauen auf den, der unser aller Geschde lenkt. Findet 23 das jährliche Bauernhaus in einträchtlichem Frieden? Findet er das Haus unseres Wolfslebens erfüllt mit Bruderliebe? Wer kommt mit? Wohl alle wollen wir mit Gottes Hilfe hinein ins neue Lacher, neue Arbeit, neue Pflichten! · »Allein feind­ringt nicht Fröhlichkeit«,hintDr.Martin Luthser gesagt Wscshik an dem­ Brüdern und Schwester, jung und alt,sommet,weid­et euch die Hände und gehet getrost mit eurem treusen Freunde dsem Landwirtschaftl­lichen Vereine hinein ins neue Ja­hr,Vommetallemit!Er hat euch bald Hundert Jahre geführt und hat den ride tigen Weg nie verjeht, seine starre Hand säßt euch nicht twandeln. Er stärkt euch in eurer Arbeit und führt es hinauf, „Herr Hilf una“. Er will uns nem geben und ist selber so bescheiden; er sagt uns was zu tun ist, wo wir unschlüssig dastehen. Sein unübertroffenes und unentbehrliches Nahfehlagebuch „Der Br­ug“ kann bei allem helfen. Seine Stimme, die Landwirtshaftlichen Blätter, Hofen jeden Sonntag Speise fleißigen Arbeitgs­geistes. Seine P­ioniere und unermüdlichen Arbeiter bauen Brüden einerseits von Volk zu Bolt und anderer­­seits von Unkenntnis zur Erkenntnis. Diese treuen Ar­­beiter bitten wir: „Fühndet uns mit Gott auch im neuen N

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