Landwirtschaftliche Blätter, 1939 (Jahrgang 67, nr. 1-52)
1939-06-11 / nr. 24
Te ....---—-..-«--» - e - laxa nogtalä plätitä in numera sonform aprobarli Nr. 22740/939 Landwirtschaftliche Blut für Siebenbürgen Braan des Siebenbürgisch-sächsischen Landmwirtschaftsvereines Direktor: Fri Connert, verantwortlicher Schriftleiter: Hans Benning Eigentümer: Siebenbürgischsfählisher Landwirtschaftsverein Eingetragen in Das Register der Veröffentlichungen beim Hermannstädter Tribunal unter Zahl 252/1938 Nr. 24 Sibius Hermannstadt, Sonntag, den 11. Juni 1939 67. Jahrgang Nachdruch nur mit voller Quellenangabe gestattet Inhalt: Bellered Hell Durch rechtzeitiges Mähen und Verwenden von Trockengerüsten — Die bösartige Form der Maul- und Blauenfeuche — Gartenarbeiten im Juni — Ernannte Vertreter unseres Volkes in die neuen geießgebenden Körperschaften — Gerbstoffe als Heilmittel für Maul» und Blauenfeuche — Wichtige behördliche Verordnungen und Entscheidungen in Steuer«angelegenheiten — Mitteilungen — Peronosporaalarm — Unterhaltendes und Belehrendes: Wochenschau — Vom Deutschtum in der Welt — Vom Deutschtum in Rumänien — Vom Tage — Schrifttum — Frau und Familie: Blumenschmud am Haus — Unser Hausgarten — Unser Geflügelhof — Zebt Schweden sammeln! Besseres Heu durch rechtzeitiges Mähen und Verwenden von Zredengerüsten von Wanderlehrer Sepp Schobel Wenn nach Ansicht von namhaften Fachmännern in Deutschland auf etwa 60 v. H. der Wiesen die Heumahd noch zu spät erfolgt, gehen wir gewiß nicht fehl, wenn wir behaupten, daß diejeg beiung auf 70—80 dv. H. der Wiesen geschieht. Durch das zu späte Mähen leidet aber die Güte des Heues außerordentlich, vor allem was seinen Gehalt an verdaulichen Nährstoffen anbelangt. Die größten Verluste Haben wir bei zu später Mahd an verdaufichem Eiweiß, jenem Nährstoff, an dem es bei der tierischen Sütterung bei ung in der Regel mangelt. Schlechtes Heu macht diesen Mangel aber noch größer, zumal wenn man bedenkt, daß das Heu etwa 50 dv. H. des für die tierische Ernährung notwendigen Eiweißes zu liefern hat. Nach wissenschaftlichen Versuchen betrug der Gehalt an verdaulichem Eiweiß bei Heu von Wiesen, die vor der Grasblüte gemäht wurden 89». 9. „ bei Beginn der Blüte , ,, 7,8v.H. ,,nach der Blüte ,,, ,, 5,6v.H. Mit dem Beginn der Blüte der frühen Gräser ist der Zeitpunkt der Heumiahd gekommen. Während meiner 16 jähr.Dienstzeit als Wanderlehrer ist mir häufig von bäuerlicher Seite entgegnet worden:»Wenn wir so früh mähen,maschen wir zu wenigern.«Das ist wohl richtig.Bei sehr zeitiger Miashid wird wohl etwas weniger,aber hochwertiges,zartes He«u gewonnen. Durch späte Mahd haben wir feinen Nagen, denn durch das Weiterwerden nimmt die Verholzung der Bilanzen sehr stark zu, d. H. die Verdaulichkeit der Nährstoffe wird stark beeinträchtigt. So wurde beispielsweise festgestellt, daß von dem im Heu enthaltenen Eiweiß verdaulich waren: x vor der Blüte geschnitten 73,8%. 9. bei Beginn der Blüte geschnitten 71,6.0. 9. nach der Blüte geschnitten 55,6.0. 9. ns man Durch rechtzeitige Mähen bei Hen ala Masse verliert, gewinnt man in der Regel nur eine reichliche Grummeternte. Beim Frühschnitt bleibt die Nachtwuchskraft der Wiesennarbe besser erhalten. Dazu kommt noch bei uns, daß wir im Juni in der Regel mehr Niederschläge haben, so daß das Grummet-Wachstum gleich ein» feen kann, während nach der Ende Juni bis Anfang Juli erfolgten Heumahd gewöhnlich trockene, heiße Tage folgen, Die auf der frisch gemähten Grasnarbe feinen Wuchs aufkommen lassen, so daß die so spät gemähten Wiesen häufig wie verbrannt aussehen. E 3 liegt auf der Hand, dab auf so spät gemähten Wiesen nur ein später und spärlic der Grummetwuchhd zu erwarten ist, während bei frühzeitig gemähten, nährstoffreichen Wiesen in guten Jahren sogar eine zweite Grummeternte gewonnen werden kann. Frühzeitige Mahd verhindert aber auch die Samenbildung der Wiesenunfräuter, wodurch die Verunfrautung zurücgedrängt und die bessere Entwiclung der eiweichreichen Untergräser und Sleearten ermöglicht wird. Nicht weniger wichtig für die Gewinnung eines guten Heues ist aber auch die Art und Weise der Heumerbung, „das Heumachen“. Während Luzerne- und Notkleeheu von unseren Bauern schon fast überall auf einstieligen Kleereitern, in manchen Gegenden auf dreibeinigen Pyramiden oder auf Keehütten getrocknet wird, geschieht das Trocknen des Wiesenheues bis auf wenige rühmliche Ausnahmen leider noch immer auf der Erde, wodurch oftmals Verluste von 50 bis 60 v. 9. der im Futter enthaltenen Nährstoffe entstehen, die sich durch Trocknung auf Gerüsten fast auf die Hälfte verringern lassen. «Nicht verringsern lassen sich die Nährstoffverluste,die dadurch entstehen,daß an regnerischen und trüben Tagen das Gras nicht trocknet,sondern grün bleibt und wie ungemähtes Gras weiteratmet Durch diese Atmsunsgenti stehen Nährstoffverluste,die nur dadurch vermieden werden können,daß man nicht im Regenwetter,sondern nur nach Aufhören des Regens mit dem Mähenberginn. Weit größere Verluste an Nährstoffen entstehen dadurch, daß halbtrockenes Wiesenheu längere Zeit beregnet wird.Je trockener das Futter schon war,umso mehr Mihrstoffe werden,ausgewaschen. Wenn nun während einer längeren Regenperiode halbtrockenes Futter vor allem in kleinen Haufen aus der Erde liegenbleibt,verdirbt es häufig ganz und ist auch nach später erfolgter Trocknung nur als Ein-streu zu verwenden. Vor diesen Verlusten schützt uns die Verwendung von Trockengerüsten,wenn sie vorschriftsmäßig bepackt sind, so daß es nicht hinein regnen kann