Der Spiegel, 1829. január-június (1. évfolyam, 1-51. szám)

1829-06-10 / 46. szám

1829. Mittwoch, 10. Juni. Tito 46. Dev Spiegel, ober: Elätttr für Erntet, Industrie und Mode. Alle Mittwoch und Sonnabend erscheint rin Blatt, iedcSmal mit einer Abbil­­düng. — halbjähriger PrciS: 4 fl.und mit freier Postzusendung: s st.L M. — Mau pränutncrict zu Ofen im KommiisionSaint, und bei allen k. k. Postämtern. Ein Morgende such bei I. I. Rousseau, Hier sind wir vor der Wohnung eines der besten Menschen! sagte Diderot zu Marmontel, als sie vor I. I. R 0 usseau'S Wohnung vorbei fuhren und drükte seinem Freunde dabei die Hand. So müssen wir wohl Halt machen! erwiederte Marmontel, befahl dem Fuhrmann anzuhalten und sprang ans dem Kabriolet. Wahrend Diderot noch mit dem Fuhrmann sich wegen der Bezahlung stritt, trat der Verfasser des Belifar in bas Haus und ging nach dem Garten, dessen Thüre aufstand. Er warf nur einen flüchtigen Blik auf die Blumen, Stauben und Pflanzen, die auf dem die Einsiedelei umgebenden Beeten auf­geschossen waren, er sah noch keinen fruchttragenden Baum oder Strauch, und ordnete seine in dem engen Kabriolet zerknitterten Rok schösse. Diderot kam zu ihm an der Schwelle der Thüre des kleinen Häuschens, und gab ihm durch Zeichen zu verstehen, leise aufzutreten und kein Wort zu sprechen. Doch Marmontel konnte nicht um­hin, ihm zuzuflistern: Wenn wir nur nicht zu spät zum Frühftük kommen. Als sie zu Rousseau in's Zimmer traten, war er eben be­schäftigt, die Käsige seiner Kanarienvögel zu reinigen und brummte däbei ein Lied aus seinem „Dorfwahrsager" (devin de viliágé)/ wobei Thekese gähnend den Takt angab. Was wollen Sie bei mir? — fragte der Genfer Philosoph barsch, als er seinen Freund Diderot gewahr wurde. Wissen Sie denn nicht, daß ich geschieden von der menschlichen Gesellschaft leben will? Ich bin ein Naturmensch, Sie sind ein Weltmensch, Sie sind

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