Der Spiegel, 1829. július-december (1. évfolyam, 52-104. szám)

1829-10-14 / 82. szám

650 Stuke Bombasin gewählt hatte and ihn um ben Preis derselben be­fragte, ersuchte er sie mit vieler Artigkeit, solche als ein geringes Zeichen seiner Hochschäzung annehmen zu wollen. Dies führte zu neuen Artigkeiten, und Miß Alice willigte endlich mit vieler Gra­zie ein, das schöne Geschenk des jungen Mannes anzunchmen, und sie schieden mit beiderseitigem Wohlgefallen. Er wiederholte seine Besuche und ihre Neigung schien mit jedem Mal zu steigen; er war von ihrem Verstand, ihrer Bescheidenheit und Schönheit bezaubert, und sie von seinem hübschen Gesicht, seiner Of­fenheit und Unterhaltungsgabe gleich sehr eingenommen. Ost saß sie Stunden lang neben ihm und hörte ihn von seinen seltsamen Aben­teuern auf der hohen See, von den Wundern, die er in Spanien und Italien gesehen, und von seinen Besuchen in Venedig und Genua er­zählen; und da er sah, daß sie an dergleichen Dingen Gefallen fand, wurde die Wahrheit auch zuweilen mit etwas Dichtung versezt und gewöhnliche Dinge, so gut es ging, ausgeschmükt; kurz, sie gefielen sich so gut, daß sie» sobald es die Schiklichkeit erlaubte, sich vereh­­tichten, keines, wie es schien, durch das Schiksal, das alle Ehemän­ner Miß Alice's erwartete. abgeschrekt. Die Vorbereitungen zu die­ser Festlichkeit waren äußerst glänzend, alle Bürger von einiger Be­deutung, die dem einen oder andern Theile bekannt waren, beehrten die Ceremonie mit ihrer Gegenwart und brachten ein Heer von Wei­bern , Söhnen und Töchtern, Vettern, Freunden und Bekannten mit. Die Braut trug eine kleine, goldgewirkte Haube mit seidenen Schnü­ren und Ringelperlen ; über ihr grünseidenes, um den Naken mit Juwelen gestikteS Kleid aber einen langen, reich mit Silber besezten und gestikten Mantel von weißem Tuch, durch und durch mit weißem Pelz gefüttert; ihre mit langen auswärts stehenden Spizen versehenen Schuhe bestanden gleichfalls aus weißem Tuch. Der Bräutigam war in ein Paar pfirsichfarbene Strumpfhosen und eine kurze Cointoise, t. h. einen karmoisiuseidenen, mit weißen Perlen ausgefütterten RoL gekleidet, der unten und an den Aermeln mit goldenen Knöpfen auf dunkelblauem Sammetsaum verziert war. lim sein Kamisol lief ein goldner Gürtel, an welchem ein kleiner Dolch hing, dessen elfenbeine­­ner Griff und gelbsammtene Scheide reich mit Edelsteinen verziert war. Heber seine Cointoise trug er einen langen Mantel, ähnlich dem der Braut, nur von dunkelblauem Tuch, mit weißem Persan gefüttert und oben mit einem großen in Silber gefaßten Sapphir zugcheftet. Hinten hinab hing ihm eine goldgestilte Schlcppmüze, ' von gleichem Stoff und Kolorit wie der Rok. Seine langgespizten Schuhe von gelbem spanischem Leder waren mit übergoldeten Silberkettchen an die

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